- Leben mit Diabetes
Reisen mit Diabetes: Mit Zucker im Gepäck … nach Spanien
10 Minuten

Hola y bienvenidos! Andalusien, der Jakobsweg, Madrid, Barcelona, Mallorca und die kanarischen Inseln: Spanien lockt mit vielen Reizen. Hier findet ihr Wissenswertes für Reisen auf die iberische Halbinsel.
Hinweis: Dieser Beitrag erschien erstmals am 20. Mai 2020, wurde überarbeitet und am 3. Juli 2025 aktualisiert.
Spanien ist eines der beliebtesten Reiseziele der Deutschen. Wenn man als Diabetiker/-in das Land im Südwesten Europas als Reisedestination wählt, stellen sich zunächst dieselben Fragen wie bei jedem anderen Urlaub auch, wenn man „Zucker im Gepäck“ hat.
Antworten auf grundsätzliche Herausforderungen wie „Was muss ich einpacken?“, „Was ist im Flugzeug mit meinen Diabetes-Gadgets?“, „Verträgt mein Insulin die Temperaturen des Urlaubsziels?“ und weiterführende Informationen und Links sind im allgemeinen Beitrag „Reisen mit Diabetes: Allgemeine Hinweise und Informationen“ zusammengefasst.
Hier geht es nun dagegen ins Detail:
Inhaltsverzeichnis
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Spanien im Profil
Hauptstadt: Madrid
Amtssprache: Spanisch
Größe: 509.970 Quadratkilometer (Deutschland: 357.340 Quadratkilometer)
Einwohner: 48.373.000 (Deutschland: 83.445.000)

Natur/Klima: An der Küste herrscht Mittelmeer- bzw. Atlantikklima, im Landesinneren meist Hochlandklima mit trockenen, kalten Wintern und heißen Sommern. Vor allem in den Sommermonaten kommt es auf dem Festland wie auf den Inseln immer wieder zu zum Teil auch großflächigeren Busch- und Waldbränden mit entsprechenden Beeinträchtigungen der Infrastruktur.
Am Ende des Sommers kommt es in vielen Landesteilen häufig zu wolkenbruchartigen Regenfällen, die die im Sommer ausgetrocknete Erde nicht aufnehmen kann – aus den „ramblas“ (span: Flussbett) können schnell reißende Flüsse werden. Im Mittelmeer kann es zu vereinzelten schweren Herbst- und Winterstürmen bis hin zu sogenannten Medicanes kommen.
Die Kanarischen Inseln sind Vulkaninseln, der Pico de Teide auf Teneriffa ist einer der größten Inselvulkane der Welt. Neben den Kanaren liegen auch die Pyrenäen und der Süden Spaniens in einer seismisch aktiven Zone, weshalb es in diesen Regionen zu leichteren Erdbeben kommen kann..
Daten-Quellen: Eurostat (Stand 5. August 2024) 1 / Auswärtiges Amt (Stand 4. Juli 2025) 2
Wichtige Kontakte für den Notfall
- Europaweite Notrufnummer: 112
- Notrufnummer für den medizinischen Notfallhilfsdienst (regional, z.B. Andalusien, Valencia): 061
- Notrufnummer der Polizei (Policia Nacional): 091
- Adresse der deutschen Botschaft: Calle de Fortuny, 8, 28010 Madrid
- Telefonnummer der deutschen Botschaft: +34 (0)91 557 9000
- Telefonnummer des Bereitschaftsdienst der deutschen Botschaft +34 661 611 104 (Erreichbarkeit: Mo. bis Do. 16:30 bis 24 Uhr, Fr. 13:30 bis 24 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen von 8 bis 24 Uhr)
- Generalkonsulat: Barcelona
- Konsulate: Las Palmas de Gran Canaria, Málaga, Palma
- Website der deutschen Vertretungen in Spanien: spanien.diplo.de/es-de/
- Kontaktstellen für die grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung im EU-Ausland: sanidad.gob.es/en/servCiudadanos/internacional/asistenciaTransfronterizaUE/home.htm (Englisch)
- Anmeldung zur Krisenvorsorgeliste ELEFAND: krisenvorsorgeliste.diplo.de
Mehr Reiseerfahrungen von Susanne findet ihr übrigens auch in ihrer Reihe über ihren Aufenthalt auf einem Containerschiff: Auf hoher See, Teil 1: Planen und Packen
Diabetes in Spanien
- Anzahl von Menschen mit Diabetes zwischen 20 und 79 Jahren: 4,660 Mio. (Deutschland: 6,485 Mio.)
- Altersbereinigte Diabetes-Prävalenz zwischen 20 und 79 Jahren: ca. 9,7 Prozent (Deutschland: ca. 7,8 Prozent)
- Anzahl von Menschen mit Typ-1-Diabetes zwischen 0 und 19 Jahren: ca. 18.660 (Deutschland: ca. 41.600)
- Dunkelziffer an Menschen mit Diabetes zwischen 20 und 79 Jahren: ca. 1,7 Mio. (Deutschland: ca. 1,3 Mio.)
➤ zum kompletten Länderprofil im IDF-Atlas (Englisch)
Daten-Quelle: Diabetes Atlas 2025 Report (11. Ausgabe) der Internationalen Diabetes-Föderation (IDF) 3
Allgemeine Hinweise für Reisen mit Diabetes gibt es in dieser Übersicht.
Insuline in Spanien
Nicht immer heißen Medikamente im Ausland genauso wie zuhause. Unter den folgenden Namen werden die jeweiligen Insulinpräparate der großen Hersteller in Spanien vertrieben – Stand Juli 2025:
- Basalinsuline (langwirkend)
- Lantus® (Insulin Glargin); Hersteller: Sanofi
- Toujeo® (Insulin Glargin U300); Hersteller: Sanofi
- Levemir® (Insulin Detemir); Hersteller: Novo Nordisk
- Tresiba® (Insulin Degludec); Hersteller: Novo Nordisk
- Abasaglar® (Biosimilar Glargin); Hersteller: Lilly
- Semglee® (Biosimilar Glargin); Hersteller: Biocon/Mylan
- Wöchentliches Basalinsulin
- Awiqli® (Insulin Icodec); Hersteller: Novo Nordisk
- Bolusinsuline (kurzwirksam bzw. rapid-acting)
- Apidra® (Insulin Glulisine); Hersteller: Sanofi
- Admelog® (Insulin Lispro Biosimilar); Hersteller: Sanofi
- Fiasp® (Fast-acting Aspart); Hersteller: Novo Nordisk
- NovoRapid® / NovoLog® (Insulin Aspart); Hersteller: Novo Nordisk (In Spanien überwiegend als NovoRapid®)
- Humalog® (Insulin Lispro); Hersteller: Lilly
- Humaninsuline *
- Insuman® (Rapid / Basal / Comb); Hersteller: Sanofi
- Insulatard®; Hersteller: Novo Nordisk
- Actrapid® / Novolin®; Hersteller: Novo Nordisk, Lilly
- Humulin® (R / N / 70/30); Hersteller: Lilly
- Gensulin® (Humaninsulin, ggf. importiert); Hersteller: Bioton
* Humaninsuline sind in Spanien laut AEMPS teilweise von Lieferengpässen betroffen oder könnten bis Ende 2025 schrittweise vom Markt genommen werden.*
- Kombinationspräparate
- Soliqua® (Glargin + Lixisenatid); Hersteller: Sanofi (in Deutschland meist unter dem Namen Suliqua®geführt)
- NovoMix® (Biphasisches Aspart); Hersteller: Novo Nordisk
- Xultophy® (Degludec + Liraglutid); Hersteller: Novo Nordisk
- Humalog® Mix (25 / 50) (Lispro + Lispro-Protamin); Hersteller: Lilly
Hinweis: In manchen Ländern gibt es teils eigene Produktportfolios, etwa hinsichtlich Darreichungsformen und Stärken/Konzentrationen. Änderungen im Produktportfolio können jederzeit stattfinden. Vor individueller Abreise sollten daher Angaben über die Kunden-Hotline des Herstellers auf Aktualität überprüft werden.
Quellen: Agencia Española de Medicamentos y Productos Sanitarios (AEMPS) ⁴ / Unternehmensangaben ⁵

Pumpenersatz/Leihpumpen für Reisen nach Spanien
Insulinpumpenträger können sich i.d.R. vor Abreise je nach Hersteller leihweise eine Urlaubspumpe für den Fall eines technischen Defekts ihrer eigenen Pumpe während des Urlaubs besorgen. Andere Hersteller bieten einen weltweiten Austauschservice an. Folgende Regelungen gelten für die gängigsten Insulin-Pumpen (Stand Juli 2025 – vor Abreise Aktualität über Hotline seines Pumpenanbieters überprüfen):
MiniMed 740G / 770G / 780G von Medtronic
- Bei einem Pumpen-Defekt, den die Hotline nicht via Telefon lösen kann, wird ins europäische Ausland spätestens bis zum Folgetag eine Austauschpumpe geliefert (ausgeschlossen: schwer erreichbare Inseln). Voraussetzung ist eine bestehende Lieferanschrift am Urlaubsort. 24-Stunden-Hotline fürs Ausland: +49 2159/814 93 70. Eine Sonderregelung besteht für Kinder, die zum Zeitpunkt des Reiseantritts jünger als 10 Jahre alt sind, sowie für Reisende außerhalb Europas, ohne feste Unterkunft, auf schwer erreichbaren Inseln oder auf Kreuzfahrten erhalten zudem für maximal 6 Wochen eine Urlaubspumpe. Dafür sollte man mind. 6 Wochen Wochen vor der Abreise die kostenlose 24-h-Hotline unter 0800/646 46 33 kontaktieren. Die Rücksendung erfolgt per kostenfreiem Rücksendeschein.
Omnipod 5 / Omnipod DASH von Insulet
- Je nach Verfügbarkeit wird ein kostenloses PDM-Leihgerät für die Zeit des Urlaubes angeboten. Voraussetzung ist die laufende OmniPod-Garantiezeit des eigentlichen Systems von 4 Jahren. Die Beantragung muss mind. 3 Wochen vor Reisebeginn getätigt werden und läuft über den Kundendienst von Insulet via 24-h-Hotline 0800/182 16 29 oder per Kontaktformular auf der Hersteller-Website. Die 24-h-Hotline fürs Ausland lautet +49 89/95 46 73 89 Die Rücksendung erfolgt 5 Tage nach Urlaubsende per kostenfreiem Rücksendeschein.
mylife YpsoPump von Ypsomed
- Eine Urlaubspumpe wird nach Prüfung für Auslandsreisen für 1 bis 4 Wochen (oder nach Absprache) kostenlos zur Verfügung gestellt, die man mind. 3 Wochen vor Antritt der Reise unter der ebenfalls kostenlosen Hotline 0800/977 66 33 (Mo. bis Fr., 8 bis 17 Uhr) oder per Mail unter info@ypsomed.de beantragen kann. 24-Stunden-Hotline (auch aus dem Ausland): +49 69/310 19 70. Die Rücksendung erfolgt per Rücksendeaufkleber spätestens 5 Tage nach dem Urlaub. Falls die Pumpe nicht direkt über Ypsomed geliefert wurde, muss eine erfolgte technische Einweisung nachgewiesen werden.
Dana‑i / Dana RS von SoOIL (Vertrieb und Service durch IME-DC GmbH)
- Eine Urlaubspumpe wird nach Prüfung kostenlos für 1 bis max. 3 Wochen (längere Leihdauern müssen mit dem Kundenservice besprochen werden) zur Verfügung gestellt. Beantragung 4 bis 6 Wochen vor Antritt der Reise unter der Servicenummer 09281/850160 . 24-Stunden-Hotline (auch aus dem Ausland): +49 9281/85016888. Die Rücksendung erfolgt per kostenfreiem Rücksendeschein spätestens 7 Tage nach Urlaubsende oder nach Vereinbarung.
t:slim X2 von VitalAire
- Innerhalb der EU und auf definierten Inseln (deutsche Inseln, Mallorca, Gotland, Sizilien, Sardinien, Malta, Zypern (griechisch) und Inseln mit Brücke zum Festland) ist keine Urlaubspumpe im Voraus notwendig – bei einem Defekt wird innerhalb von 2 Tagen (ausgenommen Feiertage und Wochenende) eine Ersatz-Insulinpumpe direkt an die Urlaubsadresse geliefert. Es wird geraten, vorab über die Hotline 0800/100 16 44 (Mo. bis Fr., 8 bis 18 Uhr) zu prüfen, ob dieser Service aktuell Einschränkungen aufgrund lokaler Gegebenheiten unterliegt. Die Hotline aus dem Ausland (24h-Erreichbarkeit für Unsicherheiten und Notfälle) lautet +49 421/48 63 18 63. Für Reisen außerhalb der EU (bzw. nicht abgedeckten Regionen) stellt VitalAire kostenfrei eine Urlaubspumpe zur Verfügung; der Versand erfolgt vor Reiseantritt und sollte rechtzeitig im Voraus beantragt werden, ebenfalls unter der Telefonnummer 0800/100 16 44.
Kaleido von ViCentra
- ViCentra bietet aktuell keinen offiziellen Leih‑ oder Urlaubspumpen-Service für das Kaleido‑System an, allerdings werden im Starter‑Kit standardmäßig zwei Pumpen geliefert, für die eine als Ersatzpumpe für den Urlaub verwendet werden kann. Für weitere Fragen kann der Kundensupport kontaktiert werden unter der Telefonnummer +49 322/21 09 65 80 (auch im Ausland) oder per E-Mail unter der Adresse kaleidocare.de@hellokaleido.com
Medtrum von der Medtrum GmbH
- In Deutschland gibt es aktuell kein Angebot über den Hersteller oder Diabetes-Fachhändler für einen Urlaubs-/Ersatzpumpen-Service. Es ist ratsam, sich vor Urlaubsbeginn bei der Medtrum GmbH über individuelle Lösungen zu informieren via Tel.: 0800/633 87 86 oder E-Mail: info.germany@medtrum.com.
Accu-Chek Combo / Insight / Solo von Roche Diagnsotics
- Der Vertrieb für Accu‑Chek Combo und Accu‑Chek Insight wurde eingestellt, der Urlaubs- oder Ersatzpumpenservice ist für diese Modelle nicht mehr gültig. Für die Accu-Chek Solo ist es ratsam, sich bei Roche Diagnostics über individuelle Lösungen zu informieren über die Hotlines 0800/44 66 80 0 im Inland und +49 621/87 06 61 42 im Ausland oder via Kontaktformular auf der Accu-Chek-Website.
Quelle: Unternehmensangaben 5
Mehr zum Nachschlagen gibt es im Beitrag „Reisen mit Diabetes: Diese Bücher und Materialien helfen weiter“
CGM-Systeme/-Sensoren in Spanien
Was tun, wenn CGM-Sensoren im Urlaub verloren gehen, beschädigt oder gestohlen werden? Und was ist bezüglich der verwendeten Apps zu beachten? Generell sollten ausreichend Sensoren mitgeführt werden, bei Flügen idealerweise im Handgepäck und ein Notfallvorrat im aufgegebenem Gepäck (Hinweis: Die Sensoren unbedingt in thermisch isolierte Hüllen oder Taschen packen, damit sie durch den Temperaturunterschied im Frachtraum keinen Schaden nehmen).
Ersatz bei defekten Sensoren
Spanien gehört zu den Ländern innerhalb der Europäischen Union, in denen der Zugang zu medizinischen Geräten wie CGM-Systemen sehr gut organisiert ist. Reisende aus Deutschland haben gute Chancen, bei Defekten Ersatzsensoren für alle gängigen CGM-System zu erhalten. Auch der Kundenservice der großen Hersteller ist in Spanien in der Regel gut erreichbar. Der Ablauf ist ähnlich wie in Deutschland und anderen westlichen Ländern: Um Ersatz zu erhalten, musst in der Regel ein Nachweis über den Defekt des Sensors erbracht werden, wie z.B. die Seriennummer, den Kaufbeleg oder Fotos des defekten Sensors. Der Austauschprozess wird durch diese Nachweise unterstützt und sorgt dafür, dass der Ersatz so schnell wie möglich organisiert wird. Die Bearbeitung erfolgt in der Regel effizient und innerhalb von ein bis zwei Werktagen, abhängig vom Hersteller und der Region.
Ersatz bei verlorenen oder gestohlenen Sensoren
Bei Anwendungsfehlern, Verlust oder Diebstahl wird in der Regel kein kostenloser Ersatz angeboten. Einige Hersteller bieten jedoch eine Kulanzregelung an, bei der möglicherweise Ersatzsensoren gegen eine Gebühr oder innerhalb eines bestimmten jährlichen Kulanzrahmens zu erhalten sind. Ansonsten müssen Ersatzsensoren eigenständig gekauft werden. In Spanien ist die Verfügbarkeit von CGM-Produkten sehr gut. In großen Städten gibt es spezialisierte Apotheken, Diabetes-Zentren und medizinische Fachgeschäfte, die Ersatzsensoren für verschiedene CGM-Systeme anbieten. Auch Online-Apotheken bieten eine breite Auswahl an. Die Preise sind vergleichbar mit denen in Deutschland, können aber je nach Hersteller und Modell leicht variieren. Der Kundensupport in Spanien ist gut erreichbar und bietet schnelle Hilfe. Der Service erfolgt in der Regel auf Spanisch, aber viele Hersteller bieten auch mehrsprachigen Support an.
Allgemeine Empfehlungen
Generell empfiehlt es sich, vor Reiseantritt alle relevanten Apps und Updates für das jeweilige System auf dem Smartphone zu installieren, da einige Hersteller App-Downloads im Ausland einschränken. Für alle Systeme gilt: Kopien von Quittungen und Rezepten sowie ärztliche Bescheinigungen und Kontaktdaten des Kundendienstes sollten am besten stets mitgeführt werden.
Ergänzend kann eine Reisegepäckversicherung im Falle eines Diebstahls einspringen – jedoch oft nur zum Zeitwert und ohne akuten Ersatz. In der Regel können Sensoren auch vor Ort in Apotheken zum Selbstzahler-Preis erworben werden, wobei zu beachten ist, dass manche Sensoren länderspezifisch sind und nur mit Systemen des jeweiligen Landes kompatibel sind.
Zudem rät es sich, ein System für die punktuelle Blutzuckermessung und ausreichend Teststreifen mitzunehmen.
Quelle: Unternehmensangaben 5

Medizinische Versorgung und Versicherungsschutz in Spanien
Medizinische Versorgung und Versicherungsschutz in Spanien
Spanien verfügt über ein modernes und gut organisiertes Gesundheitssystem mit flächendeckender medizinischer Versorgung. Die Qualität der Betreuung ist insbesondere in Städten und touristischen Regionen sehr hoch. Für Reisende mit Diabetes ist die medizinische Versorgung in der Regel problemlos möglich. Dennoch empfiehlt es sich, ausreichend Medikamente, Insulin und Messzubehör mitzubringen, da spezifische Produkte oder gewohnte Marken nicht überall verfügbar sein könnten (siehe oben).
Zudem ist es ratsam, einen mehrsprachigen Diabetes-Ausweis mitzuführen sowie eine ärztliche Bescheinigung über die Mitnahme von Medikamenten und Insulin im Handgepäck vorzubereiten. Wer einen längeren Aufenthalt plant, sollte sich frühzeitig darüber informieren, wo diabetologische Fachpraxen oder Apotheken mit speziellem Sortiment erreichbar sind.
Versicherungsschutz
Als Mitglied der Europäischen Union erkennt Spanien die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) an. Damit haben gesetzlich Versicherte aus Deutschland im medizinischen Notfall Anspruch auf notwendige ärztliche Leistungen nach spanischem Recht. Die EHIC oder eine provisorische Ersatzbescheinigung (vor Reiseantritt bei der eigenen Krankenkasse erhältlich) dient dabei als Nachweis für den Anspruch auf Sachleistungen wie Arzt- oder Krankenhausbehandlungen.
Der GKV-Spitzenverband weist darauf hin, dass medizinische Leistungen in Spanien unter denselben Bedingungen wie für spanische Versicherte erbracht werden. Für detaillierte Informationen zur Krankenversicherung und zum spanischen Gesundheitssystem stellt die Deutsche Verbindungsstelle Krankenversicherung – Ausland (DVKA) ein Merkblatt zum „Urlaub in Spanien“ bereit. Dort finden sich auch Kontaktdaten spanischer Krankenkassen, bei denen Informationen zu Vertragsärzten eingeholt werden können.
Privatversicherte genießen laut Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) auch in Spanien Versicherungsschutz im Umfang der vertraglich vereinbarten Leistungen. Je nach Tarif gilt der volle Schutz für ein bis mehrere Monate weltweit. Falls eine Rückreise aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich ist, kann sich dieser Zeitraum verlängern. Viele Versicherer bieten zudem die Möglichkeit, den Auslandsschutz vorab individuell zu erweitern. Eine vorherige Klärung mit dem eigenen Versicherungsunternehmen ist dringend zu empfehlen.
Unabhängig von der Art der Krankenversicherung (gesetzlich oder privat) wird der Abschluss einer Auslandsreise-Krankenversicherung dringend empfohlen. Diese deckt Leistungen ab, die im Rahmen der gesetzlichen oder privaten Versicherung unter Umständen nicht übernommen werden – etwa einen medizinisch notwendigen Rücktransport nach Deutschland oder Behandlungen bei Privatärzten bzw. in Privatkliniken.
Quellen: Auswärtiges Amt 2 GKV-Spitzenverband 6 / Deutsche Verbindungsstelle Krankenversicherung – Ausland (DVKA) 7 / Verband der Privaten Krankenversicherung 8

Notfallausweis auf Spanisch
Damit einem im Notfall sofort adäquat geholfen wird, lohnt es sich, einen Notfallausweis dabeizuhaben.
Einen internationalen Ausweis bekommt ihr hier im MedTriX-Shop.
Hier eine spanische Übersetzung für einen Notfall-Hinweis, die man sich auch einfach für die Reise ausdrucken kann:
„Soy diabético y bajo tratamiento de insulina. En caso de mareo, de comportamiento anormal, o de pérdida de conocimiento, hágaseme absorber azúcar o alguna bebida muy azucarada. Si me fuera imposible tragar, o si no recobrara rápidamente el conocimiento conviene hacerme en seguida una inyección de glucagon. Para ello, prevéngase inmediatamente a mi familia, a un médico, o hágaseme tranportar con toda urgencia al hospital.”
„Ich bin zuckerkrank und werde mit Insulin behandelt. Im Fall von Unwohlsein, anormalem Verhalten oder Bewusstseinsverlust geben Sie mir mehrere Stücke Zucker zu essen, Bonbons, Brot oder ein sehr süßes Getränk. Wenn ich nicht schlucken kann oder nicht sehr schnell zu mir komme, sollte man mir umgehend Glukagon injizieren. Dazu benachrichtigen Sie meine Familie oder einen Arzt oder lassen Sie mich sofort ins Krankenhaus bringen.“
Kulinarische spanische Spezialitäten
Reisen bedeutet auch immer ein kulinarisches Abenteuer. In Spanien wollen nicht nur unzählige Tapas entdeckt und probiert werden. Zwei der bekanntesten nationalen Gerichte sind sicherlich die Tortilla und die Paella. Und auch wenn keine Tortilla und Paella ist wie die andere, hier ein grober Anhaltspunkt, um die Kohlenhydrate dafür zu berechnen:
Fotos: Susanne Löw
Tortilla de patatas
Omelett aus Eiern mit Kartoffeln und Zwiebeln, das man portionsweise auch in vielen Tapas-Auslagen findet.
- 100 Gramm haben je nach Kartoffelanteil in etwa 15 bis 20 Gramm Kohlenhydrate
Paella
Reisgericht und ursprünglich das Nationalgericht der Region Valencia; neben der Version mit Gemüse und hellem Fleisch gibt es auch Paellas mit Meeresfrüchten oder vegetarische Varianten.
- 100 Gramm haben je nach Reisanteil in etwa 15 bis 25 Gramm Kohlenhydrate
Gute Reise – buen viaje!
Reisen mit Diabetes: Informationen für ausgewählte Urlaubsländer
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Mit Zucker im Gepäck …
Quellen:
- Eurostat (Stand 5. August 2024)
- Auswärtiges Amt (Stand 4. Juli 2025)
- Diabetes Atlas 2025 Report (11. Ausgabe) der Internationalen Diabetes-Föderation (IDF)
- Agencia Española de Medicamentos y Productos Sanitarios (AEMPS)
- Unternehmensangaben
- GKV-Spitzenverband
- Deutsche Verbindungsstelle Krankenversicherung – Ausland (DVKA)
- Verband der Privaten Krankenversicherung
von Susanne Löw und Gregor Hess (Überarbeitung)
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