- Bewegung
Organisatorin im Interview: „Diabetes läuft.“ – Du auch?
3 Minuten
Fragen an Bloggerin, Joggerin, Extremsportlerin, Tausendsassa Steff Blockus (Hannover, www.diabetes-leben.com). Sie organisiert seit Monaten parallel zum normalen Leben den Wohltätigkeitslauf „Diabetes läuft.“ Am 6. November heißt es 5,8 Kilometer rund um den Maschsee – joggend, spazierend…oder wie auch immer.
Diabetes-Journal (DJ): Wieso sollten viele…ach was: alle Diabetes-Journal-Leser am 6. November nach Hannover kommen?
Stefanie ‘Steff’ Blockus: Weil der 6. November ein schöner Tag und Hannover eine schöne Stadt ist ;). Spaß beiseite: Da findet „Diabetes läuft.“ statt –hier laufen, gehen oder radeln Diabetiker gemeinsam knappe 6 km um den Maschsee (wer möchte auch mehr), um damit die Diabetes-Forschung zu unterstützen und voranzutreiben.
DJ: Was erwartet die Besucher in Hannover außer dem Lauf noch?
Steff: Aktionen, Spaß, Verlosung, Give-aways, Austausch mit lieb-verrückten Menschen (einige wollen lieber schwimmen statt laufen, sofern der Maschsee nicht zugefroren ist 😉 oder auch den ganzen Tag dort laufend ihre Runden drehen. Mal sehen, was sich noch alles so arrangieren lässt. Der Maschsee hat viel zu bieten. Derweil bin ich an DJ und Bühne dran.
In jedem Fall wird es keine Standard-Lauf-Veranstaltung und somit auch keine Lauf-Shirts geben, die hinterher in der Ecke liegen. Ich habe mir etwas ganz Besonderes mit praktischen Nutzen, nicht nur für Diabetiker, einfallen lassen ;). Lasst euch überraschen!
DJ: Was sollte in Deinen Augen das Sport-Event im Diabetesmonat November idealerweise erreichen?
Steff: Zum einen soll es verdeutlichen, dass wir Diabetiker eben alles können, nur halt kein Insulin produzieren. Zum anderen soll es Diabetikern, insbesondere Neudiagnostizierten, die Bedenken nehmen, mit Diabetes Sport zu treiben. Na und nicht zuletzt wird das Startgeld der Diabetes-Forschung gespendet, diese möchte ich damit natürlich vorantreiben. Je mehr Anmeldungen, desto größer fällt die Spendensumme aus. Also meldet euch an, ich freue mich riesig auf euch und es ist nur zur eurem eigenen Vorteil .
DJ: Wie ist denn die Resonanz: Wie viele Anmeldungen, Interessierte, Anfragen fürs Rundherum-Programm gibt es bisher?
Steff: Die Resonanz zu „Diabetes läuft.“ Ist großartig. Damit hätte ich NIEMALS gerechnet. Da ich das neben Vollzeit-Job, nebenberuflichen Tätigkeiten, Blog und Training organisiere, muss ich meinen Mann schon mit einspannen, um auch allen Anfragen gerecht zu werden. Dankbar bin ich deshalb auch über das Sponsoring, insbesondere von mylife Diabetes Care, so kann ich den zahlreichen Teilnehmern mehr Aktionen/Spaß, Musik und Co. vor Ort ermöglichen.
DJ: Was denkst Du: Werden zu „Diabetes läuft“ mehr Typ-1-oder mehr Typ-2-Diabetiker kommen?
Steff: Ganz schwierige Frage, bisher ist die Aufteilung in etwa 50:50. Auch einige Eltern haben sich mit ihren Kindern angemeldet. Ich denke es wird sehr gemischt sein. Aber auch Typ3er und zahlreiche Typ-Fler und Nichtdiabetiker sind dabei, um damit etwas Gutes zu tun für uns Diabetiker. Ich selbst unterstütze auch viele Spendenläufe, um „laufend“ zu helfen. Ich kann meinem Hobby nachgehen und tue gleichzeitig etwas für andere!
DJ: Welche Ausrede für mehr Bewegung und Sport im Leben findest Du die mieseste?
Steff: Ich sehe Sport nicht als Muss an, für mich gehört er dazu wie das tägliche Zähneputzen. Aber nicht jeder hat Spaß dabei. Wenn jemand keinen Spaß daran hat, findet er andere Dinge, die ihm Spaß machen. Wenn ihm auf Empfehlung des Arztes zu mehr Bewegung geraten wird, kann es ja auch spazieren gehen, Hausputz machen oder shoppen gehen sein. Wenn es keinen Spaß macht, bleibt man nicht am Ball. Es bringt einen auch nichts, sich sportlich zu verausgaben, um hinterher den ganzen Tag faul in der Ecke zu liegen. Im Schnitt hat man sich dann auch nicht viel mehr bewegt.
Es ist auch nicht für jeden gesundheitlich möglich/empfehlenswert, Sport zu betreiben. Mir macht es allerdings so viel Spaß, dass ich ihn nur dann nicht betreibe, wenn Ketone nachweisbar sind oder andere gesundheitliche Bedenken bestehen wie etwa eine Verletzung.
DJ: Was gibt es in Hannover denn zu gewinnen – außer vielleicht viele nette Bekanntschaften?
Steff: Ganz besondere Preise wird es natürlich auch geben – etwa eine flauschige Bauchspeicheldrüse, die wärmen und kühlen kann. Lasst euch überraschen ;)! Was ich sonst schon verraten kann: Es warten coole, praktisch-nützliche Give-aways auf euch, Dextro Energy wird uns mit Sportriegeln, Traubenzucker, etc. pp. versorgen. diabetesDE wird mit am Start sein und Messungen vornehmen, jeder wird auf seine Kosten kommen. Es geht um den Spaß und den guten Zweck, nicht um Leistung.
DJ: Ist der Diabetes bei Dir selbst dafür mit verantwortlich, dass Du so überaus sportlich unterwegs bist?
Steff: Eine „Teilschuld“ trägt er definitiv. Aufgrund meines Diabetes bin ich sehr ehrgeizig. Die Krankheit erfordert nun mal eine Menge Disziplin. Der Sport wirkt sich größtenteils positiv auf meine Blutzuckerwerte aus… Es sei denn ich übertreibe es (das kann ich leider gut) – dann wird es kniffelig und mein Körper gibt mir Warnsignale.
DJ: Wer kann mitmachen? Was muss man tun, wenn man am 6. November mit dabei sein möchte?
Alle! Kinder unter Aufsicht von Eltern, versteht sich 😉 Am besten sofort hier anmelden, um dir noch einen Platz zu sichern (begrenzt).
Wann ist Start?
Startschuss 11 Uhr, um 10 Uhr beginnt das Rahmenprogramm.
Wo bekomme ich Infos?
Alle Infos über www.diabetes-laueft.de
Sind Ärzte/Diabetesberaterinnen in der Nähe?
Diabetesberaterin und ASB sind vor Ort, einige Diabetologen werden auch selbst mitlaufen.
Können sich auch noch Verbände, Unternehmen, SHGs engagieren (Ansprechpartner)?
Gerne. diabetesDE engagiert sich auch als Schirmherr. Einfach bei mir melden.
Wem kommen Einnahmen zugute?
Dem Forschungsprojekt „künstliche Bauchspeicheldrüse“
Die Fragen stellte Günter Nuber
Chefredaktion Diabetes-Journal, Kirchheim-Verlag,
Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
E-Mail: nuber@kirchheim-verlag.de
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2016; 65 (10) Seite 12
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sveastine postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes und Psyche vor 3 Tagen, 21 Stunden
hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid
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stephanie-haack postete ein Update vor 4 Tagen, 19 Stunden
Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂
Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/
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lena-schmidt antwortete vor 4 Tagen, 18 Stunden
Ich bin dabei 🙂
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina-
darktear antwortete vor 2 Wochen
Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig
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Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike
@mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid
Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike