Osteoporose – so stärken Sie Ihre Knochen

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© Kirchheim/Bernhard Kölsch
Osteoporose – so stärken Sie Ihre Knochen

Volkskrankheiten wie Diabetes, Übergewicht oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind auf dem Vormarsch; mittlerweile gehört auch Knochenschwund zu dieser Gruppe. Die gute Nachricht: Alle lassen sich positiv beeinflussen – wenn man seine Ess- und Bewegungsgewohnheiten ändert. Wir geben Ihnen Tipps rund ums Essen für starke Knochen. Und im Rezeptteil finden Sie leckere Ideen, die den Knochen und dem Gaumen guttun.

Das Alter bringt Krankheiten mit sich wie eine Verringerung der Knochenmasse, sprich Osteoporose. Rund 15 Prozent der Frauen um die 50 leben mit der Diagnose. Bei den 50- bis 64-Jährigen sind es 8 Prozent, bei den über 65-Jährigen sind es 21 Prozent. Vor allem Frauen nach den Wechseljahren sind gefährdet.

Wird Osteoporose früh erkannt, lässt sie sich gut behandeln

Die Weltgesundheitsorganisation stuft Osteoporose als eine der wichtigsten chronischen Erkrankungen ein; wird sie früh erkannt, lässt sie sich gut behandeln und muss nicht zu einer der teuersten Volkskrankheiten werden. Dennoch wird (geschätzt) nur jeder fünfte Betroffene behandelt. Mit einer individuellen Umstellung der Essgewohnheiten und des Lebensstils können Krankheitsverlauf und Beschwerden maßgeblich beeinflusst werden.

Im Lauf des Lebens verändern sich die Haut, die Leistungsfähigkeit – und auch die Knochen sind im Umbau: Bei Osteoporose wird verstärkt Gewebe abgebaut, die Knochen verlieren an Stabilität und Elastizität. Oberschenkelhals, Wirbelkörper, Unterarm: Typisch dafür sind schmerzhafte Knochenbrüche. Das Ausmaß der Schmerzen und der Grad der Behinderung sind oft schwerwiegender als bei einem Herzinfarkt.

Der Osteoporose kann man aber begegnen: Wer in den ersten 30 Lebensjahren reichlich Knochenmasse aufbaut, kann im Alter lange davon zehren. Dazu bedarf es kalzium-, Vitamin-D- und Vitamin-K-reicher Lebensmittel. Mit zur Therapie sollte auch regelmäßige Bewegung gehören – möglichst an der frischen Luft.

Ab 40: Knochenmasse nimmt ab!

Während des ganzen Lebens finden in den Knochen Anbau, Umbau und Abbau statt. Ab dem 20. Lebensjahr hören sie durch den Einfluss der Geschlechtshormone auf, in ihrer Länge zu wachsen. Das Maximale an Knochenmasse ist im Schnitt ab dem 30. Lebensjahr erreicht. Etwa nach Beendigung des 30. Lebensjahres zehrt der Körper von seiner bis dahin aufgebauten Knochenmasse. Ab dem Alter von 40 Jahren ist es ganz natürlich, dass die Knochenmasse jedes Jahr leicht abnimmt.

Der Grundstein für brüchige Knochen wird oft schon in jungen Jahren gelegt: Knochenfeindlich ernährt sich, wer häufig Fast Food und Fertiggerichte, aber selten Gemüse und Milchprodukte zu sich nimmt. Schlecht sind auch phosphathaltige Nahrungsmittel: auch hier Fast Food, zudem Fleisch und Wurst, Süßigkeiten, Kaffee und Alkohol.

Zu Lasten der Knochen gehen kann auch übertriebenes Weglassen von Milch und Milchprodukten auf Grund einer Laktoseintoleranz – und veganes Essen bedarf einer genauen und gezielten Auswahl kalziumreicher Alternativen. Auch Bewegungsmangel geht an die Knochensubstanz und das unabhängig vom Alter.

Meist beginnt eine Osteoporose in und nach den Wechseljahren aufgrund hormoneller Umstellungen. Aber es können auch jüngere Menschen mit Essstörungenund mangelernährte ältere Personen betroffen sein sowie Männer, die zeitlebens sehr kalziumarm gegessen haben.

Wohltat: Kalzium und Vitamin D

Kalziumreiches Essen und regelmäßige körperliche Bewegung, am besten draußen, sind unbedingt nötig, um die Elastizität und Dichte der Knochen möglichst lange zu erhalten. Bewegung im Freienist wichtig, damit der Körper unter Sonneneinstrahlung Vitamin D bilden kann. Dieses hat eine zentrale Funktion für den Knochenstoffwechsel: Dank Vitamin D wird Kalzium aus Lebensmitteln besser vom Körper aufgenommen und leichter in die Knochen eingelagert.

Vitamin D gibt es auch in Lebensmitteln wieSeefisch, Eigelb und Pflanzenölen. Kalzium ist das Knochenmineral und gemeinsam mit beispielsweise Phosphat für dessen Festigkeit und Widerstandsfähigkeit verantwortlich. Daneben wird Kalzium zur Blutgerinnung und zur Reizübertragung im Nervensystem gebraucht.

Damit Knochen stabil und fest bleiben, brauchen sie also täglich Kalzium. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt dazu eine Tagesdosis von 1 000 mg. Natürlich gute Lieferanten sind z. B. Milch und Milchprodukte und Sojaprodukte mit Kalziumzusatz. Wird zu viel Kalzium gegessen, wirkt das nicht zusätzlich positiv auf die Kalziumbilanz oder den Knochenmineralgehalt. Mangelnde Vitamin-D-Versorgung, sehr häufig bei Senioren, verschlechtert die Kalziumausnutzung aus dem Darm. Und: Ein Vitamin-D-Mangel kann die Muskelkraft herabsetzen, was das Sturzrisiko erhöht.

Ernährung bei Osteoporose: Wie?

Kalziumreich zu essen, lässt sich problemlos mit diabetesgerechtem Essen kombinieren. Besonderes Augenmerk gilt einer bewussten Auswahl kalziumreicher Lebensmittel. Dazu gehören fettarme Milch und Milchprodukte, Gemüse – vor allem grünes Gemüse wie Brokkoli, Fenchel, Grünkohl oder Lauch. Auch frische oder getrocknete Kräuter tragen zur täglichen Kalziumversorgung bei. Kalziumhaltige Mineralwässer (mindestens 400 mg Kalzium pro Liter und max. 200 mg Natrium) können zur Bedarfsdeckung helfen. Empfehlenswerte Getränke sind auch mit Kalzium angereicherte Fruchtsäfte.

Sinnvoll ist es, kalziumreich bei mehreren Mahlzeiten zu essen. Empfehlenswert ist auch eine kalziumreiche Spätmahlzeit wie ein Glas Buttermilch oder Naturjoghurt (z. B. mit ein paar Walnüssen, einem Teelöffel Sesam- oder Chia-Samen). So kann nächtlichen Knochenabbauprozessen entgegengewirkt werden. Um den Vitamin-D-Bedarf auch über Lebensmittel zu decken, empfiehlt es sich, zwei Portionen Fisch pro Woche zu essen – wie Hering, Lachs, Makrele, Heilbutt, Sardine oder Thunfisch. Eine Vitamin-D-Einnahme empfiehlt sich nach ärztlicher Rücksprache.

Neben Vitamin D ist Vitamin K der dritte wichtige Vitalstoff im Anti-Osteoporose-Bund. Es hilft dem Körper, das für die Knochenfestigkeit wichtige Osteocalcin zu bilden. Dazu bieten sich grünes und rotes sowie Kohlgemüse, außerdem Milchprodukte und Geflügelfleisch an.



von Kirsten Metternich
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2017; 66 (5) Seite 72-75

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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