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50 Shades of Sweat
4 Minuten
											Seit meine Schilddrüse verrücktspielt, produziert sie manchmal nächtliche Schweißausbrüche, und außerdem bahnen sich die Wechseljahre mit sanften Hitzewallungen an. O.k., das sind nur 6 Arten, nicht 50, aber trotzdem ist es an der Zeit, sich mit den verschiedenen Arten zu schwitzen zu beschäftigen!
Wie unterscheiden sich diese 6 Arten?
Nur unbedarfte Zeitgenossen sind so naiv zu glauben, dass Schwitzen nur der Temperaturregelung des Körpers dient. Klar, so ein Schweißausbruch kann natürlich daran liegen, dass man gerade in der Sauna hockt oder sich versehentlich in der Sahara verlaufen hat. Aber es kann noch viele weitere Gründe haben, warum einem auf einmal der Schweiß aus allen Poren rinnt. Bei mir sind in letzter Zeit zwei neue Gründe dazugekommen – und deshalb möchte ich einmal beschreiben, wie ich die verschiedenen Arten zu schwitzen auseinanderhalte.
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Es ist heiß.
Diese Sorte Schwitzen ist ziemlich einfach zu erkennen. Ist die Umgebung spürbar warm oder bin ich zu dick angezogen? Dann möchte mein Körper sich mit Schweiß herunterkühlen. Wenn ich unsicher bin, schaue ich vorsichtshalber einfach auf die Wetter-App auf meinem Smartphone. Ein Blick auf den Kalender muss in diesen Breitengraden allerdings noch nicht viel heißen: Juli und August sind, wie wir diesen Sommer erfahren durften, längst keine Garanten für hohe Außentemperaturen mehr.
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Ich treibe Sport.
Auch recht einfach zu diagnostizieren. Ich schaue an mir herunter und halte dabei nach Funktionsshirt, Laufhose und Sportschuhen Ausschau. Alternativ empfiehlt sich ein Rundumblick: Entdecke ich Geräte für Kraft- und Cardiotraining, befinde ich mich mit hoher Wahrscheinlichkeit im Fitnessstudio und treibe Sport. Das erklärt den Schweiß, der sich flächendeckend auf meinem Körper bildet und durch die Sportkleidung dünstet.

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Ich bin nervös.
Manchmal überfällt mich Schweiß, wenn ich es am wenigsten gebrauchen kann. Wenn ich vor Publikum reden soll zum Beispiel. Auf einmal werden die Hände feucht und neben meiner Stimme versagt auch mein Deo. Dummerweise neigt nervöser Schweiß auch dazu, schnell unangenehm zu müffeln – was nicht unbedingt zur Entspannung beiträgt.

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Ich habe eine Hypo.
Jetzt wird es etwas kniffeliger. Es kann schon mal passieren, dass ich Hypo-Schweiß nicht bemerke, weil ich gerade beim Sport bin und mich über eine Extraportion Schweiß nicht groß wundere. Da hilft es nur, engmaschig die Glukosewerte zu kontrollieren. Offenkundiger ist Hypo-Schweiß, wenn ich gerade beim Frühstück sitze und leider einen etwas zu großen Spritz-Ess-Abstand zwischen Insulininjektion und Butterbrot eingebaut habe. Hypo-Schweiß beginnt bei mir auf der Stirn und wandert dann rasch in den Nacken und den Rücken hinunter. Ich habe dann den Eindruck, jede Pore einzeln zu spüren, bin innerhalb von Minuten völlig durchnässt und kann gleich noch einmal duschen gehen.
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Meine Schilddrüse feuert.
Diese Sorte Schweiß ist noch ziemlich neu in meinem persönlichen Sortiment, und ich lerne noch, ihn korrekt einzuordnen. Vor einer Weile wurde bei mir eine Unterfunktion der Schilddrüse durch eine Hashimoto-Thyreoiditis diagnostiziert, die sich in der Anfangszeit häufig durch eine vorübergehende Überfunktion bemerkbar macht. Die Schilddrüse lässt den gesamten Stoffwechsel auf Hochtouren laufen, und das beeinflusst auch die Temperaturregelung, vor allem nachts. Ich hatte also nächtliche Schweißausbrüche, die mich anfänglich verwirrten, denn schließlich kennt man Nachtschweiß sonst eher von nächtlichen Unterzuckerungen. Doch wenn das FreeStyle Libre eine stabile Kurve anzeigt, muss der zum Auswringen nasse Pyjama wohl einen anderen Grund haben… Ein Schilddrüsen-Schweißausbruch startet beim mir vom Brustkorb aus. Es fühlt sich an, als öffne sich in meiner Brust eine Lavaspalte – und dann wird es heiß.

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Hallo Wechseljahre.
Diese Sorte Schweiß ist mir noch am wenigsten vertraut. Ich bin 47 Jahre alt, meine Familienplanung ist längst abgeschlossen, insofern stört es mich nicht weiter, dass meine fruchtbaren Tage vermutlich gezählt sind. Anfang August habe ich mir meine Hormonspirale ziehen lassen, die nach fünf Jahren Liegezeit ihren Dienst getan hatte. Eine neue Hormonspirale wollte ich mir nicht einsetzen lassen, denn im Zuge der aktuellen Berichterstattung über diese Verhütungsmethode war mir das Ding ein wenig suspekt geworden. Außerdem brauche ich sie möglicherweise gar nicht mehr, weil ich vielleicht längst in den Wechseljahren stecke (übrigens ein beliebter Auslöser für neue Schilddrüsenerkrankungen).
 
Fakt ist, dass ich mit der Hormonspirale so gut wie nie eine Regelblutung hatte und auch seit dem Entfernen der Spirale Anfang August noch keine Periode hatte. Und ich bemerke gelegentlich eine neue Art von Schweiß, vergleichbar mit einer Welle, die mich sanft erfasst und ganz sachte Hitze in mir aufsteigen lässt. Wenn das die berüchtigten Hitzewallungen sind, die Frauen in den Wechseljahren heimsuchen, dann ist das eigentlich recht easy im Vergleich zu den anderen Sorten Schweißausbruch, mit denen ich so zu tun habe.

Meine neueste Challenge ist es also, diese vielen verschiedenen Arten zu schwitzen verlässlich auseinanderzuhalten. Vielleicht sollte ich ein Schwitztagebuch führen? Gibt es dafür eine App? Aber mal im Ernst: Wie gelingt es euch, Schweißausbrüche ordentlich zuzuordnen? 🙂
Schwitzen in der Sauna? Damit hat sich Katharina Schudmann mal näher beschäftigt.
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 5 Tagen, 16 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina - 
	
	
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus- 
	
	darktear antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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	moira antwortete vor 1 Woche
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
 
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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	lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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	connyhumboldt antwortete vor 5 Tagen, 10 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
 
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig