Zuckerempfehlung halbiert

2 Minuten

Zuckerempfehlung halbiert

Die Weltgesundheitsorganisation hat ihre Empfehlung für den täglichen Zuckerkonsum geändert und rät nun zu einem niedrigeren Verzehr.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab Anfang März 2014 einen Entwurf der Empfehlung zum Zuckerkonsum bekannt. Demnach soll der Tagesbedarf an Energie nur zu 5 Prozent durch Zucker gedeckt werden, frühere Empfehlung gaben 10 Prozent vor. Dies entspräche bei einem normalgewichtigen Menschen mit normalem Energieverbrauch 25g im Unterschied zu 50g.

Obst nicht enthalten

Nach Auswertung einiger Studien begründeten die WHO-Experten ihren Vorschlag damit, dass weniger Zuckerkonsum die Gefahr von Adipositas, Diabetes und Karies verringere. In den 5 Prozent enthalten sind jede Art von Mono- und Disacchariden, darunter fallen zum Beispiel Milchzucker, Haushaltszucker und Traubenzucker. Der in Obst enthaltene Fruchtzucker wird dagegen nicht auf den Wert angerechnet.

Laut Süddeutsche Zeitung hat sich der Zuckerkonsum in den vergangenen fünf Jahrzehnten weltweit verdreifacht. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass in viele Fertiggerichte Zucker zugegeben wird. Der Endverbraucher merkt dies oft nicht und nimmt so unbewusst zu viel Zucker zu sich, erklärt Dr. Francesco Branca, Direktor des WHO Instituts für gesunde Ernährung und Entwicklung. Bis Ende März können Experten den Entwurf kommentieren, die Ergebnisse sollen dann in neue Richtlinien einfliesen.

Empfehlungen der DDG

Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) empfiehlt in ihren aktuellen Leitlinien „Ernährungsempfehlungen zur Behandlung und Prävention des Diabetes mellitus:

Wenn gewünscht, und wenn die Blutglukosespiegel befriedigend sind, kann eine moderate Aufnahme freier Zucker (bis zu 50g/Tag) in die Diät von Typ-1- und Typ-2-Diabetikern eingeschlossen werden. Wie in der Allgemeinbevölkerung sollte die Aufnahme freier Zucker 10 Prozent der Gesamtenergie nicht überschreiten. Eine Beratung zu weiterer Beschränkung der freien Zucker kann für die Person nützlich sein, die an Gewicht abnehmen müssen.

Erreichen des bisherigen Ziels

Professor Dr. med. Andreas Fritsche, Mediensprecher der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), erklärte nach Anfrage von Diabetes-Journal: „Nach Meinung der DDG gibt es keine Daten, die zeigen, dass 25g Zucker pro Tag besser sind als 50g Zucker pro Tag. Es wäre besser, überhaupt die 50g einzuhalten. In der EU (und auch Deutschland) betrug 2011 der Pro-Kopf-Zuckerverbrauch, laut statista, etwa das Doppelte (100 mg). Es wäre also schon ein großer Fortschritt, wenn man auf das bisherige Ziel 50g käme.“

Weitere Informationen:


von Lena Schmidt

Kontakt:
Kirchheim-Verlag, Kaiserstra0e 41, 55116 Mainz, Tel.: (06131) 9 60 70 0,
Fax: (06131) 9 60 70 90, E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Ähnliche Beiträge

Sichtbarer werden und aufklären: Kathi Korn rückt Diabetes in den öffentlichen Fokus

Kathi Korn hat eine „heftige Diagnose-Story“. Doch genau daraus hat sich ihr heutiger Beruf entwickelt. Als Speakerin und Healthfluencerin möchte sie u.a. auf Social Media über Diabetes aufklären, Betroffene sichtbarer machen und Vorurteilen entgegenwirken. Und auch für weitere chronische Erkrankungen wie das Lipödem schafft sie öffentliche Aufmerksamkeit.
Sichtbar werden und aufklären: Kathi Korn rückt Diabetes in den öffentlichen Fokus | Foto: Ramona Stanek/MedTriX

12 Minuten

Selbsthilfe-Verbände fordern: Steuern auf Zucker, Werbe-Beschränkungen – Prävention ernst nehmen!

Immer mehr Menschen erkranken an Typ-2-Diabetes. Das hat nicht nur schwere individuelle Folgen für die Betroffenen, sondern auch teure Auswirkungen für die Gesellschaft. Daher fordern Selbsthilfe-Verbände die Politik zum Handeln auf, um den Zucker-Konsum zu senken – durch Steuern, Werbe-Beschränkungen und bessere Prävention.
Selbsthilfe-Verbände fordern: Steuern auf Zucker, Werbe-Beschränkungen – Prävention ernst nehmen! | Foto: Pixabay – Vika_Glitter/DNI

3 Minuten

Über uns

Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Community-Frage

Mit wem redest du über deinen Diabetes?

Die Antworten auf die Community-Frage werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Bitte achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.

Werde Teil unserer Community

Folge uns auf unseren Social-Media-Kanälen