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Wir alle verfolgen seit nunmehr einem Jahr die Corona-Zahlen und -Inzidenzen in den Medien. Laut Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) steigen in Deutschland die laborbestätigten SARS-CoV-2-Infektionen wieder stetig an. Bekannt ist uns auch, dass das Risiko für schwere Krankheitsverläufe mit zunehmendem Alter und durch das Vorliegen von Vorerkrankungen, zum Beispiel chronischen Grunderkrankungen, zu denen auch Diabetes zählt, steigt. Aktuelle Studien deuten zudem darauf hin, dass auch Übergewicht das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf erhöhen könnte.[1]
Vor diesem Hintergrund habe ich mich damit auseinandergesetzt und mit meiner Diabetologin eine Impfung diskutiert. Das Resultat war folgendes:
Mit meinem HbA1c von 6,5% ist meine Blutzuckereinstellung relativ stabil. Bisher habe ich keine Begleit- und Folgeerkrankungen. Damit ist mein Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf von COVID-19, im Falle einer Infektion, stark reduziert. Deshalb sagte meine Diabetologin, dass davon auszugehen wäre, dass meine gute Blutzucker- und Stoffwechseleinstellung sich günstig auf mein Immunsystem auswirken. Aus diesem Grund sei die Einschätzung, dass ich eine Corona-Erkrankung mäßig bis gut überstehen würde und mit Einbezug meines Alters (39) einen milden Krankheitsverlauf durchleben würde.
Ergo: Ich müsse mich nicht unbedingt impfen lassen, weil meine Überlebenschancen bei Corona sehr gut stünden und Nachfolgeerkrankungen nicht sichtbar seien.
Bleibt nun die Frage, ob ich das riskieren will? Das ist und bleibt natürlich eine persönliche Entscheidung.
Jeder, der schon länger Diabetes hat, kennt die starken Blutzuckerspiegelschwankungen bei Infektionen. Das ist kein Spaß. Ich selbst habe 2017 trotz guter Einstellung bei einer Grippe und Lungenentzündung unverschuldet mit immer wiederkehrenden Ketoazidose-Schüben gekämpft. Ich kann mir vorstellen, dass das bei Corona mindestens genauso heftig oder schlimmer kommen kann, und wäre deshalb persönlich sehr offen für eine Impfung. Dennoch denke ich, dass Menschen, deren Gesundheitszustand heute schon angegriffen ist, auf jeden Fall Vorrang genießen sollten.
Was mich anfangs zurückschrecken ließ, ist, dass normalerweise 15 bis 20 Jahre vergehen, ehe Hersteller einen Impfstoff bis zur Marktzulassung bringen. Dieses Mal ging es viel schneller – das freut mich, aber verunsicherte mich erstmal.
Fakt ist, dass an diesem Impfstoff Forscherinnen und Forscher weltweit zeitgleich daran gearbeitet haben. Sie haben ihre Ergebnisse miteinander geteilt und direkt an die Prüfbehörden weitergegeben. So ein globales wissenschaftliches Zusammenwirken gab es vor dieser Pandemie noch nie. Erstaunlich, was möglich ist, wenn man Kompetenzen bündelt, oder?
Diese Tatsache schenkt mir großes Vertrauen und Zuversicht in den Corona-Impfstoff. Denn Impfen bleibt für mich ein wichtiger Schritt, um den Weg aus lebensbedrohlichen Krankheiten zu finden – und hoffentlich bald auch den Weg aus der Pandemie!
Als Mutter von zwei Kindern stecke ich derzeit im zweiten Lockdown fest, in einem unmenschlichen Spagat zwischen Familie und Arbeit. Ich kann es mir nur wünschen, dass wir es gemeinsam schaffen, circa 70% der Bevölkerung zu immunisieren, um das Übertragen von SARS-CoV-2 so sehr zu verringern, dass die Coronakrise endlich vorübergeht.
Meiner Meinung nach sollten wir uns ein Beispiel an den Forscherinnen und Forschern weltweit nehmen und uns alle dieser Impfung öffnen. Denn klar ist: Je mehr Menschen geimpft werden, desto weniger Wirte findet das Virus.
Auf dass wir bald wieder gemeinsam ein Sozialleben aufbauen können und unseren Kindern eine Welt zurückgeben, die mit mehr Zuversicht als Angst, ohne ständige Einschränkungen und Limitierung neu aufblühen kann.
[1] Quelle: Bundesministerium für Gesundheit
Endlich symptomfrei – 15 Tage „Corona“ – Der Erfahrungsbericht von Community-Mitglied Anja.
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