Sommerzeit ist Grillzeit

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Sommerzeit ist Grillzeit

Kartoffelsalat, Bratwurst und dazu ein kühles Bier – oder doch lieber Gemüsespieß, Tomaten-Mozzarella mit Ciabatta und ein Glas Weißwein? Wir verraten, wie Sie für Abwechslung auf dem Sommerteller sorgen. Mit vielen Tipps fürs Grillen und Rezeptideen für leckere Gerichte.

Wenn die Säule im Thermometer steigt, wird es in vielen deutschen Gärten nicht nur durch die Sonne heiß: Der Grill kommt ins Spiel. Was dabei hoch im Kurs steht und auf den Grill kommt, hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag des Geflügelproduzenten Wiesenhof ermittelt: Demnach haben 93 Prozent einen eigenen Grill. 19-mal pro Saison wird er zum Brutzeln von Würstchen, Fleisch oder Folienkartoffeln angeworfen.

Damit sind die Bundesbürger Grillmeister in Europa, gefolgt von den Franzosen. Doch auch in Ländern wie Amerika, England oder Mexiko ist das klassische Barbecue sehr verbreitet. Am beliebtesten auf heimischen Grillpfannen sind Steaks und Schnitzel (82 Prozent), gefolgt von Würstchen (72 Prozent) und Spießen (45 Prozent).

Vegetarische Alternativen

Auch wenn Bratwurst und Schnitzel nach wie vor zu den beliebtesten Dingen gehören, die auf dem Grill brutzeln, wollen viele Menschen heute bewusst auch mal auf Fleisch verzichten. Das tut nicht nur der Umwelt gut, sondern auch der Gesundheit. Egal ob Grillsteak, -wurst oder -schnitzel: Vegetarische Alternativen gibt es in jedem Supermarkt, sogar bei diversen Discountern. Geschmacklich gesehen brauchen sie sich nicht zu verstecken, denn die Hersteller haben in den letzten Jahren an ihren Rezepten gefeilt und diese verbessert.

Allerdings lohnt sich auch hier der Blick in die Zutatenlisten. Je nach Zusammensetzung können anrechnungspflichtige Kohlenhydrate enthalten sein, zum Beispiel durch Panaden oder Stärke zum Binden der vegetarischen Masse; insgesamt schneiden sie in puncto Fettbilanz oft besser ab als fertig marinierte Produkte – die laut Wiesenhof-Umfrage besonders gern von jungen Leuten und Familien gekauft werden.

Praktische Tipps für Marinade

Eigentlich ist es gar nicht so schwer, eine Marinade selbst zu rühren und Fleisch oder auch Gemüse damit einen besonders leckeren Geschmack zu verleihen. Praktische Tipps dazu finden Sie im folgenden Kasten.

Marinaden selbst machen

Fix und fertig gewürzt oder sogar schon eingelegt – eine praktische Sache, wenn es ums Grillen geht. Doch leider mit fettigem Wermutstropfen: Bei sämtlichen Produkten lässt sich nur schwer erkennen, wie viel Fett und Öl tatsächlich verwendet wurden. Und letztlich schmecken die Fertiggrilladen ziemlich gleich. Eine Marinade selbst zu machen, geht fast genauso schnell, wie Fertigprodukte auszupacken und anzurichten. Der Bonus: Sie haben die Kalorien- und Fettmenge im Auge – und dank verschiedener Gewürze und Kräuter schmeckt es jedes Mal ganz einzigartig.

Grundzutaten

  • Wählen Sie Fleisch mit wenig Fettrand und nicht marmoriert.
  • Lassen Sie sich an der Fleischtheke jedes Stück zeigen – so können Sie entscheiden, wie groß es sein soll.
  • je frischer das Fleisch, desto aromatischer
  • leckerer Grillfisch: Thunfisch, Seelachs, Seeteufel, Lachs
  • leckeres Grillgemüse: Champignons, Zwiebeln, Zucchini, Auberginen, Tomaten, Karotten, Paprika
  • leckere Grillfrüchte: Bananen, Aprikosen, Pfirsiche, Nektarinen, Birnen, Äpfel, Pflaumen
  • kohlenhydrathaltige Beilagen: Kartoffeln, Maiskolben, roher Brot- oder Pizzateig, Pumpernickeltaler, Vollkornbrot, Baguette und Ciabatta

Marinaden für Fleisch, Fisch, Gemüse

  • Flüssigkeit: Etwas Wasser mit Sojasauce oder Essig oder Zitrussaft mischen. Auch etwas trockener Wein, Joghurt oder Buttermilch passen in die Marinierflüssigkeit. Zusätzliches Öl ist nicht nötig.
  • Gewürze: Pfeffer, Chili, Paprika mild und scharf, Curry, Kurkuma, Grillgewürz, Kräutersalz, etwas flüssiger Süßstoff, Knoblauch
  • Extras: 1 – 2 Esslöffel Senf, süße Chilisauce, Erdnussbutter oder Ajvar (Paprikapaste)
  • Kräuter: sämtliche frische, tiefgekühlte oder getrocknete

Zutaten in einer Schüssel mischen, Fleisch, Fisch oder fertig geschnittenes Gemüse darin einlegen. Nach Geschmack 4 bis 10 Stunden durchziehen lassen.

Grillkäse liegt im Trend

Es muss also nicht immer Fleisch sein, was auf den Grill kommt und lecker schmeckt. Im Trend liegt seit einiger Zeit auch Grillkäse – zum Beispiel Halloumi oder Weichkäse in fertigen Grillschalen. Auch wenn sie in der Regel keine anrechnungspflichtigen Kohlenhydrate enthalten, sind sie fett- und damit kalorienreich: 100 g haben im Schnitt 25 g Fett, 2 g Kohlenhydrate und rund 320 kcal. Eine fettärmere Käsealternative bietet beispielsweise fettreduzierter Fetakäse, der in 100 g lediglich 10 g Fett, 0,2 g Kohlenhydrate und rund 185 kcal liefert.

Grillen an sich ist fettsparend und nährstoffschonend – es summieren sich aber Schnitzel, Würstchen oder Bauchspeck auf eine große Fett-und Kalorienmenge. Dazu kommen meist noch Saucen, Brot, Folienkartoffeln, Kartoffel- oder Nudelsalat und beispielsweise Kräuterbutter.

Am besten vorgaren: So schmeckt auch Gemüse vom Grill

Wie wäre es, statt zwei oder drei Portionen Fleisch einfach ein bis zwei Portionen durch gegrilltes Gemüse zu ersetzen? Gemüse bringt ganz neue Geschmackserlebnisse, ist so gut wie kalorienfrei, enthält Vitamine, Mineralien, sekundäre Pflanzenstoffe, Ballaststoffe und ist dabei völlig cholesterinfrei. Das sind unschlagbare Argumente für gute Blutzuckerwerte und überhaupt für den gesamten Körper.

Und so machen Sie aus Gemüse echte Grillköstlichkeiten: Ziehen Sie Gemüsezwiebeln ab, waschen, halbieren oder vierteln Sie diese. Legen Sie sie auf einen Teller und garen sie 6 bis 8 Minuten in der Mikrowelle vor, im Backofen dauert es eine Viertelstunde. Legen Sie die Zwieblen dann auf eine Alu-Grillschale und ab geht‘s auf den Grill. Drehen Sie sie dabei ab und zu, bis sie weich sind. Genauso können Sie beispielsweise geschnittene Möhren oder Paprika vorbereiten.

Wenn Sie einen geschmacklichen Kick mögen, können Sie die vorgegarten Gemüse mit Zutaten aus den Mariniervorschlägen auf der nächsten Seite veredeln. Raffiniert sind auch gefüllte Gemüse, zum Beispiel große Champignons. Mischen Sie dazu etwas Magerquark, Parmesan oder fettreduzierten Reibekäse, Tomatenmark oder Senf, gehackten Knoblauch sowie Salz und Pfeffer, füllen die Mischung in die Köpfe und brutzeln sie auf einer Grillschale.

Kalte Suppe gefällig?

Wer behauptet, Suppen passen nicht in den Sommer, täuscht sich. Ob als Grill-Vorspeise oder leichter abendlicher Hauptgang: Bei heißen Temperaturen bieten sie eine wunderbare Erfrischung. Wie wäre es mit einer leichten Tomatensuppe, einer fruchtigen Zucchini- oder kalten Gurkensuppe? Sie lassen sich einfach vorbereiten und im Kühlschrank aufbewahren. Ein leckeres Rezept für eine erfrischende Gazpacho von unserer Leserin Alice Holecek finden Sie in der Rezeptliste.

Auch in Frankreich liebt man kalte Suppen, beispielsweise die Vichyssoise – eine Gemüsekaltschale aus Lauch, Zwiebeln und Kartoffeln. Für eine kalte Gurkensuppe werden Gurkenstücke mit einem Schuss fettreduzierter Sahne, Knoblauch, Dill, etwas Salz, Pfeffer, Balsamicoessig und Olivenöl püriert, mit Brühe verdünnt und kalt gestellt.

Es gibt also einige Leckereien jenseits von Steak und Grillwurst, die Sie sich jetzt schmecken lassen können. Lassen Sie sich von unseren Rezepten auf den nächsten Seiten inspirieren – und genießen Sie den Sommer mit allem, was er kulinarisch Köstliches zu bieten hat.



von Kirsten Metternich
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2017; 66 (7) Seite 72-75

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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