Peptid lässt neue β-Zellen entstehen

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Peptid lässt neue β-Zellen entstehen

Mit einer neuen Methode könnte es womöglich eines Tages gelingen, dem Verlust der insulinproduzierenden Beta-Zellen (β-Zellen) bei Typ-1-Diabetes entgegenzuwirken.

Wissenschaftler des Sanford-Burnham Medical Research Institute in den USA berichten, dass sie im Tiermodell einen neuen Ansatz entdeckt haben, mit dem potentiell die Insulinproduktion bei Patienten mit Typ-1-Diabetes wieder angekurbelt werden könnte.

Aus α-Zellen werden insulinproduzierende β-Zellen

In einer Studie gelang es den US-Forschern zunächst, bei diabetischen Mäusen Alpha-Zellen (α-Zellen) der Bauchspeicheldrüse in insulinproduzierende β-Zellen umzuwandeln, indem sie den Tieren das Peptid Caerulein injizierten. Anschließend versetzten sie Bauchspeicheldrüsengewebe von Typ-1-Diabetikern mit Caerulein und beobachteten, dass dieser Effekt auch bei menschlichem Gewebe eintritt: aus α- wurden β-Zellen.

Trotzdem wird es noch ein längerer Weg sein, bis diese neuen Erkentnisse womöglich für neue Therapieoptionen eingesetzt werden können. Denn zum einen werden auch die durch diese Methode neu entstandenen β-Zellen vom körpereigenen Immunsystem angegriffen und zerstört (Autoimmunreaktion), zum anderen kann verabreichtes Caerulein beim Menschen eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) auslösen.

Weitere Forschungsarbeiten sind nötig und geplant

„Als nächsten Schritt wollen wir deshalb herausfinden, auf welche konkreten Moleküle der α-Zellen das Peptid abzielt, um deren Transforamtion in β-Zellen auszulösen“, kommentiert der Studienleiter Dr. Fred Levine diese Ergebnisse.

Sollte Ihnen das gelingen, so Levine weiter, stünde somit potentiell eine vielversprechende neue therapeutische Methode zur Behandlung des Typ-1-Diabetes zur Verfügung. Die Ergebnisse wurden in der Online-Ausgabe des Fachmagazins Cell Death and Disease veröffentlicht.


von Gregor Hess

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