Wie Sie 10.000 Schritte täglich schaffen

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Wie Sie 10.000 Schritte täglich schaffen

Bewegung ist nicht nur Bahnenziehen im Schwimmbad oder Training an Geräten! Wer im Alltag viel zu Fuß unterwegs ist, tut auch viel für Wunschgewicht, gute Blutzuckerwerte und ein besseres Wohlbefinden. Schrittzähler helfen, den Überblick zu behalten.

Ingrid Wolf hat seit fünf Jahren Typ-2-Diabetes. Noch kommt sie mit den verordneten Tabletten aus. Doch ihr Arzt hat ihr von Beginn an empfohlen, etwas gegen ihr Übergewicht zu tun und sich regelmäßig zu bewegen. Denn wie sich ihr Diabetes entwickelt, hat die Mittfünfzigerin auch selbst in der Hand. Das wirklich zu verstehen und anzunehmen, fiel ihr erst nicht leicht. “Frau Wolf, versuchen Sie, künftig im Alltag mehr Schritte zu schaffen. Empfehlenswert sind zehntausend Schritte täglich”, riet ihr Arzt.

10.000 Schritte – wie weit ist das?

“Klingt nach ganz schön viel”, dachte sich Ingrid Wolf. Dann sah sie im Fernsehen einen Beitrag über Schrittzähler – neudeutsch Aktivitäts-Tracker. Das schien eine gute Sache zu sein, um täglich die auch von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Schrittmenge zu schaffen.

Im Internet fand sie weitere Informationen zu Schrittzählern mit Namen wie Fitbit, Jawbone oder Vivosmart, die ab ca. 80 Euro zu haben sind. Diese Minicomputer zählen nicht nur Schritte, sie checken auch die Schlafqualität, motivieren dazu, täglich das persönliche Schrittziel zu erreichen, ermitteln den Kalorienverbrauch und zurückgelegte Strecken.

Viele dieser Schrittzähler werden als Armband getragen. “Wenn ich täglich damit unterwegs bin, möchte ich so ein Gerät nicht als Armband tragen”, dachte sich Ingrid Wolf und entschied sich für einen Tracker in Clip-Form. Den musste sie aufladen, ein paar Daten eingeben und dann am BH befestigen. Außerdem musste sie auf ihrem Smartphone eine App installieren.

Ziel erreicht – und das fast täglich

Mittlerweile sind zwei Monate vergangen, und Ingrid Wolf kann viel besser einschätzen, wie weit sie täglich gehen muss, um 10 000 Schritte zu schaffen. An manchen Tagen ist es schwierig. Dann dreht sie Extrarunden, um ihr Ziel zu erreichen. Wenn es regnet, geht sie im Haus die Treppen hinauf und hinunter, anfangs 5-mal, jetzt 15- bis 20-mal.

Aus der Puste kommt sie dabei nicht mehr so schnell. Statt alles auf einmal aus dem Keller mit in die Wohnung zu nehmen, geht sie bewusst öfter. Ihre Blutzuckerwerte haben sich schon nach kurzer Zeit positiv entwickelt, außerdem fühlt sie sich fitter. Als Krönung hat sie in zwei Monaten sogar zweieinhalb Kilo abgenommen. Ingrid Wolf ist zufriedener, stolz und motiviert, weiterzumachen. Ihr kleiner Aktivitäts-Clip bleibt ihr täglicher Begleiter.


von Kirsten Metternich
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
E-Mail: redaktion@diabetes-online.de

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2015; 64 (11) Seite 77

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  • hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid

    • Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid

    • Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike

  • Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂

    Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/

  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • darktear antwortete vor 2 Wochen

      Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

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