- Aus der Community
Einladungen zum Kindergeburtstag
3 Minuten
Einen Satz der Diabetesberaterin frisch nach der Diagnose habe ich nicht so schnell vergessen:
„Sie müssen damit rechnen, dass Ihr Kind aufgrund der Erkrankung nicht mehr zu Kindergeburtstagen eingeladen wird!“
Dieser Satz hat erst einmal gesessen. Mein Kopfkino hat mir darauf mal wieder die schlimmsten Szenarien durchgespielt. Wie sollte ich es meiner Tochter erklären, dass sie auf einmal nicht mehr mit ihren Freunden gemeinsam deren Geburtstage feiern sollte? Dieser Gedanke spukte mir immer wieder im Kopf herum.
Doch ich habe mich die ganze Zeit über selbst verrückt gemacht. Die erste Einladung kam bereits drei Wochen nach der Diagnose. Etwas unsicher habe ich die Mutter des Geburtstagskindes angesprochen: „Du weißt schon, dass Leonie jetzt Diabetes hat?“ Ihre Reaktion war klasse: „Ja, und? Warum sollten wir sie deswegen nicht einladen?“
Diese erste Feuertaufe hat Leonie dann auch gleich ohne mich mit Bravour gemeistert. Mittlerweile ist die Krankheit seit 2½ Jahren Bestandteil unseres Lebens. Und wir haben in dieser Zeit schon eine Menge Kindergeburtstagseinladungen miterlebt. Sind also schon sogenannte „alte Hasen“.
Aber dennoch ist jede neue Einladung (gerade von unbekannten Klassenkameraden) jedes Mal aufs Neue eine Herausforderung.
Wie könnte ein Kindergeburtstag gemeistert werden?
Kindergeburtstage können sich bei uns in drei Varianten abspielen. Ich denke, das sind so die gängigen wie überall, natürlich ist es auch immer abhängig vom Alter des Kindes und wie gut es schon selbst mit seiner Erkrankung umgehen kann.
Variante 1: Mama bleibt dabei
Ich denke, das ist gerade bei kleinen Kindern am sinnvollsten. Wenn die Mutter die ganze Zeit über dabei ist und für das Kind alles berechnen und bolen kann, erlebt auch die Gastmutter, dass es kein Hexenwerk ist, und traut sich vielleicht dann auch mal, das Kind ohne Mama zum Spielen einzuladen.
Diese Variante kam bei uns erst zweimal vor. Ich biete sie gerade unbekannten Eltern aber immer mit an.
Variante 2: Mama kommt nur zu den Essenszeiten
Auch bei der allerersten Einladung haben wir es so gemacht. Ich bringe meine Tochter meist 10 Minuten vorher zum Geburtstagskind, so können wir noch ohne Trubel den Kuchen aussuchen und abwiegen und die KE berechnen, bolen kann sie dann selbst, wenn es losgeht.
Und zum Abendessen komme ich dann wieder und berechne und wir bolen dann das Abendessen.
Variante 3: Ohne Mama, mit Hilfe der Gasteltern
Ist die von meiner Tochter bevorzugte Variante. Schließlich will man die Mama ja nicht die ganze Zeit immer dabeihaben. Wir haben in den letzten Jahren eine sogenannte Kindergeburtstagstasche zusammengestellt. Darin befinden sich:
- 1 Digital-Waage (ich musste feststellen, dass nicht jeder eine zu Hause hat)
- 1 Taschenrechner (ist auch nicht immer gleich vorhanden)
- 1 Liste mit den KE-Angaben für Kuchen, Brezeln, Pommes, Pizza etc.
- 1 Liste mit dem, was bei welchem Blutzucker zu machen ist
- Hypohelfer (sind zwar nicht zwingend notwendig, aber sicher ist sicher)
- manchmal auch ein eigenes Getränk (z.B. ZERO-Produkte)
- Süßigkeiten werden gesammelt
- Telefonnummern
Das war’s dann auch schon. So ausgestattet bespreche ich meist noch kurz, welchen Kuchen und welche Süßigkeiten es gibt. Die Gasteltern wiegen Leonie das Stück Kuchen ab, berechnen anhand der Liste die KE/BE und Leonie gibt alles in ihre Insulinpumpe ein. Eine Extra-Wurst in Sachen Essen bekommt unsere Tochter nicht. Und sollten Fragen auftauchen, bin ich immer und jederzeit telefonisch erreichbar.
Als „Vorsichtsmaßnahme“ stelle ich die temporäre Basalrate ihrer Insulinpumpe auf 80 %, da ja auf einer Party viel getobt wird.
Aber eine Regel gibt es dann doch: Unsere Tochter sammelt den verteilten Süßkram in einer Tüte, und wenn sie dann wieder zuhause ist, darf sie sich was daraus aussuchen und natürlich gleich vernaschen.
Und auch wenn der Blutzucker nach so einer Feier nicht immer optimal ist, drücken wir beide Augen zu. Es ist für uns wichtiger, sie hatte ihren Spaß gemeinsam mit ihren Freunden.
Jedoch keine Selbstverständlichkeit
Ich weiß aber auch, dass es wirklich nicht selbstverständlich ist und unsere Kinder häufig ausgeschlossen werden. Ich bin dafür auch sehr dankbar, dass wir in unserem sozialen Umfeld so viele „mutige“ und v.a. aufgeschlossene Eltern haben.
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 6 Tagen, 6 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 6 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig