Der Diabetes liefert die Bestleistung

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Der Diabetes liefert die Bestleistung

Dr. Melanie Schipfer startete mit 4 000 weiteren Triathleten beim “DATEV Challenge Roth” über die Ironman-Distanz (3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren, 42,195 km Laufen) – und stellte mit ihrem Diabetes ihre ganz persönliche Bestleistung auf: einen Glukoseverlauf, der nahezu dem eines Menschen ohne Diabetes entspricht (normoglykämisch) während des 12-stündigen Rennens über insgesamt 226 Kilometer. Wahnsinn!

Melanie Schipfer (34)
Zu meiner Person: Ich habe seit 1996 Typ-1-Diabetes. Meine derzeitige Therapie: Insulinpumpe (CSII), CGM.

Ich habe mein Ökotrophologie-Studium mit dem Bachelor of Science abgeschlossen und anschließend in angewandter Sportpsychologie promoviert (Dr. phil.). Außerdem bin ich Mitglied bei den Special-Ones, einem Zusammenschluss von Leistungssportlern mit Typ-1-Diabetes.

Derzeit arbeite ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei FIDMA in Bad Mergentheim sowie als Studienleiterin im EU-Projekt POWER2DM am Institut für Diabetes “Gerhard Katsch” Karlsburg e.V. Aktive Triathletin bin ich seit 2010.

Am 17. Juli 2016 morgens um 6.50 Uhr fiel der Startschuss für mein achtes Langdistanz-Rennen und zu meinem dritten Start beim DATEV Challenge Roth. Für mich persönlich ist das Rennen in Roth eines der schönsten – Top-Organisation, tolle Streckenführung und bombastische Stimmung überall an der Strecke sowie über 6.000 freiwillige Helfer, die uns entlang der 226 Kilometer unterstützten.

Die Vorbereitung auf ein solches Rennen startet 9 Monate zuvor. Das bedeutet pro Woche jeweils 2- bis 3-mal Schwimmen, Radfahren, Laufen sowie 1- bis 2-mal Athletiktraining. Im Laufe der 9 Monate nehmen Dauer und Intensität des Trainings sukzessive zu: So beginnt man mit 6 bis 9 Stunden Sport pro Woche im November und steigert sich bis in die Zeit kurz vor dem Wettkampf auf bis zu 19 Stunden. Neben Beruf und Training bleibt also nicht mehr viel Zeit für anderes. Entsprechend hoch ist der Stellenwert dieses Wettkampfes, den man bestmöglich beenden will.

Diabetes muss in der Spur sein

Dazu muss natürlich auch der Diabetes in der Spur laufen: Eine schwere Stoffwechselentgleisung bedeutet unweigerlich das Aus für den Wettkampf. Um dies zu vermeiden, muss so viel Insulin reduziert werden, dass eine Unterzuckerung vermieden wird – gleichzeitig muss aber genügend Insulin zugeführt werden, um die zur Leistungserbringung benötigte Energie (ca. 50 bis 60 g Kohlenhydrate pro Stunde im Wettkampf) in die Zellen zu schleusen.

Die Zufuhr an Kohlenhydraten und die Insulinreduktion dürfen nicht zu groß sein, da es sonst aufgrund zu hoher Blutzuckerwerte zu einem Leistungseinbruch und im schlimmsten Fall zu einer Ketoazidose kommen kann. Ein Balanceakt, wie man leicht erkennt!

Hier kommt der sensorunterstützten Pumpentherapie (SUP) nun eine große Bedeutung zu: Durch die automatische Hypoglykämieabschaltung vor dem tatsächlichen Eintreten einer Unterzuckerung SmartGuard ist der Kopf freier von der Sorge um eine drohende Hypoglykämie – und es ist möglich, die Insulinzufuhr während des Rennens auf einem höheren Level laufen zu lassen, da der “Schutzengel” SmartGuard bei einem Zuviel an Insulin die Zufuhr vorübergehend unterbricht.

So lief mein Wettkampftag ab

Am Renntag klingelt morgens um 3 Uhr der Wecker – meist wacht man vor Aufregung schon früher auf. Ich versuche stets, möglichst drei Stunden vor dem Start zu frühstücken: So kann ich sicher sein, dass kein Essensinsulin mehr wirkt, wenn ich in das Rennen starte. Noch wirkendes Essensinsulin würde mir die Einstellung des Diabetes sehr erschweren, da ich die Wirkung des noch wirksamen Insulins nicht richtig kalkulieren kann. Und die Wirkung dieses Insulins könnte mir gerade beim Schwimmen schwere Probleme bereiten.

Nach dem Frühstück werden vor der Abfahrt zum Wettkampfortdie letzten Vorbereitungengetroffen: Sensor und Katheter mit einem Sicherheitspflaster fixieren, Startnummer auf die Arme kleben und zum letzten Mal Blutzuckermessgerät, Teststreifen, Stechhilfe checken; ebenfalls muss ein Ersatzkatheter in den Wechselbeuteln für den ersten Wechsel vom Schwimmen aufs Rad und einer für den zweiten Wechsel vom Rad zum Laufen deponiert werden, falls sich der Katheter während des Rennens löst; außerdem eine Einwegspritze (für den Fall der Fälle) und frische Klamotten für die Feier nach dem Rennen.

Um 4.30 Uhr geht’s los: Am Wettkampfort wird nochmals das Rad gecheckt und mit Messgerät und Co. ausgestattet, die Trinkflaschen werden gefüllt und die Wechselbeutel an die jeweiligen Stellen gelegt … Mit dem Anziehen des Neoprenanzugs muss alles fertig sein – auch alles, was mit dem Diabetes zu tun hat.

Um kurz vor sieben fällt der Startschuss

Um 6.50 Uhr dann der erlösende Startschuss. Ab jetzt läuft die Uhr; da im Wasser die Funkverbindung zwischen Sensor und Pumpe nicht funktioniert, gibt es natürlich auch keine automatische Hypoglykämieabschaltung. Aus diesem Grund wählte ich während des Schwimmens eine stärkere Basalratenreduktion (um 60 Prozent).

Mit einem Ausgangswert von 162 mg/dl (9,0 mmol/l) und einem Sportgel (25 g Kohlenhydrate) kurz vor dem Start stieg ich in mein Rennen ein. Auf der Hälfte der Schwimmstrecke, nach ca. 1,8 km (um ca. 7.25 Uhr) nahm ich ein weiteres Sportgel zu mir, das ich im Ärmel meines Neoprenanzugs mithatte, um eine Hypoglykämie sicher zu verhindern. Dies ist eine bewährte Routine, die ich seit meinem ersten Langdistanzrennen praktiziere – denn beim Schwimmen gilt: Sicherheit geht vor, sprich Hypo vermeiden.

“DATEV Challenge Roth” …

…ist die größte Triathlon-Veranstaltung auf der Langdistanz und Legende: mit 3 400 Einzelstartern und 650 Staffeln aus über 60 Nationen, einem Top-Starterfeld und rund 260 000 Zuschauern entlang den Wettkampfstrecken und im Triathlon-Stadion. Das berühmte Triathlon-Festival in der fränkischen Triathlon-Hochburg findet bereits seit 1984 statt.

Der Wettkampf startet mit 3,8 km Schwimmen im Main-Donau-Kanal, es folgt das Radrennen über 180 km und endet mit dem Marathon über 42,195 km.

Der diesjährige Sieger Jan Frodeno absolvierte die Challenge in 7:35:39 Stunden und erzielte damit eine neue Weltbestzeit. Auch Hobbyathleten dürfen nicht länger als 15 Stunden für die Distanz benötigen, sonst werden sie disqualifiziert.

Dann aufs Rad mit 124 mg/dl (6,9 mmol/l)

Nach dem Wechsel vom Schwimmen aufs Rad (ca. 8.10 Uhr) zeigte mir mein CGM-System einen Wert von 124 mg/dl (6,9 mmol/l) an. Pro Stunde galt es nun, 50 bis 60 g Kohlenhydrate zuzuführen – mehr kann der Körper pro Stunde nicht aufnehmen. Auf dem Rad bedeutete das für mich, alle 30 min an meiner Radfalsche zu nippen die insgesamt 200 g schnelle KH in Form eines Gel-Wassergemisches enthielt oder alternativ Powergums (eine Art Gummibärchen aus Isomaltose) zu essen, welche mir an den Versorgungsständen von den Helfern an der Strecke gereicht wurde.

Da mein Glukosewert in der ersten Stunde nach dem Schwimmen auf 300 mg/dl (16,7 mmol/l) angestiegenwar, korrigierte ich den Wert – gesplittet auf drei Insulingaben – mit einer im Vergleich zu den vorherigen Langdistanzrennen dreimal so hohen Insulindosis. Diese Korrekturmenge entspricht immer noch gerade einmal einem Drittel meiner alltäglichen Korrekturdosis. Außerdem erhöhte ich die reduzierte Basalrate von 40 auf 60 Prozent.

Diese Maßnahmen führte ich durch, weil ich a) meine KH- Zufuhr im Vergleich zu den vorheringen Rennen von 100g KH auf 400 – 500g KH für die gesamte Raddistanz in diesem Rennen erhöht hatte, und b) ich wusste, dass die SmartGuard-Funktion meinen Glukoseverlauf im Blick hatte und mir bei einem Zuviel an Insulin die Insulinzufuhr rechtzeitig abschalten würde.

Genau das geschah dann auch das erste Mal nach 170 gefahrenen Radkilometern (gegen 13.30 Uhr) kurz vor dem Wechsel vom Rad zum Laufen. Der Glukoseverlauf hatte sich gegen 11 Uhr bei ca. 140 mg/dl (7,8 mmol/l) gefangen und pendelte sich ab 12 Uhr bei einem Glukosewert zwischen 80 und 130 mg/dl (4,4 und 7,2 mmol/l) für den Rest des Rennens ein.

Auf der Laufstrecke greift die „SmartGuard“-Funktion regulierend ein

Um 14 Uhr wechselte ich auf die Laufstrecke, und gegen 14.45 Uhr schaltete SmartGuard mir die Insulinversorgung wieder zu. Ein weiteres Mal stoppte SmartGuard die Insulinzufuhr von 15.50 bis 17.30 Uhr – und ein drittes Mal auf den letzten Kilometern um 18.20 Uhr bis nach dem Zieleinlauf (18.52 Uhr) um 19.15 Uhr.

Auf der Laufstrecke versorgte ich mich für die erste Hälfte des Marathons erneut mit einem Gel-Wasser-Gemisch (ca. 100 g Kohlenhydrate) in einem kleinen Fläschchen und mit Red Bull und Wasser, das uns alle zwei Kilometer von den Helfern an der Strecke gereicht wurde. Auf der zweiten Marathonhälfte ersetzte ich das Gel-Wasser-Gemisch durch Gummibärchen mit einem flüssigen Koffeinkern und trank weiterhin Red Bull, Wasser und Salz.

Während des gesamten Marathons schaltete sich die SmartGuard-Funktion dreimal ein und wieder aus und balancierte somit meine Glukosewerte in einem Korridor zwischen 80 und 120 mg/dl (4,4 und 6,7 mmol/l). Neben all dem Diabetesmanagement darf ich meine Supporter und die Zuschauer entlang der Strecke nicht vergessen, die uns Athleten durch Zurufe, motivierende Worte und Zuspruch über die 42 Kilometer lange Laufstrecke umjubelten.

Zu viel Insulin – aber traumhafte Werte!

Insgesamt betrachtet war die zugeführte Insulinmenge von 60 Prozent Basalinsulin für das Laufen viel zu hoch gewählt (SmartGuard war bei einer Marathonzeit von 4.53 Stunden ca. drei Stunden aktiv). Durch die bitter benötigte Kohlenhydratversorgung entlang der Strecke und die automatische Hypoglykämieabschaltung ging die Rechnung dennoch mit traumhaften Glukosewerten auf.

Insgesamt führte ich drei Blutzuckermessungen durch: zwei auf dem Rad (darunter eine zur Kalibierung des CGM-Systems) und eine bei Kilometer 21,2 – um mir sicher zu sein, dass das System noch korrekt misst und die angezeigten Werte auch wirklich stimmen! Der gemessene Blutzucker lag hier bei 84 mg/dl (4,7 mmol/l) – die Sensorglukose bei 86 mg/dl (4,8 mmol/l)!

Der Diabetes lieferte seine Bestleistung!

Der Einlauf ins Ziel ist in Roth (dieses Jahr nach 12:02:05 Stunden) jedes Mal eine unbeschreibliche Belohnung für den langen harten Weg, den man bis dahin schwimmen, radeln und laufen muss. Dies in Worte zu fassen, ist nicht möglich; was mich jedoch noch stolzer sein lässt als die Zeit, die ich bis zum Zieleinlauf benötigte, ist das “Geschenk”, das mir mein Diabetes zu dem Rennen machte:

Nach all den Problemen, die wir im Training miteinander hatten (die Glukosewerte zu hoch oder zu tief … und natürlich dann, wenn man es am wenigsten braucht), lieferte er in diesem Rennen seine bisherige absolute Bestleistung. Das macht richtig Lust auf mehr …

Was genau ist eine sensorunterstützte Pumpentherapie (SUP) und was ist die SmartGuard-Funktion?

Die Bestimmung der Blutzuckerwerte durch regelmäßiges Messen anhand des Kapillarblutes zeigt uns den zum Zeitpunkt der Messung aktuellen Wert – vergleichbar mit einer Fotografie bzw. einem Ausschnitt des Glukoseverlaufes im Blut. Das kontinuierliche Glukosemonitoring (CGM) spiegelt den kompletten Glukoseverlauf in Echtzeit wider. Gemessen wird hierbei mit einem Glukosesensor im Unterhautfettgewebe, der die Glukosedaten über einen Transmitter per Funk an die Insulinpumpe überträgt.

Dadurch sind die aktuellen Glukosewerte, der Verlauf der letzten Stunden und Trendpfeile zu sehen. Beispiel: Zeigt ein Blutzuckermessgerät einen Wert von 180 mg/dl (10 mmol/l) an, so würde man diesen vermutlich korrigieren. Zeigt der Sensorglukoseverlauf des CGM-Systems jedoch einen Wert von 180 mg/dl (10,0 mmol/l) mit einem fallenden Trendpfeil an, würde man kein Korrekturinsulin spritzen – während ein steigender Trendpfeil die Korrekturdosis sogar noch erhöhen würde; die zusätzliche Information hilft uns also, die Therapie besser managen zu können und falsche Insulingaben zu verringern.

Bei der SUP wird die Insulinpumpe anhand der Sensordaten “fremdgesteuert”. Beispiel: Durch Unterbrechen der Insulinzufuhr (beim Erreichen eines bestimmten Grenzwertes, z. B. bei 70 mg/dl bzw. 3,9 mmol/l; Hypoglykämie-Abschaltung) schützt die SUP vor schweren Unterzuckerungen. Die SmartGuard-Funktion in der MiniMed 640G kann außerdem im Voraus berechnen, wann man sich einem niedrigen Glukosespiegel nähert, die Insulinabgabe daraufhin vorausschauend automatisch unterbrechen und somit auch das Eintreten von leichten Hypoglykämien minimieren. Normalisieren sich die Glukosewerte wieder, nimmt SmartGuard die Insulinabgabe automatisch wieder auf.


von Melanie Schipfer
E-Mail: melanie.schipfer@special-ones.de

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2016; 65 (12) Seite 42-45

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  • hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid

    • Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid

    • Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike

  • Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂

    Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/

  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • darktear antwortete vor 2 Wochen

      Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

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