- Behandlung
Vorträge zum Weltdiabetestag weiter im Internet verfügbar
3 Minuten
Anlässlich des Weltdiabetestags haben sich Betroffene wieder auf vielfältige Weise über den medizinischen und technischen Fortschritt sowie neue Behandlungsmethoden informieren können. Der Aktionstag rückt seit 1991 jährlich am 14. November alle Entwicklungen rund um die Volkskrankheit Diabetes in den Fokus.
Der Weltdiabetestag steht unter Schirmherrschaft des Bundesgesundheitsministeriums und richtet sich in erster Linie an Patienten. Seit Beginn der Corona-Pandemie findet das komplette Programm online statt – die Beiträge bleiben somit längerfristig erhalten und sind auch nachträglich noch als Stream unter www.weltdiabetestag.de verfügbar.
Bei der virtuellen Veranstaltung, die von der gemeinnützigen Organisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe zusammen mit der #dedoc° Diabetes Online Community organisiert wurde, kamen auch soziale Aspekte rund um die Stoffwechselstörung zur Sprache. Nicht zuletzt organisierte der Kirchheim-Verlag als Medienpartner eine Gesprächsrunde, in der Patienten von ihren Erfahrungen mit der medizinischen Versorgung bei Diabetes berichteten.
Circa 11 Millionen Betroffene
Auch im Zusammenhang mit der Stoffwechselerkrankung Diabetes ist immer häufiger von einer Pandemie die Rede: Wie der Vorstandsvorsitzende von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, Dr. Jens Kröger, berichtete, ist bei 8,7 Millionen Menschen in Deutschland bereits Diabetes diagnostiziert worden. Da es überdies eine beträchtliche Dunkelziffer gibt, liegt die Anzahl der Betroffenen im Land tatsächlich wohl schon bei etwa 11 Millionen Menschen, von denen rund 95 Prozent einen Typ-2-Diabetes haben, so Kröger.
Corona-Lockdown hat Lage verschärft
Der Digitale Patiententag mit mehreren Fachvorträgen wurde von Prof. Dr. Thomas Haak, Chefarzt am Diabetes Zentrum Mergentheim sowie Chefredakteur des Diabetes-Journals, moderiert. Inhaltlich ging es neben dem weltweiten Anstieg der Erkrankungszahlen unter anderem um die herausfordernde Betreuung von Menschen mit Diabetes in der Pflege, um das erhöhte Osteoporoserisiko von Betroffenen, um individuelle Ernährungstipps sowie um Mobbing von Kindern und Jugendlichen, die an der Stoffwechselstörung erkrankt sind. Da es auch unter jungen Menschen immer mehr Fälle von Typ-2-Diabetes gibt, warben gleich mehrere Referenten für eine bewusstere Ernährung. Die Corona-Pandemie und der Lockdown haben die Diabetes-Situation weltweit noch verschärft, da sie zu Bewegungsmangel und Übergewicht in der Gesellschaft führten, wie der Diabetologe Prof. Dr. Marten Schütt anhand drastischer Zahlen deutlich machte.
Technik ist meistens ein Segen
In einer Gesprächsrunde, die von Dr. Katrin Kraatz, Chefredakteurin des Diabetes-Journals, moderiert wurde, kamen in erster Linie Patienten zu Wort. Die Betroffenen brachten neben vielen weiteren Aspekten die unterschiedlichen Facetten der Technik zum kontinuierlichen Glukosemessen zur Sprache. Während CGM-Systeme einerseits dabei helfen können, die Wirkung verschiedener Nahrungsmittel auf die Zuckerwerte noch besser zu verstehen, erhöhen sie andererseits auch den persönlich wahrgenommenen Stress im Diabetes-Management einiger Menschen. Nicht jeder Betroffene sei erleichtert, wenn er fortlaufend seine Zuckerwerte im Blick habe, hieß es. Vor allem zu Beginn der Therapie können die Testergebnisse aber auch für Typ-2-Diabetiker wichtige Hinweise zur eigenen Stoffwechsellage liefern. Letztlich sollte in diese Abwägung aber auch das medizinische Fachpersonal einbezogen werden – die Verordnung von Hilfsmitteln obliegt bekanntlich ohnehin den Ärztinnen und Ärzten.
Sprache kann Weichen stellen
Ein weiterer Höhepunkt des Weltdiabetestags war der deutsche #docday°, der von Stephanie Haack moderiert wurde. Unter dem Schlagwort „Language Matters“ widmete sich die Community dieses Mal unter anderem dem Thema Sprachgebrauch bei Diabetes. Anhand mehrerer Beispiele wurde darauf hingewiesen, wie eine unsensible Wortwahl Menschen mit Diabetes diskriminieren und im Umgang mit ihrer Stoffwechselerkrankung demotivieren kann. Der #docday° lenkte die Aufmerksamkeit der Zuhörer und Zuschauer außerdem einmal mehr auf die #BlueBalloonChallenge, der Kampagne mit Medtronic, deren Ziel es ist, mehr Aufmerksamkeit für Diabetes in der Gesellschaft zu schaffen.
Bestimmte Werbung wird verboten
Das Grußwort zum Weltdiabetestag sprach Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, der insbesondere auf die Bedeutung regelmäßiger Bewegung in Prävention und Behandlung von Typ-2-Diabetes einging. Die Bundesregierung wolle sich dafür einsetzen, den gesundheitsfördernden Wert des Sports im Alltag noch stärker zu betonen, sagte Lauterbach. Gleichzeitig wolle man in Zukunft verbieten, dass bei Kindern unter 14 Jahren gezielt für Lebensmittel geworben werde, die sehr viel Zucker, Fett und Salz enthalten, so der Bundesgesundheitsminister. Dies fordern auch 40 Organisationen in einem offenen Brief an die Ampel-Koalition.
Die aufgezeichneten Videos vom virtuellen Weltdiabetestag finden Sie unter #Weltdiabetestag2022.
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 3 Wochen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen, 2 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig