Sinvolle Berechnungsformeln für Lebensmittel

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Sinvolle Berechnungsformeln für Lebensmittel

Kohlenhydrate (KH) gehören neben Fett und Eiweiß zu den Hauptnährstoffen der Nahrung und sind überwiegend in pflanzlichen Lebensmitteln zu finden. Im Volksmund werden sie häufig als "Zucker" bezeichnet. Doch Zucker ist nicht gleich Zucker: Unterschieden werden Einfachzucker (z. B. Trauben- und Fruchtzucker), Doppel- (z. B. Haushalts- und Milchzucker) sowie Mehrfachzucker (z. B. Stärke). Einfachzucker gehen direkt ins Blut, da sie nicht aufgespalten werden müssen.

Alle anderen Zuckerarten müssen zunächst zu

Auch Typ-2-Diabetiker mit nachlassender Insulinproduktion, die ein schnellwirkendes Insulin zu den Mahlzeiten spritzen, sollten den Kohlenhydratgehalt der Lebensmittel und Mahlzeiten einschätzen können. Für normalgewichtige Typ-1-Diabetiker gibt es keine Kohlenhydrateinschränkung. Bei Typ-2-Diabetikern kann sich bei hoher Energieaufnahme in Form von Fett und Zucker die Insulinresistenz verstärken.

Klassisch: BE und KE

Zur Berechnung der Kohlenhydratmenge wurden die Broteinheit (BE) und die Kohlenhydrateinheit (KE oder KHE) eingeführt. Ursprünglich entsprach 1 BE 12 g Kohlenhydraten, 1 KE 10 g Kohlenhydraten. Heute gilt: 1 BE oder KE entspricht 10 bis 12 g verwertbaren Kohlenhydraten; in modernen Schulungsprogrammen gilt inzwischen meist um der Vereinfachung willen: 1 KE entspricht 10 g verwertbaren Kohlenhydraten.

Diese eindeutige Festlegung hat zwar Vorteile, aber auch wenn der Unterschied von 2 g auf den ersten Blick gering erscheint, kann dieser bei größeren Kohlenhydratmengen und sehr insulinempfindlichen Menschen einiges bewirken.

Glykämischer Index und glykämische Last

Mit dem glykämischen Index (GI) lässt sich der Blutzuckeranstieg nach dem Verzehr eines kohlenhydrathaltigen Lebensmittels einschätzen. Lebensmittel mit einem hohen GI
(siehe Tab. 2) führen zu einem starken Blutzuckeranstieg, gefolgt von einem raschen Blutzuckerabfall und einer erhöhten Insulinausschüttung (bei bestehender Insulinrestproduktion).

Da der glykämische Index nicht die Kohlenhydratmenge eines Lebensmittels und damit auch nicht die Insulinausschüttung berücksichtigt, wurde die

Fett, Eiweiß und Ballaststoffe verzögern die Magenentleerung bzw. die Verdauung und damit auch den Blutzuckeranstieg nach dem Essen. Allerdings sind fett- und eiweißreiche Lebensmittel meist auch energiereich und für übergewichtige Diabetiker wenig sinnvoll. Hier sollten kohlenhydratreiche Lebensmittel bevorzugt werden mit niedrigem glykämischem Index wie Vollkornprodukte.

Einfluss von Fett und Eiweiß auf den Blutzucker

Neben Kohlenhydraten können auch Fett und Eiweiß den Blutzucker erhöhen. Zur Berechnung der erforderlichen Insulindosis dient die

Aufgrund des langsamen Blutzuckeranstiegs sollte die Insulindosis dafür nicht sofort nach der Mahlzeit gegeben werden, sondern verzögert, je nach FPE-Menge. Hier gilt: Je höher der Fett- und Eiweißanteil ist, umso länger hält die Wirkung auf den Stoffwechsel an (siehe

Die verzögerte Insulingabe ist nur mit einer Insulinpumpe über einen verzögerten (verlängerten) oder dualen Bolus durchführbar. Bei der intensivierten Insulintherapie muss der Blutzuckeranstieg später korrigiert werden.

FPE: Werte werden besser …

Studien bei Kindern und Jugendlichen mit Diabetes haben gezeigt: Die Werte nach einer Mahlzeit (etwa 1,5 bis 2 Stunden), vor allem nach sehr fett- und eiweißreichen Mahlzeiten, verbessern sich durch die Berechnung der FPE-Einheiten und Abdeckung mit Insulin.

… aber aufwendig und meist überflüssig!

Die Berechnung der FPE ist jedoch aufwendig, zeitintensiv und findet deshalb in der Praxis nur selten Anwendung. Gewöhnliche Mahlzeiten sind in der Zusammensetzung der Hauptnährstoffe relativ ausgewogen, so dass die Berechnung der FPE in der Regel auch überflüssig ist. Außerdem werden kleinere Fett- und Eiweißmengen bereits im KE- oder BE-Faktor mit abgedeckt, so dass das Risiko für Unterzuckerungen durch eine zusätzliche FPE-Insulingabe eher steigt.

Bei einer kohlenhydrat

Schwerpunkt

Alisa Hilpert, Bad Mergentheim

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

  • gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 6 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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