- Behandlung
Notfall Gehirnerschütterung: Wunde versorgen, Notruf absetzen
2 Minuten
In der Serie Blaulicht stellen wir Ihnen die häufigsten Notfälle vor und erläutern diese – und was Sie als Ersthelfer tun sollten.
Der Notfall
Beim Spielen am Beckenrand des Schwimmbades rutscht der 13-jährige Tobias K. aus und schlägt mit dem Hinterkopf auf den Fliesenboden. Er bleibt danach reglos liegen und blutet stark aus einer Kopfplatzwunde. Dies beobachtet der Schwimmmeister und eilt sofort zu Tobias. Zunächst ist Tobias nicht ansprechbar, erwacht jedoch nach einer halben Minute. Er kann sich an den Sturz nicht erinnern und ist weiterhin benommen.
Das unternimmt der Ersthelfer
Mit Material aus dem Verbandkasten wird die Kopfplatzwunde versorgt. Es erfolgt eine sterile Abdeckung mit einer Kompresse und einem zirkulären Kopfverband. Tobias wird in den Sanitätsraum des Schwimmbades gebracht, um auf den Rettungsdienst zu warten. Dort erbricht der Patient einmal.
- Rettungsdienst informieren.
- Erste Hilfe leisten: Wunde versorgen, Patient betreuen.
- Überwachung in der Klinik und Abklärung: Gibt es weitere Schädigungen?
Das macht der Rettungsdienst
Der alarmierte Rettungswagen trifft wenige Minuten nach dem Notruf, den der Schwimmmeister über die 112 abgesetzt hat, im Schwimmbad ein. Aufgrund der Schilderungen der Ersthelfer und aufgrund der Tatsache, dass Tobias kurzzeitig bewusstlos war und sich übergeben hat, fordert die Besatzung einen Notarzt zur weiteren Versorgung nach. Dann beginnen sie mit der Untersuchung des jungen Patienten.
Durch den Sturz kann die Halswirbelsäule in Mitleidenschaft gezogen worden sein, daher bekommt Tobias vorsorglich eine Halskrause (Stiffneck) angelegt, um ggf. weitere Schäden zu vermeiden. Das Rettungsdienstteam untersucht ihn eingehend und überwacht alle Vitalwerte des Jungen wie Blutdruck, Herzfrequenz und Sauerstoffsättigung.
Auch wird ein neurologischer Status erhoben: Kann sich Tobias an alles erinnern, ist ihm schwindlig, reagieren die Pupillen auf Lichtwechsel usw.? Die Platzwunde wurde von den Ersthelfern vorbildlich versorgt, so dass hier keine weiteren Maßnahmen ergriffen werden müssen.
Nach Eintreffen des Notarztes bekommt Tobias noch einen venösen Zugang gelegt, um während des Transports ggf. Medikamente geben zu können. Auf dem Transport wird immer wieder der neurologische Status abgefragt, um schnell reagieren zu können, sollte sich Tobias’ Zustand verändern.
Das passiert in der Klinik
Tobias wird in die Klinik gebracht, um die Kopfplatzwunde mit zwei kleinen Stichen zu nähen. Die kurze Bewusstlosigkeit und das Erbrechen sind typische Symptome der Gehirnerschütterung. Da beim Sturz auf den Schädel sowohl der Schädelknochen brechen kann und auch Blutungen im Gehirn auftreten können, muss Tobias für ein bis zwei Tage überwacht werden.
Bei der Aufnahme und in regelmäßigen Abständen untersucht der Kinderarzt Tobias sorgfältig und achtet vor allem darauf, ob er Ausfälle der Gehirnleistung hat, auf den Wachheitsgrad und ob sich Differenzen der Pupillen ergeben. Für den Fall, dass Tobias neurologisch auffällig wird, sind weitergehende Untersuchungen wie eine Computertomographie des Schädels notwendig, um Gehirnverletzungen rechtzeitig zu erkennen.
In diesem Fall hat Tobias Glück gehabt: Nach eineinhalb Tagen kann er nach Hause gehen. Bis auf leichte Kopfschmerzen für zwei weitere Tage bleibt nichts von dem Sturz übrig.
In der Serie Blaulicht stellen wir Ihnen die häufigsten Notfälle vor und erläutern Ihnen die Art des Notfalls – und was Sie als Ersthelfer sinnvollerweise tun sollten.
Danach zeigen wir Ihenen die Maßnahmen, die die Kollegen vom Rettungsdienst durchführen werden. Da die meisten Notfallpatienten in ein Krankenhaus gebracht werden müssen, erfahren Sie, was dort üblicherweise gemacht wird.
von Prof. Dr. med. Thomas Haak
Chefredakteur des Diabetes-Journals, Ltd. Notarzt im Main-Tauber-Kreis
und Kai Schlecht
Rettungsdienstleiter beim DRK Bad Mergentheim
Kontakt:
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz, Tel.: (06131) 9 60 70 0,
Fax: (06131) 9 60 70 90, E-mail: redaktion@diabetes-journal.de
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2014; 63 (6) Seite 34-35
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 3 Tagen, 6 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 5 Tagen, 1 Stunde
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 1 Woche, 6 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 3 Tagen, 1 Stunde
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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