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Informationen und Tipps, mit denen Betroffene die Risiken eines geplanten Krankenhausaufenthaltes mindern können, gibt die Gesundheits- und Diabeteswissenschaftlerin Doris Schöning am 6. April 2017 im Experten-Chat von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe.
Bei Menschen mit Diabetes Typ 1 oder Typ 2 kann ein Krankenhausaufenthalt die Stoffwechseleinstellung verschlechtern – auch bei einem längerfristig geplanten Routineeingriff. Besonders wenn der Aufenthalt nicht in der Diabetologie, sondern in einer anderen Abteilung stattfindet, kann es zu Problemen kommen. Denn nicht an jeder Klinik steht ein Diabetesteam zur Verfügung, das den Blutzuckerspiegel regelmäßig kontrolliert und die notwendige Diabetes-Therapie berücksichtigt.
Abläufe im Krankenhaus sind völlig anders als unter Alltagsbedingungen. Meist erfolgt eine Einweisung aufgrund von Begleit- und Folgeerkrankungen oder schweren Erkrankungen wie Schlaganfällen, Herzinfarkten oder Lungenentzündungen, die den Blutzucker in Überzuckerungen treiben. Einweisungsgrund ist nur selten der Diabetes mellitus. Bei der Behandlung von Beschwerdebildern, die primär nicht mit der Stoffwechselerkrankung zusammenhängen, zum Beispiel bei einer Hüft- oder Augen-OP, gerät der Diabetes häufig aus dem Blickfeld.
„Ein Krankenhausaufenthalt stellt immer eine Ausnahmesituation dar. Besonders mit Diabetes sollte dieser möglichst gut geplant und vorbereitet werden, da es vermehrt zu Komplikationen kommen kann“, erklärt Doris Schöning, Mitautorin der Patientenbroschüre „Mit Diabetes im Krankenhaus“, die diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe kostenlos anbietet. Nüchternphasen für Untersuchungen oder operative Eingriffe führen zu Stoffwechselschwankungen.
Auch nach Operationen kann der Blutzucker aufgrund der vermehrten Ausschüttung von Stresshormonen ansteigen oder es können Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten eintreten. „Bei Eingriffen über mehrere Stunden muss ausgebildetes Personal den Blutzuckerspiegel streng überwachen“, betont Schöning.
Häufig kommt es jedoch vor, dass Klinikärzte und –personal aufgrund mangelnder Diabetes-Kenntnisse nicht genug Rücksicht auf die Therapie-Bedürfnisse Betroffener nehmen und mögliche Folgen wie eine schwere Stoffwechselentgleisung oder schlechtere Wundheilung unterschätzen.
Menschen mit Diabetes sollten deshalb gemeinsam mit ihrem Diabetologen die Klinik sorgfältig auswählen und schon beim Aufnahmegespräch mit ihrem behandelnden Arzt sowie dem Pflegeteam der Klinik über ihre bisherige Diabetesbehandlung, ihre aktuelle Medikation sowie die von ihnen selbst durchgeführten Blutzuckerkontrollen sprechen. „Alle Informationen zur Diabetes-Erkrankung und Therapie, wie beispielsweise der Einsatz von blutzuckersenkenden Medikamenten, müssen in der Patientenakte dokumentiert werden“, ergänzt die Diabetesberaterin (DDG).
Experten-Chat von diabetesDE zum Thema „Mit Diabetes im Krankenhaus“ mit Doris Schöning:
Donnerstag, 6. April 2017, von 17 bis 19 Uhr
Fragen können schon ab sofort auf www.diabetesde.org eingesendet werden.
Quelle: Pressemitteilung von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
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