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Ich habe manchmal so richtig Bock auf Kuchen aus der Bäckerei. Doch je mehr ich mich mit meinem Diabetes-Management befasse, desto weniger habe ich allerdings Bock auf schlechte Werte, weil ich ein Lebensmittel nicht einschätzen kann. Gekaufter Kuchen vom Bäcker ist so ein Problemfall bei mir…
Deshalb habe ich ein Experiment gestartet. Ich bin gerade umgezogen und dabei auszuprobieren, wo ich was am besten einkaufen kann. Also habe ich die Bäcker in meiner näheren Umgebung „getestet“, ob sie mir meinen Diabetes-Alltag erleichtern und mir zu einem wunderschönen, leckeren Stück Kuchen auch die Nährwertangaben zur Verfügung stellen können. Die Idee dazu hatte ich, weil ich vor einiger Zeit in Frankfurt schon mal aus einer Laune heraus einfach danach gefragt hatte und wider Erwarten die Antwort bekam: „Na klar, das haben wir zu allen unseren Kuchen.“
Haha, keine leichte Aufgabe, sich fürs Kuchenessen zu opfern. Das kann ich euch sagen, denn alles, was ich mir ausgesucht hatte, war lecker. In allen Bäckereien wurde meine Frage nach den Nährwertangaben sehr freundlich aufgenommen. Ich habe natürlich auch den Hintergrund erläutert, warum ich danach frage. Doch leider hatte nur eine von den fünf Bäckereien in meiner Umgebung die Informationen zu den Nährwerten da. Eine Information, die mir die Chance gibt, die genaue BE-Angabe für mein Stück Kuchen zu berechnen.
Butterkuchen und Marzipan-Kranz kann ich jetzt ganz genau berechnen. Die Nährwertangaben befinden sich bei meiner neuen Lieblingsbäckerei im „dicken Ordner“. Und es gibt noch einige weitere verlockende Sorten zu testen. Sehr gefreut hat mich auch die Aussage: „Es ist auch kein Problem zu fragen, wenn auch mal viel los ist.“ Und diese Aussage, als die Nährwerte leider nicht verfügbar waren: „Das gebe ich mal an unseren Konditor weiter. Das interessiert ja vielleicht auch noch andere.“
Alternativen, um die Nährwertangaben abzuschätzen, sind natürlich auch Nährwert-Datenbanken im Internet. Die gängigen Sorten sind hier in der Regel verfügbar und mit einem durchschnittlichen Wert ist es einfacher abzuschätzen, als völlig ins Blaue hinein zu schätzen. So habe ich es mit einer meiner Herausforderungen, dem gedeckten Apfelkuchen, gemacht. Das hat ganz gut geklappt. Ich war zwar überrascht, dass mein Stück dann doch auf beachtliche 6 BE gekommen ist. Doch meine Werte haben mir bestätigt, dass es wohl so war.
Mich hat nun interessiert, warum die Information zu den Nährwerten für meinen Kuchen manchmal verfügbar ist und manchmal eben nicht. Nach dem Motto „wer nicht fragt, bleibt dumm“ habe ich also beim Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V. nachgefragt. Und siehe da – es gibt eindeutige Vorschriften, die die Nährwertangaben für Bäckereien regeln. Danach müssen Backwaren keine Nährwertkennzeichnung tragen, wenn sie handwerklich hergestellt wurden und unverpackt sind. Ist das Lebensmittel verpackt und wird spätestens an dem auf den Tag des Verpackens folgenden Werktag verkauft, braucht es ebenfalls keine Kennzeichnung. Alles klar. Da klärt sich für mich also, dass es sich hier um eine freiwillige Angabe für meinen Kuchen handelt.
Mein Fazit aus diesem Experiment ist: Es lohnt sich, zu fragen. Und es lohnt sich, sich mit den Lebensmitteln, die man essen will, auseinanderzusetzen, wenn man nicht genau weiß, wie sie berechnet werden müssen.
Und, kennt ihr die Menge an Kohlehydraten, die in eurem Lieblingskuchen vom Bäcker stecken? Wenn nicht, fragt doch mal nach. Vielleicht ist die Information ja da.
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