3-Tages-Saftkur – Tag 3

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3-Tages-Saftkur – Tag 3

Wie ist Susanne mit der Saftkur gestartet? Und wie ging es weiter? Das könnt Ihr in den Beiträgen zu Tag 1 und Tag 2 nachlesen.

8 Uhr: Motivation auf Talfahrt
Am Vorabend war ich nochmal ganz tief im Blutzuckerkeller – vermutlich der Grund, warum über Nacht bis zum heutigen Morgen eine Gegenregulation auftrat. Aufwachen mit einem Blutzuckerwert um die 300 mg/dl (16,6 mmol/l) und ein weiterer Tag Saftkur vor mir: Kein Wunder, dass meine Motivation nicht so recht aufkommen will. Aber gut. Nur noch 6 Säfte. Endspurt. Das schaffe ich.

Teil 3_Flaschen im Kühlschrank

11 Uhr: Kopfschmerzen, ade!

Der Blutzucker ist wieder im grünen Bereich. Und abgesehen davon, dass ich den Spaß am Safttrinken allmählich verliere, fühle ich mich tatsächlich ganz gut. Irgendwie leicht. Dann fällt mir auf, woher mein Hochgefühl kommt: Die Kopfschmerzen, die mich seit Tag 1 begleitet haben, sind weg! Juhu!

Teil 3_Blutzucker

14 Uhr: Vorfreude auf Obst und Gemüse

Die Leichtigkeit des Seins kann bekanntermaßen auch unerträglich sein. Ich werde ungeduldig. Freue mich auf den nächsten Tag, auf das Ende der Saftkur. Deshalb war ich gerade einkaufen und packe jetzt meine Einkäufe aus: Mango, Erdbeeren, Nektarinen, Bananen, Salat, Tomaten, Kohlrabi, Pilze, Zucchini … was für eine Vorfreude, damit ab morgen wieder kochen zu dürfen. Ich rieche an den Erdbeeren. Und obwohl die aus Spanien importierte Ware so früh im Jahr bei Weitem noch nicht so süß duftet wie in der Hochsaison: Selten habe ich den Duft von Erdbeeren so genossen!

16 Uhr: Schluss. Aus. Vorbei.

Eigentlich würde nun Saft Nummer 5 auf dem Speiseplan stehen. Aber ich will nicht mehr. Gerade arbeite ich ohnehin vertieft und konzentriert an einem Thema am Laptop. Hunger habe ich auch nicht. Und Lust auf Säfte schon seit ein paar Stunden nicht mehr. Ich lasse also Saft Nummer 5 – „Kalvin Kale“ – aus. Der hat mir eh nie geschmeckt.

18 Uhr: „Amy?“ Nein Danke!

Jetzt wäre es Zeit für meinen letzten Saft. Für heute. Und für die gesamten drei Tage. Aber auch jetzt kann ich die Säfte nicht mehr sehen und schon gar nicht mehr trinken. Ich verzichte folglich auch auf „Amy Almond“, mache mir stattdessen abends wieder Gemüsebrühe. Denn vorzeitig aufgeben will ich auch nicht!

Teil 3_Susanne sagt Stop

Ohne Kopfschmerzen und mit einem leichten und auch guten Gefühl, die drei Tage durchgehalten zu haben, gehe ich später ins Bett …

Bilanz

Geschafft. Am nächsten Tag genieße ich morgens einen Obstsalat. Rohkost wird vom Anbieter der Saftkur ohnehin zur Eingewöhnung in der „Zeit danach“ empfohlen. Und währenddessen ziehe ich einen gedanklichen Strich unter die letzten drei Tage.

Teil 3_Obstsalat und Messgerät

 

Hat es mir geschmeckt? Jein. Anfangs fand ich die Säfte ganz lecker, dann nur noch interessant und am Ende richtig nervig. Die letzten zwei der 18 Säfte habe ich nicht mehr getrunken. Hunger war aber erstaunlicherweise selten ein Problem, obwohl man täglich nur gut 800 Kilokalorien zu sich nimmt. Meine Stimmung war schwankend: Zwischendurch Hochgefühle, aber auch viel Ungeduld und Gereiztheit waren dabei.

Hat es meinem Diabetes geschmeckt? Nicht immer. Ich war (zu oft) recht tief. Die Kohlenhydrat-Angaben der Säfte muss man definitiv mit Vorsicht genießen und auch sonst scheint sich die Insulinsensibilität umzustellen, wenn man seine Ernährung auf so drastische Weise umstellt. Aber das wichtigste Fazit: Es ging trotzdem – ein weiteres Beispiel dafür, dass man sich nicht von seinem Diabetes einschränken lassen sollte! Denn ich muss zwar mit dem Diabetes leben – aber er auch mit mir!

Was hat es mir gebracht? Ein gutes Kilo hat sich als Gesamtabnahme eingependelt. Das war zwar nicht mein Ziel, nehme ich aber als netten Nebeneffekt gerne mit. Ich fühle mich hinterher nicht anders als vorher, aber die Vorstellung, dass mein Verdauungssystem mal drei Tage lang mehr oder weniger Urlaub machen konnte, finde ich gut. Die extremen Kopfschmerzen, die ich von Tag 1 bis morgens an Tag 3 hatte, sind für mich auch ein Zeichen dafür, dass Entgiftungsprozesse in Gang gesetzt wurden.

Was bleibt? Das Gefühl, meinem Körper eine sinnvolle Auszeit gegönnt zu haben. Die Zufriedenheit, durchgehalten zu haben. Eine stärkere Bewusstheit und Achtsamkeit für Nahrungsmittel, für Gerüche, für Aromen. Und eine neue Freude am Kochen und Essen.
Hat es sich gelohnt? Es hat sich gelohnt.

Hier geht’s zu Tag 1 und Tag 2.

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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