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Gesünder als gedacht – oder kränker?
3 Minuten
Wie oft jemand zum Arzt geht, hängt auch davon ab, wie derjenige die eigene Gesundheit einschätzt. Und das kann Auswirkungen haben – zum Beispiel darauf, wie schnell Krankheiten entdeckt werden. Forschende der Universität Wien haben genauer hingeschaut, wie Selbsteinschätzung und Gesundheit zusammenhängen. Ihr Fazit: Wie gesund wir uns fühlen, kann langfristig beeinflussen, wie gesund wir tatsächlich sind.
Wenn ältere Menschen ihre Gesundheit überschätzen, gehen sie seltener zum Arzt / zur Ärztin. Das kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken, zum Beispiel, wenn dadurch ernsthafte Krankheiten zu spät erkannt werden. Menschen, die sich für kränker halten, als sie eigentlich sind, gehen hingegen relativ häufiger zu Medizinerinnen/Medizinern. Das haben Sonja Spitzer vom Institut für Demographie der Universität Wien und Mujaheed Shaikh von der Hertie School basierend auf Daten von über 80.000 Europäerinnen und Europäern über 50 Jahren herausgefunden. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift „The Journal of the Economics of Ageing“ veröffentlicht.
Wer sich überschätzt, ist erfolgreicher – lebt aber auch riskanter
Wie wir uns selbst wahrnehmen, ist sehr wichtig für unser Verhalten. Zum Beispiel verdienen Menschen, die ihre Fähigkeiten überschätzen, mehr, investieren ihr Geld anders und übernehmen häufiger Führungspositionen. Sie verhalten sich aber auch riskanter, haben häufiger Unfälle und achten weniger auf ihre Gesundheit – zum Beispiel trinken sie öfter Alkohol, essen ungesünder und schlafen zu wenig.
Sonja Spitzer vom Institut für Demographie der Universität Wien hat gemeinsam mit Mujaheed Shaikh von der Hertie School aufgezeigt, dass sich die Einschätzung der eigenen Gesundheit auch auf die Anzahl der Arztbesuche auswirkt. So haben ältere Europäerinnen und Europäer, die ihre Gesundheit überschätzen, 17 Prozent weniger Besuche beim Allgemeinmediziner pro Jahr als jene, die ihre Gesundheit richtig einschätzen. Das ist vor allem dann problematisch, wenn diese Menschen nicht zu Vorsorgeuntersuchungen gehen oder ernsthafte Krankheiten zu spät erkannt werden. Ähnliches gilt für Besuche beim Zahnarzt / bei der Zahnärztin.
Auf die Anzahl und Dauer der Krankenhausaufenthalte wirkt sich die Wahrnehmung der eigenen Gesundheit hingegen nicht aus; vermutlich, weil diese stärker reguliert sind und, zum Beispiel, oft eine ärztliche Überweisung notwendig ist. Insgesamt schätzt die Mehrheit der Umfrageteilnehmenden ihre Gesundheit richtig ein (79%), 11% überschätzen und 10% unterschätzen sich.
Gesünder als gedacht
Menschen, die sich für kränker halten, als sie eigentlich sind, also ihre Gesundheit unterschätzen, haben hingegen um 21 Prozent mehr Besuche beim Arzt / bei der Ärztin als jene, die ihre Gesundheit richtig einschätzen. Auf der einen Seite besteht hier der Nachteil, dass diese zusätzlichen Besuche vermeidbar wären und unnötige Kosten verursachen – das ist vor allem in Anbetracht der steigenden Bevölkerungsalterung und den damit einhergehenden hohen öffentlichen Gesundheitsausgaben relevant. Auf der anderen Seite sind Menschen, die ihre Gesundheit unterschätzen und darum sehr darauf achten, langfristig möglicherweise besonders fit, was sich wiederum positiv auf die Gesellschaft auswirken könnte. Außerdem ist es für Außenstehende schwierig abzuschätzen, welche Besuche gerechtfertigt sind, und welche nicht.
Für ihre Studie haben die Forschenden Daten von über 80.000 Europäerinnen und Europäern über 50 Jahren mit statistischen Methoden analysiert. Die Daten wurden im Rahmen der SHARE-Studie (Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe) zwischen 2006 und 2013 erhoben. Zuerst wurden die Teilnehmenden gefragt, wie sie ihre Gesundheit einschätzen, zum Beispiel, ob sie Probleme hätten, nach längerem Sitzen von einem Sessel aufzustehen. Später mussten die Teilnehmenden dann tatsächlich von einem Sessel aufstehen – so kann bestimmt werden, ob jemand seine/ihre Fähigkeiten überschätzt, unterschätzt oder richtig einschätzt. Die Forschenden berücksichtigten außerdem Fehleinschätzungen im Erinnerungsvermögen und in der Mobilität.
Wahrnehmung abhängig von Alter, Herkunft und Bildung
Mit ihrer neuen Studie bauten die Forschenden auf einer vormaligen Untersuchung auf, die zeigte, dass sich die Wahrnehmung der Gesundheit stark nach Alter, Herkunft und Bildung unterscheidet. Vor allem Ältere überschätzen ihre Gesundheit häufig. Die Forschenden konnten auch regionale Unterschiede finden: So neigen Menschen in Südeuropa laut der Analyse eher dazu, ihre Gesundheit zu überschätzen, während Menschen in Mittel- und Osteuropa ihre Gesundheit oft unterschätzen.
Grundsätzlich gilt: Je höher der Bildungsgrad ist, umso eher schätzen Menschen ihre Gesundheit richtig ein. Der daraus abgeleitete Appell der Wissenschafter: Stärker auf Gesundheitsbildung und Gesundheitskompetenz setzen. Wie gesund wir uns fühlen, kann somit langfristig beeinflussen, wie gesund wir tatsächlich sind.
Quelle: Universität Wien | Redaktion
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loredana postete ein Update vor 8 Stunden, 45 Minuten
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
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tefanie3010 postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Dia-Newbies vor 2 Tagen, 1 Stunde
Hallo, ich bin Stefanie, die Diagnose Typ 1, habe ich vor drei Monaten bekommen.
Ich merke wie es mir aktuell mit der Diagnose eher schlechter, als besser geht und meine Depression wieder da ist und ich auch eine neue Therapie starten werde. Ich habe aber das Gefühl, dass mich niemand Freundeskreis verstehen kann, weil niemand weiß, wie sehr diese Diagnose das Leben durcheinander bringt und ich auf so vieles aufpassen muss. Vor zwei Wochen hatte ich meine Schulung, tatsächlich fällt mir der Umgang mit dem Diabetes eher sogar schwerer. Eine Leichtigkeit (ist auch zu viel verlangt) ist nicht eingetreten. Sicherheit nur etwas.
Es gibt bei mir leider keine Selbsthilfegruppen vor Ort, darum habe ich mich nun entschieden, den Diabetes Anker beizutreten und hoffe auf Verständnis von “Gleichgesinnten”
Viele Grüße-
lena-schmidt antwortete vor 7 Stunden, 47 Minuten
Hallo Stefanie, schön ,dass du da bist. Wir treffen uns zum virtuellen Austausch nächste Woche Donnerstag. Vielleicht hast du ja Zeit und kannst dich einwählen 🙂 Ich freue mich, wenn wir uns dort sehen. Liebe Grüße Lena
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moira antwortete vor 5 Stunden, 53 Minuten
Hallo Stefanie! Ich weiß noch wie es nach meiner Diagnose war – es dauert bis da von Leichtigkeit die Rede sein kann. Und das Umfeld tut sich oft sehr schwer das alles zu verstehen. Es wird besser aber es braucht Zeit. Alles Gute
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