Nebenbei fit mit Alltagsbewegung

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© gradyreese - iStockphoto
Nebenbei fit mit Alltagsbewegung

Zweieinhalb Stunden körperliche Aktivität empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) pro Woche. Klingt zunächst viel, doch wer täglich ein paar Dinge mehr zu Fuß oder mit dem Rad erledigt, schafft sein Pensum schneller als gedacht.

Praktisch wären es an fünf Tagen pro Woche täglich 30 Minuten. Wem das am Stück zu viel ist, kann die Dauer halbieren, also 2-mal 15 Minuten. Beispielswese morgens direkt nach dem Aufstehen Gymnastik und abends bei den Nachrichten die restliche Viertelstunde. So einfach ist es möglich, mehr aktiven Schwung in seinen Alltag zu bringen. Dennjede noch so kleine Bewegung ist besser, als inaktiv zu sein. Auch wenn es zig Gründe gibt, die viele hemmt, sich mehr zu bewegen.

Weg mit den Ausreden

“Ab morgen gehe ich endlich wieder ins Fitness-Studio. Bei dem trüben Wetter fehlt mir die Lust, draußen durch die Gegend zu laufen. Wenn ich nach Hause komme ist es schon dunkel, oder nach der Arbeit muss ich erst noch andere Dinge erledigen und auch mal was essen. Dann noch Sport, das geht nicht.” Klingelt es da bei Ihnen?

Wer Sport nicht als festen Termin in seinen Kalender einträgt und dann auch tatsächlich aktiv wird, scheitert schnell an guten Vorsätzen, fühlt sich schlecht und setzt sich zunehmend unter Druck. Wer es absolut nicht schafft, regelmäßig zu schwimmen, zu walken oder Rad zu fahren, kann erst einmal mit kleinen Fitness-Einheiten starten.

Das bringen kurze Action-Impulse

Schon ein Plus an Alltagsbewegung trägt dazu bei, sich zunehmend fitter, beweglicher und wohler zu fühlen. Auch der Blutzuckerspiegel dankt es, und Werte können sich leichter im gesunden Bereich einpendeln. Spätestens nach sechs Wochen gehen neue Angewohnheiten in Fleisch und Blut über und entwickeln sich zum Automatismus, beispielsweise auf der Stelle gehen beim Zähneputzen. Das geht auf einmal wie von selbst, ohne dass Sie noch darüber nachdenken müssen.

Genussfutter für Körper und Geist

Sitzen ist das neue Rauchen. So sieht es zumindest in den westlichen Industrienationen aus. Die meisten Menschen sitzen 8 bis 12 Stunden täglich. Wie wäre es, zu jeder vollen Stunde aufzustehen und ein paar Minuten umher zu gehen? Sobald das Telefon klingelt, heißt es auch aufstehen. Optimal sind laut WHO täglich 10.000 Schritte zu gehen. Eine Stunde langsames Radfahren entspricht etwa 7500 Schritten. Wer zügig unterwegs ist, schafft die doppelte Menge.

Noch besser ist joggen: Eine halbe Stunde füllt das Konto mit 6- bis 7000 Schritten. 30 Minuten schwimmen, also richtiges Bahnenziehen, entspricht etwa 5500 Schritten. Wer es genau wissen möchte, legt sich einen Schrittzähler zu. Einfache Modelle gibt es schon ab 10 €. Je mehr Funktionen sie haben, desto teurer. Für den Anfang ist ein ganz einfaches Modell völlig ausreichend. Setzen Sie einen Schrittzähler doch auf Ihren Weihnachtswunschzettel. Dann können Sie schon an den Feiertagen damit loslegen. Auf ein bewegtes 2018.


von Kirsten Metternich
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2017; 66 (12) Seite 67

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  • hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid

    • Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid

    • Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike

  • Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂

    Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/

  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • darktear antwortete vor 2 Wochen

      Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

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