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In Deutschland hat knapp jeder vierte Erwachsene zu viel Fett in seiner Leber, meist ohne es zu wissen. Kommen Übergewicht und Typ-2-Diabetes dazu, steigt die Zahl der Betroffenen. Eine Fettleber sollte ernst genommen werden, denn sie kann sich entzünden – und das kann ernste Folgen haben. Doch so weit muss es nicht kommen. Durch gesunde Ernährung und mehr Bewegung nimmt der Fettanteil ab – und die Leber wird wieder gesund.
Plötzlich heißt es bei der jährlichen Routineuntersuchung beim Hausarzt: Diagnose Fettleber. Und dies, obwohl doch Alkohol eher selten zum Leben gehört. Maximal am Wochenende zwei oder drei Gläser Wein oder Bier. Kann diese geringe Menge an Alkohol der Grund für die Fettleber sein?
Schauen wir genauer hin. Im Hinblick auf die Bildung einer Fettleber gibt es zwei Formen: die alkoholbedingte und nicht-alkoholische Fettleber (NAFL). Ursache einer nicht alkoholbedingten Fettleber ist oft ein ungesunder Lebensstil, Bewegungsmangel und damit verbunden das Metabolische Syndrom, bestehend aus Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhten Blutfettwerten und Typ-2-Diabetes.
NAFL ist die Abkürzung für Non-alcoholic fatty liver, auf Deutsch: nicht-alkoholische Fettleber. Häufiger stößt man auch auf die Abkürzung NAFLD – das D steht dann für disease, das englische Wort für Erkrankung.
Das erklärt auch, warum Menschen mit Typ-2-Diabetes häufig an einer Fettleber erkranken und das lange Zeit gar nicht wissen. Ungesundes Essen mit weitaus mehr Kalorien, als der Körper tatsächlich verbraucht, sorgt dafür, dass Fett im Körper eingelagert wird. Auch in den Leberzellen wird Fett gespeichert. Dieses Fett schadet den Leberzellen und kann zur Entzündung der Leber führen. Schreitet die Entzündung voran, können im weiteren Verlauf aktive Leberzellen absterben, was zur Leberzirrhose und sogar Krebs führen kann.
Eine verfette Leber ist im Ultraschall leicht zu erkennen. Normalerweise sollten Leber und Niere im Ultraschall gleich grau aussehen. Erscheint die Leber heller als die Niere, spricht dies für eine Fetteinlagerung im Organ. Auch eine Blutabnahme mit Überprüfung der Leberwerte gibt Aufschluss. Und natürlich Stoffwechselparameter, wie Gewicht, Blutzucker, Blutfett und Blutdruck sowie der Lebensstil im Hinblick auf Bewegung, Rauchen, Alkohol.
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Eine Fettleber bereitet meistens zunächst keine Schmerzen. Lediglich Anzeichen wie anhaltende Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, dunkler Urin und heller Stuhl sowie Druckgefühle im rechten Oberbauch oder ein unangenehmes Gefühl beim Liegen auf der rechten Seite können erste Anzeichen sein. Doch diese werden von Betroffenen nicht automatisch mit einer Fettleber in Verbindung gebracht.
Die gute Nachricht: Bei Menschen, denen es gelingt, sich gesünder zu ernähren und ihren Lebensstil zu ändern, ist die Leber in der Lage, sich zu erholen und wieder gesund zu werden.
Um bei einer Leberverfettung aktiv gegenzusteuern, empfiehlt es sich gesund und langfristig abzunehmen. Bereits ein Minus von fünf Prozent des Ausgangsgewichts tut der Leber und natürlich auch dem Blutzucker so richtig gut. Wird das Projekt „gesunde Leber“ dann noch mit einem Plus an Alltagsbewegung kombiniert, kann sich sogar eine entzündete Fettleber wieder erholen.
Und nicht nur die Leber profitiert von diesen Veränderungen, auch wenn es am Anfang anstrengend ist, neue Wege zu gehen: Gesünder zu lebe, macht auf Dauer auch glücklicher und zufriedener. Was dabei wichtig ist, erkläre ich Dir im obigen Video.
Gehe eine Veränderung Deiner Ess- und Lebensgewohnheiten Stück für Stück an. Denn es geht ja nicht nur darum, dass die Leber Fett verliert und wieder gesund wird, sondern dass sie auf Dauer auch gesund bleibt. Alles, was Du mindestens vier bis sechs Wochen praktizierst, geht in die Gewohnheit über. Und das macht es den Leberzellen leichter, wieder in Balance zu kommen.
Generell sind eineinhalb bis zwei Liter kalorienfreie oder kalorienarme Flüssigkeit täglich zu empfehlen. Besonders eignen sich Wasser mit oder ohne Kohlensäure, Kräuter-, Roibusch- oder Früchtetee ohne Zucker. Zwei bis drei Tassen schwarzer Filterkaffee oder schwarzer Tee zählen in die zwei Liter Tagesflüssigkeit. Auch ein Leber-Galle-Tee aus der Apotheke kann der Lebergesundheit guttun.
Alkohol ist ein Zellgift und bei einer Fettleber tabu. Achte hier auch auf Lebensmittel mit Alkoholzusatz wie Süßigkeiten, Suppen, Saucen, etc. Verzichte auf alle gezuckerten und sehr kohlenhydrathaltigen Getränke wie Säfte, Smoothies, Erfrischungsgetränke.
Kirsten Metternich von Wolff hat eine ernährungsmedizinische Ausbildung mit Zusatzqualifikation bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Seit mehr als 20 Jahren arbeitet sie als freie Journalistin, Buchautorin und Referentin. Gesunde Ernährung bei Diabetes ist einer ihrer thematischen Schwerpunkte, darüber informiert sie auch regelmäßig im Magazin des Diabetes-Ankers. Darüber hinaus schreibt sie über gesundes Backen, Frauengesundheit und Beauty-Themen auf ihrem Blog unter www.herzwiese24.de.
von Kirsten Metternich von Wolff
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