- Ernährung
Kaffee, Tee, Kakao
4 Minuten
Kein Tag ohne Kaffee oder Tee – wie ist es da bei Ihnen? Trinken Sie die Heißgetränke pur, also ohne Milch, Sahne oder Zucker? Oder darf es eine Prise süß sein mit etwas flüssigem Süßstoff oder einer Süßstoff-Tablette? Die Varianten, wie sich Kaffee, Tee und teils auch Kakao genießen lassen, sind unendlich. Deshalb ist es wichtig zu wissen, wie sie im Hinblick auf Ihren Diabetes damit umgehen und auch Fertiggetränke passend einschätzen. In unserer Tabelle auf Seite 77 finden Sie zudem eine Nährwert-Übersicht gängiger Getränke auf Basis von Kaffee, Tee und Kakao.
Morgenstund’ hat Kaffee im Mund
Knapp vier Tassen Kaffee trinken die Deutschen täglich, heißt es in der Kaffee-Konsum-Studie des Deutschen Kaffeeverbands. Dabei beschränkt sich der Kaffee nicht nur auf die Tasse am Morgen, sondern er wird überwiegend außer Haus getrunken – bei der Arbeit oder als Fertigprodukt unterwegs, im Café oder Restaurant. Der klassische Kaffee bietet keine Schwierigkeiten im Hinblick auf seine Nährwerte und die Wirkungen auf den Blutzuckerspiegel. Doch wie ist es mit Cappuccino und Co?
Kaffee-Fertiggetränke sind meistens reich an Zucker
Eiskaffee, Kaffee mit Flavour, also aromatisiert, mit Milch oder veganen Alternativen oder Kakao – für jeden Geschmack entwickelt die Industrie ständig neue Sorten. Dabei sind diese Fertiggetränke fast immer gezuckert und im Grunde genommen so süß und kohlenhydratreich wie einige Desserts. Neben herkömmlichem Zucker kann in der Zutatenliste beispielsweise Dextrose, Glukose oder Glukose-Sirup stehen. Kaffee-Zubereitungen mit Geschmack, wie Karamell, Schokolade, Zimt oder Popcorn sind sehr süß und damit zuckerreich. Deshalb empfiehlt es sich, vor dem Genuss einen Blick auf Zutatenliste und Nährwertanalyse zu werfen. Hier gibt es die Angaben, wie viel Energie und wie viele Kohlenhydrate in einer Portion stecken.
Einfacher ist es, Kaffee-Spezialitäten wie Latte macchiato, Espresso oder Cappuccino selbst zuzubereiten. Fettarme Milch oder ungesüßte Sojadrinks eignen sich besonders gut zum Aufschäumen. Wer es süß mag, kann eine kleine Menge Süßstoff verwenden. Für einen Cappuccino nehmen Sie einen Espresso mit aufgeschäumter Milch. Für Latte macchiato wird der Espresso in einem hohen Glas auf heiße Milch mit Schaum gegossen, sodass sich drei Schichten bilden.
Wie viel Kaffee soll es sein?
Die Behauptung, Kaffee entziehe dem Körper Wasser, ist überholt. So heißt es vonseiten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), dass eine Koffein-Menge bis zu 400 mg, die über den Tag verteilt getrunken wird, für gesunde Erwachsene gesundheitlich unbedenklich ist. Praktisch wären das etwa drei bis fünf Tassen mit einer Gesamtmenge von 400 bis 500 ml, je nach Brühstärke. Wer Mühe hat, täglich seine Flüssigkeitsmenge von eineinhalb bis zwei Litern zu trinken, kann diese zu einem halben Liter durch Kaffee decken. Gleiches gilt auch für schwarzen und grünen Tee. Insgesamt ist demnach eine Menge von einem halben Liter täglich möglich – praktisch zum Beispiel 300 ml Kaffee plus je eine kleine Tasse schwarzer und grüner Tee (200 ml).
Eistee – zuckerreich und süß
In Ostfriesland leben hierzulande die Menschen mit dem höchsten Tee-Verbrauch. Laut Angaben des aktuellen Tee-Reports des Deutschen Tee & Kräutertee Verbands werden in Deutschland jährlich rund 50 Milliarden Tassen Tee getrunken. Dabei haben Kräuter- und Früchtetee die Nase vorn und fließen in 31 Milliarden Tassen. Praktisch sind das täglich 185 ml Tee für jeden Menschen hierzulande. Auch bei Tee sind die Varianten immens. Praktisch kalorien- und kohlenhydratfrei sind klassische Beuteltees sowie lose Tees aus Kräutern. Bei losem Früchtetee lohnt wiederum der Blick auf die Nährwerte. Denn Früchtetees können gezuckerte und getrocknete Früchte oder andere süße Bestandteile enthalten. Die Nährwertanalyse auf der Verpackung gibt Auskunft, wie hoch der jeweilige Kohlenhydratgehalt sein kann. Ob diese den Blutzucker beeinflussen, hängt von der verwendeten Menge pro Tasse ab und kann individuell verschieden sein.
Eine deutliche Reaktion des Blutzuckers erleben Sie beim Genuss von fertigem Eistee mit Zucker. Produkte, die zum Beispiel mit der Aufschrift "weniger süß" oder "ohne Haushaltszucker" deklariert sind, können dennoch zuckerreich sein. Hier kommt die Süße beispielsweise durch Honig, Agavendicksaft, Kokosblütenzucker oder einfach etwas weniger des herkömmlichen Zuckers.
Kakao: Süßigkeit in flüssiger Form
Im Grunde ist Kakao Schokolade in flüssiger Form. Etwa 2,7 kg Kakao nutzt jeder Konsument jährlich in Deutschland, erklärt eine Statistik des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Kakao kann die Energie einer gesunden Mahlzeit in einer Tasse vereinen, beispielsweise, wenn er aus reichlich Zucker und Sahne besteht. Doch es geht auch mit weniger Kalorien.
Verwenden Sie dazu klassisches Kakaopulver und als Flüssigkeit entweder fettarme Kuhmilch oder eine vegane und zuckerfreie Milch-Alternative. Ungesüßte vegane Milch-Alternativen wie Soja-, Kokos- oder Mandeldrinks haben in einer 250-ml-Portion keine Auswirkung auf die Blutzuckerwerte, im Gegensatz zur klassischen Kuhmilch. Erhitzen Sie die Flüssigkeit, rühren Sie das Kakaopulver mit einem Schneebesen in die heiße Flüssigkeit ein und süßen Sie nach Geschmack mit ein paar Spritzern flüssigem Süßstoff. Schon ist eine leckere Trinkschokolade mit deutlich weniger Kalorien aus Fett und Zuckerfertig. Das selbst gemachte Getränk lässt sich warm und abgekühlt trinken. Geben Sie bei Kakao stets klassischem Kakaopulver, welches stark und schwach entölt in jedem Supermarkt erhältlich ist, den Vorzug. Es ist zuckerfrei und in der stark entölten Version besonders gut löslich.
Wenig sinnvoll sind alle Instant-Kakaos.Deren Zuckergehalt liegt im Schnitt bei 81 Prozent. In einem gehäuften Teelöffel Pulver steckt rund ein Würfelzucker. Produkte, die als "weniger süß" oder "30 % weniger Zucker" deklariert werden, sind immer noch kohlenhydratreich, wie Sie in unserer Übersicht auf der nächsten Seite sehen können. Möglich sind dagegen Instant-Kakaos, die mit Erythrit gesüßt und somit zuckerfrei sind. Schauen Sie zur Sicherheit auch bei Kakao auf Zutatenliste und Nährwertanalyse. So können Sie das jeweilige Heißgetränk am besten einschätzen und mit Lust und Freude genießen.KM
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cesta postete ein Update vor 2 Tagen, 5 Stunden
Hallo zusammen, ich habe eine Frage an euch. Ich habe seit 4 Jahren Typ 1 LADA und bisher nur mit Basalinsulin ausgekommen. Seit 3 Wochen muss ich nun auch zu jeder Mahlzeit Humalog spritzen. Für die Berechnung wiege ich immer alles ab. Könnt ihr eine App empfehlen, die bei der Berechnung der Kohlenhydrate unterstützt? Oder habt ihr andere Tipps wie man sich daran gewöhnt? Ich wiege bisher alles ab und kann mir gar nicht vorstellen, dass ich mir das zukünftig merken kann bzw. wie ich die Kohlenhydrate schätzen kann. Vielen lieben Dank für eure Hilfe! Liebe Grüße, Christa
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sveastine postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes und Psyche vor 1 Woche, 5 Tagen
hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid
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mayhe antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike
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sveastine antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
@mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid
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mayhe antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike
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sveastine antwortete vor 2 Tagen, 16 Stunden
@mayhe: Hallo Heike, oh da hast du aber auch viel geschafft. Ja ich habe die Kinder mit Diabetes bekommen und meine Kinder sind 26,25,23 und bald 19 🥰….und wie du hoffe bald wieder fit zu sein. Beruflich wechsle ich jetzt vom Kinderhospiz wieder in die Krippe da es dort vorausschaubarer ist als im Schichtdienst. In der Hoffnung der Diabetes lässt sich dort wieder besser einstellen. Eigentlich sollte ich auch die Ernährung wieder umstellen, das weiß ich aber es fällt mir so schwer. Wie ist das da bei dir. Was machen deine Werte ? Viele Grüße Astrid
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mayhe antwortete vor 2 Tagen, 13 Stunden
@sveastine: Hallo liebe Astrid, sag mal kann es sein, daß du in den Wechseljahren bist? Ich habe meine schon hinter mir, aber das war zuckertechnisch eine der schwierigsten Zeiten, weil ständig alles durcheinander war. Damals war ich allein 2 x in der Diabetes Klinik Bad Mergentheim zum Anpassen innerhalb von 3-4 Jahren. Die Hormonwirkungen waren der Wahnsinn. Jetzt ist es wieder deutlich ruhiger. Was hast du eigentlich für eine Versorgung? Pen? Pumpe? Insulin? Sensor?
Ich habe die Tandem tslim mit Sensor und Novorapid. Und das ist für mich der game changer gewesen. Seitdem werden die zuckertechnischen Anstrengungen auch mit guten Werten belohnt. Liebe Grüße Heike -
sveastine antwortete vor 2 Tagen, 3 Stunden
@mayhe: Hi, ja ich bin in den Wechsel Jahren schon eine ganze Weile und nehme Hormone. Das ist denke ich ist der Hauptgrund der Schwankungen, aber das geht schon seit ca 3 Jahren so, was doof ist. Ich hab das gleiche System wie du tslim und Dexcom, trotzdem schwierig.aber für Bad Mergentheim lt. Diabetologe zu gut um die Genehmigung dafür zu bekommen 🤷🏻♀️
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mayhe antwortete vor 1 Tag, 13 Stunden
@sveastine: Das ist ja witzig, das du dieselbe Versorgung hast. Also bist du da optimal versorgt. Jetzt verstehe ich deinen Frust. Nach den Behandlungen in Bad Mergentheim war es wenigstens eine Weile besser. Warst du schon mal in Reha wegen dem Zucker? Ist zwar nicht Bad Mergentheim, aber manche Rehakliniken machen das wohl echt gut. Du musst “nur” darauf achten, dass sie ein spezielles Angebot für Typ1er haben. Ich war 2019 in der Mediclin Klinik Stauffenberg, Durlach. Das war okay. Am wichtigsten fand ich den Austausch mit den Mitpatienten. Aber natürlich ist der Aufwand für dich bei 4 Kindern für 3 Wochen, sehr hoch. Und eine Garantie dafür das dann länger besser läuft gibt es nicht. Ich fand es aber immer wichtig, den zuckertechnischen Input und die Solidarität zu erfahren. Liebe Grüße Heike
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mayhe antwortete vor 1 Tag, 13 Stunden
@mayhe: Nicht Durlach, sondern Durbach.
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stephanie-haack postete ein Update vor 1 Woche, 6 Tagen
Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂
Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
Ich bin dabei 🙂
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Hallo cesta, ich habe gute Erfahrungen mit der WETID App gemacht. Hier erhältst du für fast alle Lebensmittel BE – Werte. Man kann auch das Portionsgewicht eingeben und erhält dann die entsprechenden BE’s.
Die App mit Werbung war bisher kostenlos. App ohne Werbung und im Abo ist besser.
LG von kw = Kurt mit Diabetes Typ 3c
Hallo Christa! Ich verwende die FDDB app. LG Sarah (Lada)