- Behandlung
Sicherheit aus der Apotheke
3 Minuten
Liegen neben einem Diabetes weitere Erkrankungen vor, müssen oft mehrere Medikamente eingenommen werden. Dabei können verschiedene Arzneistoffe sich gegenseitig beeinflussen oder bestimmte Nebenwirkungen hervorrufen. Einige wichtige Wechselwirkungen und wie das Personal in Apotheken bei der Einnahme der Medikamente unterstützen kann, erfahren Sie hier.
Versteckte Unterzuckerung
Typische Anzeichen einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) sind Zittern oder Herzrasen. Diese können durch bestimmte Blutdruck-Senker, die Betablocker, unterdrückt werden. Für Menschen mit Diabetes empfiehlt sich wegen dieses Problems, Unterzuckerungen möglicherweise nicht zu erkennen, der Einsatz von anderen Medikamenten zur Behandlung eines Bluthochdrucks.
Betablocker können zudem die Insulinresistenz, also die Unempfindlichkeit der Körperzellen gegenüber Insulin, verstärken und somit zu höheren Blutzuckerwerten führen. Hier können bestimmte Betablocker eingesetzt werden, die eine geringere Wirkung auf die Insulin-Empfindlichkeit haben, da sie nur an gewissen Rezeptoren, den Beta-1-Rezeptoren, ansetzen. Dazu zählen z. B. die Wirkstoffe Bisoprolol und Metoprolol. Ist die Einnahme eines Betablockers unerlässlich, z. B. nach einem Herzinfarkt, sollte auf bestimmte weitere Anzeichen einer Unterzuckerung wie kalten Schweiß und Blässe geachtet werden.
Auch einige Schlafmittelkönnen dazu führen, dass Warnzeichen einer Unterzuckerung nicht wahrgenommen werden. Kann auf Schlafmittel nicht verzichtet werden, sollte auf kurz wirksame Mittel zurückgegriffen werden, die das Einschlafen erleichtern. Außerdem ist abzuklären, ob hinter Albträumen und schweißgebadetem Aufwachen eine unerkannte, nachts auftretende Unterzuckerung steckt.
Anstieg von Blutzuckerwerten
Bei akuten, schmerzhaften Entzündungen der Gelenke oder bei allergischen Reaktionen können Glukokortikoide, z. B. Kortison, eingesetzt werden. Diese Medikamente haben eine schmerzlindernde, entzündungshemmende und antiallergische Wirkung. Daneben verschlechtern sie aber auch die Glukosetoleranz und hemmen die Wirkung von Insulin, sodass die Blutzuckerwerte steigen können. Kurzwirksame Glukokortikoide (z. B. Prednison und Prednisolon) führen möglicherweise vier bis acht Stunden nach der Einnahme zu einem Anstieg der Blutzuckerwerte. Lang wirksame Glukokortikoide wie Dexamethason können die Blutzuckerwerte auch längerfristig anheben.
Wenn der Arzt erhöhte Blutfettwerte, insbesondere erhöhte Cholesterinwerte, feststellt, kann ein Statin verordnet werden, um das Risiko für Erkrankungen wie einen Herzinfarkt zu reduzieren. Bei Beginn der Einnahme eines Statins empfiehlt sich eine häufigere Kontrolle des Blutzuckers und bei Bedarf das Anpassen der Diabetes-Medikation.
Dienstleistungen der Apotheken
Insbesondere bei der Einnahme mehrerer Medikamente kann das Personal in Apotheken dabei helfen, die Sicherheit der Arzneimitteltherapie zu fördern. Dazu gehören die richtige Anwendung der Medikamente und das schnelle Erkennen von Problemen. Seit Sommer 2022 können in Apotheken fünf von Krankenkassen bezahlte pharmazeutische Dienstleistungen angeboten werden. Dadurch werden Patientinnen und Patienten dabei unterstützt, dass ihre Therapie wirksamer und sicherer verläuft.
Patientinnen und Patienten haben Anspruch auf zusätzliche Betreuungsangebote in Apotheken, wenn sie
- fünf oder mehr verordnete Arzneimittel einnehmen,
- einen ärztlich diagnostizierten Bluthochdruck haben und Blutdrucksenker einnehmen,
- Medikamente zum Inhalieren erhalten,
- wegen einer Krebs-Erkrankung neue Tabletten oder Kapseln erhalten (orale Antitumor-Therapie),
- nach einer Organ-Transplantation neue Medikamente verordnet bekommen, um die körpereigene Abstoßungsreaktion zu hemmen (Immunsuppressiva).
Menschen mit Diabetes profitieren insbesondere von den folgenden beiden pharmazeutischen Dienstleistungen in Apotheken:
- Personen, diefünf oder mehr verordnete Arzneimittel einnehmen, haben Anspruch auf die pharmazeutische Dienstleistung “Erweiterte Medikationsberatung bei Polymedikation”. Hier wird bei einem ersten Gesprächstermin in der Apotheke die gesamte Medikation erfasst und dokumentiert. Der geschulte Apotheker/die geschulte Apothekerin prüft daraufhin die Medikation auf mögliche Probleme wie Wechselwirkungen zwischen den Arzneimitteln oder bestimmte Nebenwirkungen.
Bei Bedarf und mit Einwilligung des Patienten/der Patientin informiert die Apotheke über die entdeckten Probleme den behandelnden Arzt/die behandelnde Ärztin. Bei einem persönlichen Abschlussgespräch werden die Ergebnisse und Lösungen möglicher Probleme gemeinsam besprochen. Zusätzlich bespricht der Apotheker/die Apothekerin mit dem Patienten/der Patientin den aktuellen Medikationsplan, auf dem die eingenommenen Medikamente sowie die optimalen Einnahme-Zeitpunkte und zusätzliche Informationen stehen. Diesen Plan bekommt man mit nach Hause. - Viele Personen mit Diabetes haben einen Bluthochdruck. Ein optimaler Blutdruck-Wert für Menschen mit Diabetes bis zu einem Alter von 64 Jahren liegt bei 120 – 130/70 – 80 mmHg. Bei Personen ab 65 Jahren sind Werte von 120 – 140/70 – 80 mmHg anzustreben. Wer Medikamente gegen Bluthochdruck einnimmt, hat Anspruch auf die pharmazeutische Dienstleistung “Standardisierte Risikoerfassung hoher Blutdruck”.
In der Apotheke wird der Blutdruck nach einem standardisierten Verfahren gemessen. Um einen genauen Wert zu erhalten, werden drei Messungen nacheinander durchgeführt und ein Mittelwert gebildet. Mit dieser Dienstleistung lässt sich schnell und professionell überprüfen, ob der Blutdruck im grünen Bereich liegt und die Therapie gut wirkt.
Zusammenfassung
Menschen mit Diabetes nehmen häufig mehrere Medikamente gleichzeitig ein. Dadurch kann das Risiko für Probleme wie Wechselwirkungen oder Nebenwirkungen aufgrund der Arzneimitteleinnahme steigen. Dazu zählen vor allem bestimmte Blutdrucksenker, einschlaffördernde Mittel oder Medikamente gegen schmerzhafte Entzündungen und Allergien.
Pharmazeutische Dienstleistungen in Apotheken helfen dabei, Risiken und Probleme mit der Medikation schnell zu erkennen und eine Lösung zu finden. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen.
Schwerpunkt „Unterstützen bei der Therapie”
- Sicherheit aus der Apotheke
- Mit Medikamenten Blutzucker senken – die wichtigsten Vor- und Nachteile
- Therapieziele gemeinsam erreichen
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2022; 71 (12) Seite 21-23
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cesta postete ein Update vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo zusammen, ich habe eine Frage an euch. Ich habe seit 4 Jahren Typ 1 LADA und bisher nur mit Basalinsulin ausgekommen. Seit 3 Wochen muss ich nun auch zu jeder Mahlzeit Humalog spritzen. Für die Berechnung wiege ich immer alles ab. Könnt ihr eine App empfehlen, die bei der Berechnung der Kohlenhydrate unterstützt? Oder habt ihr andere Tipps wie man sich daran gewöhnt? Ich wiege bisher alles ab und kann mir gar nicht vorstellen, dass ich mir das zukünftig merken kann bzw. wie ich die Kohlenhydrate schätzen kann. Vielen lieben Dank für eure Hilfe! Liebe Grüße, Christa
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kw antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo cesta, ich habe gute Erfahrungen mit der WETID App gemacht. Hier erhältst du für fast alle Lebensmittel BE – Werte. Man kann auch das Portionsgewicht eingeben und erhält dann die entsprechenden BE’s.
Die App mit Werbung war bisher kostenlos. App ohne Werbung und im Abo ist besser.LG von kw = Kurt mit Diabetes Typ 3c
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moira antwortete vor 1 Woche
Hallo Christa! Ich verwende die FDDB app. LG Sarah (Lada)
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cesta antwortete vor 1 Woche
@kw: Vielen lieben Dank für den Tipp!
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cesta antwortete vor 1 Woche
@moira: Vielen lieben Dank für den Tipp!
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sveastine postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes und Psyche vor 2 Wochen, 6 Tagen
hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid
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mayhe antwortete vor 2 Wochen, 6 Tagen
Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike
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sveastine antwortete vor 2 Wochen, 5 Tagen
@mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid
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mayhe antwortete vor 2 Wochen, 5 Tagen
Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike
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sveastine antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
@mayhe: Hallo Heike, oh da hast du aber auch viel geschafft. Ja ich habe die Kinder mit Diabetes bekommen und meine Kinder sind 26,25,23 und bald 19 🥰….und wie du hoffe bald wieder fit zu sein. Beruflich wechsle ich jetzt vom Kinderhospiz wieder in die Krippe da es dort vorausschaubarer ist als im Schichtdienst. In der Hoffnung der Diabetes lässt sich dort wieder besser einstellen. Eigentlich sollte ich auch die Ernährung wieder umstellen, das weiß ich aber es fällt mir so schwer. Wie ist das da bei dir. Was machen deine Werte ? Viele Grüße Astrid
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mayhe antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
@sveastine: Hallo liebe Astrid, sag mal kann es sein, daß du in den Wechseljahren bist? Ich habe meine schon hinter mir, aber das war zuckertechnisch eine der schwierigsten Zeiten, weil ständig alles durcheinander war. Damals war ich allein 2 x in der Diabetes Klinik Bad Mergentheim zum Anpassen innerhalb von 3-4 Jahren. Die Hormonwirkungen waren der Wahnsinn. Jetzt ist es wieder deutlich ruhiger. Was hast du eigentlich für eine Versorgung? Pen? Pumpe? Insulin? Sensor?
Ich habe die Tandem tslim mit Sensor und Novorapid. Und das ist für mich der game changer gewesen. Seitdem werden die zuckertechnischen Anstrengungen auch mit guten Werten belohnt. Liebe Grüße Heike -
sveastine antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
@mayhe: Hi, ja ich bin in den Wechsel Jahren schon eine ganze Weile und nehme Hormone. Das ist denke ich ist der Hauptgrund der Schwankungen, aber das geht schon seit ca 3 Jahren so, was doof ist. Ich hab das gleiche System wie du tslim und Dexcom, trotzdem schwierig.aber für Bad Mergentheim lt. Diabetologe zu gut um die Genehmigung dafür zu bekommen 🤷🏻♀️
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mayhe antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
@sveastine: Das ist ja witzig, das du dieselbe Versorgung hast. Also bist du da optimal versorgt. Jetzt verstehe ich deinen Frust. Nach den Behandlungen in Bad Mergentheim war es wenigstens eine Weile besser. Warst du schon mal in Reha wegen dem Zucker? Ist zwar nicht Bad Mergentheim, aber manche Rehakliniken machen das wohl echt gut. Du musst “nur” darauf achten, dass sie ein spezielles Angebot für Typ1er haben. Ich war 2019 in der Mediclin Klinik Stauffenberg, Durlach. Das war okay. Am wichtigsten fand ich den Austausch mit den Mitpatienten. Aber natürlich ist der Aufwand für dich bei 4 Kindern für 3 Wochen, sehr hoch. Und eine Garantie dafür das dann länger besser läuft gibt es nicht. Ich fand es aber immer wichtig, den zuckertechnischen Input und die Solidarität zu erfahren. Liebe Grüße Heike
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mayhe antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
@mayhe: Nicht Durlach, sondern Durbach.
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stephanie-haack postete ein Update vor 3 Wochen
Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂
Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/
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lena-schmidt antwortete vor 3 Wochen
Ich bin dabei 🙂
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