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Wenn ich von meiner Zeit im Zentrum für jugendliche Diabetiker erzähle (Teile 1), sind viele erstaunt: Dass es so eine Einrichtung überhaupt gibt, wissen viele gar nicht. Ich selbst wurde auch erst durch meine damalige Diabetologin darauf aufmerksam gemacht – zu einer Zeit, in der es bitter nötig war, dass sich sofort etwas für mich änderte.
Raus aus dem gewohnten Umfeld, weg von den Freunden und der Familie. Das klang erst einmal nicht wirklich prickelnd…
Nach einigen eindringlichen Worten seitens meiner Familie und meiner Ärztin wurde mir aber schließlich auch klar, dass ich so nicht weitermachen konnte. Mit einem HbA1c von über 15% stimmte ich zu, mir das Zentrum zumindest einmal anzusehen.
Der stellvertretende Heimleiter erwartete meinen Vater und mich schon. Bevor wir uns das Zentrum näher anschauen konnten, wurden wir erst einmal zum Gespräch gebeten. Ich sollte ein wenig über mich erzählen, warum wir uns für das Zentrum interessierten und was ich mir davon erhoffen würde. Natürlich erfuhren wir auch erste Dinge über das Leben in dieser Einrichtung: Über den Aufbau, die Regeln und Pflichten, Angebote und Freizeitaktivitäten gab es einen kurzen Überblick.
Dann durften wir uns umschauen. Die Wohngruppen wirkten eher kalt auf mich. Wenig Farbe an den Wänden, spartanische Ausstattung auf den Zimmern und, da wir vormittags zur Besichtigung gekommen waren, war es natürlich leer und ruhig. Das große Wohnzimmer, das in jeder Wohngruppe ein bisschen anders gestaltet ist, gefiel mir da schon besser. Moderne Möbel, ein Fernseher und eine große Essgruppe machten den Raum gemütlich.
Die Betreuer und eine Bewohnerin der Gruppe stellten sich vor. Ehrlich gesagt interessierte ich mich allerdings nicht wirklich für ihre netten Worte. Trotz des Wissens, dass ich mir und meinem Körper keinen Gefallen tat, wie ich mit meinem Diabetes umging, war der Besuch eher ein Pflichttermin.
Die Aussicht auf einen „strukturierten Tagesablauf“, wie die Betreuer es nannten, ließ mich keine großen Freudensprünge machen – einerseits klang es nach Freizeitentzug und Kontrolle, andererseits wusste ich natürlich, dass genau das mir wahrscheinlich letztendlich gut tun würde. Lasst mich so viel vorwegnehmen: Das tat es auch!
Der Rest der Einrichtung, die in einem recht alten, kargen Gebäude untergebracht ist, ging eher an mir vorüber, als dass ich es mit großem Interesse betrachtet hätte. Nur die hausinterne Sporthalle reizte mich dann doch. Und auch das Labor, in dem regelmäßig ärztliche Kontrollen stattfinden sollten, gefiel mir ganz gut. Hier würde der Diabetes sicher nicht zu kurz kommen.
Schließlich verabschiedeten wir uns vom stellvertretenden Heimleiter. Auf der Rückfahrt unterhielten mein Vater und ich uns über die Eindrücke. Mit einer Mischung aus jugendlicher Gleichgültigkeit und wachsendem Optimismus zog ich wenige Wochen später in mein Zuhause auf Zeit.
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