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Babysitter für Diabetes Kids – eine kleine Auszeit/Hilfe für Eltern
3 Minuten
Wer wie wir den Diabetes seines Kindes alleine, ohne die Unterstützung der Familie, managen muss, der sehnt sich schon mal ab und zu nach ein bisschen diabetesfreier Zeit. Allein mal ein gemütliches Abendessen zu zweit ist bei uns undenkbar. Nicht, weil wir unsere Tochter nicht loslassen können. Nein, wir haben schlichtweg niemanden, der Leonie gerade zu den Abendstunden betreut und sei es auch nur für ein paar Stunden. Selbst ein längerer Arbeitstag oder auch mal ein Arztbesuch geht nicht ohne sehr viel Organisation im Vorfeld.

Tagsüber können wir meist eine Lösung finden. Leonie kann mal einen Tag länger in der Schulkindbetreuung verbringen oder sie kann für ein paar Stunden alleine zu einer Freundin. Doch bei Terminen am Abend haben wir leider keinen, auf den wir beruhigt zurückgreifen können. So würden wir gerne mal zu zweit zu einem Elterngespräch in der Schule gehen, aber wir wollen und können Leonie noch nicht am Abend für ein paar Stunden alleine zu Hause lassen.
Babysitter für Kind mit Diabetes gesucht
Über die Möglichkeit, mal ab und an einen Babysitter zu engagieren, haben wir mal kurz nachgedacht. Doch leider ist es nicht so einfach, eine Betreuung zu finden, die mit dem Thema Diabetes Typ 1 bei Kindern vertraut ist. Und einfach auf gut Glück jemanden engagieren, das möchte ich auch nicht. Ehrlich gesagt, hätte ich dann auch gar nicht die Ruhe und würde versuchen, schnellstmöglich wieder nach Hause zu kommen. Leonie kann zwar schon sehr viel alleine regeln, doch es wäre mir schon recht, wenn jemand bei ihr wäre, der ihr im Notfall auch wirklich helfen kann.
„Blutzuckersüß-Aufgepasst“ – Babysitterprogramm für Kinder mit Diabetes Typ 1
Der Bunte Kreis Rheinland hat genau dieses Problem vieler Eltern von Kindern mit Diabetes Typ 1 erkannt und ein ganz besonderes Projekt mit dem Namen „Blutzuckersüß-Aufgepasst“ ins Leben gerufen. Teil des Programms ist die Vermittlung von geschulten Babysittern an die betroffenen Familien.
Im Rahmen ihrer Familiennachsorge erlebte die Projektleiterin Dr. Wilma Dubois immer wieder, dass betroffene Familien lieber ihre Kinder überall mit hinnehmen, als sie von unerfahrenen Familienmitgliedern oder Nachbarn betreuen zu lassen. So entstand die Idee, in der Region diabeteserfahrene Menschen zu finden, die gerne stundenweise Kinder mit Diabetes betreuen und so die Familien unterstützen möchten.
Da die meist jungen Betreuer (über 18 Jahre) des Vereins überwiegend selbst an Diabetes Typ 1 erkrankt sind, haben sie in diesem Bereich kaum Schulungsbedarf. Sie leben ja tagtäglich selbst mit der Krankheit. Doch die zukünftigen „Babysitter“ müssen sich nicht nur mit der Erkrankung und ihren Besonderheiten auskennen, sie müssen auch einen Kindernotfallkurs absolvieren und ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. Das gibt den Eltern nochmal eine weitere Sicherheit.
Damit alles reibungslos abläuft, wird dennoch empfohlen, mit dem Betreuer eine schriftliche Vereinbarung über die zu leistenden medizinischen Maßnahmen zu treffen. Hier sollte möglichst genau beschrieben werden, welche Aufgaben der Babysitter hinsichtlich der Diabetes-Versorgung übernehmen sollte. Auch das sorgt für eine gewisse Sicherheit auf beiden Seiten.
Wir Eltern geben unsere Kinder ja ungerne in fremde Hände. Doch wenn wirklich mal Not am Mann ist, kann dieses Projekt viele Eltern unterstützen. Und zwar genau dann, wenn die Unterstützung benötigt wird.
Wie kann ich einen Babysitter beim Bunten Kreis Rheinland engagieren?
Der Bunte Kreis Rheinland sieht sich bei diesem Projekt als eine Art Kontaktbörse, die es den betroffenen Familien erleichtert, Betreuer mit entsprechender Erfahrung zu finden.
Das gesamte Projekt wird komplett aus Spendenmitteln finanziert. Für die Vermittlung fallen den Familien einmalig 15 Euro an. Man kann aber auch eine Fördermitgliedschaft von 25 Euro im Jahr abschließen. Die Bezahlung der Babysitter regeln die Familien dann direkt.
Diese tolle Idee wurde von betroffenen Familien in der Region Köln, Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis bereits sehr positiv aufgenommen. Mittlerweile betreuen die Babysitter nicht nur die Kinder in den Familien, sie sind auch bereit, auf Schulausflügen und ggf. auf Klassenfahrten mitzufahren. So muss kein Kind ausgeschlossen werden. Dieses Angebot stößt besonders bei den Lehrern auf großes Interesse.

Wer Interesse hat und aus der Region kommt, kann gerne den Verein kontaktieren. Weitere Informationen bekommt ihr unter 0228-287-33290 oder blutzuckersuess@bunterkreis.de (Dr. Wilma Dubois). Raum Köln, Bonn, Rhein-Sieg, Bad Neuenahr
Ich muss zugeben, ich blicke ein wenig neidisch auf dieses Projekt. Gerade wenn ich an die Zukunft und die möglichen Klassenfahrten denke, würde ich gerne auf einen geschulten Betreuer zurückgreifen. Durch so ein Projekt wird betroffenen Eltern mal eine kleine Verschnaufpause oder auch mal ein Arztbesuch ohne Hektik ermöglicht. Und so eine kleine Auszeit kann sehr wertvoll sein. Als betroffene Mutter wünsche ich mir mehr von solchen tollen Projekten.
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 6 Tagen, 21 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 6 Tagen, 16 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig