Herz-Kreislauf-Erkrankungen weiterhin Todesursachen Nummer eins

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Herz-Kreislauf-Erkrankungen weiterhin Todesursachen Nummer eins

Die Ergebnisse einer Untersuchung auf globaler Ebene zeigen, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle die Statistik der Todesursachen sowohl in Deutschland als auch weltweit weiterhin anführen.

Nachdem die Sterberate bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen viele Jahre deutlich zurückgegangen war, stagniert sie seit einigen Jahren. 2015 starben in Deutschland rund 357.000 Menschen an den Folgen einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Knapp die Hälfte dieser Todesfälle lässt sich auf eine unausgewogene Ernährung zurückführen.

Damit liegt Deutschland gleichauf mit vielen weiteren Ländern, wie ein internationales Forscherteam unter Beteiligung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift “Journal of the American College of Cardiology” schreibt.

Weltweit 400 Mio. Erkrankte und 18 Mio. Todefälle

Für die Studie untersuchte die Forschergruppe das globale Ausmaß von kardiovaskulären Erkrankungen in 195 Ländern in den Jahren 1990 bis 2015. Allein 2015 litten mehr als 400 Millionen Menschen an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, circa 18 Millionen Menschen starben an den Folgen.

Die Forscher konnten innerhalb der letzten 25 Jahre verschiedene Entwicklungen beobachten, die die Erfolge und Misserfolge in der Bekämpfung von kardiovaskulären Erkrankungen widerspiegeln: Während von 1990 bis 2010 in Deutschland, anderen EU-Ländern, Nordamerika, Südkorea und Japan die Sterberate deutlich zurückging – von 345 auf 219 Todesfälle pro 100.000 Menschen -, stagniert die Entwicklung weitestgehend seit 2010. In den letzten Jahren ließ sich nur noch ein Rückgang von 219 auf 203 Todesfälle pro 100.000 Menschen beobachten.

“Der zunächst starke Rückgang lässt sich darauf zurückführen, dass sich die Methoden der Früherkennung, der Prävention und die Behandlungsmöglichkeiten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in den letzten Jahren verbessert haben”, sagt Koautor der Studie Dr. Toni Meier vom Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften der MLU und Leiter des Innovationsbüros des Kompetenzclusters nutriCARD.

In welchen Regionen die Sterberate am höchsten ist

Die höchsten Sterberaten im Jahr 2015 beobachteten die Forscher in Osteuropa, Zentralasien, im Nahen Osten, in Südamerika, Subsahara-Afrika und Ozeanien. In diesen Ländern mit mittleren oder niedrigen Einkommen starben 2015 immer noch 299 Menschen pro 100.000 Einwohner. “Das nach wie vor hohe Ausmaß von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in vielen ärmeren Ländern sowie die nachlassenden Rückgänge in den Sterberaten in vielen reicheren Ländern stellen nationale als auch internationale Gesundheitsorganisationen vor neue Aufgaben”, so Meier weiter.

Trotz der Erfolge im Rückgang der Sterberate wurde in absoluten Zahlen ein Anstieg der Mortalität durch kardiovaskuläre Erkrankungen beobachtet. Während 1990 global 12,6 Millionen Menschen an den Folgen einer Herzkreislauferkrankung starben, waren es 2015 mehr als 18 Millionen Menschen. “Diese Zunahme ist durch drei wesentliche Faktoren zu erklären: einer zunehmenden Alterung der Bevölkerung, dem Bevölkerungsanstieg und vor allem auch einer stärkeren Ausprägung von Risikofaktoren”, sagt Meier.

Diabetes ist einer der wichtigsten Einflussfaktoren

Die wichtigsten beeinflussbaren Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind gesundheitsbeeinträchtigende Verhaltensweisen, wie ungesunde Ernährung, körperliche Inaktivität und Rauchen sowie Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen und starkes Übergewicht. Diese Risikofaktoren können, so Meier, durch eine gesundheitsfördernde Ernährung, ein gesundheitsbewusstes Verhalten und medikamentöse Therapien verbessert werden, so dass sich ein großes Präventionspotential für Herz-Kreislauf-Erkrankungen eröffnet.

Der Kompetenzcluster für Ernährung und kardiovaskuläre Gesundheit (nutriCARD) bündelt die Aktivitäten im Bereich der grundlagennahen und der angewandten Ernährungsforschung der im mitteldeutschen Universitätsbund kooperierenden Universitäten Jena, Leipzig und Halle-Wittenberg. Dieser wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Ziel ist, effiziente Konzepte für eine nachhaltige Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu entwickeln und diese in die Bevölkerung zu tragen.


Quelle: Pressemitteilung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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