Wer profitiert besonders von einer dritten Impfung?

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Wer profitiert besonders von einer dritten Impfung?

Das Ziel von Impfungen: Es sollen sich Antikörper bilden, um Krankheitserreger abwehren zu können. In einer neuen Studie des Deutschen Zentrums Immuntherapie bekamen Menschen eine dritte Impfung, die auf zwei Impfungen gegen das neue Coronavirus keine Immunantwort und damit keinen Schutz vor einer Infektion entwickelt hatten. In den allermeisten Fällen wurde dann ein sehr guter Impfschutz aufgebaut. Wichtig zu wissen: Vor allem Menschen mit Autoimmunerkrankungen hatten nach zweimaliger Corona-Impfung keinen angemessenen Schutz entwickelt. Zu diesen Erkrankungen zählen z. B. auch Typ-1-Diabetes und Hashimoto-Thyreoiditis.

„Wir hatten bereits in einer früheren Studie zeigen können, dass Menschen mit Autoimmunerkrankungen wesentlich häufiger als gesunde Menschen keinen adäquaten Immunschutz nach zweimaliger Corona-Impfung aufweisen“, sagt Studienleiter Dr. David Simon von der Medizinischen Klinik 3. In diesen Untersuchungen sprach einer von zehn Patient/-innen mit einer Autoimmunerkrankung nicht ausreichend auf die Corona-Impfung an, während bei Gesunden nur einer von hundert keinen ausreichenden Immunschutz nach zweimaliger Impfung aufbaute. Damit sind Menschen mit Autoimmunerkrankungen besonders anfällig für Impfdurchbrüche.

Betroffen: Menschen mit Autoimmunerkrankungen

„Durch die konsequente Durchführung von Tests, die die Antiköperantwort nach der Impfung untersuchen, konnten bereits im Frühjahr all jene Patientinnen und Patienten aus der Studie identifiziert werden, die keine entsprechende Immunantwort auf die Corona-Impfung entwickelten“ erklärt Dr. Koray Tascilar von der Medizinischen Klinik 3. Dabei handelte sich in erster Linie um Menschen mit Autoimmunerkrankungen wie Arthritis. Die Betroffenen wurden über diese Situation aufgeklärt und bereits im Sommer 2021 einer Drittimpfung unterzogen. Auf die Drittimpfung bildeten die allermeisten dieser Betroffenen mit primärem Impfversagen eine robuste Immunantwort gegen das neue Coronavirus.

Was ist mit der Autoimmunerkrankung Typ-1-Diabetes?
An der Studie teilgenommen haben vor allem Menschen mit rheumatoider Arthritis. Aber: Die Autoimmunerkrankung Typ-1-Diabetes – wie überhaupt Autoimmunerkrankungen, also z. B. auch die Schilddrüsenerkrankung Hashimoto-Thyreoiditits – haben einen ähnlichen Pathomechanismus (Entstehung/Entwicklung) wie die rheumatoide Arthritis. Deshalb sei von vergleichbaren Ergebnissen auszugehen, so Studienleiter Dr. David Simon.

Empfehlung: Impfstatus prüfen und wenn nötig rasch zum dritten Mal impfen

  • Die Daten der Studie belegen die Bedeutung der Drittimpfung. Der Status „vollimmunisiert“ nach zwei Impfungen gilt nicht für alle Menschen nach zwei Impfdosen.
  • Gerade bei Menschen mit Autoimmunerkrankungen ist eine fehlende Immunantwort nach zwei Impfdosen gar nicht so selten, sodass bei diesem Personenkreis eine Überprüfung des Immunstatus nach der Impfung wichtig erscheint, um frühzeitig Impfversager/-innen zu identifizieren und Impfdurchbrüche zu verhindern.
  • „Geimpft und erkrankt“ ist möglich, wobei es sowohl primäre Impfversager/-innen gibt als auch solche, die ihre Immunantwort nach einiger Zeit wieder verlieren. Autoimmunerkrankungen begünstigen beide Situationen.
  • Diese Untersuchungen legen daher nahe, dass gerade Risikogruppen, wie Menschen mit Autoimmunerkrankungen, von einer raschen Drittimpfung profitieren.
Über die Studie
Durchgeführt wurde die Studie am Deutschen Zentrum Immuntherapie (DZI) unter Leitung der Medizinischen Klinik 3 – Rheumatologie und Immunologie (Direktor: Prof. Dr. med. Georg Schett) am Universitätsklinikum Erlangen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU); Studienleiter: Dr. David Simon. Unterstützt wurden die Untersuchungen von der Deutschen Forschungsgemeinschaft über den Sonderforschungsbereich 1181 und die Forschergruppe 2886.

Quelle: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg | Redaktion

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