Unterzuckerungen: Eine Frage des Gleichgewichts

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Unterzuckerungen: Eine Frage des Gleichgewichts

Traubenzucker (Glukose) ist der Hauptenergielieferant für alle Körperorgane. Unser Gehirn benötigt täglich rund 150 g Glukose, um richtig funktionieren zu können. Da unser Leben von einem gut funktionierenden Gehirn abhängig ist, das alle anderen Organsysteme steuert, ist unser Stoffwechsel so organisiert, dass versucht wird, unter allen Umständen das normale Blutglukoseniveau aufrechtzuerhalten.

Der Blutglukosewert (BG-Wert) pendelt bei Menschen ohne Diabetes mellitus zwischen 70 und 140 mg/dl bzw. 3,9 und 7,8 mmol/l. Da unser Leben von einem gut funktionierenden Gehirn abhängig ist, das alle anderen Organsysteme steuert, ist unser Stoffwechsel so organisiert, dass versucht wird, unter allen Umständen das normale Blutglukoseniveau im Gehirn aufrechtzuerhalten.

Dies wird durch das Zusammenwirken unterschiedlicher Hormonsysteme erreicht, wobei Insulin das einzige Hormon ist, das den BG-Wert senken kann. Auf der anderen Seite gibt es mehrere Hormone (z. B. Glukagon und Stresshormone), die den BG-Wert steigen lassen. Der aktuelle BG-Wert (und damit auch der Glukosewert im Gewebe) ist somit immer das Ergebnis der Wechselwirkungen zwischen Insulin und den glukoseerhöhenden Hormonen.

Hormonelle Regulation des BG-Werts

Bei einem BG-Wert von 100 mg/dl (5,6 mmol/l)sind im gesamten Blutvolumen eines Erwachsenen etwa 5 bis 6 g Glukose. Wenn eine Person 10 bis 12 g Kohlenhydrate zuführt, dann würde der BG-Wert um etwa 200 mg/dl (11,1 mmol/l) steigen – wenn die Glukose nach der Aufnahme ins Blut nicht sofort wieder in die Organe abfließen würde. Vor allem in der Leber werden die zugeführten Kohlenhydrate zwischengespeichert.

Unser Gehirn zieht rund um die Uhr durchschnittlich pro Stunde gut 6 g Glukose aus dem Blut. Damit der BG-Wert nicht zu stark abfällt, „füllt“ die Leber kontinuierlich Glukose nach. Unter normalen Bedingungen hat die Leber etwa 240 g Glukose gespeichert und kann diese bei Bedarf rasch ins Blut abgeben. Unter normalen Umständen kann bei einem Menschen mit einer gesunden hormonellen Glukoseregulation keine Unterzuckerung auftreten.

Unterzuckerung: unter 50 bzw. 2,8

Man spricht von einer Hypoglykämie – umgangssprachlich auch von einer „Hypo“ –, wenn der BG-Wert auf unter 50 mg/dl (2,8 mmol/l) abfällt. Eine Hypoglykämie kann prinzipiell dann entstehen, wenn das Hormongleichgewicht gestört ist: Insulin kann zu stark wirken – oder die Insulin-„Gegenspieler“ zu schwach.

Bei einem Abfall des Glukosewerts werden Hormone ausgeschüttet, die die Leber veranlassen, Glukose ins Blut abzugeben. Die Symptome, die man bei einem Glukoseabfall empfindet, werden in zwei Gruppen aufgeteilt:

  1. Symptome, die durch die hormonelle Gegenregulation entstehen. Diese sind: Herzstolpern, Herzrasen, Schwitzen, Hitzegefühl, Zittern, Schwäche, Angst, Heißhunger.
  2. Symptome, die durch eine Funktionsstörung des Gehirns aufgrund Glukosemangels entstehen. Die Ausprägung der Symptome hängt ab vom aktuellen BG-Wert:

Ausgeprägte neurologische Ausfälle treten in der Regel erst auf, wenn der Blutglukose-Wert unter 30 mg/dl (1,7 mmol/l) abfällt. Man spricht von einer schweren Hypoglykämie, wenn die betroffene Person sich nicht mehr selbst helfen kann und auf Fremdhilfe angewiesen ist.

Wenn die Symptome der hormonellen Gegenregulation auftreten, dann ist dies ein gutes Zeichen: Der Stoffwechsel wehrt sich gegen den drohenden weiteren Glukoseabfall. Warum schafft es aber die Leber mit ihrem recht großen Glukosevorrat nicht, zumindest eine schwere Hypoglykämie zu verhindern? Dies ist eine Frage des „Timings“: In der Hypoglykämie strömt die Glukose aus dem Blut schneller in die Gewebe ab (vor allem in die Muskulatur), als es die Leber schaffen kann, die Glukose wieder rasch genug nachzufüllen.

Hypoglykämien und Medikamente

Hypoglykämien können bei Patienten mit Diabetes mellitus nur dann entstehen, wenn Medikamente eingesetzt werden, die den Insulinspiegel im Blut erhöhen. Es gibt auch blutzuckersenkende Medikamente, die den Insulinspiegel im Blut nicht erhöhen und somit auch in der Regel keine Hypoglykämie verursachen können (siehe folgende Tabelle).

Blutzuckersenkende Medikamente, die eine Hypoglykämie verursachen können:
  • Sulfonylharnstoffe: z. B. Glibenclamid, Glimepirid
  • Glinide: z. B. Repaglinid (in Deutschland nur noch eingeschränkt verordnungsfähig)
  • Insuline
Blutzuckersenkende Medikamente, die in der Regel keine Hypoglykämie verursachen können *:
  • Metformin
  • Gliptine: z. B. Sitagliptin (Xelevia, Januvia), Vildagliptin (Galvus), Saxagliptin (Onglyza)
  • Alpha-Glukosidase-Hemmer: z. B. Acarbose
  • SGLT-2-Hemmer: z. B. Dapagliflozin (Forxiga), Empagliflozin (Jardiance)
  • GLP-1-Rezeptoragonisten: z. B. Liraglutid (Victoza), Dulaglutid (Trulicity), Exenatid (Byetta, ­Bydureon), Semaglutid (Ozempic)

* Fast alle Medikamente dieser Gruppe können nur blutzuckersenkend wirken, wenn im Körper noch genug Insulin gebildet wird. Wenn die Insulineigenproduktion zu gering ist, dann wirken diese Medikamente nicht mehr ausreichend und es muss eine Insulintherapie durchgeführt werden.

Jeder Patient mit Diabetes, der ein blutzuckersenkendes Medikament einnimmt, muss wissen, ob dieses Medikament eine Unterzuckerung verursachen kann. Wenn dies der Fall ist, muss er auch die Möglichkeit haben, BG-Selbstkontrollen durchzuführen, um eine Hypoglykämie rechtzeitig erkennen zu können.

Die Symptome, die bei einer Hypoglykämie auftreten, können bei unterschiedlichen Menschen sehr unterschiedlich sein: Der eine hat Sehstörungen, die andere muss schwitzen. Das Symptombild einer Hypoglykämie kann sich auch bei Menschen im Verlauf eines langen Zeitraumes ändern.

Pseudo-Hypoglykämie: Wie bitte?

Patienten mit Diabetes mellitus können Symptome einer Hypoglykämie empfinden, obwohl der gemessene BG-Wert vielleicht noch bei 180 mg/dl bzw. 10,0 mmol/l liegt. Wie ist das zu erklären? In unserem Gehirn sitzt ein Glukosesensor, der kontinuierlich den BG-Wert misst; der Sensor reagiert auf einen sehr raschen Glukoseabfall z. B. von 300 mg/dl (16,7 mmol/l) auf 180 mg/dl (10,0 mmol/l) und schlägt Alarm: Die hormonelle Gegenregulation wird aktiviert mit den beschriebenen Symptomen.

Der Betroffene verspürt dann Symptome einer Unterzuckerung, obwohl der BG-Wert noch erhöht ist. Dies kann z. B. zum Beginn eines Diabetes auftreten, wenn die BG-Werte sehr hoch waren und vielleicht etwas zu rasch abgesenkt werden. Wenn das BG-Niveau im Verlauf in den nahezu normalen Bereich gesenkt wird, dann schlägt auch der Glukosesensor im Gehirn erst an, wenn es wirklich erforderlich ist.

Hypo nicht mehr ­wahrnehmen …

Wenn ein Patient blutzuckersenkende Medikamente verwenden muss, die eine Hypoglykämie verursachen können, dann treten in der Regel bei einem Glukoseabfall unter den Normalbereich die genannten Symptome auf – als wichtiges Alarmsignal sollte man sie beachten! Es gibt Patienten, die eine Insulintherapie durchführen und einen gefährlichen Glukoseabfall spät oder gar nicht mehr spüren: Sie haben eine Hypoglyk­ämie-Wahrnehmungsstörung.

Die 2 häufigsten Ursachen dafür sind:

  1. Zu „scharfe“ Stoffwechseleinstellung mit täglichen Hypoglykämien: Das Gehirn „gewöhnt“ sich leider an diese Situation und registriert die nächste Hypoglykämie verzögert.
  2. Sehr lange Diabetesdauer mit schon lange bestehender Insulintherapie: Hier können die Symptome der hormonellen Gegenregulation fehlen; nur noch die Symptome des niedrigen BG-Werts mit Funktionsstörung des Gehirns können vorhanden sein.

Patienten mit Insulintherapie und Hypoglykämie-Wahrnehmungsstörung können dagegen etwas tun: Sie können an einem Schulungsprogramm zur Verbesserung der Hypoglykämie-Wahrnehmung teilnehmen (HyPOS oder BGAT). Diese speziellen Schulungsprogramme werden von vielen Diabeteseinrichtungen in ganz Deutschland angeboten. Die betroffenen Patienten lernen dabei, wie sie eine Hypoglykämie wieder rechtzeitig erkennen können, um einen weiteren BG-Abfall eigenständig verhindern zu können.

Sicherer mit CGM bei gestörter ­Hypoglykämie-Wahrnehmung

Patienten mit einer Insulintherapie und Hypoglykämie-Wahrnehmungsstörung können mithilfe eines Messsystems zur kontinuierlichen Gewebeglukosemessung mit Alarmfunktion das Auftreten eines möglicherweise gefährlichen Glukoseabfalls rechtzeitig bemerken, wenn der Wert für das Auslösen des Hypo­glyk­ämie-Alarms individuell passend eingestellt ist. Damit kann die Insulintherapie deutlich sicherer gesteuert werden.

Hypoglykämie: Was tun?

Wenn der BG-Wert unter den Normalbereich abfällt, dann besteht dringender Handlungsbedarf. Ohne Zeitverzögerung muss umgehend dafür gesorgt werden, dass der Wert nicht weiter abfällt. Also nicht: Ich kann den Hof noch zu Ende fegen, dann kann ich immer noch reagieren, sondern: Besen aus der Hand legen und sofort Glukose zuführen!

Die dringend benötigte Glukose kann am besten in flüssiger Form zugeführt werden: mit 200 ml Saft oder normal gezuckertem Softgetränk. Darin sind in der Regel etwa 10 g Glukose/100 ml enthalten. Glukose, in flüssiger Form zugeführt, gelangt vom Magen direkt in den Dünndarm und somit an den Ort, wo die Glukose rasch ins Blut aufgenommen wird.

Nach der Glukosezufuhr kann eine BG-Messung erfolgen. Je nach Grund für die Hypo­glykämie (z. B. längere körperliche Betätigung) müssen anschließend noch langsam aufnehmbare Kohlenhydrate zugeführt werden.

Gestörtes Bewusstsein bei Hypoglykämie: Glukose nicht über den Mund

Ist das Bewusstsein bei einer Hypoglykämie gestört, sollte Glukose in fester oder flüssiger Form nicht mehr über den Mund der betroffenen Person zugeführt werden. Bei einer Bewusstseinsstörung können lebenswichtige Reflexe gestört sein und die zugeführte Glukose landet möglicherweise nicht wie gewünscht im Magen, sondern in der Luftröhre und kann dort eventuell Unheil anrichten.

Wenn eine solche Situation auftritt, muss die „Notfallspritze“ (GlucaGen Hypokit, Foto oben) eingesetzt werden: Hierbei wird das Hormon Glukagon in die Muskulatur (am besten an der Vorderseite des Oberschenkels) gespritzt: Es sorgt dafür, dass die Leber Glukose ins Blut abgibt.

Zur Sicherheit: GlucaGen Hypokit

Patienten, die eine Insulintherapie durchführen, können am besten mit ihrem Hausarzt bzw. ihrem Diabetologen besprechen, ob sie zur Sicherheit eine „Notfallspritze“ benötigen. Falls ein GlucaGen Hypokit verordnet wurde, muss der Patient auch eine oder mehrere Personen zur Verfügung haben, die diese Notfallmaßnahme auch sicher anwenden können.

Die korrekte Handhabung muss mit den infrage kommenden Personen in Ruhe besprochen und geübt werden. Nach der Gabe der Spritze muss eventuell der Notarzt alarmiert werden, um Sicherheit gewährleisten zu können.

Das in der „Notfallspritze“ vorhandene Hormon Glukagon wird es ab März auch in Deutschland als einfach anzuwendendes Nasenspray (Baqsimi) geben. Dabei wird das Hormon-Pulver zur Behandlung des Patienten mit schwerer Hypoglykämie mit einem Einmalspender einfach in dessen Nase gesprüht. Somit erübrigt sich eine intramuskuläre Medikamentengabe.

Hypoglykämie und Fahrsicherheit

Bei einem BG-Wert von unter 70 mg/dl bzw. 3,9 mmol/l ist die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigt. Somit kann unter diesem BG-Wert ein Kraftfahrzeug nicht mehr sicher geführt werden. Nähere Informationen hierzu finden Sie in folgendem Kasten.

Weiterführende Informationen:

Empfehlungen für Kraftfahrer mit Diabetes unter Behandlung mit Sulfonylharnstoffen und/oder Insulin aus der Patientenleitlinie „Diabetes und Kraftverkehr“, 1. Auflage 2019

Zusammenfassung

  • Bei Patienten mit Diabetes mellitus, die bestimmte Medikamente zur BG-Senkung verwenden müssen (vor allem bei jeder Insulintherapie), können immer Hypoglyk­ämien auftreten.
  • Durch die Teilnahme an einer geeigneten Schulungsmaßnahme können sich diese Patienten Fähigkeiten und Fertigkeiten aneignen, um das Risiko für eine Hypoglyk­ämie deutlich zu vermindern.
  • Bei einer Insulintherapie gilt in der Regel: HbA1c-Wert so gut wie möglich – und so wenige Hypoglykämien wie möglich.
  • Für Patienten mit einer Hypoglykämie-­Wahrnehmungsstörung stehen besondere Schulungsprogramme zur Verfügung.
Schwerpunkt: „Unter- und Überzuckerung früh erkennen“

von Dr. Martin Lederle

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2020; 69 (2) Seite 16-20

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  • sveastine postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes und Psyche vor 2 Tagen

    hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid

    • Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid

    • mayhe antwortete vor 1 Tag

      Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike

  • Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂

    Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/

  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

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