Mit Radfahren typ-2-Diabetes vorbeugen und Blutzucker senken

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Mit Radfahren typ-2-Diabetes vorbeugen und Blutzucker senken

Bewegungsmangel und Übergewicht sind zwei Risikofaktoren für die Entstehung von Diabetes mellitus. Regelmäßige körperliche Aktivität trägt zur Vorbeugung bei und hilft auch bereits Erkrankten, ihren Blutzuckerspiel zu senken. Eine prospektive dänische Kohortenstudie zeigte, dass Teilnehmer, die regelmäßig Rad fuhren, deutlich seltener einen Typ-2-Diabetes entwickelten. Fahrradfahren als klassische Ausdauersportart eignet sich gleichermaßen für Einsteiger als auch für bereits begeisterte Sportler und trainiert das Herz-Kreislauf-System. Darauf macht diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe aufmerksam.

Dem Diabetes davon fahren!

Für die „Diet, Cancer and Health“-Studie, durchgeführt von Martin Rasmussen von der Universität Süd-Dänemark in Odense, wurden zwischen 1993 und 2002 etwa 52 000 Dänen im Alter zwischen 50 und 65 Jahren nach ihren Ernährungs- und Radfahrgewohnheiten befragt. Etwa 45 000 Personen nahmen fünf Jahre später an einer zweiten Umfrage teil, in der es ebenfalls Fragen zum Radfahren gab.Teilnehmer, die regelmäßig Rad fuhren, erkrankten signifikant seltener an einem Typ-2-Diabetes.

Verglichen mit Menschen, die mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln fuhren, erkrankten Radfahrer zu 28 Prozent, 17 Prozent und 30 Prozent seltener an einem Typ-2-Diabetes, wenn sie pro Woche 1 bis 60, 61 bis 150 oder mehr als 150 Minuten zur Arbeit und zurück radelten. Auch für die Gesamtdauer der wöchentlichen Radfahrzeiten (Arbeit und Freizeit) war eine annährend dosisabhängige Wirkung nachweisbar. Eine Schutzwirkung war zudem auch bei den Personen nachweisbar, die erst im Laufe der Studie das Radfahren für sich entdeckten.

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Für jung und alt geeignet

Wer bereits an Diabetes Typ 2 erkrankt ist, abnehmen und seinen Blutzucker langfristig ohne, beziehungsweise mit weniger, Insulin oder Tabletten senken will, muss regelmäßig sportlich aktiv sein, optimalerweise fünf bis sechs Mal pro Woche für je eine halbe Stunde. „Für Menschen mit Diabetes ist Radfahren als Ausdauersport besonders gut geeignet. Fahrradfahren verbrennt nicht nur Kalorien, sondern stärkt gleichzeitig auch das Herz-Kreislauf-System und die Lunge“, sagt Dr. med. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und niedergelassener Diabetologe aus Hamburg-Bergedorf.

Ein weiterer Vorteil: Radfahren ist gelenkschonend und somit auch für ältere Menschen gut geeignet, insbesondere, seit E-Bikes – auch Pedelecs genannt – im Trend sind. Solche Fahrräder haben einen batteriebetriebenen Hilfsmotor, der zum Beispiel Steigungen oder das Fahren bei Gegenwind erleichtert. Dafür muss sich niemand schämen – selbst passionierte Mountainbiker nutzen inzwischen die Technik, um kraftsparender bergauf zu fahren.

Sicherheit steht an erster Stelle

Übertriebener Ehrgeiz darf gerade bei Untrainierten nicht im Vordergrund stehen: „Menschen mit Diabetes, die neu oder nach längerer Zeit wieder ins Radfahren einsteigen möchten, sollten sich vor dem ersten Training von ihrem behandelnden Arzt beraten lassen“, sagt Dr. Kröger. „Wichtig ist, dass sie individuell dosiert und regelmäßig radeln“, betont der Diabetologe. Außerdem sollten Radfahrer einen Helm tragen, der sie bei Stürzen vor Kopfverletzungen schützt.


Quelle: Pressemitteilung von diabetesDE – Deutschen Diabetes-Hilfe

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  • hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid

    • Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid

    • Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike

  • Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂

    Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/

  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

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