- Aus der Community
Diabetes und Alkohol
3 Minuten

Die Feiertage, an denen auch recht viel Alkohol bei dem einen oder anderen fließt, sind zwar nun schon ein paar Wochen her, dennoch (oder gerade deswegen) möchte ich noch einmal ein paar Worte über Diabetes und Alkohol verlieren.
Bei mir selbst war dies stetig ein Thema, welches mir bei Schulungen immer und immer wieder erklärt wurde und dessen Ernsthaftigkeit mir sehr bewusst war.
Aber es verunsicherte mich zunehmend, da ich im Internet regelmäßig auf Fragen stieß, in denen es um die Berechnung von Alkohol ging. Deswegen kam ich zum Entschluss, dass man diesem Thema gar nicht genug Aufmerksamkeit schenken kann.
Wie wichtig das Thema „Diabetes und Alkohol“ wirklich ist, verdeutlichten mir immer wieder auftretende Fälle, bei denen Menschen, oft sogar sehr junge Menschen, nach dem Alkoholkonsum in eine Unterzuckerung rauschten und nie wieder aufwachten oder mit erheblichen Schäden zurückblieben.
Die Rolle der Leber
Sinkt unser Blutzucker in den Unterzucker, startet unsere Leber irgendwann eine Gegenregulation, um uns zu helfen. Die Leber speichert Traubenzucker für Notfälle, sinkt der Blutzucker, kann sie diese Reserven freischalten, um ihn wieder steigen zu lassen.



Auch bei dem Abbau von Alkohol spielt die Leber eine wichtige Rolle. Denn sie sorgt dafür, dass der Alkohol wieder abgebaut wird. Sobald sich Alkohol in unserem Körper befindet, fängt die Leber an, ihn abzubauen. Mit diesem Abbauprozess ist sie auch noch Stunden später beschäftigt – und zwar so dolle, dass sie es im Falle einer Unterzuckerung nicht schaffen würde, unsere eigenen Traubenzuckerreserven freizuschalten. Dadurch fällt der Blutzuckerspiegel weiter und es kann dazu kommen, dass wir uns stundenlang im Unterzucker befinden.
Aus diesem Grund wurde Diabetikern früher sogar ganz vom Alkoholkonsum abgeraten. Heute ist das natürlich nicht mehr so, aber trotzdem müssen wir aufpassen.
Alkohol ist wirklich schwer zu berechnen
So ziemlich jedes alkoholische Getränk hat auch Kohlenhydrate – einige mehr, andere weniger. Harte Spirituosen haben weniger Kohlenhydrate als Cocktails mit Fruchtsäften, Wein oder Bier. Dennoch lassen sie alle den Blutzucker zunächst steigen.
Die Wirkung des Alkohols auf unsere Leber kann aber die Zuckerausschüttung sechs Stunden oder länger blockieren. Das heißt, dass unser Blutzucker erst einmal steigt, später aber wieder fällt.
Das sollte unbedingt berücksichtig werden.
Wie sollte man Alkohol also berechnen?

Bei dieser Frage muss wohl jeder seine eigenen Erfahrungen machen. Aber seid dabei vorsichtig! Bleibt lieber etwas höher und korrigiert nicht sofort auf euren Zielwert.
Denkt immer, dass der Alkohol noch Stunden später den Blutzucker fallen lassen kann. Und wenn ihr auch noch tanzt und euch viel bewegt, kann sich auch das noch auf den Blutzucker auswirken.
Ich selbst halte mich bei Alkoholkonsum meistens um die 200 mg/dl (11,1 mmol/l). Habe ich am Abend gefeiert, kommt mein Tiefpunkt meistens in den frühen Morgenstunden. Dann muss ich aufpassen. Bis dahin korrigiere ich nicht oder nur ganz vorsichtig (höchstens den halben Faktor).
Erst im Laufe des Vormittags fange ich wieder an, mich an meinen Zielwert zu tasten, das ist aber oft gar nicht so schwierig, wie es jetzt klingen mag.
Mit ein bisschen Probieren und vorsichtigem Schätzen kennt ihr euren Körper bald sehr gut und könnt selbst erkennen, wie ihr am besten korrigieren solltet.
Falls ihr euch am Anfang unsicher seid, erklärt die Situation doch einfach Freunden oder der Familie. Gerade beim Feiern ist es sowieso wichtig, dass jemand über euch Bescheid weiß.
Diabetes-Anker-Newsletter
Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.
Ähnliche Beiträge
- Behandlung
Diabetes und Auge: Retinopathie und Makulopathie vorbeugen
6 Minuten
- Eltern und Kind
Wintersport für Kinder mit Diabetes: Schnee, Sport und Insulintherapie – das geht!
3 Minuten
Diabetes-Anker-Newsletter
Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.
Über uns
Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.
Community-Frage
Mit wem redest du
über deinen Diabetes?
Die Antworten werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.
Werde Teil unserer Community
Community-Feed
-
bloodychaos postete ein Update vor 3 Tagen, 10 Stunden
Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.
-
loredana postete ein Update vor 5 Tagen, 6 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
-

Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.
So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.
Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.
Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷♂️
Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
(Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)
@ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.
@bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).