Winter-Food

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Winter-Food

Wer in diesen Tagen unterwegs ist, begegnet vielen Schnupfnasen. Auf der Arbeit, in Bus und Bahn oder im Supermarkt: Erkältungs- und Grippeviren lauern überall. Jetzt ist es nicht nur wichtig, sich warm anzuziehen und die Hände stets gründlich zu waschen. Speisen und Getränke helfen, das Immunsystem zu stärken, so dass Husten und Co keine Chance haben. Verantwortlich dafür sind Vitamine, Mineralien und sekundäre Pflanzenstoffe, die am allerbesten aus Obst und Gemüse stammen sollten, das jetzt im Winter Saison hat.

Erdbeeren im Winter, Spargel an Karneval und Blaubeeren von Januar bis Dezember – auch wenn es mittlerweile viele Obst- und Gemüsesorten auch außerhalb der Saison gibt, ist davon eher abzuraten. Denn jetzt ist doch die Hochzeit für Knollen, Kohl, diverse Blattgemüse und Zitrusfrüchte.

Es wäre viel zu schade, jetzt nicht zuzugreifen: Der Gehalt an Vitalstoffen ist in diesen Obst- und Gemüsesorten nun besonders hoch, und außerdem schmecken sie jetzt sehr lecker und intensiv. Und: Alle Wintersorten gibt es jetzt zu moderaten Preisen – was man von Erdbeeren oder Spargel nicht behaupten kann …

Von wegen fehlende Auswahl

Oft heißt es, im Winter gebe es kaum frisches Gemüse und Obst, doch bei genauerem Hinsehen lässt sich der Grünzeug-Korb auch jetzt prima füllen. Wer gern Salat mag, kann auch in den kalten Monaten Abwechslung auf den Tisch bringen. Endiviensalat, Feldsalat, Kopfsalat und der feine Rucola haben Saison. Wer jetzt 100 g Feldsalat isst, deckt damit seinen täglichen Eisenbedarf bereits zu 20 Prozent.

Damit das immunstärkende Mineral besser im Körper verstoffwechselt wird, geben Sie noch etwas Zitronensaft dazu, denn: Eisen mag Vitamin C. Und wie wäre es mit Chicorée, Möhren oder Chinakohl, die auch lecker als gedünstetes Gemüse schmecken? Farbe und Geschmack bringen Lauch, Rote Bete und verschiedene Zwiebelsorten auf den Teller.

Gut zu wissen: Mediterranes geht auch im Winter.Putzen Sie dafür Rote Beten, Karotten und Zwiebeln. Schneiden Sie die Roten Beten in Stücke und blanchieren Sie sie im Topf fünf Minuten in Wasser. Schneiden Sie die Möhren in dicke Scheiben und die Zwiebeln in Viertel. Geben Sie alles auf ein Backblech, einen Esslöffel Olivenöl dazu, mischen alles und backen es im vorgeheizten Ofen (180 Grad Umluft) etwa 30 bis 40 Minuten. Salzen Sie erst, wenn das Gemüse gar ist, sonst wird es zu matschig.

Wer mag, gibt auf ein zweites Blech gewaschene, geviertelte Kartoffeln mit Schale und beispielsweise Hähnchenbrust. Mischen Sie für das Fleisch eine Marinade aus einem Esslöffel Öl, wenig Wasser, Paprikapulver, Salz und Pfeffer und pinseln Sie damit Kartoffeln und Fleisch ein. So kocht sich ein leckeres und gesundes Essen praktisch wie von selbst im Ofen. Zur kulinarischen Krönung machen Sie dazu einen Dip aus Magerquark, der mit Mineralwasser glattgerührt und mit etwas Salz, Pfeffer, Tomatenmark und Kräutern gewürzt wird.

Übrigens sind auch Kartoffeln reich an Vitamin C (150 g decken den Tagesbedarf zu zehn Prozent) und heißen deshalb im Volksmund auch “Zitronen des Nordens”.

Vielseitige Winterstars

Nicht vergessen werden soll die große Gruppe der Kohlgemüse: Kohlsorten gehören häufig zu den Spitzenreitern beim Vitamin-C-Gehalt. Essen Sie beispielsweise eine 150-g-Portion Rosenkohl, deckt diese 168 Prozent Ihres täglichen Vitamin-C-Bedarfs. Steht eine Portion Wirsinggemüse (150 g) auf dem Tisch, versorgt sie den Körper zu 75 Prozent mit Vitamin C und deckt fünf Prozent des täglichen Zinkbedarfs – auch Zink spielt für das Immunsystem eine wichtige Rolle.

Aber egal, welchen Kohl Sie am liebsten mögen, ob Wirsing, Grün-, Weiß- oder Rotkohl: Alle enthalten Folsäure, und die ist nötig für ein gesundes Zellwachstum. Kohl ist aber nicht nur gesund und kann deshalb ruhig mehrmals pro Woche auf den Tisch kommen – er schmeckt gut und auch immer wieder anders! Probieren Sie Rosenkohl als Bestandteil einer Quiche oder gedünstet und anschließend mit sehr fein gehackten Haselnüssen gemischt. Oder kombinieren Sie gekochte, halbierte Röschen mit Nussöl für einen Salat.

Auch Rot- und Weißkohl schmecken als Salat lecker. Diese Salate gibt es zwar fix und fertig zu kaufen, doch meistens enthalten die Fertigprodukte recht viel Zucker – z. B. stecken 21 g Zucker in einer 150-g-Portion fertigem Krautsalat. Es ist also besser, den Salat selbst zu machen. Das klappt am besten, wenn Weiß-/Rotkohl in einer Küchenmaschine sehr fein geschnitten werden. Mischen Sie den Kohl dann mit Essig, Salz, Pfeffer, nach Geschmack etwas Süßstoff und einem guten Öl (z. B. Nuss- oder Rapsöl) und lassen Sie ihn mindestens einen Tag im Kühlschrank durchziehen.

Gern fertig gekauft wird vorgegarter Rotkohl, meist als Apfelrotkohl. Auch hier lohnt der Blick auf die Nährwertanalyse: Viele Sorten sind gezuckert und enthalten in einer 150-g-Portion bis zu 12 g Zucker.

Besonders praktisch, lecker und gesund sind Eintöpfe. Dafür eignen sich sämtliche Kohlsorten. Probieren Sie Kombinationen mit anderen Gemüsen aus und bestimmen Sie selbst, ob als Kohlenhydratträger Kartoffeln, Linsen, weiße Bohnen, Kidneybohnen oder Erbsen mit hinein dürfen. Kochen Sie am besten gleich die doppelte Menge, denn Eintöpfe schmecken aufgewärmt besonders gut, denn dann ist alles gut durchgezogen. Außerdem spart es Zeit und schont das Portemonnaie, weil Kohlgemüse jetzt besonders günstig zu haben ist.

Gesunde Vitamine naschen

Orange, Mandarine, Kiwi oder Grapefruit – mindestens eine Portion davon sollte es jetzt im Winter am besten täglich sein. Wer eine frische Grapefruit oder ein normal großes Glas (200 ml) frisch gepressten Orangensaft genießt, deckt seinen täglichen Vitamin-C-Bedarf sogar zu 100 Prozent.

Nicht nur Vitamin C und B-Vitamine sind in diesen Früchten reichlich enthalten – Fruchtsäuren, natürliche Ballaststoffe, Folsäure, Zink, Kalium und Magnesium stärken den Körper zusätzlich. Essen Sie am besten die weiße Haut mit, die nach dem Schälen noch an Orangen, Mandarinen und Grapefruit haftet, denn darin sind natürliche Ballast- und sekundäre Pflanzenstoffe enthalten.

Auch eine heiße Zitrone ist jetzt eine echte Wohltat. Damit das Vitamin C so weit wie möglich erhalten bleibt, sollte das Getränk aber nur leicht erwärmt werden. Wer mag, gibt ein paar Spritzer flüssigen Süßstoff dazu.

Der kleine Snack zwischendurch

Auch wenn sie kalorienreich sind, sollten es laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) täglich etwa drei bis vier Nüsse sein (30 bis 40 g). Sie enthalten gesunde Fette und Ballaststoffe und sind wahre Immun-Booster – sie stärken also das Immunsystem. Sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamin E und Folsäure werden direkt mitgeliefert.

Eine halbe kleine Handvoll Haselnüsse deckt bei Erwachsenen bereits die Hälfte des Tagesbedarfs an Vitamin E. Walnüsse bieten eine ideale Kombination aus Lecithin, Cholin, Magnesium, Omega-3-Fettsäuren und B-Vitaminen und versorgen den Körper so schon in kleinen Mengen mit vielen Vitalstoffen.

Haben Sie Lust bekommen auf gesundes Winter-Food? Dann greifen Sie nach Herzenslust zu und lassen Sie sich auf den Folgeseiten von unseren Rezepten inspirieren.


von Kirsten Metternich
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2018; 67 (1) Seite 72-75

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  • insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche

    Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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