Sicher unterwegs: mit Diabetes auf Klassenfahrt

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Sicher unterwegs: mit Diabetes auf Klassenfahrt

Der Tod einer 13-Jährigen aus Mönchengladbach auf einer London-Klassenfahrt wirft Fragen auf: Die Ermittlungen laufen, viele Details sind unklar. Das sorgt bei Eltern von Kindern mit Diabetes für Unruhe. Daher haben wir hier einige wichtige Infos zum Thema mit Diabetes auf Klassenfahrt zusammengestellt.

Auf einer Klassenreise nach London ist in diesem Sommer ein 13-jähriges Mädchen aus Mönchengladbach gestorben. Das Mädchen hatte Typ-1-Diabetes; ihr soll es während des Aufenthaltes immer schlechter gegangen sein, ohne dass sich einer der begleitenden Lehrer/eine der begleitenden Lehrerinnen um sie gekümmert hat. Was wirklich passiert ist, ist derzeit noch unklar.

Im Diabetes-Eltern-Journal und im Diabetes-Journal haben wir schon häufig über die Themen „Mit Diabetes auf Klassenfahrt“ und „Mit Diabetes in der Schule“ berichtet und informiert. Die Links zu diesen Artikeln haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Über den Tod des Mädchens und wie es dazu gekommen sein soll, kann man derzeit in verschiedenen Zeitungen und auf Online-Portalen (z.B. auf Spiegel-Online)) lesen. Was wirklich passiert ist, ist derzeit noch unklar und wird untersucht. Der Vater des Mädchens hat Anzeige erstattet, die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach ermittelt.

Wie gesagt: Aufgrund der derzeit verfügbaren Informationen kann nur spekuliert werden, was in London geschehen ist, sehr viele Fragen sind noch offen. Trotzdem wird natürlich schon diskutiert – sehr stark zum Beispiel über die Verantwortung, die Lehrer auf Klassenfahrten für ihre Schüler übernehme, aber auch über die Pflichten von Eltern chronisch kranker Kinder. Recht gut nachverfolgen lässt sich das z. B. auf der Facebook-Seite der Lehrerplattform „News4Teachers“.

„Mit Diabetes auf Klassenfahrt“ – hilfreiche Beiträge aus unseren Medien

Im Diabetes-Eltern-Journal und im Diabetes-Journal haben wir schon häufig über das Thema „Mit Diabetes auf Klassenfahrt“ berichtet und informiert – aus rechtlicher Sicht, aus psychologischer Sicht und auch aus der Sicht einer Mutter, deren Sohn schon recht früh allein mit auf Klassenfahrt gegangen ist. Die Links zu diesen Artikeln haben wir hier für Sie zusammengestellt:

Rechtliche Lage: Wann haften Lehrer?

Viele Lehrkräfte haben Angst, dass sie in Haftung genommen werden können, wenn sie einem Kind mit Diabetes helfen und dabei etwas schiefgeht – egal, ob im Schulalltag oder auf einer Klassenfahrt. Ein Haftungsfall tritt aber nur ein, wenn „die Lehrkraft die Schädigung vorsätzlich herbeigeführt hat“! Genau nachlesen kann das jeder in dieser Broschüre der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung

Was tun, wenn das Kind nicht mitdarf?

Viele Kinder sind entweder noch zu jung, um alleine an einer Klassen- oder Kitafahrt teilzunehmen – oder die Erzieher/Lehrerinnen möchten die Verantwortung nicht übernehmen. Hier können Betreuer helfen, die sich im Projekt „Betreuung bei Kita- und Klassenfahrten“ engagieren. Ein Interview mit der Initiatorin Kathrin Bahr.

Betreuung in der Schule und Begleitung auf Klassenreisen

Dazu gab es vor einiger Zeit drei Urteile, die klarstellen, dass der Staat die Kosten für eine Begleitperson übernehmen muss. Was das genau bedeutet, hat Rechtsanwalt Oliver Ebert in diesem Artikel beschrieben.
Und in diesem Artikel von Oliver Ebert geht es noch einmal konkret um die Begleitung eines chronisch kranken Kindes auf eine Klassenreise. Die Schwierigkeit: Es gibt verschiedene Zuständigkeiten, beteiligt sind z. B. die Krankenkasse und das Integrationsamt. Und was ist, wenn ein Elternteil selbst das Kind begleiten möchte?

Der Weg in die Selbständigkeit

Ab wann können Kinder und Jugendliche selbst Aufgaben im Diabetesmanagement übernehmen? Eine Psychologin erklärt, wie Eltern den Weg in die Selbständigkeit begleiten können.

Alleine mitfahren – welche Vorbereitungen sind sinnvoll?

In der vierten Klasse wollte Simon unbedingt alleine, ohne Begleitperson, mit auf Klassenfahrt. Wie sich die Familie zusammen mit Simons Lehrerin vorbereitet hat und was während der Fahrt passiert ist, erzählen Simons Mutter, seine Lehrerin und Simon selbst jeweils aus ihrer eigenen Perspektive.

Schulung für Erzieherinnen und Lehrer

Viele Diabetesteams sind bereit, Erzieher/Erzieherinnen und Lehrer/Lehrerinnen zu schulen und so auch die Angst zu nehmen, etwas falsch zu machen und in Haftung genommen zu werden. Darüber hinaus gibt es in manchen Bundesländern Fortbildungsveranstaltungen – z. B. in Baden-Württemberg (Projekt DIAschulisch der Organisation “Diabetiker Baden-Württemberg”), Rheinland-Pfalz (Termine), in Thüringen über „Diabetiker Thüringen”.


von Nicole Finkenauer

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • darktear antwortete vor 2 Wochen

      Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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