Wieviel Zucker ist im Fruchtjoghurt?

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Wieviel Zucker ist im Fruchtjoghurt?

Studentinnen der Universität Hohenheim haben im “Marktcheck: Zucker in Milchprodukten” untersucht, wie stark Fruchtjoghurts gezuckert sind. Das Ergebnis: Mit einem Becher Fruchtjoghurt hat man oft schon fast die Zuckermenge zu sich genommen, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als tägliche Höchstgrenze empfiehlt. Daran etwas zu ändern, wäre ziemlich einfach, sagen die jungen Forscherinnen. Die Schweiz und Norwegen zeigen, wie es geht.

Bei Stichprobeneinkäufen von 600 Joghurt-Sorten verschiedener Marken im Rahmen des Marktchecks: Zucker in Milchprodukten stellten Paulina Schnur und Anja Schöner, zwei Studentinnen der Universität Hohenheim fest, dass alle Sorten fast gleich viel Zucker enthalten – nämlich im Durchschnitt 14,1 Gramm Zucker in 100 Gramm Fruchtjoghurt. Zum Vergleich: Ein Stück Würfelzucker wiegt ungefährt 3 Gramm, also sind in einem durchschnittlichen 100-g-Fruchtjoghurt zirka 5 Stücke Würfelzucker enthalten.

Ein Becher Fruchtjoghurt = tägliche Höchstmenge an Zucker

„Eigentlich sollte man laut WHO nur 5 Prozent des täglichen Energiebedarfs aus Zucker beziehen“, warnt Prof. Dr. Lutz Graeve vom Fachgebiet Biochemie der Ernährung an der Universität Hohenheim. „Mit einem einzigen Becher Fruchtjoghurt hat man das aber bereits fast erreicht. Und nimmt im Laufe des Tages noch Zucker aus weiteren Lebensmitteln (Marmeladen, Softdrinks, Säfte und Süßigkeiten) zu sich.“
Der Biochemiker betreute in dem Projekt Marktcheck: Zucker in Milchprodukten des Reform-Projekts Humboldt reloaded Paulina Schnur und Anja Schöner bei ihren Untersuchungen zum Zuckergehalt in Joghurt.

„Mittlerweile beziehen Menschen 10 bis 20 Prozent des täglichen Energiebedarfs aus Industriezucker“, so Prof. Dr. Graeve. „Früher gab es Zucker nur in Form von Honig oder Obst. Mit dem Industriezucker kam eine zusätzliche Quelle dazu.“

Was ist eigentlich ein Fruchtjoghurt?
  • Ein Fruchtjoghurt muss mindestens sechs Prozent Früchte enthalten. Auch wenn „Joghurt mit Früchten“ auf dem Becher steht, müssen mindestens sechs Prozent Früchte drin sein.
  • Bei einem „Joghurt mit Fruchtzubereitung“ muss der Fruchtanteil bei mindestens 3,5 Prozent Früchte liegen, bei einem „Joghurt mit Fruchtgeschmack“ dürfen es weniger als 3,5 Prozent sein.
  • Wieviel Zucker höchstens in einem Fruchtjoghurt enthalten sein darf, ist nicht geregelt.
  • Gut zu wissen: Gerade in billigen Fruchtjoghurts finden sich oft „Fruchtstücke“, die eigentlich aus Geliermittel, Aromen und Säften bestehen. Außerdem: Sind weniger als 2 Prozent an Fruchtzubereitung im Joghurt, muss der Hersteller nicht angeben, was in der Fruchtzubereitung enthalten ist.

Schweizer und Norweger machen es vor: unterschiedliche Zuckermengen im Joghurt

Norwegische Konzerne sind da schon weiter und bieten Joghurts mit sechs verschiedenen Süßestufen an, von 0 bis 13 Gramm zugesetztem Zucker. Auch ein Schweizer Konzern reduzierte den Zuckergehalt in einem Produkt gleich um 45 Prozent. Dort können die Verbraucher nun auf Joghurt mit weniger Zucker ausweichen, wenn sie wollen.

Bitte umdenken: 9 Gramm Zucker genügen

„Man braucht nach unseren Versuchen nicht mehr als insgesamt neun Gramm in einem normalen Fruchtjoghurt, damit er angenehm süß ist“, sagt Prof. Dr. Graeve weiter. Die Studentinnen und ihr Betreuer fordern nun, dass auch die deutsche Lebensmittelindustrie reagiert.

„Im Moment haben die Firmen gleich viel Zucker in ihren Produkten. Es wäre kein Problem, die Menge zu reduzieren. Und die Beispiele aus der Schweiz und Norwegen zeigen, dass die Verbraucher es begrüßen, wenn man ihnen die Wahl lässt.“


Quelle: Pressemitteilung der Universität Hohenheim

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

  • gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 3 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • darktear antwortete vor 1 Woche

      Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 1 Woche, 4 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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