- Aus der Community
Ein Senior radelt seinem Diabetes davon
3 Minuten
Unser aktuelles Monatsthema lautet „So wie die die Hormone, so der Diabetes!?“ So las ich bis jetzt vorwiegend Geschichten über Frauen und ihren Diabetes (den Podcast von Lisa Schütte und Michael Krauser ausgenommen). Als neugieriger Mensch und Diabetikerin interessiert mich auch die männliche Seite des Diabetes. Ich kenne einen sportlichen, älteren Herrn – Erwin – in meiner Nachbarschaft, den ich zum Thema Diabetes ausgefragt habe.
Erwin ist ein 63 Jahre alter, sehr lebenslustiger und aktiver Pensionist. Ich habe ihn beim Spazierengehen mit seinem Leihhund kennengelernt. Sein Hund Demi und mein Hund (Daphne, mein Diabetiker-Warnhund) wollten unbedingt miteinander spielen und so kamen wir beide ins Gespräch, eben auch zum Thema Diabetes. Vor ungefähr zwei Jahren verlor Erwin 10 kg an Gewicht, hatte dabei großen Durst und war beständig müde und schlapp. Was meint ihr? Ein typischer Hinweis auf einen Diabetes. Nach diesen Hinweisen ging Erwin zu seinem Hausarzt und ließ sein Blut untersuchen. Sein Blutzuckerwert betrug damals 425 mg/dl (23,6 mmol/l). Die Diagnose Typ-2-Diabetes wurde sofort gestellt und Erwin in die Klinik eingewiesen.
Wie entstand sein Typ-2-Diabetes?
Erwin erklärt sich die Entstehung seines Diabetes so, dass er mit Ende 30 seinen intensiven Fußballsport mit 2 bis 3 Mal Training pro Woche aus beruflichen Gründen aufgegeben hatte. Er war später viel mit seinem LKW unterwegs, was viel Sitzen, wenig Bewegung, ungesunde Ernährung und ein Mehr an Kilos bedeutete.
Diabetes? Nein, nicht mit mir!
In der Klinik lag Erwin 5 Tage stationär, bekam Infusionen und eine Diätschulung. Dort wies man ihn auf seinen hohen Zuckerkonsum hin. Denn Erwin trank damals mehrere Tassen Kaffee mit Milch und Zucker täglich. Aus der Klinik wurde Erwin mit zwei Mal täglich Insulinspritzen entlassen.
Der Klinikaufenthalt und die Diagnose Diabetes hatten ihre Spuren hinterlassen. Und Spritzen wollte er sich auf keinen Fall! Also stellte er radikal seine Ernährung um und trank seinen Kaffee von nun ab nur noch schwarz ohne Zucker. Er verzichtete weitgehend auf Süßigkeiten. Seine Hauptmahlzeit verlegt er auf das Mittagessen vor und am Abend gab es nur noch eine Kleinigkeit.
Bunte und gesunde Vielfalt auf dem Teller
Bei Erwin gibt es seit seiner Diagnose Typ-2-Diabetes viel Gemüse und nur noch ein bis zwei Mal die Woche Fleisch auf dem Teller. Wenn es Fleisch gibt, muss es etwas Besonderes sein. Erwin besitzt zudem auf dem Land ein kleines Häuschen mit einem Garten, wo er selbst Gemüse anbaut. Sein neuestes Vorhaben ist der Bau eines geodätischen Doms, in dem er einheimisches Bio-Gemüse ernten kann. Die Bewässerung soll zukünftig automatisch über Sensoren erfolgen. (s. https://www.vielfaltsgarten.de/index.php/ueber-uns/unser-garten/21-geodom).

Training mit dem Drahtesel „old fashioned style“
Erwin begann mit Beginn seiner Diabeteskarriere, mit seinem Fahrrad zu trainieren. Auf meine Frage, warum er nicht mit einem E-Bike trainiert: „Mit dem E-Bike zu fahren, ist doch kein richtiges Fahrradfahren! Wenn ich richtig trainieren will, muss ich schon richtig in die Pedale treten …“ Erwin suchte sich kleine Teilstrecken aus, die er regelmäßig erweiterte. Jede Woche wurde eine kurze Teilstrecke weiter gefahren. Unterwegs gab es gegen eine „Hypo“ ein Stück Obst, aber ansonsten nur Wasser gegen den Durst. Die Kondition von Erwin verbesserte sich wöchentlich.
Erwin hat dem Diabetes ins Gesicht geschaut!
Zwei Jahre nach der Diabetesdiagnose zeichnet sich ein neues Bild von Erwin ab. Er hat sein verlorenes Gewicht beibehalten und muss sich nun nicht mehr spritzen. Erwin nimmt für den Diabetes lediglich früh und abends seine Metformin-Tabletten.

Und jetzt im Frühling werden wieder neue Fahrradstrecken in Angriff genommen.
Diese Geschichte zeigt, dass es im Großen und Ganzen egal ist, ob ich als Mann oder Frau Diabetes habe, ob ich jung oder alt bin. Viel wichtiger ist es, sich aktiv mit seinem Körper und seiner Gesundheit auseinanderzusetzen. Diese Geschichte von Erwin gibt euch vielleicht Anregungen, selbst aktiv zu werden.
Ein weiteres Interview von Heike findet ihr hier: Adolf Weidner und ein pankreopriver Diabetes Typ 3
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 5 Tagen, 3 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 6 Tagen, 22 Stunden
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 4 Tagen, 22 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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