A
A-Zellen
A-Zellen (oder Alpha-Zellen) machen ungefähr 15-20 % aller Zellen in den Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) aus; die A-Zellen bilden das Hormon Glukagon, das Blutzucker-erhöhende Effekte hat
abdominelle Adipositas
zentrale Adipositas; Fettgewebs- bzw. Fettansammlung besonders im Bauchraum (abdominell), die das Risiko für die Entwicklung von Herz- und Gefäßkrankheiten (Arteriosklerose, Atherosklerose mit den Folgen Herzinfarkt, Schlaganfall usw.) deutlich erhöht
Abduzenzparese
Lähmung eines Augenmuskels, der das Auge horizontal nach außen bewegt
Abusus
Missbrauch oder übermäßiger Gebrauch von Genussmitteln oder von Arzneimitteln
Acanthosis nigricans
Verdickung und gelblich-schwärzliche Verfärbung der Haut, zum Beispiel in den Achselhöhlen und seitlich an Hals und Nacken, die selten bei Typ-2-Diabetes vorkommt; tritt auch in Zusammenhang mit anderen Erkrankungen auf
ACE-Hemmer
blutdrucksenkende Medikamente, die die Bildung des blutdrucksteigernden Hormons Angiotensin II blockieren (ACE: Angiotensin Converting Enzyme)
Adrenalin
Hormon der Nebenniere, das viele körperliche Reaktionen steuert. Adrenalin kann einen Blutzuckeranstieg verursachen, was vor allem bei einer Hypoglykämie hilfreich ist
Albumin
in der Leber gebildetes Eiweiß, das in den meisten Organen vorkommt und einen der Hauptbestandteile im Blut darstellt
Albuminurie
Ausscheidung von Albumin mit dem Urin; eine gering vermehrte Albuminausscheidung, die Mikroalbuminurie, ist ein frühes Zeichen für einen Diabetes-bedingten Nierenschaden
Algorithmen
mathematisch definierte Regeln zur Steuerung z.B. der Insulinabgabe, u.a. bei der Behandlung mit einer künstlichen Bauchspeicheldrüse (Artificial Pancreas)
Alkohol
Ethylalkohol, Ethanol; 1 Gramm Alkohol enthält rund 7 Kilokalorien (7 kcal); Alkohol kann die Handlungsfähigkeit beeinträchtigen; der Alkoholabbau in der Leber verhindert, dass sie Zucker bilden kann, so dass die Gefahr von Unterzuckerungen (auch Stunden nach Trinken des Alkohols) steigt; alkoholische Getränke können Zucker enthalten, die den Blutzucker zuerst erhöhen, aber die Alkohol-Wirkung in der Leber folgt
Allergie
durch den Kontakt des menschlichen Organismus mit einem Fremdstoff (Allergen) wird eine ungewöhnliche oder gesteigerte Antwort des körpereigenen Abwehrsystems hervorgerufen, die allergische Reaktion
Alpha-Glukosidase-Hemmer
auch als Resorptionsverzögerer bezeichnete Tabletten zum Senken des Blutzuckers (orale Antidiabetika); sie verlangsamen die Glukose-Aufnahme aus dem Darm und damit den Glukose-Anstieg im Blut; Wirkstoffe
Alpha-Zellen
Alpha-Zellen (oder A-Zellen) machen ungefähr 15-20 % aller Zellen in den Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) aus; die Alpha-Zellen bilden das Hormon Glukagon, das Blutzucker-erhöhende Effekte hat
Alt-Insulin
früher gebräuchliche Bezeichnung für Normalinsulin (kurz wirksames Humaninsulin)
Altersdiabetes
auch Erwachsenendiabetes genannt; überholte Bezeichnungen für Diabetes mellitus Typ 2
Aminosäuren
Bausteine von Eiweißen, Strukturmaterial der Körperzelle; auch das Eiweiß Insulin besteht aus 51 Aminosäuren
Ampulle
geschlossene kleine Glasflasche zur Lagerung und Verwendung flüssiger Arzneimittel, z.B. Insulin
Amputation
chirurgische Entfernung eines Körperteils, z.B. einer Zehe oder eines Fußes
Amylin
Hormon, das wie Insulin durch die B-Zellen (oder Beta-Zellen) der Langerhans-Inseln gebildet wird; Amylin hemmt wahrscheinlich die Glukagon-Ausschüttung und stabilisiert so den Blutzucker; wenn bei Typ-2-Diabetes die Insulinbildung nachlässt, wird auch weniger Amylin produziert
Analog-Insuline
auch als Insulinanaloga bezeichnet; gleichartig (analog) wie Humaninsuline wirkende Insulinpräparate, die gegenüber Humaninsulin eine veränderte Aminosäuresequenz oder eine andere Veränderung am Insulinmolekül aufweisen
Anamnese
Krankheitsvorgeschichte, die durch Befragung der Patienten während des Arztgesprächs ermittelt wird
Aneurysma
Erweiterung, umschriebene Ausdehnung eines arteriellen Blutgefäßes
Angina pectoris
Brustenge; plötzlich einsetzende, kurz oder lang anhaltende Schmerzen im Brustbereich, die oft nach links in Arm oder Schulter ausstrahlen und mit Erstickungsanfall, Atemnot, Vernichtungsgefühl und Todesangst einhergehen können; kann Vorbotin eines Herzinfarkts sein und ist deshalb immer ein Warnzeichen
Angiographie
Darstellung der Blutgefäße mit Röntgen nach Injektion eines Röntgenkontrastmittels
Angiopathie
„Gefäßkrankheit“ (Angio: Gefäß, pathie: Krankheit). Angiopathie ist ein Oberbegriff für alle Gefäßkrankheiten an Arterien, Venen und Kapillaren; bei Diabetikern sind die Mikroangiopathie und die Makroangiopathie von besonderer Bedeutung
Antibiotika
Medikamente, die zur Hemmung oder Abtötung von Bakterien, Pilzen und anderen Krankheitserregern eingesetzt werden
Antidiabetika
blutzuckersenkende Medikamente zur Anwendung bei Diabetes: Alpha-Glukosidase-Hemmer, Biguanide (Metformin), DPP-4-Hemmer (Gliptine), Glinide, Glitazone, GLP-1-Rezeptoragonisten, Insulin, SGLT-2-Hemmer (Gliflozine), Sulfonylharnstoffe
Antigene
Substanzen, die der Körper als fremd erkennt und deshalb die Bildung von Antikörpern auslösen (siehe dazu Immunologie)
Antikoagulanzien
Medikamente, mit denen die Blutgerinnung gehemmt werden kann (z.B. Acetylsalicylsäure, Heparin, Phenprocoumon)
Antikörper
Eiweißstoffe, die der Körper zur Abwehr körperfremder Substanzen (Antigene) bilden kann (auch mitverantwortlich für Abstoßungsreaktionen nach einer Organtransplantation); Antikörper können auch gegen körpereigene Gewebe und Substanzen, die der Körper fälschlich als fremd erkennt, gebildet werden (Autoimmunität; z.B. bei Typ-1-Diabetes)
Antioxidanzien
Substanzen, die meist als Radikal-Fänger schädliche freie Radikale im Körper neutralisieren und damit die Oxidation empfindlicher Moleküle verhindern; natürliche Antioxidanzien sind vor allem in Obst und Gemüse enthalten.
Apoplex
apoplektischer Insult; Schlaganfall, Gehirnschlag; plötzlich auftretende Durchblutungsstörung im Gehirn (durch Gefäßverschluss oder Blutung), die zu vorübergehenden oder bleibenden Folgen (z.B. Sprachstörung, halbseitige Lähmung) führen kann
arterielle Verschlusskrankheit
periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK); Einengung oder Verschluss peripherer Arterien (Arterien in Armen und Beinen)
Arterien
Schlagadern; große Blutgefäße, die das Blut vom Herzen zu anderen Körperbereichen transportieren
Arteriosklerose
krankhafte Veränderung der Arterienwand mit Verhärtung, Verdickung, Elastizitätsverlust und Verengung der Arterien; begünstigende Faktoren: Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen, Bluthochdruck, erhöhte LDL-Cholesterin-Werte, Diabetes mellitus; Folge der Gefäßverengung: Mangeldurchblutung von Organen oder Geweben, die z.B. zu Herzinfarkt, Schlaganfall, peripherer arterieller Verschlusskrankheit führen kann
Aspartam
künstlich hergestellter zucker- und energiefreier (kalorienfreier) Süßstoff
Atherosklerose
krankhafte Veränderung der Arterienwand mit Verhärtung, Verdickung, Elastizitätsverlust und Verengung der Arterien; begünstigende Faktoren: Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen, Bluthochdruck, erhöhte LDL-Cholesterin-Werte, Diabetes mellitus; Folge der Gefäßverengung: Mangeldurchblutung von Organen oder Geweben, die z.B. zu Herzinfarkt, Schlaganfall, peripherer arterieller Verschlusskrankheit führen kann
Autoantikörper
Antikörper, die das Immunsystem gegen körpereigene Gewebe und Substanzen bildet (auto: selbst, eigen)
Autoimmunkrankheit
Krankheit, die durch Antikörper gegen körpereigene Gewebe und Substanzen entstehen (auto: selbst, immun: Abwehr); Diabetes mellitus Typ 1 gehört zu den Autoimmunkrankheiten
autonome diabetische Neuropathie
als Folgekrankheit bei Diabetes auftretende Nervenschäden mit Funktionsstörungen insbesondere an Herz- und Gefäßsystem, Magen- und Darmtrakt sowie Harn- und Geschlechtsorganen (autonom: selbstständig/unabhängig, neuro: Nerv, pathie: Krankheit)
autonome diabetische Neuropathie des Herzens
autonome kardiale Neuropathie; Folgen einer Schädigung der Nerven am Herzen sind u.a. Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkt ohne Schmerzen, fehlende Anpassung des Herzschlags an Belastung
autonome diabetische Neuropathie des Magen-Darm-Trakts
autonome gastrointestinale Neuropathie; Folgen einer Schädigung der Nerven im Magen-Darm-Trakt sind u.a. Magenentleerungsstörungen, abwechselnd Durchfall und Verstopfung, Stuhl-Inkontinenz
autonome diabetische Neuropathie des Urogenitaltrakts
autonome urogenitale Neuropathie; Folgen einer Schädigung der Nerven im Harn- und Genitaltrakt sind u.a. Blasenlähmung, Blasenentleerungsstörung, erektile Dysfunktion (Impotenz)
Azeton
chemische Substanz mit obstartigem Geruch; entsteht u.a. bei einer Übersäuerung des Körpers z.B. durch absoluten Insulinmangel oder bei Gewichtsabnahme
Azetonurie
Ausscheidung von Azeton im Urin; normalerweise ist der Urin azetonfrei; bei Entgleisung des Glukosestoffwechsels kommt es zum Anstieg von Ketonkörpern (u.a. Azeton) im Blut und zu deren Ausscheiden im Urin
Azidose
Übersäuerung des Bluts, z.B. bei einer diabetischen Ketoazidose (diabetisches Koma)
B
B-Zellen
Beta-Zellen. Zellen in den Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüse, die Insulin bilden und freisetzen
Ballaststoffe
Nahrungsbestandteile, die zu den Kohlenhydraten gehören; im Verdauungstrakt (Magen, Darm) werden die Ballaststoffe so gut wie nicht verwertet und bremsen die Nahrungsaufnahme aus dem Darm, sodass sie eine günstige Wirkung auf den Blutzuckerverlauf nach einer Mahlzeit haben
Ballondilatation
Aufdehnung verengter Arterien mit einem Ballonkatheter, z.B. der Herzkranzgefäße
bariatrische Chirurgie
Operationen, die bei Adipositas (schwerem Übergewicht) helfen sollen, Körpergewicht zu reduzieren; z.B. Schlauchmagenbildung, Magenbypass, biliopankreatische Diversion
basale Insulinversorgung
Versorgung des Körpers mit Insulin ohne Berücksichtigung von Mahlzeiten; als Basalinsulin Teil der intensivierten Insulintherapie und als Basalrate Teil der Insulinpumpentherapie
basalunterstützte orale Therapie
Abkürzung: BOT; Diabetestherapie, bei der orale Antidiabetika (blutzuckersenkende Tabletten) genommen werden und zusätzlich ein Basal-/Verzögerungsinsulin gespritzt wird
Basis-Bolus-Prinzip
andere Bezeichnung der intensivierten Insulintherapie; Trennung von basaler Insulinversorgung mit Verzögerungsinsulinen und mahlzeitenbezogener (prandialer) Insulinversorgung durch Bolus-Gaben mit Normalinsulin oder kurzwirkenden Insulinanaloga
Bauchspeicheldrüse
Pankreas; Organ, das hinter dem unteren Teil des Magens liegt und etwa die Größe einer Hand hat; in den B- oder Beta-Zellen der Langerhans-Inseln des Pankreas wird Insulin produziert
Bauchumfang
Taillenumfang; mit dem Messen des Bauchumfangs kann das Risiko für Herz- und Gefäßkrankheiten (Arteriosklerose, Atherosklerose) verdeutlicht werden; als deutliches Zeichen für ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten gilt ein Bauchumfang von mehr als 102 cm bei Männern und von mehr als 88 cm bei Frauen
BE
Abkürzung für Broteinheit; Berechnungseinheit für Kohlenhydrate in Mahlzeiten; Definition: 10 bis 12 Gramm Kohlenhydrate = 1 BE
Beta-Blocker
Beta-Rezeptorenblocker; Medikamente, die die Wirkung von Stresshormonen am Herz-Kreislauf-System blockieren und die vor allem zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzkrankheiten eingesetzt werden
Beta-Zellen
B-Zellen; Zellen in den Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüse, die Insulin bilden und freisetzen
Biguanide
blutzuckersenkende Tabletten (orale Antidiabetika), die u.a. über eine Verringerung der Glukose-Produktion in der Leber den Blutzuckerspiegel senken können; verfügbar im Markt ist der Wirkstoff Metformin
Blutdruck
der in den Blutgefäßen und im Herzen herrschende Druck, der immer kombiniert als systolischer Blutdruck (höherer bzw. erster Wert) und diastolischer Blutdruck (niedrigerer bzw. zweiter Wert) angegeben und in mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) gemessen wird
Blutfette
zu den Blutfetten oder -lipiden gehören Fettsäuren, Triglyzeride (Neutralfette) sowie Gesamt-Cholesterin, LDL-Cholesterin („schlechtes“ Cholesterin) und HDL-Cholesterin („gutes“ Cholesterin)
Bluthochdruck
arterielle Hypertonie, arterieller Hypertonus; über den Normalbereich hinausgehender Blutdruck. Die Weltgesundheitsorganisation definiert den Bluthochdruck als Werte über 140/90 mmHg bei wiederholten Messungen. Bei Diabetikern gelten oft niedrigere Blutdruckzielwerte, die individuell zwischen Patient und Arzt vereinbart werden; ein hoher Blutdruck ist ein Risiko u.a. für die Entwicklung einer Arteriosklerose
Blutplasma
Blutflüssigkeit ohne Blutzellen (Erythrozyten, Leukozyten und Thrombozyten)
Blutzucker
im Blut gelöste, messbare Menge von Glukose (Traubenzucker), angegeben in mg/dl oder mmol/l
Blutzuckerselbstkontrolle
von den Patienten selbst durchgeführte Messung der Blutzuckerkonzentration unter Verwendung von Teststreifen und Blutzuckermessgeräten; die Blutzuckerselbstkontrolle dient dazu, Patienten einen Überblick über ihre aktuelle Stoffwechselsituation zu geben und eine Insulintherapie an den jeweils aktuellen Bedarf anzupassen; die Messergebnisse sollten protokolliert und darauf aufbauend Anpassungen der Therapie durchgeführt werden
BMI
Abkürzung für Body-Mass-Index; Körper-Massen-Index zum Bestimmen der Körpermasse; wird berechnet über Körpergewicht und Körperlänge nach der Gleichung: BMI = Körpergewicht (kg) geteilt durch (Körperlänge (m) zum Quadrat); Normalbereich: 19-25 kg/m²
Body-Mass-Index
Abkürzung BMI; Körper-Massen-Index zum Bestimmen der Körpermasse; wird berechnet über Körpergewicht und Körperlänge nach der Gleichung: BMI = Körpergewicht (kg) geteilt durch (Körperlänge (m) zum Quadrat); Normalbereich: 19-25 kg/m²
Bolus
einzelne Gabe eines schnell bzw. kurz wirkenden Normalinsulins oder Insulinanalogons zu einer Mahlzeit oder als Korrektur eines erhöhten Zuckerwerts; Berechnung der Insulinmenge nach dem aktuellen Zuckerwert und der Kohlenhydratmenge in der Mahlzeit
Bolusinsulin
kurz wirkendes Insulin für Mahlzeiten und Korrekturen erhöhter Glukosewerte
BOT
Abkürzung für basalunterstützte orale Therapie; Diabetestherapie, bei der orale Antidiabetika (blutzuckersenkende Tabletten) genommen werden und zusätzlich ein Basal-/Verzögerungsinsulin gespritzt wird
Brennwert
Energiemenge, die beim Abbau von Nährstoffen im Körper freigesetzt wird; Einheit: Kilokalorien (kcal) und Kilojoule (kJ)
Broteinheit
Abkürzung BE; Berechnungseinheit für Kohlenhydrate in Mahlzeiten; Definition: 10 bis 12 Gramm Kohlenhydrate = 1 BE
Bulimia nervosa
Heißhunger/Essattacke in Kombination mit Maßnahmen, um eine Gewichtszunahme zu verhindern (wie Erbrechen, übermäßiger Sport)
Bulimie
Heißhunger/Essattacke, z.B. bei Hypoglykämie, in der Schwangerschaft
Bypass
Umgehung, „Umgehungsstraße“; operative Gefäßneuverlegung/-verbindung zur Umleitung des Blutflusses bei Gefäßverschlüssen oder hochgradigen Gefäßverengungen
Bypass-Operation
Umgehungs-Operation; operative Herstellung einer Umgehung bei einem Gefäßverschluss oder einer hochgradigen Gefäßverengung
C
C-Peptid
(C: connecting, verbindend; Peptid: chemische Verbindung von Aminosäuren); Verbindungsstück zwischen den beiden Insulinketten im Pro-Insulin (Vorstufe des wirksamen Insulins); das Messen der C-Peptid-Menge dient der Feststellung, wie viel Insulin der Organismus selbst herstellen kann
Calcium-Antagonisten
auch Kalzium-Antagonisten; Medikamente (Tabletten) zur Behandlung des Bluthochdrucks
CGM
kontinuierliches Glukose-Monitoring (CGM: engl.: continuous glucose monitoring); kontinuierliche Messung der Glukosekonzentration im Gewebe durch Sensor im Unterhautfettgewebe und automatisches Senden der Messergebnisse an ein Empfängergerät
Charcot-Fuß
nach dem französischen Neurologen Jean-Martin Charcot benannte Fuß-Veränderungen, die beim Diabetes mellitus eine Sonderform des Diabetischen Fußsyndroms darstellen; beim Charcot-Fuß kommt es durch Knochenbrüche und Knochenuntergang zu bleibenden Veränderungen der Form des Fußes mit eingeschränkter Belastbarkeit
Cholesterin
gehört zu den Fetten/Lipiden; Substanz, die in fast allen Geweben vorkommt und als wichtiger Baustein im Körper dient, z.B. in Hormonen und in der Zellwand; Cholesterin wird unterteilt u.a. in HDL-Cholesterin und LDL-Cholesterin; Cholesterin wird zum Teil mit der Nahrung aufgenommen, zum Teil im Organismus selbst produziert; zu viel Cholesterin im Blut ist ein Risiko für die Entwicklung einer Arteriosklerose
chronisch
Beschreibung für etwas, das sich langsam entwickelt oder das langsam verläuft oder das dauernd bestehen bleibt; der Diabetes mellitus ist ein Beispiel für eine chronische Krankheit
Closed-Loop-System
„System der geschlossenen Schleife“; geschlossenes System mit Insulinpumpe und Glukosesensor sowie einem Steuerungsprogramm (Algorithmen) zur automatischen Regulation der Zuckerkonzentration im Körper
Coma diabeticum
auch diabetisches Koma; Bewusstseinsverlust bei stark erhöhten Blutzuckerwerten durch absoluten oder relativen Insulinmangel mit Übersäuerung des Körpers (Ketoazidose) oder extremem Flüssigkeitsmangel (hyperosmolares Koma)
CSII
kontinuierliche subkutane Insulin-Infusion (CSII: engl.: continuous subcutaneous insulin infusion), Insulinpumpentherapie
D
Dawn-Phänomen
Morgendämmerungsphänomen; Anstieg der Blutzuckerwerte in den Morgenstunden durch Hormone
DCCT
Abkürzung für „Diabetes Control and Complications Trial”: diese wissenschaftliche Untersuchung mit über 1400 Typ-1-Diabetikern erbrachte Anfang der 1990er-Jahre den Nachweis, dass gute Glukosewerte entscheidend dabei helfen, Diabeteskomplikationen zu verhindern; das bestätigte auch die Nachfolgestudie EDIC aus dem Jahr 2011
Diabetes
Bezeichnung für Krankheiten, die durch eine übermäßige Urinausscheidung gekennzeichnet sind (griechisch: Durchfluss)
Diabetes insipidus
seltene Erkrankung mit Steigerung der Urinausscheidung bis zu 15 l pro Tag, Störung im Hypophysenhinterlappen
Diabetes mellitus
Erkrankung mit den Symptomen verstärktes Wasserlassen (Diabetes: Durchfluss) und Zucker im Urin (mellitus: honigsüß); zum Diabetes mellitus gehören verschiedene Krankheitstypen unterschiedlicher Ursache, Haupttypen sind der Typ-1-Diabetes und der Typ-2-Diabetes; neuere Untersuchungen weisen darauf hin, dass man fünf Typen unterscheiden sollte: SAID (Severe Autoimmune Diabetes), SIDD (Severe Insulin-Deficient Diabetes, SIRD (Severe Insulin-Resistant Diabetes), MOD (Mild Obesity Related Diabetes), MARD (Mild Age-Related Diabetes)
Diabeteskomplikationen
Erkrankungen, die aufgrund eines Diabetes mellitus entstehen; typische Diabeteskomplikationen sind Retinopathie (Erkrankung des Augenhintergrunds), Nephropathie (Nierenerkrankung), Neuropathie (Nervenerkrankung), Diabetisches Fußsyndrom; weitere Komplikationen des Diabetes sind alle Krankheiten mit Makroangiopathie (Erkrankung der großen Gefäße) wie Schlaganfall, koronare Herzkrankheit und Herzinfarkt sowie die periphere arterielle Verschlusskrankheit („Raucherbein“)
diabetischer Fuß
auch Diabetisches Fußsyndrom; Erkrankung des Fußes eines Diabetikers durch Durchblutungsstörungen, Nervenstörungen und Knochen-/Gelenkveränderungen mit der Folge eines Geschwürs oder einer Gangrän
Diabetisches Fußsyndrom
auch diabetischer Fuß; Erkrankung des Fußes eines Diabetikers durch Durchblutungsstörungen, Nervenstörungen und Knochen-/Gelenkveränderungen mit der Folge eines Geschwürs oder einer Gangrän
Diabetologie
Lehre vom Diabetes mellitus und von allen damit zusammenhängenden Krankheiten
Dialyse
umgangssprachlich „künstliche Niere“; Verfahren bei Versagen der Nierenfunktion, das den Körper von Giftstoffen reinigt (über das Blut: Hämodialyse, über das Bauchfell: Peritonealdialyse)
diastolischer Blutdruck
Blutdruckwert bei Erschlaffung des Herzmuskels; unterer Wert beim Blutdruckmessen
Diät
von griechisch diaita: Lebensweise; Kost, die auf die Bedürfnisse und die Behandlung einer Erkrankung abgestimmt ist
Diätassistent
Diätassistenten führen Ernährungsberatungen durch und kümmern sich um die Ernährungsbehandlung von Patienten; der Begriff Diätassistent ist eine geschützte Berufsbezeichnung, die nach dreijähriger Ausbildung an einer staatlich anerkannten Fachschule verliehen wird
Dipeptidylpeptidase-4-Inhibitor
DPP-4-Hemmer, Gliptin; blutzuckersenkendes Medikament aus der Gruppe der inkretinbasierten Medikamente (Inkretine: Darmhormone), das den Abbau des Hormons GLP-1 (Glucagon-like Peptide 1) hemmt, sodass GLP-1 seine Wirkung länger ausüben kann, nämlich Stimulation der Insulinsekretion und Hemmen der Glukagonsekretion bei Überzuckerung (Hyperglykämie), außerdem Verzögern der Magenentleerung und weitere Effekte auf das Herz-Kreislauf-System
Disaccharid
Doppelzucker; Zucker, der aus Monosacchariden (Einfachzuckern) besteht; Disaccharide sind Haushaltszucker (Saccharose), Milchzucker (Laktose) und Malzzucker (Maltose)
Disease-Management-Programm
Abkürzung: DMP; strukturiertes Behandlungsprogramm für chronisch kranke Menschen
Diuretika
Medikamente, welche die Niere zur Ausscheidung von Natrium und Wasser anregen und auf diese Weise einen erhöhten Blutdruck senken können
DMP
Abkürzung für Disease-Management-Programm; strukturiertes Behandlungsprogramm für chronisch kranke Menschen
DPP-4-Hemmer
Dipeptidylpeptidase-4-Inhibitor, Gliptin; blutzuckersenkendes Medikament aus der Gruppe der inkretinbasierten Medikamente (Inkretine: Darmhormone), das den Abbau des Hormons GLP-1 (Glucagon-like Peptide 1) hemmt, sodass GLP-1 seine Wirkung länger ausüben kann, nämlich Stimulation der Insulinsekretion und Hemmen der Glukagonsekretion bei Überzuckerung (Hyperglykämie), außerdem Verzögern der Magenentleerung und weitere Effekte auf das Herz-Kreislauf-System
Dupuytren’sche Kontraktur
Bewegungseinschränkung der Finger, die aus einer Beugestellung nicht mehr gestreckt werden können; Ursache ist eine Verdickung der Gewebe der Handinnenfläche (Palmaraponeurose); eine Dupuytren’sche Kontraktur tritt bei Diabetikern häufiger auf als bei Nichtdiabetikern
Dyslipoproteinämie
Störung in der Konzentration der Blutfette (Dys: Störung, lipo: Fett, protein: Eiweiß, ämie: im Blut)
E
E/ml
Abkürzung für Einheiten pro Milliliter; Konzentrationsangabe zur Beschreibung von Flüssigkeiten, z.B. Insulin mit 100 E/ml, 200 E/ml oder 300 E/ml, dann auch bezeichnet als U100, U200 und U300 (U für Unit, englisch: Einheit)
EDIC
„Epidemiology of Diabetes Interventions and Complications”: diese an die DCCT (große Studie aus den 1990er-Jahren mit Typ-1-Diabetikern) angeschlossene wissenschaftliche Untersuchung an über 1400 Typ-1-Diabetikern, die 2011 veröffentlicht wurde, erbrachte den Nachweis, dass gute Glukosewerte entscheidend dabei helfen, Diabeteskomplikationen zu verhindern
Einfachzucker
Monosaccharid; Grundkörper der Kohlenhydrate, z.B. Glukose, Fruktose, Galaktose
Eiweiß
aus Aminosäuren aufgebauter Nährstoff; Eiweiß ist Grundnährstoff und Grundgerüst jeder Körperzelle; ein Gramm Eiweiß enthält rund 4 kcal
EKG
Abkürzung für Elektrokardiogramm; Methode zum Aufzeichnen der Herztätigkeit
Embolus
Blutgerinnsel, das sich mit dem Blutstrom bis in ein kleines, zu enges Blutgefäß fortbewegt (griechisch: „hineingeworfen“) und dieses Blutgefäß verschließt
Empowerment
englisch für „Ermächtigung“; unter Empowerment werden grundsätzlich Maßnahmen verstanden, die zur Stärkung von Autonomie und Selbstbestimmung beitragen; in der Diabetologie bedeutet Empowerment, es Menschen mit Diabetes zu ermöglichen, ihre Behandlung selbstverantwortlich und selbstbestimmt zu gestalten
endogen
im Körper selbst entstanden (nicht von außen zugeführt und nicht durch äußere Einflüsse entstanden)
Endokrinologie
Lehre von den Krankheiten der endokrinen Organe; endokrine Organe, z.B. die Schilddrüse, die Hirnanhangsdrüse, die Nebennieren, die Keimdrüsen oder die Inselzellen, produzieren Hormone
Energie
in der Ernährungslehre als „Brennwert“ verstanden; alle Grundnährstoffe (Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette), aber auch Alkohol enthalten Energie; die Energiemenge wird in Kilojoule (kJ) oder Kilokalorien (kcal) gemessen
Enzym
Eiweißkörper, der für die Steuerung wichtiger biochemischer Reaktionen notwendig ist
Epidemiologie
Wissenschaft, die sich mit der Häufigkeit und Verteilung von Krankheiten und Krankheitszeichen in Bevölkerungsgruppen (demos, griechisch: Volk) befasst
erektile Dysfunktion
Störung der Schwellfähigkeit (der Erektionsfähigkeit) der Schwellkörper des Penis
Ernährungsstörungen
Krankheiten, die durch zu geringe oder zu umfangreiche Ernährung (Unterernährung, Übergewicht) oder durch eine qualitativ falsche Ernährung (z.B. Eiweißmangel, Vitaminmangel) hervorgerufen werden
Erwachsenendiabetes
überholte Bezeichnung (wie Altersdiabetes) für den Diabetes mellitus Typ 2
Erythrozyten
rote Blutkörperchen; Blutzellen, die mit dem in ihnen enthaltenen Hämoglobin Sauerstoff transportieren
exogen
außerhalb des Organismus entstanden, von außen in den Körper eindringend
Exsikkose
Austrocknung des Körpers bei Flüssigkeitsmangel; bei Diabetikern auch Zeichen sehr hoher Glukosewerte wegen des dadurch übermäßigen Wasserverlusts
Exsudat
Flüssigkeit, die bei Entzündungen „ausgeschwitzt“ wird; bei der diabetischen Retinopathie sind Exsudate Ablagerungen von Fettstoffen in der Netzhaut (harte Exsudate) oder Verquellungen von Nervenfasern (weiche Exsudate).
F
Fett
Grundnährstoff und wichtiger Energielieferant; ein Gramm Fett enthält rund neun Kilokalorien
Fettleber
Steatosis hepatis; häufigste Lebererkrankung mit vermehrter Fettablagerung in den Leberzellen; häufig bei Diabetikern, aber auch nach übermäßigem chronischem Alkoholkonsum
Fettsäuren
wichtige Bestandteile fetthaltiger Nahrungsmittel; gesättigte Fettsäuren und Cholesterin sind besonders in tierischen Fetten enthalten; mehrfach ungesättigte Fettsäuren aus pflanzlichen Ölen und Fetten sowie aus Fischöl sind besonders günstige Nahrungsbestandteile
Fettstoffwechselstörungen
krankhafte Veränderungen der Fettzusammensetzung im Blut mit Erhöhung oder Erniedrigung einzelner Fettbestandteile
Fettsucht
sachlich richtige „Übersetzung“ für Adipositas; deutliche Vermehrung des Fettgewebes mit dadurch bedingtem Übergewicht
Fettverteilungsmuster
bei Übergewicht und Adipositas hat die Verteilung des Körperfetts einen Einfluss auf das Gesundheitsrisiko; das Risiko ist bei übermäßiger Fettansammlung im Bauchraum, also bei der zentralen oder stammbetonten Fettansammlung, wesentlich höher als bei hüftbetonter Fettansammlung; das Fettverteilungsmuster kann durch Messen des Bauchumfangs oder durch den Taille-Hüft-Quotienten beschrieben werden
FGM
Abkürzung für Flash Glukose Monitoring; kontinuierliche Messung der Glukosekonzentration im Gewebe durch Sensor im Unterhautfettgewebe und Erfassen der Messergebnisse durch Scannen des Sensors mit einem Empfängergerät; diese Abkürzung sollte im Zusammenhang mit Diabetes nicht mehr verwendet werden, weil sie auch für Female Genital Mutilation (weibliche Genitalverstümmelung) steht
Fruktosamine
im zirkulierenden Blut und im Gewebe nachweisbare zuckerbeladene Eiweißkörper; die Fruktosaminbildung erfolgt in Abhängigkeit von der jeweiligen Blutzuckerhöhe; die Fruktosaminmessung im Blut dient der Beurteilung der durchschnittlichen Diabeteseinstellung in den letzten 2 – 3 Wochen
Fruktose
Fruchtzucker, eines der Monosaccharide; als Einfachzucker z.B. in Honig und als Teil eines Disaccharids (Zweifachzuckers) in Haushaltszucker enthalten
funktionelle, nahe normoglykämische Insulinsubstitution
eine Form der intensivierten konventionellen Insulintherapie
Fuß, diabetischer
auch Fußsyndrom, Diabetisches; Erkrankung des Fußes eines Diabetikers durch Durchblutungsstörungen, Nervenstörungen und Knochen-/Gelenkveränderungen mit der Folge eines Geschwürs oder einer Gangrän
Fußpflege
Maßnahme zum Behandeln kleiner Fußveränderungen und zum Verhindern schwerer Fußprobleme
Fußsyndrom, Diabetisches
auch Fuß, diabetischer; Erkrankung des Fußes eines Diabetikers durch Durchblutungsstörungen, Nervenstörungen und Knochen-/Gelenkveränderungen mit der Folge eines Geschwürs oder einer Gangrän
G
Galaktose
Schleimzucker, eines der Monosaccharide; Galaktose ist als Einfachzucker einer der beiden Bestandteile des Disaccharids (Zweifachzuckers) Laktose, des Milchzuckers
Gangrän
Gewebebrand; abgestorbenes Körpergewebe als Folge fehlender Durchblutung
Gastroparese
Magenlähmung; Störung der Magenfunktion bei autonomer Neuropathie; kann zu Symptomen wie Völlegefühl, Übelkeit, Erbrechen führen
Gefäßschäden
Verengung oder Verschluss von Arterien (Arteriosklerose, Atherosklerose) mit nachfolgender Durchblutungsstörung der dadurch schlecht versorgten Organe
Gefäßverkalkung
umgangssprachliche Bezeichnung für Arteriosklerose mit Verhärtung, Verdickung, Elastizitätsverlust der Wand von Arterien
Gegenregulation
Ausschüttung blutzuckererhöhender Hormone (Glukagon, Adrenalin, Kortisol, Wachstumshormon) bei Unterzuckerung (Hypoglykämie) mit dem Ziel eines schnellen Wiederanstiegs des Blutzuckers
Gehirnschlag
Schlaganfall, apoplektischer Insult, Apoplex; plötzlich auftretende Durchblutungsstörung im Gehirn (durch Gefäßverschluss oder Blutung), die zu vorübergehenden oder bleibenden Folgen (z.B. Sprachstörung, halbseitige Lähmung) führen kann
Gehtraining
Gehen über eine bestimmte Strecke in einem bestimmten Tempo und unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen zur Verbesserung der Durchblutung der Beine
Gentechnologie
Teilgebiet der Genetik, das sich mit der Entwicklung und Nutzung von Verfahren zur gentechnischen Herstellung von Medikamenten, z.B. von Humaninsulin, befasst
Gestationsdiabetes
Schwangerschaftsdiabetes; in einer Schwangerschaft festgestellter Diabetes, der nach der Schwangerschaft fortbestehen kann oder nicht mehr nachweisbar ist, aber das Risiko für das spätere Auftreten eines Typ-2-Diabetes erhöht; auch als Typ-4-Diabetes bezeichnet
gestörte Glukosetoleranz
erhöhte Blutzuckerwerte unter besonderen Belastungsbedingungen; bei einer Glukosebelastung (oraler Glukosetoleranztest) werden vor und zu festgelegten Zeitpunkten nach einem Glukosetrunk Blutzuckeruntersuchungen durchgeführt; wenn dabei die Blutzuckerwerte höher liegen als bei Nichtdiabetikern, aber unterhalb der Werte von Diabetikern, spricht man von einer gestörten Glukosetoleranz
Gestose
Krankheit, die durch eine Schwangerschaft hervorgerufen wird und nur während einer Schwangerschaft auftritt (Schwangerschaftserbrechen, Anstieg des Blutdrucks, Wasseransammlung in den Beinen, Eiweißausscheidung im Urin)
Gesundheits-Pass Diabetes
von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) herausgegebenes Vorsorgeprogramm in Passformat für Diabetiker, in das Untersuchungsergebnisse und Behandlungsziele eingetragen werden
Glaskörper
zwischen der Linse und der Netzhaut gelegene, durchsichtige Substanz des Auges
Gliflozin
SGLT-1- bzw. -2-Hemmer; blutzuckersenkendes Medikament, das das Ausscheiden von Glukose über den Urin steigert und damit die Glukosekonzentration im Blut reduziert
Glinid
blutzuckersenkendes Medikament, das kurzzeitig die Insulinausschüttung aus der Bauchspeicheldrüse stimuliert
Gliptin
DPP-4-Hemmer, Dipeptidylpeptidase-4-Inhibitor; blutzuckersenkendes Medikament aus der Gruppe der inkretinbasierten Medikamente (Inkretine: Darmhormone), das den Abbau des Hormons GLP-1 (Glucagon-like Peptide 1) hemmt, sodass GLP-1 seine Wirkung länger ausüben kann, nämlich Stimulation der Insulinsekretion und Hemmen der Glukagonsekretion bei Überzuckerung (Hyperglykämie), außerdem Verzögern der Magenentleerung und weitere Effekte auf das Herz-Kreislauf-System
Glitazon
blutzuckersenkendes Medikament, das die Insulinresistenz beeinflusst
Glomerulosklerose
Vernarbung von Nierenkörperchen nach Verlust oder Untergang von Nierengewebe, wie es bei Diabetes eintreten kann
GLP-1
Abkürzung für Glucagon-like Peptide 1; Darmhormon (Inkretin), das die Insulinsekretion stimuliert und die Glukagonsekretion hemmt bei Überzuckerung (Hyperglykämie), außerdem die Magenentleerung verzögert und weitere Effekte auf das Herz-Kreislauf-System hat
GLP-1-Rezeptoragonist
Glucagon-like-Peptide-1-Rezeptoragonist; blutzuckersenkendes Medikament aus der Gruppe der inkretinbasierten Medikamente (Inkretine: Darmhormone), das die Insulinsekretion stimuliert und die Glukagonsekretion hemmt bei Überzuckerung (Hyperglykämie), außerdem die Magenentleerung verzögert und weitere Effekte auf das Herz-Kreislauf-System hat
Glucagon-like Peptide 1
Abkürzung: GLP-1; Darmhormon (Inkretin), das die Insulinsekretion stimuliert und die Glukagonsekretion hemmt bei Überzuckerung (Hyperglykämie), außerdem die Magenentleerung verzögert und weitere Effekte auf das Herz-Kreislauf-System hat
Glucagon-like-Peptide-1-Rezeptoragonist
GLP-1-Rezeptoragonist; blutzuckersenkendes Medikament aus der Gruppe der inkretinbasierten Medikamente (Inkretine: Darmhormone), das die Insulinsekretion stimuliert und die Glukagonsekretion hemmt bei Überzuckerung (Hyperglykämie), außerdem die Magenentleerung verzögert und weitere Effekte auf das Herz-Kreislauf-System hat
Glukagon
Hormon der Alpha-Zellen der Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüse; Glukagon bewirkt ein Freisetzen von Glukose aus der Leber und aus der Muskulatur, was zu einem Blutzuckeranstieg führt; Glukagon kann als Medikament zur Behandlung von Hypoglykämien mit Bewusstlosigkeit ins Unterhautfettgewebe oder in einen Muskel gespritzt oder als Pulver in die Nase gegeben werden
Glukose
Traubenzucker; Monosaccharid, Einfachzucker; Glukose ist der Zucker, der im Blut zirkuliert
Glukosesensor
Messfühler zur kontinuierlichen Glukosemessung in der Gewebeflüssigkeit
Glukosetoleranztest
Test zur Diagnose eines Diabetes mellitus; der Glukosetoleranztest wird nur bei Verdacht auf Diabetes durchgeführt; bei einer Glukosebelastung (oraler Glukosetoleranztest) werden vor und zu festgelegten Zeitpunkten nach einem Glukosetrunk Blutzuckeruntersuchungen durchgeführt; wenn dabei die Blutzuckerwerte höher liegen als bei Nichtdiabetikern, aber unterhalb der Werte von Diabetikern, spricht man von einer gestörten Glukosetoleranz
glykämischer Index
Höhe des Anstiegs der Glukosekonzentration im Blut nach dem Verzehr einer Mahlzeit mit 50g Kohlenhydraten innerhalb von 2 Stunden im Vergleich zu 50g Glukose; unterschiedliche Verzehrmengen, die für die Glukosewirksamkeit relevant sind, werden dabei nicht berücksichtigt
Glykogen
Mehrfachzucker (Polysaccharid) aus Glukose; Speicherform der Glukose vor allem in Leber und Muskeln
Glykogenolyse
Abbau des Speicherzuckers Glykogen in Leber und Muskeln, um dem Körper Glukose zur Verfügung zu stellen
Glykohämoglobine
Gruppe glykosylierter Hämoglobine (HbA1c, HbA1); Verbindung von Glukose mit Hämoglobin (roter Blutfarbstoff)
Glykolyse
Stoffwechselvorgang, bei dem der Organismus durch den Abbau von Glukose Energie gewinnt
glykosyliertes Hämoglobin
mit Glukose verbundener roter Blutfarbstoff (Hämoglobin) im HbA1c
Grundumsatz
Energieproduktion, die zum Erhalt der Organfunktionen in Ruhe notwendig ist
H
Hämochromatose
Erkrankung mit vermehrter Eisenablagerung in verschiedenen Geweben und Organen; bei erheblicher Eisenablagerung in der Bauchspeicheldrüse kann es zu einem dadurch bedingten Diabetes kommen
Hämodialyse
über das Blut durchgeführte Reinigung des Körpers von Giftstoffen bei Versagen der Nierenfunktion
Hämoglobin A1c
Abkürzung: HbA1c; „Zuckerhämoglobin“; der rote Blutfarbstoff (Hämoglobin: Hb), der mit Glukose verbunden ist; Maß für die durchschnittliche Blutzuckerkonzentration der letzten acht bis zehn Wochen; Einheit: % und mmol/mol
Harnstoff
Endprodukt des Eiweißabbaus, das über den Urin (Harn) und über den Schweiß ausgeschieden wird
Harnwegsinfekt
entzündliche Erkrankung der Harnwege (Harnleiter, Harnblase)
Harnzucker
Urinzucker; im Urin (Harn) enthaltene Glukose; die Ausscheidung von Glukose im Urin ist ein Zeichen für erhöhte Blutzuckerwerte
Harnzuckerselbstkontrolle
Urinzuckerselbstkontrolle; durch Patienten durchgeführte Teststreifenuntersuchung des Urins auf seinen Zuckergehalt
HbA1c
Abkürzung für Hämoglobin A1c; „Zuckerhämoglobin“; der rote Blutfarbstoff (Hämoglobin: Hb), der mit Glukose verbunden ist; Maß für die durchschnittliche Blutzuckerkonzentration der letzten acht bis zehn Wochen; Einheit: % und mmol/mol
HDL-Cholesterin
Anteil des Cholesterins (HDL: High Density Lipoprotein); HDL-Cholesterin gilt als schützendes „gutes“ Cholesterin
Herzinfarkt
akute Minderdurchblutung von Herzmuskelbezirken im Rahmen einer koronaren Herzkrankheit; bekanntes Symptom: Angina pectoris (Brustenge)
HLA
Humanes Leukozyten-Antigen; System von Eiweißen auf den Zellen fast aller Gewebe, das eine wichtige Rolle bei der Körperabwehr spielt
Homöostase
konstantes Aufrechterhalten des inneren Milieus des Körpers mithilfe verschiedener Regelsysteme (z.B. zum Regeln des Kreislaufs, der Körpertemperatur, des Wasser- und Salzhaushalts, des Hormonhaushalts)
Hormone
Boten- oder Wirkstoffe, die der Organismus in einer Drüse oder in einem Organ bildet; Insulin und Glukagon sind Hormone aus der Bauchspeicheldrüse
Humaninsulin
in der Bauchspeicheldrüse von Menschen hergestelltes Insulin und gentechnisch hergestelltes Insulin, das in seiner Zusammensetzung aus zwei Ketten mit insgesamt 51 Aminosäuren dem Insulin des Menschen entspricht
Hungerazeton
Azeton, das gebildet wird, wenn der Körper zum Energiegewinnen vorrangig Fett abbaut; bei gesteigertem Fettabbau und bei fehlender Kohlenhydratzufuhr, z.B. beim Fasten oder nach mehrstündigem Hungern, ist Azeton in Blut und Urin nachweisbar
Hyperglykämie
Überzuckerung; erhöhter Blutzuckerwert (hyper: erhöht, glyk: Zucker, ämie: im Blut)
Hyperlipidämie
erhöhter Anteil von Lipiden (Cholesterin, Triglyzeriden) im Blut
Hyperlipoproteinämie
erhöhter Anteil von Lipoproteinen im Blut; Lipoproteine bestehen vor allem aus Cholesterin, Triglyzeriden und einem Eiweißanteil
Hypertonie, Hypertonus
Bluthochdruck; über die Norm erhöhte Blutdruckwerte
Hypoglykämie
Unterzuckerung; erniedrigter Blutzuckerwert (hypo: erniedrigt, glyk: Zucker, ämie: im Blut; bei Nichtdiabetikern unter 50 mg/dl bzw. 2,8 mmol/l); eine Hypoglykämie führt meist zu spürbaren Warnsymptomen wie Zittern, Schwitzen, Sehstörungen, Schwindelgefühl, Hungergefühl und vielen anderen Beschwerden, eine schwere Hypoglykämie geht darüber hinaus mit Hilflosigkeit oder Bewusstlosigkeit einher
Hypoglykämiewahrnehmungsstörung
Störung oder Verlust der Wahrnehmung von Warnsymptomen der Hypoglykämie (Unterzuckerung)
hypoglykämischer Schock
Hypopglykämie (Unterzuckerung) mit Bewusstlosigkeit (schwere Hypoglykämie)
I
i.v.
Abkürzung für intravenös; in die Vene (bei Injektionen und Infusionen)
ICT
intensivierte Insulintherapie (englisch: intensified conventional therapy); bei der intensivierten Insulintherapie wird ein langwirksames Insulin gespritzt, um den Basalbedarf sicherzustellen, und ein kurzwirksames Insulin für Mahlzeiten und Korrekturen erhöhter Glukosewerte
IE
Abkürzung für Internationale Einheit; Maß bei der Dosierung von Humaninsulin
Immunologie
Lehre von den Abwehr- und Erkennungsmechanismen eines Organismus für körperfremde Substanzen und Gewebe
Impotenz
Einschränkung oder Verlust der Fähigkeit des Mannes zur Gliedversteifung und zum Samenerguss
Index, glykämischer
Höhe des Anstiegs der Glukosekonzentration im Blut nach dem Verzehr einer Mahlzeit mit 50g Kohlenhydraten innerhalb von 2 Stunden im Vergleich zu 50g Glukose; unterschiedliche Verzehrmengen, die für die Glukosewirksamkeit relevant sind, werden dabei nicht berücksichtigt
Indikation
Heilanzeige, Grund zur Verordnung einer bestimmten Untersuchung oder eines bestimmten Behandlungsverfahrens bei einer definierten Krankheit
Infektion
Übertragen und Eindringen von Krankheitserregern in einen Organismus
Infusion
längerdauernde Gabe flüssiger Substanzen über Einlegen eines Katheters in eine Vene (seltener über eine Arterie)
Injektion
Einspritzung; Insulin z.B. wird mit einer Spritze oder mit einem Insulinpen ins Unterhautfettgewebe injiziert
Inselzelltransplantation
Verpflanzung der Inselzellen von einem oder mehreren Spendern in ein anderes Individuum
Inselzellantikörper
ICA (englisch: islet cell antibody); gegen Inselzellen der Bauchspeicheldrüse gerichtete Abwehrstoffe des Organismus; Inselzellantikörper, die gegen die körpereigenen Inselzellen gerichtet sind, spielen bei der Entwicklung des Typ-1-Diabetes eine wesentliche Rolle
Inselzellen
Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüse; die Beta-Zellen der Langerhans-Inseln bilden Insulin, die Alpha-Zellen bilden Glukagon
Insulin
Hormon der Beta-Zellen der Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüse; Insulin hilft im Organismus bei der Verwertung der Glukose zur Energiegewinnung; als Medikament verfügbar sind Humaninsuline und Insulinanaloga, vereinzelt auch noch Schweineinsulin
Insulin-Purging
bei vor allem Typ-1-Diabetikern bewusstes Injizieren einer zu geringen Insulindosis, um durch Überzuckerung (Hyperglykämie) Zucker über die Niere in den Urin zu verlieren und durch diesen Energieverlust Gewicht zu reduzieren; gehört zu den Essstörungen
Insulinautoantikörper
gegen das eigene Insulin gerichtete Antikörper des Organismus
Insulinallergie
allergische Reaktion auf gespritztes Insulin; eine lokale Insulinallergie zeigt sich mit Rötung, Schwellung und Juckreiz an den Injektionsstellen, eine generalisierte allergische Reaktion ist sehr selten, gefährlich und bedarf der sofortigen ärztlichen Hilfe
Insulinanaloga
Insulinpräparate, bei denen Humaninsuline gentechnologisch oder chemisch verändert sind und damit eine schnellere Resorption und eine früher einsetzende Wirkung oder eine langsamere Resorption und damit eine längere Wirkung im Blut erreichen
Insulinantikörper
Eiweiße, die der Organismus zur Abwehr gegen das als fremd empfundene Insulin bildet
Insulinbedarf
Menge an Insulin, die ein Diabetiker pro Tag benötigt, um gute Glukosewerte zu erreichen
Insulineinheit
international übereinstimmende Beschreibung der Wirkung des Insulins; eine Internationale Einheit (IE) eines Humaninsulins entspricht der Wirkung eines Standardpräparats von 0,0455 mg Insulin
Insulinödem
Flüssigkeitsansammlung im Gewebe (Ödem), die vorübergehend bei rascher Senkung und Normalisierung zuvor stark erhöhter Blutzuckerwerte auftreten kann; die Ursache der Ödembildung ist nicht sicher bekannt
Insulinom
Tumor der Beta-Zellen der Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüse, der unabhängig von den Blutzuckerwerten Insulin produziert
Insulinpen
Injektionshilfe zur Erleichterung bei der Aufbewahrung, Dosiseinstellung und Injektion von Insulin
Insulinpräparate
im Markt verfügbare kurz und lang wirkende Insuline und Insulinanaloga
Insulinpumpe
Gerät zur kontinuierlichen Insulinzufuhr; die Insulinpumpe ist über einen Katheter mit Kanüle (sichtbar oder nicht sichtbar) mit dem Körper verbunden
Insulinresistenz
verminderte Aufnahmefähigkeit der Muskelzellen und Fettzellen für Insulin („Widerstand des Körpers gegen Insulin“); obwohl genug Insulin vorhanden ist, sind die Zellen und Gewebe nicht in der Lage, dieses Insulin vollständig anzunehmen; viele Faktoren, z.B. Übergewicht, können eine Insulinresistenz fördern
Insulinrezeptor
in Zellwänden lokalisierte „Empfängerstellen“ für das mit dem Blut transportierte Insulin; das Insulin wirkt über die Bindung an die Rezeptoren in die Zelle hinein und auf den Stoffwechsel in der Zelle
Insulinsekretagoga
Substanzen, welche die Insulinabgabe (Sekretion) aus den Inselzellen anregen (Glinide, Sulfonylharnstoffe)
Insulinsensitizer
Medikamente zur günstigen Beeinflussung der Insulinresistenz (Glitazone, Thiazolidindione)
intensivierte Insulintherapie
ICT (englisch: intensified conventional therapy); bei der intensivierten Insulintherapie wird ein langwirksames Insulin gespritzt, um den Basalbedarf sicherzustellen, und ein kurzwirksames Insulin für Mahlzeiten und Korrekturen erhöhter Glukosewerte
Intermediärinsulin
mittellang wirkendes Insulin (intermediär: dazwischen liegend)
iscCGM
intermittent-scanning CGM (CGM: Continuous Glucose Monitoring); kontinuierliches Glukosemonitoring, bei dem die Glukosewerte auf dem Empfangsgerät abgelesen werden können, nachdem der Anwender den Sensor mit dem Empfangsgerät gescannt hat
J
Jo-Jo-Effekt
bei Diäten zur Gewichtsabnahme die unerwünschte Gewichtszunahme nach Beendigung der Diät
Joule
Abkürzung: J; Maß für die Energie; 4,18 Joule entsprechen einer Kilokalorie (kcal)
Juckreiz
Hautjucken (Pruritus) oder Juckreiz können verschiedene Ursachen haben, z.B. trockene Haut bei unbefriedigenden Glukosewerten bei Diabetes
Jugendlichen-Diabetes
auch: juveniler Diabetes; überholte Bezeichnungen für die häufig (aber nicht immer) im Jugendalter beginnende Diabetesform, den Typ-1-Diabetes
K
Kalorie
Einheit für die Energie, die genaue Bezeichnung lautet Kilokalorie (kcal); eine Kilokalorie entspricht etwa 4,18 Kilojoule (kJ); umgangssprachlich sind „Kalorien“ die Energiemengen, die dem Körper durch Nahrung (Kohlenhydrate, Eiweiß, Fett und auch Alkohol) zugeführt werden
Kalzium-Antagonisten
auch Calcium-Antagonisten; Medikamente (Tabletten) zur Behandlung des Bluthochdrucks
Kapillaren
Haargefäße mit einem Durchmesser von weniger als einem zehntel Millimeter (capillus: Haar)
Karbunkel
eitrige Entzündung mehrerer Haarwurzeln mit entzündlicher Mitreaktion der umgebenden Haut und Unterhaut
Kardiomyopathie
Erkrankung des Herzmuskels (kardio: Herz, myo: Muskel, pathie: Krankheit)
Karpaltunnelsyndrom
Einengung des Karpaltunnels (Handwurzelkanal) an der Handwurzel innen, die zur mechanischen Kompression des Medianus-Nerven mit Missempfindungen an der Hohlhand und auch an Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger und mittlerer Seite des Ringfingers führen kann
Katheter
biegsamer dünner Schlauch, der z.B. in Venen, Arterien und Körperhöhlen eingeführt werden kann
KE
Abkürzung für Kohlenhydrateinheit; Berechnungseinheit für Kohlenhydrate in Mahlzeiten; Definition: 10 bis 12 Gramm Kohlenhydrate = 1 KE
Ketoazidose
Übersäuerung des Körpers durch Ketonkörper wie Azeton; die diabetische Ketoazidose ist durch hohe Blutzuckerwerte, Ketonkörper in Blut und Urin, Übersäuerung des Blutes (Azidose), Wasserverlust, Durst, Erbrechen, Benommenheit und Azetongeruch in der Atemluft gekennzeichnet (diabetisches Koma); Ursache ist meist ein absoluter Insulinmangel
Ketonkörper
Sammelbezeichnung für saure Substanzen wie Azeton, die der Organismus bei gesteigerter Fettverbrennung bildet
Koagulation
durch Hitze, elektrische Einwirkung oder Laserstrahl hervorgerufene Gerinnung
Kohlenhydrateinheit
Abkürzung: KE; Berechnungseinheit für Kohlenhydrate in Mahlzeiten; Definition: 10 bis 12 Gramm Kohlenhydrate = 1 KE
Kohlenhydrate
Grundnährstoffe und Energieträger in Einfachzuckern und Mehrfachzuckern; ein Gramm Kohlenhydrate enthält rund 4 kcal (Kilokalorien); Kohlenhydrate kommen in Milch und Milchprodukten und in pflanzlichen Lebensmitteln wie Getreide und Obst vor
Koma, diabetisches
auch Coma diabeticum; Bewusstseinsverlust bei stark erhöhten Blutzuckerwerten durch absoluten oder relativen Insulinmangel mit Übersäuerung des Körpers (Ketoazidose) oder extremem Flüssigkeitsmangel (hyperosmolares Koma)
Kombinationsinsulin
Mischinsulin aus Normalinsulin und Verzögerungsinsulin bzw. Insulinanaloga
Kombinationstherapie
Diabetesbehandlung mit einer Kombination von zwei oder mehr blutzuckersenkenden Medikamenten
Komplikationen
Ereignisse, durch die der Verlauf einer Krankheit ungünstig beeinflusst wird; typische Diabeteskomplikationen bzw. -folgeerkrankungen sind Retinopathie, Nephropathie, Neuropathie, Diabetisches Fußsyndrom, außerdem Schlaganfall, koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt und periphere arterielle Verschlusskrankheit
Kontraindikation
Gegenanzeige; Umstand, der die Anwendung eines Heilmittels, einer Untersuchung oder eines Behandlungsverfahrens verbietet
Kontrazeptiva
Medikamente zur Empfängnisverhütung wie Ovulationshemmer („Antibabypille“) und mechanische Verhütungsmittel wie Kondome und Intrauterinpessare (Spiralen)
koronare Herzkrankheit
Abkürzung: KHK; Erkrankung des Herzens mit verengten Herzkranzgefäßen und damit unzureichender Durchblutung der Herzmuskulatur
Koronarsklerose
krankhafte Veränderung der Wand der Herzkranzgefäße (Koronararterien) mit Verhärtung, Verdickung, Elastizitätsverlust und Verengung
Körper-Massen-Index
Body-Mass-Index (BMI); Index, der zum Beurteilen des Körpergewichts eingesetzt wird
Korrekturfaktor
Rechengröße bei der intensivierten Insulintherapie; Maß für die Insulinmenge, die zur Korrektur erhöhter Glukosewerte nötig ist
Kortison
auch Cortison; Hormon der Nebenniere, das auch synthetisch hergestellt werden kann; im Stoffwechsel ist Kortison ein Gegenspieler des Insulins
Kreatinin
Stoffwechselprodukt aus dem Muskelstoffwechsel, das als harnpflichtige Substanz von den Nieren über den Urin ausgeschieden wird; bei zunehmender Leistungsminderung der Nieren (Niereninsuffizienz) werden die harnpflichtigen Substanzen wie Kreatinin vermindert ausgeschieden, ihre Konzentration im Blut steigt an
Kresol
Desinfektionsmittel (Konservierungsstoff), das Insulinpräparaten beigesetzt wird
künstliche Bauchspeicheldrüse
auch: künstliches Pankreas, Artificial Pancreas; System zur Übernahme aller Funktionen der natürlichen Bauchspeicheldrüse, das in kürzesten Abständen regelmäßig die Glukosekonzentration misst, die Glukosekonzentration nach vorgegebenen Regeln (Algorithmen) „verwertet“ und zu einer ständigen bedarfsgerechten Insulinzufuhr führt
L
labiler Diabetes
Beschreibung für stark wechselnde/schwankende Blutzuckerwerte
LADA
Abkürzung für (englisch) Latent Autoimmune Diabetes in Adults; im höheren Alter auftretender Typ-1-Diabetes
Laktatazidose
Milchsäurevergiftung, die unter bestimmten Bedingungen bei Behandlung mit Biguaniden vorkommen kann
Lakto-Vegetarier
Vegetarier, die den Genuss von Fleisch und Fleischprodukten sowie von Fisch und Eiern ablehnen, Milchprodukte aber zu sich nehmen
Laktose
Milchzucker; Zweifachzucker (Disaccharid) aus Galaktose und Glukose; kommt in Milchprodukten vor
Langerhans-Inseln
vom Pathologen Paul Langerhans im Jahr 1869 entdeckte Zellen innerhalb der Bauchspeicheldrüse, die Hormone bilden und an das Blut abgeben; die Langerhans-Inseln bestehen aus den Beta-Zellen für die Insulinproduktion, aus den Alpha-Zellen für die Glukagonproduktion, aus den Delta-Zellen für die Somastostatinproduktion sowie aus PP-Zellen und D1-Zellen
Lanzette
kleine, scharfe und spitz geschliffene Stahlklinge, mit der Blut aus der Fingerbeere oder dem Ohrläppchen gewonnen werden kann
Laser
Akronym für (englisch) Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation; Lichtquelle mit Wellen hoher Intensität und starker Bündelung
Laserbehandlung
Benutzung des Laserstrahls zur direkten Behandlung erkrankter Gebiete, z.B. in der Netzhaut des Auges
Laserkoagulation
im Rahmen der Laserbehandlung erreichtes „Verkochen“ kleinster erkrankter Gebiete, z.B. der Gefäße in der Retina
latenter Diabetes
früher benutzter Begriff für eine gestörte Glukosetoleranz, das Stadium zwischen normalem Glukosestoffwechsel und Diabetes
LDL-Cholesterin
Anteil des Cholesterins (LDL: Low Density Lipoprotein); LDL-Cholesterin gilt als schädigendes „schlechtes“ Cholesterin
Lebenserwartung
statistischer Mittelwert zur Erfassung der zu erwartenden Lebensdauer
Lebensqualität
die individuelle Wahrnehmung der Lebenssituation im Zusammenhang mit der Kultur und dem Wertesystem, in dem man lebt, und mit den Zielen, Erwartungen, Standards und Beziehungen, die man hat, beeinflusst durch körperliche und psychische Gesundheit, Glaubensvorstellungen, sozialen Beziehungen und Beziehungen zu seinem Umfeld (Definition nach Weltgesundheitsorganisation, WHO)
Leitlinien
Empfehlungen für das Vorgehen bei diagnostischen und therapeutischen Entscheidungen
Letalität
Sterblichkeit durch eine bestimmte Krankheit, berechnet als Verhältnis der Zahl der Todesfälle zur Zahl der Erkrankten
Leukozyten
weiße Blutkörperchen; Blutzellen, die am Immunsystem beteiligt und für die Abwehr von Krankheitserregern zuständig sind
Libidostörungen
allgemeine Bezeichnung für Störungen des sexuellen Wollens
Lichtkoagulation
Behandlung der Netzhaut (Retina) des Auges durch Lichtblitze
Lipidsenker
Medikamente zur Senkung erhöhter Konzentrationen von Fetten (Lipiden)
Lipodystrophie
Veränderung des Unterhautfettgewebes an Insulininjektionsstellen (Lipatrophie: Fettgewebsschwund, Lipohypertrophie: Fettgewebsvermehrung)
Lipohypertrophie
Vermehrung des Unterhautfettgewebes bei wiederholter Injektion in die gleiche Stelle
M
Makroangiopathie
Erkrankung der großen Gefäße (makro: groß, angio: Gefäß, pathie: Krankheit); zu den makroangiopathischen Erkrankungen gehören z.B. die koronare Herzkrankheit (KHK), Herzinfarkt, Schlaganfall und periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)
Makula
Macula lutea (gelber Fleck); in der Mitte der Netzhaut (Retina) des Auges gelegener Bereich mit dem schärfsten Sehvermögen
Makula-Ödem
Erkrankung der Netzhaut (Retina) im Rahmen der diabetischen Retinopathie; durch Austritt von Flüssigkeit aus den geschädigten Kapillaren der Netzhaut kommt es zu Flüssigkeits-Einlagerung mit einer Schwellung (Ödem) im Bereich der Makula (Bereich des schärfsten Sehens) und dadurch zu Sehstörungen
Makuladegeneration
fortschreitender Abbau der Makula (Bereich des schärfsten Sehens) mit Sehstörungen und Verlust des zentralen Sehvermögens
Maltose
Malzzucker; Zweifachzucker (Disaccharid) aus zwei Glukosemolekülen, der z.B. in keimendem Getreide vorkommt und bei der Bierherstellung benutzt wird
Malum perforans
schmerzloses, meist tief reichendes Geschwür der Fußsohle, das oft aus banalen, schlecht abheilenden Verletzungen entsteht (malum: etwas Schlechtes, perforans: durchbohrend).
Manifestation
Beginn bzw. „Ausbruch“ oder „Offenbarwerden“ einer Erkrankung
MdE
Minderung der Erwerbsfähigkeit; Begriff aus der gesetzlichen Rentenversicherung zur Beurteilung der Erwerbsfähigkeit
Mediasklerose
Mönckeberg-Sklerose; Verknöcherung oder Verkalkung und dadurch Verhärtung der mittleren Schicht (Tunica media) der Gefäßwand großer Arterien ohne wesentliche Einengung des Gefäßinnenraums (Gefäßlumens)
Mehrfachzucker
Polysaccharid, Polysaccharid; Ketten von Einfachzuckern (Monosacchariden) wie Glukose
mellitus
„honigsüß“; Teil der Krankheitsbezeichnung Diabetes mellitus („honigsüßer Durchfluss“)
Messgerät
Blutzuckermessgeräte sind Hilfsmittel zum Abschätzen der Blutzuckerkonzentration unter Verwendung eines Blutzuckerteststreifens, kontinuierliche Glukosemessgeräte sind Hilfsmittel zum Abschätzen der Gewebezuckerkonzentration unter Verwendung eines subkutan liegenden Sensors
Metabolisches Syndrom
gemeinsames Auftreten von zentraler Adipositas (bauchbetontes Übergewicht), erhöhten Blutfetten, erhöhtem Blutdruck und gestörter Glukosetoleranz bzw. Typ-2-Diabetes
Metabolismus
Stoffwechsel; alle chemischen Vorgänge im Körper, die lebensnotwendig sind, u.a. der Abbau und die Umwandlung von Nahrungsmitteln in den Zellen und Geweben
mg/dl
Milligramm pro Deziliter; Einheit u.a. der Glukosewerte in Blut und Gewebe; Umrechnung in die Einheit Millimol pro Liter (mmol/l): mg/dl / 18 = mmol/l
Mikroalbuminurie
gering (mikro) vermehrte Ausscheidung von Albumin im Urin; eine Mikroalbuminurie gilt als erster Hinweis auf eine Nierenschädigung und als erhöhtes Risiko für das Entstehen von Gefäßschäden
Mikroaneurysma
sehr kleine Aussackung einer Kapillare der Netzhaut (Retina), die bei der Augenhintergrunduntersuchung als kleiner roter Punkt erkannt werden kann; Mikroaneurysmen sind Hinweise auf eine Augenhintergrundserkrankung bei Diabetes (diabetische Retinopathie)
Mikroangiopathie
für Diabetes typische Veränderungen an den kleinsten arteriellen Blutgefäßen und Blutkapillaren (mikro: klein, angio: Gefäß, pathie: Krankheit); Folgen sind die diabetische Retinopathie und die diabetische Nephropathie
Mikrofilament
Neurofilament; Gerät zum Testen der Berührungsempfindlichkeit bei Verdacht auf Neuropathie
Milchzucker
Laktose; Zweifachzucker (Disaccharid) aus Galaktose und Glukose; kommt in Milchprodukten vor
Mineralstoffe
für den Organismus und seine Funktionen wichtige Substanzen, die mit der Nahrung zugeführt werden müssen
Mischinsulin
Insulinkombination aus kurz wirkenden und lang wirkenden Insulinen bzw. Insulinanaloga
mmHg
Millimeter Quecksilbersäule; Einheit des Blutdrucks (Hg: chemische Kurzbezeichnung für Hydrargyrum (Quecksilber))
mmol/l
Millimol pro Liter; Einheit u.a. der Glukosewerte in Blut und Gewebe; Umrechnung in die Einheit Milligramm pro Deziliter (mg/dl): mmol/l x 18 = mg/dl
MODY
Abkürzung für Maturity Onset Diabetes of the Young (Altersdiabetes von Jugendlichen); unterschiedliche Diabetestypen (MODY1, MODY 2, MODY3 usw.), die durch eine Mutation jeweils eines Gens entstehen und sich auch in der Therapie unterscheiden; treten meist vor dem 25. Lebensjahr auf
Mönckeberg-Sklerose
Mediasklerose; Verknöcherung oder Verkalkung und dadurch Verhärtung der mittleren Schicht (Tunica media) der Gefäßwand großer Arterien ohne wesentliche Einengung des Gefäßinnenraums (Gefäßlumens); erste Beschreibung durch den Pathologen J. G. Mönckeberg (1877-1925)
Monosaccharide
Einfachzucker; Grundkörper der Kohlenhydrate, z.B. Glukose, Fruktose, Galaktose
Morgendämmerungsphänomen
Dawn-Phänomen; Anstieg der Blutzuckerwerte in den Morgenstunden durch Hormone
Mortalität
Sterblichkeit; Verhältnis der Zahl der Todesfälle zur Bevölkerungszahl
Multimorbidität
gleichzeitiges Bestehen von mehreren Krankheiten (multi: viel, morbus: Krankheit)
Mykose
Pilzkrankheit; Infektionskrankheit, die durch Pilze hervorgerufen wird
Myokardinfarkt
Herzinfarkt (Myo: Muskel, kard: Herz, Infarkt: Absterben von Gewebe); lebensgefährliche akute Mangeldurchblutung von Herzmuskelbezirken
N
Natrium
Mineralstoff; beeinflusst die Regelung des Blutdrucks, eine erhöhte Natriumkonzentration kann den Blutdruck erhöhen (Hypertonie)
Nebennieren
an der oberen Spitze beider Nieren liegende, hormonproduzierende Drüsen; im Nebennierenmark werden Adrenalin und Noradrenalin produziert, in der Nebennierenrinde Mineralokorikoide, Glukokortikoide und Sexualhormone
Necrobiosis lipoidica diabeticorum
zum Gewebsverlust (Nekrose) führende Hautveränderung bei Diabetikern mit Anreicherung von Fetten (Necr: abgestorben, bio: Leben, osis: krankhafter Zustand, lipoidica: mit Fetten zusammenhängend)
Nephropathie
Schädigung der Nieren und damit ihrer Funktion; die diabetische Nephropathie beruht auf einer Durchblutungsstörung aufgrund einer Mikroangiopathie der Nieren und ist im Frühstadium durch eine Mikroalbuminurie (geringe Albuminausscheidung im Urin) erkennbar
Nervenleitgeschwindigkeit
Geschwindigkeit, mit der ein Nerv eine Erregung an ein bestimmtes Zielorgan weiterleitet; die Messung der Nervenleitgeschwindigkeit kann zur Beschreibung und Diagnose einer diabetischen Neuropathie beitragen
Neurofilament
Gerät zum Testen der Berührungsempfindlichkeit bei Verdacht auf Neuropathie
Neuropathie
Schädigung von Nerven; wichtiger Grund für das Entstehen einer Neuropathie ist eine unbefriedigende Glukosestoffwechselsituation; Diabetiker können eine periphere Neuropathie (Beine, Arme) und eine autonome Neuropathie (innere Organe) bekommen.
Neutralfette
Triglyzeride; Blutfette, die im Organismus gebildet oder durch die Nahrung aufgenommen werden; erhöhte Triglyzeride sind ein häufiges Zeichen für eine unbefriedigende Glukosestoffwechselsituation
NIDDM
Abkürzung für Non Insulin Dependent Diabetes Mellitus; früher gebräuchliche wissenschaftliche Abkürzung für den Diabetes mit eigenen Insulinreserven, also für den heute als Typ-2-Diabetes bezeichneten Diabetestyp
Niereninsuffizienz
Schwäche oder Unfähigkeit der Nieren zur normalen Ausscheidung von Wasser und giftigen Stoffwechselprodukten
Nierenschwelle
Blutzuckerkonzentration, bei der die Nieren beginnen, Zucker im Urin auszuscheiden; die Nierenschwelle für Glukose liegt bei einer Blutzuckerkonzentration zwischen etwa 150 und 200 mg/dl bzw. 8,3 und 11,1 mmol/l
Noradrenalin
Hormon der Nebennierenrinde, das meist zusammen mit Adrenalin viele körperliche Reaktionen steuert
Normoglykämie
im Normalbereich liegende Blutzuckerwerte (Normo: normal, glyk: Zucker, ämie: im Blut)
NPH-Insulin
Verzögerungsinsulin, das um 1930-1935 durch Hans Christian Hagedorn entwickelt wurde und Jahrzehnte zu den häufig gebrauchten Insulinen zählte; NPH: Neutrales Protamin Hagedorn
Nüchternblutzucker
im nüchternen Zustand morgens bestimmte Blutzuckerkonzentration, die bei Stoffwechselgesunden unter 100 mg/dl bzw. 5,6 mmol/l liegt
O
Obesitas
Adipositas, Fettsucht, Fettleibigkeit; übermäßige Vermehrung oder Bildung von Fettgewebe
Ödem
Gewebeschwellung als Folge einer Ansammlung wässriger Flüssigkeiten in den Gewebsspalten
OGTT
oraler Glukosetoleranztest; Zuckerbelastungstest, bei dem eine definierte Menge Zuckerlösung getrunken und vorher sowie danach die Blutzuckerkonzentration untersucht wird; der orale Glukosetoleranztest dient dem Nachweis einer gestörten Glukosetoleranz bzw. eines Diabetes
Ökotrophologie
Lehre von den Bedingungen des Lebens und vom Ernährungszustand (oekos: Haus, troph: ernähren)
orale Antidiabetika
blutzuckersenkende Tabletten zur Anwendung bei Diabetes: Alpha-Glukosidase-Hemmer, Biguanide (Metformin), DPP-4-Hemmer (Gliptine), Glinide, Glitazone, GLP-1-Rezeptoragonisten, Insulin, SGLT-2-Hemmer (Gliflozine), Sulfonylharnstoffe
oraler Glukosetoleranztest
OGTT; Zuckerbelastungstest, bei dem eine definierte Menge Zuckerlösung getrunken und vorher sowie danach die Blutzuckerkonzentration untersucht wird; der orale Glukosetoleranztest dient dem Nachweis einer gestörten Glukosetoleranz bzw. eines Diabetes
Osteoarthropathie
mit einer Neuropathie verbundene Knochen- und Gelenkerkrankung des Fußes bei Menschen mit Diabetes (Osteo: Knochen, arthros: Gelenk, pathie: Krankheit)
Ovulationshemmer
Medikamente zur Hemmung des Eisprungs („Antibabypille“, Kontrazeptiva)
P
Pankreas
Bauchspeicheldrüse; das Pankreas liegt hinter dem unteren Teil des Magens und hat etwa die Größe einer Hand; in den Langerhans-Inseln des Pankreas wird u.a. Insulin produziert (endokrine Funktion), das ans Blut abgegeben wird; im Pankreas werden auch Verdauungssaft und Verdauungsenzyme produziert (exokrine Funktion), die über Ausführungsgänge in den Dünndarm geleitet und dort zur Verdauung der Nahrung benötigt werden
Pankreasinsuffizienz
unzureichende Funktion der Bauchspeicheldrüse, vor allem der exokrinen Funktion (Produktion von Verdauungssaft und -enzymen)
Pankreatektomie
chirurgische Entfernung des Pankreas, z.B. wegen Tumors oder schwerster Entzündung; bei totaler Pankreatektomie entsteht ein insulinpflichtiger Diabetes, da auch die im Pankreas gelegenen Langerhans-Inseln, in denen u.a. Insulin produziert wird, entfernt werden
Parästhesie
abnorme Empfindung, Empfindungsstörung z.B. bei der peripher-sensiblen diabetischen Neuropathie: z.B. Gefühl von Kribbeln, Taubheit, Stechen in den Füßen
pAVK
Abkürzung für periphere arterielle Verschlusskrankheit; Verengung oder Verschluss der Blutgefäße, die der Versorgung von Armen, Beinen und Füßen dienen (peripher: außen, am Rand, arteriell: die Arterien betreffend)
PCSK9-Hemmer
PCSK9-Inhibitoren; PCSK9: Proproteinkonvertase Subtilisin Kexin Typ 9; zu spritzendes Medikament, das die Fettkonzentration im Blut reduziert; sorgt durch Binden an PCSK9 für eine erhöhte Aufnahme von LDL-Cholesterin in die Leber
Pedographie
bei der Pedographie werden mit einer Matte oder mit einer in den Schuh eingelegten Folie die Druckverhältnisse des Fußes erfasst, die beim Stehen oder beim Laufen auf der Fußsohle entstehen
Pektine
Verdickungsmittel, die aus einem Gemisch von Polysacchariden bestehen und in Wurzeln, Stämmen und Früchten (z.B. Apfel, Zuckerrübe) enthalten sind
Pen
Insulinpen; Insulininjektionshilfe zum Erleichtern der Aufbewahrung, Mengenauswahl und Injektion von Insulin
Penisprothese
anstelle der entfernten Schwellkörper in den Penis eingesetzte Kunststoffstäbe oder mit Flüssigkeit auffüllbare Kunststoffzylinder zum Beheben einer Erektionsstörung
periphere arterielle Verschlusskrankheit
Abkürzung: pAVK; Verengung oder Verschluss der Blutgefäße, die der Versorgung von Armen, Beinen und Füßen dienen (peripher: außen, am Rand, arteriell: die Arterien betreffend)
periphere Neuropathie
Schädigung der Nerven, die die Muskeln und die Haut versorgen; die periphere Neuropathie kann sich durch vermindertes Schmerzempfinden und durch Missempfindungen und Schmerzen zeigen
Peritonealdialyse
Bauchfelldialyse; über das Bauchfell (Peritoneum) durchgeführte Reinigung des Körpers von Giftstoffen bei Versagen der Nierenfunktion
Photokoagulation
im Rahmen einer Laserbehandlung erreichtes „Verkochen“ kleinster erkrankter Gebiete, z.B. der Gefäße in der Retina
Plasma
Blutplasma; Blutflüssigkeit ohne Blutzellen (Erythrozyten, Leukozyten und Thrombozyten)
Podologie
Lehre/Wissenschaft des Fußes; Podologen sind medizinische Fußpfleger
Polysaccharide
Mehrfachzucker, die aus Monosacchariden (Einfachzuckern) bestehen; Polysaccharide sind Stärke und Zellulose
Prädiabetes
Vorstadium des Diabetes mellitus Typ 2 mit bereits bestehender gestörter Glukosetoleranz
prandiale Insulinversorgung
über den Tag verteilte, zu den Mahlzeiten (prandial) gegebene Injektionen oder Boli von kurz wirkendem Insulin (Normalinsulin, Analoginsulin)
Proinsulin
Vorstufe des Insulins, die aus einer zusammenhängenden Kette von Aminosäuren besteht
proliferative Retinopathie
fortgeschrittene Form der Retinopathie (Netzhauterkrankung, Augenhintergrunderkrankung) mit Gefäßneubildung am Augenhintergrund
Protamin
Eiweißsubstanz aus Fisch-Spermien, die zur Verzögerung der Wirkung von Insulin in NPH-Insulinen eingesetzt wird
Pruritus
Juckreiz; Hautjucken oder Juckreiz können verschiedene Ursachen haben, z.B. trockene Haut bei unbefriedigenden Glukosewerten
Pyelonephritis
Entzündung der Nieren und der ableitenden Harnwege durch Bakterien
Q
Quaddel
vorübergehende, stark juckende Verdickung der äußersten Hautschicht; eine Quaddel kann sich bilden, wenn man Insulin zu flach in die obersten Schichten der Haut injiziert
Quellstoffe
Dickungsmittel, Geliermittel; Zusätze zu industriell hergestellten Nahrungsmitteln, die durch Aufquellen zu einer Vergrößerung des Nahrungsmittelvolumens führen
R
Refraktionsanomalie
Störung bei der Brechung des Lichts durch die Linsen der Augen; vorübergehende Sehstörungen bei rascher Verbesserung erhöhter Blutzuckerwerte, z.B. nach Beginn einer Insulintherapie
Rehabilitation
Maßnahme zur Wiederherstellung und Sicherung von Gesundheit oder beruflicher Leistungsfähigkeit
Remissionsphase
vorübergehende Verringerung des Insulinbedarfs bei einem vor kurzem festgestellten Typ-1-Diabetes; die Remissionsphase beruht auf einer vorübergehend noch ausreichenden eigenen Insulinreserve, sie kommt nur bei einem Teil der Typ-1-Diabetiker vor und dauert in der Regel nicht länger als wenige Monate
Resistenz
Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten; bei Typ-2-Diabetes gibt es die Insulinresistenz, eine verminderte Aufnahmefähigkeit der Muskel- und Fettzellen für Insulin
Resistin
Hormon aus dem Fettgewebe (Adipokin), das im Zusammenhang mit Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes steht
Resorptionsverzögerer
Medikamente zum Senken von erhöhten Glukosewerten nach einer Mahlzeit; Resorptionsverzögerer verlangsamen im Darm die Aufnahme (Resorption) vieler Kohlenhydrate aus den Nahrungsmitteln
Retinopathie
Erkrankung der Netzhaut (Retina); die Retinopathie ist eine Komplikation bei Diabetes
Rezeptoren
an den Körperzellen befindliche Bindungsstellen für spezifische Moleküle; Insulinrezeptoren z.B. sind in der Zellwand lokalisierte „Empfängerstellen“ für das mit dem Blut transportierte Insulin, das nach Bindung an die Rezeptoren in die Zelle hinein und auf den Stoffwechsel in der Zelle wirkt
Rinderinsulin
aus den Bauchspeicheldrüsen von Rindern gewonnenes Insulin zur Diabetesbehandlung; heute in Deutschland nicht mehr im Einsatz
Risikofaktoren
Begriff aus der Vorsorgemedizin, mit dem Bedingungen bezeichnet werden, welche das Entstehen anderer Krankheiten fördern können
rtCGM
Real-Time-CGM (CGM: Continuous Glucose Monitoring); kontinuierliches Glukosemonitoring, bei dem die Glukosewerte kontinuierlich zum Empfangsgerät gesendet werden und dort unmittelbar abgelesen werden können
S
Saccharose
Disaccharid aus Glukose und Fruktose in Rohrzucker, Kochzucker und Rübenzucker
Salz
Kochsalz besteht aus den Mineralstoffen Natrium und Chlor, die in unbearbeiteten Lebensmitteln in genügender Menge vorkommen; der menschliche Organismus braucht pro Tag etwa 3 Gramm Kochsalz
Schaufensterkrankheit
anschauliche Beschreibung der schmerzhaften Beinbeschwerden bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK); Menschen mit solchen Durchblutungsstörungen in den Beinen müssen beim Laufen nach einer gewissen Strecke wegen auftretender Schmerzen stehenbleiben – damit niemand diese Störung erkennt, bleiben sie wiederholt gern vor einem Schaufenster stehen, um sich zu erholen
Schlaganfall
Apoplex, apoplektischer Insult, Gehirnschlag; plötzlich auftretende Durchblutungsstörung im Gehirn (durch Gefäßverschluss oder Blutung), die zu vorübergehenden oder bleibenden Folgen (z.B. Sprachstörung, halbseitige Lähmung) führen kann
Schock, hypoglykämischer
Hypoglykämie (Unterzuckerung) mit Bewusstlosigkeit (schwere Hypoglykämie)
Schwangerschaftsdiabetes
Gestationsdiabetes; in einer Schwangerschaft festgestellter Diabetes, der nach der Schwangerschaft fortbestehen kann oder nicht mehr nachweisbar ist, aber das Risiko für das spätere Auftreten eines Typ-2-Diabetes erhöht; auch als Typ-4-Diabetes bezeichnet
Schweineinsulin
aus den Bauchspeicheldrüsen von Schweinen gewonnenes Insulin; heute kaum noch im Einsatz
Schwellkörperautoinjektionstechnik
Abkürzung: SKAT; selbstständige (auto) Behandlung einer Erektionsstörung durch Einspritzen (Injektion) eines Medikaments in die Schwellkörper des Penis
schwere Hypoglykämie
Hypoglykämie mit Hilflosigkeit oder Bewusstlosigkeit, bei der die Betroffenen Hilfe durch andere benötigen
Sekretagoga
Medikamente, welche die Sekretion (Abgabe) von Insulin aus den Langerhans-Inseln unterstützen (Insulinsekretagoga, Glinide, Sulfonylharnstoffe)
sekundärer Diabetes
Diabetes als Folge einer vorausgegangenen Krankheit, durch welche die Produktion von endogenem (körpereigenem) Insulin dauerhaft gestört bleibt, z.B. nach Pankreatektomie (Bauchspeicheldrüsenentfernung) wegen Tumors oder Entzündung der Bauchspeicheldrüse
Selbstkontrolle
selbstständiges Messen der Glukosekonzentration in Blut oder Urin
Sensitizer
Insulinsensitizer; blutzuckersenkende Medikamente, die die Insulinresistenz beeinflussen (Glitazone, Thiazolidindione)
Sensor
Glukosesensor; Messfühler zur kontinuierlichen Glukosemessung in der Gewebeflüssigkeit
Serum
„Blutwasser“; der von Fibrin und Blutkörperchen befreite wässrige Bestandteil des Bluts
SGLT-1- bzw. -2-Hemmer
Gliflozin; blutzuckersenkendes Medikament, das das Ausscheiden von Glukose über den Urin steigert und damit die Glukosekonzentration im Blut reduziert
SKAT
Schwellkörperautoinjektionstechnik; selbstständige (auto) Behandlung einer Erektionsstörung durch Einspritzen (Injektion) eines Medikaments in die Schwellkörper des Penis
Somogyi-Effekt
reaktive Hyperglykämie (Überzuckerung) nach einer Hypoglykämie (Unterzuckerung); benannt nach dem Biochemiker M. S. Somogyi (1883-1971)
Sonographie
Ultraschall; Schwingungen mit sehr hoher Frequenz, die zum Untersuchen und bildlichen Darstellen vieler Organe und ihrer Funktionen eingesetzt werden können
Sorbit
Zuckeraustauschstoff; Zwischenprodukt bei der Umwandlung von Fruktose in Glukose im Stoffwechsel
Spritz-Ess-Abstand
zeitlicher Abstand zwischen der Injektion von Insulin und der darauffolgenden Mahlzeit; ein Spritz-Ess-Abstand kann einen geringeren Glukoseanstieg nach einer Mahlzeit zur Folge haben
Spurenelemente
in nur geringen Mengen im Organismus vorkommende Substanzen, die für viele Stoffwechselvorgänge unentbehrlich sind, z.B. Chrom, Magnesium, Selen, Zink
St.-Vincent-Deklaration
Absichtserklärung von Diabetesärzten und vielen Diabetesorganisationen und Institutionen in Europa, innerhalb einer begrenzten Zeit die Zahl der diabetesbedingten Erblindungen und Amputationen entscheidend zu senken; diese Vereinbarung wurde im Jahr 1989 in St. Vincent/Italien getroffen
Statine
Medikamente zum Senken erhöhter Konzentrationen von Fetten (Lipiden), besonders bei erhöhtem Cholesterin
Steatosis hepatis
Fettleber; häufigste Lebererkrankung mit vermehrter Fettablagerung in den Leberzellen; häufig bei Diabetikern, aber auch nach übermäßigem chronischem Alkoholkonsum
Stevia
Steviolglycoside; Süßstoff aus der Pflanze Stevia rebaudiana; ist deutlich süßer als Haushaltszucker, aber kalorienfrei und ohne Auswirkungen auf die Glukosewerte
Stoffwechsel
alle Vorgänge des Abbaus und der Umwandlung von Nahrungsmitteln in den Zellen und Geweben (Metabolismus)
Stress
Druck, Belastung, Spannung; Zustand des Organismus, der auf eine Belastung mit vermehrter Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin reagiert
Stresshormone
Hormone, die bei besonderer Belastung (Stress) des Organismus vermehrt gebildet werden und den Organismus zur Reaktion auf einen Stress befähigen, z.B. Katecholamine (Adrenalin, Noradrenalin), Kortison und Wachstumshormon
Sulfonylharnstoffe
Insulinsekretagoga; blutzuckersenkende Tabletten; Sulfonylharnstoffe stimulieren die Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse zur Produktion und Abgabe von Insulin
Süßstoff
energiefreier (kalorienfreier) Zuckerersatzstoff wie Aspartam, Cyclamat, Saccharin
systolischer Blutdruck
Blutdruckwert bei Zusammenziehen des Herzmuskels; oberer Wert beim Blutdruckmessen
T
Tagesprofil
Blutzuckermessung zu verschiedenen Zeiten am Tag und in der Nacht zum Erfassen der Stoffwechselsituation
Taille-Hüft-Quotient
T-H-Quotient, englisch: WHR, Waist-to-Hip Ratio; mit dem Quotienten aus Taillenumfang und Hüftumfang wird das Fettverteilungsmuster des Menschen bestimmt, das einen Hinweis auf das Risiko für Herz- und Gefäßkrankheiten (Arteriosklerose, Atherosklerose) gibt
Taillenumfang
Bauchumfang; der Taillenumfang gibt einen Hinweis auf das Risiko für Herz- und Gefäßkrankheiten (Arteriosklerose, Atherosklerose); ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko liegt vor bei einem Taillenumfang von mehr als 102 cm bei Männern und von mehr als 88 cm bei Frauen
Thiazolidindion
Insulinsensitizer, Glitazon; blutzuckersenkendes Medikament, das die Insulinresistenz beeinflusst
Thrombose
Blutpfropfen, meist in einer Vene, selten in einer Arterie, mit teilweisem oder vollständigem Verschluss des Gefäßes
Thrombozyten
Blutplättchen; Blutzellen, die eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung spielen
TIA
Abkürzung für transitorische ischämische Attacke; Frühform eines Apoplex (Schlaganfalls) mit vorübergehenden neurologischen Ausfallerscheinungen, die sich innerhalb von 24 Stunden komplett zurückbilden; oft Vorbote eines schwereren Schlaganfalls
Time in Range
Abkürzung: TIR; Prozentanteil der Zeit, die die Glukosewerte beim kontinuierlichen Glukosemonitoring im Zielbereich liegen; als Zielbereich wird von Experten der Bereich zwischen 70 und 180 mg/dl bzw. 3,9 und 10,0 mmol/l empfohlen
TIR
Abkürzung für Time in Range; Prozentanteil der Zeit, die die Glukosewerte beim kontinuierlichen Glukosemonitoring im Zielbereich liegen; als Zielbereich wird von Experten der Bereich zwischen 70 und 180 mg/dl bzw. 3,9 und 10,0 mmol/l empfohlen
tödliches Quartett
Metabolisches Syndrom; gemeinsames Auftreten von zentraler Adipositas (bauchbetontes Übergewicht), erhöhten Blutfetten, erhöhtem Blutdruck und gestörter Glukosetoleranz bzw. Typ-2-Diabetes
transitorische ischämische Attacke
Abkürzung: TIA; Frühform eines Apoplex (Schlaganfalls) mit vorübergehenden neurologischen Ausfallerscheinungen, die sich innerhalb von 24 Stunden komplett zurückbilden; oft Vorbote eines schwereren Schlaganfalls
Traubenzucker
Glukose; Bestandteil z.B. des Haushaltszuckers; bei der Blut- und Gewebezuckerbestimmung wird Traubenzucker (Glukose) gemessen
Triglyzeride
Neutralfette; Blutfette, die im Organismus gebildet oder durch die Nahrung aufgenommen werden; erhöhte Triglyzeride sind ein häufiges Zeichen für eine unbefriedigende Glukosestoffwechselsituation
Typ-1-Diabetes
meist in jüngeren Jahren auftretender Diabetes mellitus mit absolutem Insulinmangel und meist Nachweis von diabetesspezifischen Autoantikörpern; erbliche Diabetesform mit rascher Erschöpfung der körpereigenen Insulinproduktion bis zum absoluten Insulinmangel; Therapie ist die lebenslange Gabe von Insulin
Typ-2-Diabetes
meist im Erwachsenenalter beginnender, gehäuft familiär auftretender, erblicher Diabetes mellitus, der meist durch eine Insulinresistenz und durch einen zunehmenden Insulinmangel geprägt ist; Basis der Therapie sind gesunde Ernährung, körperliche Tätigkeit und Regelung des Körpergewichts; wenn dies nicht mehr zum Ausgleich der Stoffwechselstörung führt, werden zusätzlich blutzuckersenkende Tabletten (orale Antidiabetika) und/oder Injektionen eingesetzt
Typ-3-Diabetes
Diabetestyp, der viele unterschiedliche Ursachen haben kann und unterteilt ist in Diabetes mellitus Typ 3a bis Typ 3h; der bekannteste Typ 3 ist der Typ 3c, auch als pankreopriver Diabetes bezeichnet, weil er verursacht ist durch eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse wie eine Entzündung (Pankreatitis) oder eine Verletzung oder eine operative Entfernung der Bauchspeicheldrüse; andere Ursachen des Typ-3-Diabetes: genetische Defekte der Insulinsekretion oder -wirkung (Typ 3a und b), Erkrankungen anderer Drüsen (Endokrinopathien) (Typ 3d), Medikamente oder Chemikalien (Typ 3e), Infektionen (Typ 3f), seltene Immunreaktionen (Typ 3g), zusammen mit genetischen Syndromen (Typ 3h)
Typ-4-Diabetes
Schwangerschaftsdiabetes, Gestationsdiabetes; in einer Schwangerschaft festgestellter Diabetes, der nach der Schwangerschaft fortbestehen kann oder nicht mehr nachweisbar ist, aber das Risiko für das spätere Auftreten eines Typ-2-Diabetes erhöht
U
U-100-Insulin
Insulinpräparat mit einer Konzentration von 100 E/ml (E/ml; englisch U/ml); neben U-100-Insulin gibt es u.a. U-40-Insulin, U-200-Insulin, U-300-Insulin und U-500-Insulin
Überzuckerung
Hyperglykämie; erhöhter Blutzuckerwert (hyper: erhöht, glyk: Zucker, ämie: im Blut)
UKPDS
United Kingdom Prospective Diabetes Study; wissenschaftliche Untersuchung an über 5000 Typ-2-Diabetikern, die den Nachweis erbrachte, dass sowohl eine optimale Diabeteseinstellung wie auch eine streng normale Blutdruckeinstellung entscheidend dabei helfen, Diabeteskomplikationen zu verhindern
Ultraschall
Sonographie; Schwingungen mit sehr hoher Frequenz, die zum Untersuchen und bildlichen Darstellen vieler Organe und ihrer Funktionen eingesetzt werden können
Unterhautfettgewebe
direkt unter der Haut liegendes Fettgewebe; Insulininjektionen werden normalerweise ins Unterhautfettgewebe (in die Subkutis, subkutan) gegeben
Unterzuckerung
Hypoglykämie; erniedrigter Blutzuckerwert (hypo: erniedrigt, glyk: Zucker, ämie: im Blut; bei Nichtdiabetikern unter 50 mg/dl bzw. 2,8 mmol/l); eine Hypoglykämie führt meist zu spürbaren Warnsymptomen wie Zittern, Schwitzen, Sehstörungen, Schwindelgefühl, Hungergefühl und vielen anderen Beschwerden, eine schwere Hypoglykämie geht darüber hinaus mit Hilflosigkeit oder Bewusstlosigkeit einher
Urinstatus
Untersuchung des Urins auf verschiedene Substanzen wie Eiweiß, Glukose, Gallenfarbstoffe, Blut, weiße Blutkörperchen
Urinzucker
Harnzucker; im Urin (Harn) enthaltene Glukose; die Ausscheidung von Glukose im Urin ist ein Zeichen für erhöhte Blutzuckerwerte
V
Vakuumpumpe
einseitig abgeschlossene Röhre, die zur Behandlung von Erektionsstörungen eingesetzt werden kann
vegetatives Nervensystem
autonomes Nervensystem; Gesamtheit aller Nerven zur Regelung von Atmung, Verdauung, Stoffwechsel, Hormonausschüttung, Wasserhaushalt u.a., die nicht dem Willen und Bewusstsein unterworfen sind
Venenthrombose
Blutpfropfen in einer Vene mit teilweisem oder vollständigem Verschluss des Gefäßes
Verdauung
Abbau der Nahrungsstoffe im Verdauungstrakt, also im Magen und Darm; bei der Verdauung werden die Nahrungsmittel so weit zerkleinert, dass sie ins Blut übernommen und auf dem Blutweg dem Stoffwechsel zugeführt werden können
Vibrationsprüfung
Untersuchung des Vibrationsempfindens an den Füßen mit einer Stimmgabel; eine Störung des Vibrationsempfindens ist ein Hinweis auf eine periphere Neuropathie
Viren
biologische Strukturen mit entweder nur RNA oder DNA, die meist krankheitserregend sind; zum Überleben und Vermehren benötigen sie einen Wirtsorganismus
Vitamine
lebenswichtige Nährstoffe, die mit der Nahrung aufgenommen werden müssen
Vitrektomie
operative Entfernung des Glaskörpers aus dem Augapfel bei Schädigung des Glaskörpers oder Gefahr der Netzhautablösung durch Wachsen von Blutgefäßen auf den Glaskörper
W
Wachstumshormon
Hormon aus der Hirnanhangdrüse, welches das Organwachstum steuert
Waist-to-Hip Ratio
Abkürzung: WHR; Taille-Hüft-Quotient, T-H-Quotient; mit dem Quotienten aus Taillenumfang und Hüftumfang wird das Fettverteilungsmuster des Menschen bestimmt, das einen Hinweis auf das Risiko für Herz- und Gefäßkrankheiten (Arteriosklerose, Atherosklerose) gibt
X
Xanthelasmen
im Bereich der Augenlider auftretende hellgelbe Platten, die durch Cholesterinablagerung bedingt sind
Xanthome
gelbe Knoten in der Haut, die durch lokale Fetteinlagerungen bedingt sind
Y
Yohimbin
pflanzliche Substanz mit gefäßerweiternder Wirkung, bei höherer Dosierung Gefahr von Erregungszuständen und Krämpfen
Z
Zahnstein
Ablagerung von mineralischen Substanzen, organischen Gewebsresten und Mikroorganismen aus dem Speichel an den Zähnen
Zelle
lateinisch cella: Kammer, Raum; kleinste Baueinheit von Organismen; jede Zelle enthält einen Zellkern und einen Zellleib mit vielen weiteren Bestandteilen zum Erfüllen der vielfältigen Zellfunktionen
zentrale Adipositas
abdominelle Adipositas; Fettgewebs- bzw. Fettansammlung besonders im Bauchraum (abdominell), die das Risiko für die Entwicklung von Herz- und Gefäßkrankheiten (Arteriosklerose, Atherosklerose mit den Folgen Herzinfarkt, Schlaganfall usw.) deutlich erhöht
zerebraler Insult
apoplektischer Insult; Schlaganfall, Gehirnschlag; plötzlich auftretende Durchblutungsstörung im Gehirn (durch Gefäßverschluss oder Blutung), die zu vorübergehenden oder bleibenden Folgen (z.B. Sprachstörung, halbseitige Lähmung) führen kann
zerebrovaskuläre Insuffizienz
Durchblutungsstörungen des Gehirns mit Einschränkung der Leistungsfähigkeit (zerebro: Gehirn, vaskulär: Gefäße, Insuffizienz: Schwäche)
zirkadian
tagesrhythmisch, über den ganzen Tag verteilt (lateinisch circa: ringsum, dies: Tag)
Zirrhose
Umwandlung von Gewebe mit Verhärtung und Aufhebung der normalen Organstruktur
Zucker
Kurzbezeichnung für Rohrzucker oder Rübenzucker; Haushaltszucker ist eine chemische Kombination gleicher Mengen von Fruchtzucker (Fruktose) und Traubenzucker (Glukose)
Zuckeraustauschstoffe
Kohlenhydrate mit einem Energiegehalt von 4 Kilokalorien (kcal) pro Gramm; Fruchtzucker, Sorbit und Xylit müssen wegen ihres Energiegehalts und wegen des Kohlenhydratgehalts in Bezug auf Gewicht und Glukosewirksamkeit berücksichtigt werden
Zuckerharnruhr
früher gelegentlich benutzte Bezeichnung für Diabetes mellitus