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Hoch, höher, am höchsten…
3 Minuten
											Es sollte eigentlich ein Traumtag werden – traumhaftes Wetter, traumhafter Blutzucker von 108 mg/dl (6,0 mmol/l) am Morgen, traumhaft gelaunte Tochter! Also habe ich meine Wandersachen mit Windeln, Kräckern und Wasser gepackt und meine Tochter Emilia kam hinein in die Kraxe. Unser Ziel Rauschbrunnen – das ist ein familienfreundlicher Alpengasthof auf 1080 m Höhe mit wunderschöner Aussicht auf Innsbruck, zum Patscherkofel, ins Wipptal und zu den Stubaiern und natürlich einem tollen Spielplatz für meinen Schatz.
Mit guten Werten in den Tag
Zum Frühstück habe ich nur schnell einen Kaffee getrunken und bin dann zum Bus marschiert. Mit meinem guten Blutzucker beim Aufstehen hatte ich ein gutes Gefühl für die Wanderung. Im Bus habe ich als Vorbereitung auf meine Tour meine Basalrate für eine Stunde auf 10 % reduziert. Der Aufstieg vom Berchtoldshof dauert erfahrungsgemäß mit Kraxe 1,5 Stunden. Dazu muss man natürlich noch den Kraftaufwand durch das Gewicht der Kraxe mit Emilia und sämtlichem Zubehör rechnen – es beträgt immerhin an die 13 bis 15 kg. Die erste halbe Stunde Aufstieg bis zu unserer Rast, dem Kobaldbrunnen, verlief ohne Probleme. Emilia konnte dort etwas laufen und wir beide am Brunnen Wasser trinken. Das ist wichtig, denn ich schwitze beim Wandern immer sehr viel.
Leider habe ich in dieser Pause meinen Blutzucker nicht getestet. Ein Fehler, wie sich später herausstellte! Weiter ging es dann bis zum Rauschbrunnen. Ich hatte ein extrem gutes Gefühl beim Gehen – das heißt, ich hatte viel Energie und ich war flott unterwegs. Ich überholte etliche Wanderer mit dem gleichen Ziel wie ich. Emilia wimmerte in der letzten Viertelstunde in ihrer Kraxe. Ich gab ihr daher auf dem Weg ein paar Kinder-Salzbrezeln, die ich für diese Notfälle immer in meinem Bauchgurt habe. Zwei von den Kinderbrezeln habe ich auch für die Anstrengung genascht.
Oben angekommen, suchten wir uns erstmal einen Sitzplatz gleich neben der Ziehharmonikaspielerin, Edith. Sie sorgt sonntags mit ihren Tiroler Liedern immer für musikalische Stimmung. Und Emilia liebt das – echt tirolerisch eben! Einen Hunger hatten wir natürlich auch. Somit besorgte ich für uns beide gleich einen großen Salat mit Ziegenkäse und einer Scheibe Brot. Als Bolus gab ich mir für das Brot 2 Einheiten. Wobei Emilia natürlich auch mitfutterte.
Ein hoher Wert nach der Jause
Doch im Anschluss an das Essen testete ich den Blutzucker – 269 mg/dl (14,9 mmol/l)!!! Häh??? Ich dachte immer, Bewegung senkt den Blutzucker, oder? Also gab ich mir zur Korrektur einen Bolus von 4 Einheiten. Wenn eine Einheit den Zucker um 30 mg/dl (1,7 mmol/l) senkt, so sollte der Blutzucker danach bei 149 mg/dl (8,3 mmol/l) sein. Ich ging im Anschluss an den Bolus mit Emilia noch eine Stunde auf den Spielplatz. Danach testete ich nochmal – 276 mg/dl (15,3 mmol/l). Was soll das jetzt sein? Spinnt mein süßer Freund jetzt total? Ich gab mir also nochmal 2 Einheiten. Ich bin in solchen Momenten lieber etwas vorsichtiger, denn ich habe in der Vergangenheit schon einige Male eine starke Unterzuckerung bei solchen Situationen erlebt. Ich musste ja auch noch bergab gehen und das kostet immerhin ein bisschen Anstrengung, wenn auch etwas weniger.
Und der Absturz folgt …
Also habe ich die Kraxe mit Emilia wieder auf den Rücken geschnallt. Und los ging’s bergab. Nach ungefähr einer Stunde spürte ich plötzlich ein Schwächegefühl, ich musste mich anstrengen, um nicht zu sehr zu schwanken. Ich habe dann gleich die nächste Bank gesucht, die Kraxe mit Emilia abgelegt und meinen Blutzucker getestet – 41 mg/dl (2,3 mmol/l)! Das war höchste Eisenbahn – sofort wurden 2 Notfallbonbons gelutscht und von Emilias Kräckern genascht. Emilia bekam natürlich auch einen Kräcker. Ich habe das Gefühl, dass sie spürt, wenn ihre Mama nicht so auf der Höhe ist. Nach ungefähr 15 Minuten Pause fühlte ich mich wieder besser. Ich schnallte die Kraxe wieder auf. Und nahm noch zwei von meinen Notfallbonbons und erreichte unser Zuhause mit einem Wert von 117 mg/dl (6,5 mmol/l). Puh, das ist nochmal gut ausgegangen!
Gründe
Was sind die Gründe für diesen Absturz? Mein Herr Doktor würde sagen: „Sie müssen länger, d.h. mindestens 2 bis 3 Stunden auf die Wirkung des Insulins warten!“ Ausdauer ist also gefragt! Aber warum gab es diesen Anstieg vorher? War es der Stress vom Wandern oder hatte ich mir zu viel Bolus reduziert? Habt ihr auch manchmal solche verkappten Situationen mit Eurem Zucker? Und wie geht ihr damit um?
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 5 Tagen, 16 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina - 
	
	
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus- 
	
	darktear antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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	moira antwortete vor 1 Woche
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
 
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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	lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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	connyhumboldt antwortete vor 5 Tagen, 11 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
 
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig