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Nicht jedem ist die Bedeutung zu hoher Werte des LDL-Cholesterins bewusst. Das Unternehmen Sanofi hat sich dieser Thematik in einer virtuellen Presse-Konferenz Ende April angenommen.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkte und Schlaganfälle stellen noch immer die häufigsten Todesursachen bei Menschen dar. Verkalkungen der Gefäße (Atherosklerose) finden sich dabei nicht nur in diesen Organen, sondern im ganzen Körper, wie Prof. Dr. Ulrich Laufs aus Leipzig zeigte. Eine der entscheidenden Ursachen für die Verkalkungen ist das LDL-Cholesterin, auch als “schlechtes Cholesterin” bekannt.
Anzustrebende Zielwerte für LDL-Cholesterin hängen vom individuellen Risiko für Gefäß-Verkalkungen ab. Menschen mit einem sehr hohen Risiko sollten einen Zielwert unter 55 mg/dl bzw. 1,4 mmol/l und eine Reduktion um mehr als 50 Prozent gegenüber dem Ausgangswert anstreben, wie Laufs berichtete. Zu dieser Gruppe gehören zum Beispiel Menschen mit Diabetes und Folgeerkrankungen oder Menschen mit frühem Auftreten eines Typ-1-Diabetes mit einer Diabetesdauer über 20 Jahre. Erschreckend ist, dass selbst bei Patienten mit einem akuten Herz-Kreislauf-Ereignis die Fettstoffwechsel-Parameter noch im Jahr 2022 in 10 Prozent der Fälle nicht gemessen wurden. Bei Entlassung aus dem Krankenhaus nach einem solchen Ereignis erhielten 8 Prozent der Betroffenen keine fettsenkende Therapie.
Wenn Medikamente aus der Gruppe der Statine oder Kombinationen von Statinen und anderen Wirkstoffen nicht ausreichen zum Senken der LDL-Cholesterin-Werte – und gerade bei Menschen mit sehr hohem Risiko werden die Zielwerte oft nicht erreicht –, leisten PCSK9-Hemmer gute Dienste. Diese können das Volumen von Verkalkungen (Plaques) reduzieren und damit den Durchmesser der Gefäße wieder vergrößern, außerdem können die Wirkstoffe die Stabilität der Plaques erhöhen, sodass sie nicht so leicht einreißen und Gefäße verschließen können. Das Unternehmen Sanofi bietet den PCSK9-Hemmer Praluent an, den Betroffene sich mit einem Einmal-Fertigpen einmal monatlich selbst ins Unterhautfettgewebe spritzen, informierte Prof. Dr. Klaus Parhofer aus München. Die Jahres-Therapie-Kosten liegen bei etwa 5000 Euro. Dagegen stehen die Kosten, wenn ein Herzinfarkt oder Schlaganfall auftritt. Parhofer betonte: “Jeder verhinderte Schlaganfall ist eine ganz, ganz große Kostenersparnis.”
Sanofi unterstützt die Aufklärung mit dem Projekt “pulse”, in dessen Rahmen zum einen Fachpersonal über die Thematik aufgeklärt, zum anderen Material für Betroffene entwickelt und zur Verfügung gestellt wird, wie Dr. Christiane Look von Sanofi erläuterte.
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2023; 72 (7) Seite 13
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