Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt: #29 | Diabetes und Digitalisierung – Teil 2

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Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt – Diabetes und Digitalisierung – Teil 2
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Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt: #29 | Diabetes und Digitalisierung – Teil 2

In meinem vergangenen Beitrag ging es um die digitalen Fortschritte in der Medizin und wie sie Patienten mithilfe von E-Rezepten, Online-Terminvereinbarungen und Apps zur Blutzuckerkontrolle im Alltag unterstützen. An dieser Stelle kann ich die bisherige Entwicklung gar nicht oft genug loben! Dennoch gibt es einige Themen, die ich leider nicht so ganz nachvollziehen kann und die m.E. dringend überdacht werden sollten. Und ein Thema davon ist u. a. Medikamente und die damit verbundenen Kosten.

Wenn man keine chronische Erkrankung hat, sich aber krank fühlt, geht man meist zum Arzt, welcher einem etwas gegen die Beschwerden verschreibt. Das Rezept wiederum wird dann später in der Apotheke für „kleines Geld“ eingelöst. Aber natürlich gibt es auch rezeptfreie Medikamente. Und kauft man da mal 1-2 Stück bei Bedarf, so schlackern einem ganz schön die Ohren, wenn man später die Preise an der Kasse sieht.

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Früher dachte ich, wenn man chronisch krank ist, bekommt man vom Arzt immer ein Rezept für alles und hat somit nur eine geringe Selbstbeteiligung. Weil, wofür zahlt man schließlich Krankenkassenbeiträge, oder? Ich sehe jetzt schon viele Menschen mit Typ-2-Diabetes vor mir, die diesen Beitrag lesen und mit dem Kopf schütteln. Denn leider ist es ganz und gar nicht so! Wenn man als Mensch mit Typ-2-Diabetes keine Insulintherapie macht, bekommt man ausschließlich die Tabletten vom Arzt verschrieben. Doch das Blutzuckemessrgerät sowie die dazugehörigen Teststreifen oder auch Sensoren für ein gutes und kontrolliertes Diabetes-Management, müssen selbst finanziert werden. Eigentlich ein Witz, oder?

Man möchte meinen, dass Krankenkassen daran interessiert sind, dass ihre Mitglieder so lange wie nur möglich Folgeerkrankungen vorbeugen. Das würde schließlich zukünftig höhere Kostenausgaben vermeiden. Denn kommt es erst einmal zu einer oder mehreren Folgeerkrankungen, die bei Diabetes ja auch nicht gerade wenig sein können, dann kann es für Krankenkassen wirklich teuer werden. Daher stelle ich mir die Frage: Wäre es für Krankenkassen nicht smarter, die Patienten bei der Prävention vor möglichen Folgeerkrankungen zu unterstützen, als dem Kunden nur die „Basis-Ausstattung“ mit an die Hand zu geben? Sonst ist möglicherweise aufgrund der hohen Eigenfinanzierung weniger Kontrolle innerhalb des Diabetes-Managements möglich und somit könnten Folgeerkrankungen früher eintreten.

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Man könnte natürlich behaupten, dass Menschen mit Typ-2-Diabetes (ohne Insulintherapie) weniger Kontrolle bei den Blutzuckerwerten brauchen, wenn sie doch nur genügend Sport betreiben und sich gesünder ernähren würden. Denn ja, es ist natürlich etwas anderes, als wenn man auf Insulin angewiesen ist und mehrfach am Tag spritzen sowie die Werte kontrollieren muss. Und dennoch – auch Menschen mit Typ-2-Diabetes (ohne Insulintherapie) möchten ihre Werte kontrollieren und herausfinden, was für sie funktioniert und was nicht. Der Blutzuckerspiegel ist eine Richtlinie bzw. ein Spiegel, wie gut es unserem Körper geht. Und egal, ob Insulintherapie oder nicht, dieser Spiegel ist essenziell für ein gutes Diabetes-Management sowie ein langes Leben. Fingers crossed, dass Krankenkassen in naher Zukunft hier einlenken werden und Patienten mit Typ-2-Diabetes ebenfalls die Möglichkeit zu einem kostengünstigen Zugang zu Diabetes-Zubehör gewähren.

Da ich selber als Typ-2-Diabetikerin nicht Insulinpflichtig bin, weiß ich wovon ich rede. Ich bin nun fast im 3. Jahr seit meiner Diagnose, wovon ich seit 2 Jahren regelmäßig blutig messe. Und in den 2 Jahren ist natürlich einiges an Kosten für Teststreifen angefallen. Doch auch hier habe ich einen kleinen „Trick“ für mich entdeckt, wie ich bspw. günstiger an meine Teststreifen komme. Und da spielt natürlich die Digitalität wieder eine große Rolle. Denn ich kaufe meine Teststreifen oder generell verschreibungsfreie Medikamente gerne online. Ja ich weiß, es gibt viele Menschen die schimpfen auf Online-Apotheken. Denn laut deren Aussagen sind diese der Grund, warum lokale Apotheken weniger werden.

Foto: Sweet Life – unsplash.com

Aber mal ehrlich: Hast Du mal einen Preisvergleich vorgenommen? Allein bei meinen Teststreifen im Vergleich von lokaler Apotheke zur Online-Apotheke habe ich eine Preisdifferenz von ca. 30%. Und je nachdem, wie viele man braucht bzw. wie lange man auch dieses Produkt über die Jahre hinweg bestellt, summiert sich die Differenz doch zu einem ganz ordentlichen Betrag. Die krasse Preisdifferenz ist natürlich nicht nur bei Zubehör ersichtlich, sondern auch bei rezeptfreien Medikamenten.

Auch ich würde viel lieber meine Medikamente und mein Zubehör bei meiner lokalen Apotheke des Vertrauens kaufen. Einfach weil ich generell mehr umweltbewusster Leben und agieren möchte, um einen kleineren CO2-Abdruck zu hinterlassen. Und weil es einfach ein perfekter kleiner Spaziergang ist, wo man wunderbar ein paar Schritte im Alltag sammeln kann. Doch die Kostenvorteile sind einfach zu attraktiv, um sie nicht für sich zu nutzen. Zum einen, da ich wahrscheinlich bis zu meinem Lebensende mit Diabetes leben und da einige Teststreifen zusammenkommen werden. Zum anderen, weil wir einfach in einer Zeit leben, in der alles teurer wird und man da einfach schauen muss, wie und wofür man sein Geld ausgibt. Doch wer weiß, vielleicht führen lokale Apotheken eines Tages eine klassische „Tiefpreis-Garantie“ ein, welche viele wieder dorthin locken wird.

Was meinst Du? Kaufst Du Deine Medikamente online? Wo würdest Du dir von den Krankenkassen mehr Unterstützung wünschen? Schreib Deine Meinung gerne in die Kommentare!


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