Zum 90. Geburtstag von Prof. Hellmut Mehnert: Einer wie sonst keiner

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© Diabetes-Akademie Bad Mergentheim e.V.
Zum 90. Geburtstag von Prof. Hellmut Mehnert: Einer wie sonst keiner

Es gibt kaum einen Menschen in Deutschland, der irgendetwas mit Diabetes zu tun hat und diesen Namen nicht kennt: Professor Dr. Hellmut Mehnert. Er ist ein Phänomen, und er wird im Februar dieses Jahres 90 Jahre. Diabetes-Journal-Chefredakteur Prof. Dr. Thomas Haak würdigt ihn und sein Lebenswerk in der Kolumne Blickwinkel.

Wie schafft es jemand wie Prof. Hellmut Mehnert, 90 Jahre zu werden und weiterhin aktiv zu sein? Das fragt sich so mancher – und man kann viel darüber spekulieren, was “good aging” bedeutet. Für Hellmut Mehnert war es in erster Linie wichtig, geistig fit zu bleiben; und ich kenne keinen, dem es besser gelungen ist als ihm.

Auch nach dem aktiven Berufsleben umtriebig und aktiv

Auch nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Berufsleben als Chefarzt am renommierten Krankenhaus München-Schwabing blieb er umtriebig und aktiv. Er bildete sich weiterhin fort, blieb am diabetologischen Puls der Zeit und hielt viele Vorträge. Er engagierte sich in verschiedenen Gremien und hielt Kontakt zu den aktiven Mitstreitern in der deutschen Diabetesszene.

Auch an der Diabetes-Akademie Bad Mergentheim blieb er Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats. Wenn Prof. Mehnert ruft, dann gibt es kaum einen Referenten, der dem Rufe nicht gerne folgt und das Fortbildungsgeschehen unter seiner Leitung mitgestaltet.

Immer ein bodenständiger Menschenfreund

Wenn man ihn selbst fragt,wie es ihm gelungen ist, geistig rege und fit zu bleiben, dann antwortet er so: Es sei der mehr oder weniger gesunde Lebensstil und das “Eingebettetsein” in eine intakte Familie. Wenn ich selber das Phänomen “Hellmut Mehnert” erklären müsste, dann würde ich noch ergänzen, dass Hellmut Mehnert seit ich ihn kenne – und das sind mittlerweile mehr als 30 Jahre – immer ein Menschenfreund war: sich selbst nicht so wichtig nehmen, auf Mitarbeiter, Kollegen und Patienten einzugehen und dabei immer die gute Laune zu bewahren, das sind Charaktereigenschaften, die meinen Freund Hellmut Mehnert auszeichnen.

Ich erinnere mich noch ganz genau, als ich ihm das erste Mal begegnete – als ich gerade als junger Assistenzarzt in der Universitätsklinik in Frankfurt angefangen hatte: Zu dieser Zeit unterhielten sich, wie wir so schön sagten, die “Großkopferten” (also die bekannten Professoren und Meinungsbildner der Szene) grundsätzlich nicht mit den Unbekannten und schon gar nicht mit Assistenzärzten, die gerade angefangen hatten; bei Prof. Mehnert war das ganz anders – er freute sich, dass wieder ein junger Kollege den Einstieg in die Diabetologie fand. Was mich besonders faszinierte: Er hatte seitdem meinen Namen nicht mehr vergessen.

Es wird keinen zweiten geben, der annähernd so ist wie er

Dieser Begegnung folgten unzählige weitere Begegnungen, so manchen Abend haben wir zusammengesessen – und er ließ hier und da die Geschichte der deutschen Diabetologie als Zeitzeuge Revue passieren auf seine unbeschreibliche und humorvolle Art. Dabei lachten wir mitunter Tränen und vergaßen bei einer guten Flasche Wein die Zeit.

Aus meinem Blickwinkel ist Hellmut Mehnert ein Unikat. In der deutschen Diabetologenszene wird es keinen zweiten geben, der auch nur annähernd so ist wie er. An seinem Ehrentag wird es unzählige Gratulanten geben. Und gerne reihe ich mich mit dem gesamten Team des Diabetes-Journals in die Schar der Gratulanten ein. Auf weiterhin gute Gesundheit und viele gemeinsame Begegnungen!


von Prof. Dr. Thomas Haak

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Erschienen in: Diabetes-Journal, 2018; 67 (2) Seite 39

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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