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Diabetikerartikel kennt jeder. Da gibt es die ganz typischen und teilweise auch nötigen, die wahrscheinlich jeder von uns zuhause hat. Dazu zählen Pen, Messgerät und eine passende Tasche. Dann gibt es noch die „Ich-gönn-mir-mal“-Diabetikerartikel. Das sind dann mehr Produkte, die nicht unbedingt notwendig, aber toll zu haben sind. Dazu zählen Pumpensticker, Hüllen für das Messgerät, teure Diabetestaschen, Aufkleber für das CGM und, und, und. Ich gebe zu: Zum Teil gehöre ich auch zu den Menschen, die mit Diabetes nur einen weiteren Grund zum Shoppen suchen. Es gibt jedoch viele Artikel, welche unter uns Diabetikern – vor allem den Typ-1ern – sehr umstritten sind.
Hier einmal meine Meinung zu den jeweiligen Produkten:
Kommen wir zuerst zum neuen Hype. Das sind nämlich Diabetikerarmbänder/-ketten. Ergänzend dazu sind auch Diabetikertattoos ganz beliebt. Damit meine ich keine schönen Tattoos, die für einen selbst eine Bedeutung haben sollen. Ich meine die, die einem Sanitäter im Falle eines Notfalls sagen sollen, dass man Typ-1-Diabetiker ist. Und das gleiche Prinzip verfolgen auch die Armbänder. Übliches Diskussionsthema dazu: Ein Sanitäter hat gar nicht die Zeit, nach so etwas zu suchen, und ignoriert Schmuck am Körper. Und so sehe ich das auch.
Weiter im Kontext: Diabetikersocken. Ja, okay. Es gibt Diabetiker mit Neuropathie. Aber sollten die Socken dann nicht eher „Neuropathieer Socken“ oder sowas heißen? Was bringt mir als „einfacher“ Diabetiker so eine Socke? Vor allem, wenn sie irgendwo im Discounter verkauft werden, fühle ich mich erst einmal angesprochen.
Genauso irrsinnig finde ich es aber auch, wenn wir mit dem Spruch „Diabetiker geeignet“ gelockt werden. Ganz häufig auf Fußcreme zu finden! Meine Mutter haben sie tatsächlich damit bekommen. Ja, die Creme war gut. Aber das wäre sie sicher auch ohne diesen Werbeslogan gewesen. Jetzt mal ehrlich, was ist denn „Diabetiker geeignet“? Beinhaltet die Fußcreme irgendwelches Insulin, das über die Haut aufgenommen wird? Oder schützt es uns auf ewig vor Neuropathie? Wirklich. Ich verstehe es nicht.
Nachdem ich für diesen Beitrag noch etwas gegooglet habe, bin ich auf noch etwas gestoßen, was ich nicht verstehe. Ich habe Diabetes-Patchs gefunden. Das sind Pflaster, die mit Hilfe von pflanzlichen Stoffen den Blutzucker senken sollen. Erst langsam und nach einer Zeit so stark, dass man keinen Blutzucker mehr messen muss. Ich frag mich noch immer, wie das funktionieren soll. Auch frage ich mich, wie das bei einem anderen Typ funktionieren soll?! Vielleicht kenne ich mich mit Typ-2-Diabetes auch einfach zu wenig aus. Aber nach meinem Wissensstand – wie zur Hölle soll das gehen?!
Dann habe ich noch einen Diabetikerspiegel gefunden. Er dient zur Kontrolle der Fußsohlen. Und wieso genau heißt es nun „Diabetiker“-Spiegel?! Ist dieses Produkt etwa ausschließlich für Diabetiker? Oder ein Ellenbogenschoner für Diabetes. Leute, ich versteh es einfach nicht!
Nun ein Klassiker zum Kohleverdienen: eine Kühlbox für Insulin. Denn in was für einer Welt würden wir leben, wenn wir Diabetiker einfach eine stinknormale Kühltasche/-box verwenden würden anstatt einer extra für Insulin gebauten für schlappe 160€? Das wäre ja nicht verantwortbar.
Und natürlich gibt es dann noch das Diabetikeressen. Damit meine ich keine Diät-Produkte. Ich rede von ganz normalen Produkten, welche im Supermarkt oder auf dem Weihnachtsmarkt verkauft werden. Und warum werden sie „Diabetes …“ genannt? Einfach, weil sie keinen Zucker beinhalten. Dafür aber Fruktose oder einfach noch die Kohlenhydrate des Mehls oder anderer Produkte. Was bringt es einem Diabetiker, wenn es dennoch nicht gesund, sondern nur gesünder ist und wir dennoch Insulin brauchen? Ist es dann nicht einfach nur ein gesünderes Produkt wie für alle anderen auch? Bei Glühwein, oder Wein allgemein, verstehe ich noch nicht einmal, was bei der Diabetikervariante überhaupt anders sein könnte. Und wann zur Hölle versteht die Industrie endlich, dass wir alles essen dürfen? Denn mit „Diabetes“ fühle auch ich als Typ-1er mich eindeutig angesprochen. Und bei den besagten Artikeln wüsste ich auch nicht, wieso es für Typ-2er ein Diabetikerprodukt sein sollte.
Und wenn wir schon bei Fragen über Fragen sind: Was ist an Diabetiker-Knallfröschen anders als bei normalen?
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