- Aus der Community
Umweltschonende Diabetesutensilien: Es wird Zeit!
2 Minuten
In ihrer Kolumne macht sich Tine Gedanken über ein Thema, dass so gut wie gar nicht disskutiert wird: (unnötiger) Müll, der durch Diabetesutensilien anfällt – insbesondere aus Plastik. Sie fragt sich: Geht es nicht auch anders…?
Laufe ich durch Berlin, sehe ich überall: Müll. Auf den Gehwegen, auf dem S-Bahn-Gleis. Die Bilder vom Meer kennt Ihr, oder? Das ist die Realität. Wir haben ein Problem, und wir können es nicht mehr übersehen. Ich selbst versuche, in meinem Alltag so wenig Müll und vor allem Plastik anzuhäufen wie nur irgendwie möglich. Denn dieses Plastik ist eine Plage für unsere Erde und damit für uns. Nicht umsonst will die EU kleinteiliges Einweg-Plastik wie Strohhalme oder Besteck aus Plastik verbieten.
Inzwischen habe ich eine große Sammlung an wiederbenutzbaren Einkaufstaschen angehäuft, habe immer eine dabei. Gemüse versuche ich, sooft es geht, unverpackt zu kaufen. Wir sind mit dem Thema Plastik noch lange nicht da, wo wir sein könnten – aber sich des Problems bewusst zu sein, daraus Konsequenzen zu ziehen und bewusst Entscheidungen zu treffen, macht schon sehr viel aus, wenn wir alle mitmachen.
Unschön und umweltbelastend: Wegwerf-Pens aus Plastik
Betrachte ich nun meine Diabetesutensilien, sehe ich sehr viel Plastik. Aber es muss doch sein, oder? Schließlich muss alles steril verpackt und funktional bleiben – und am Ende geht’s doch nur um unsere Gesundheit, oder? Im Moment funktioniert leider nur ein bestimmtes Basalinsulin bei mir, und diesesgibt es ausschließlich in Wegwerf-Pens. Die sind nicht nur sehr hässlich (ja, ich mag es, wenn meine Diabetessachen schön aussehen, schließlich muss ich sie jeden Tag anschauen!), sondern auch noch komplett aus Plastik. Und auch, wenn das Insulin für mich passt, tut es mir jedes Mal weh, diesen Pen rauszuholen.
Spreche ich mit anderen Menschen mit Diabetes über das Thema, gibt es fast immer zwei Lager: die, die mir zustimmen und finden, es müsse sich etwas ändern – und die, die mich für meine Gedanken auslachen und sagen, dass es den Pharmaunternehmen völlig egal sei und es denen eh nur ums Geld gehe. Dass Geld in der Pharmaindustrie eine große Rolle spielt, ist mir sehr bewusst. Ich lebe schließlich nicht auf dem Mars und auch nicht in einer glitzernden Einhornwelt fernab des Kapitalismus.
Nachhaltigere Produkte müssen auf den Markt!
Dennoch glaube ich, dass wir als Gemeinschaft uns der Verantwortung stellen sollten: Es müssen nachhaltigere Produkte auf den Markt gebracht werden –egal, ob es um Strohhalme aus nachhaltigen Materialien geht oder um Insulinpens. Nachhaltigkeit ist schon lange kein Trend mehr, und auch die Diabetesindustrie muss nachziehen!
Wusstet Ihr, dass Deutschland eines der wenigen Länder ist, in denen wiederverwendbare Insulinpens benutzt werden? Hier aber leider auch immer weniger. Der Rest der Welt nutzt Wegwerf-Pens: Wenn die Patrone leer ist, wird das ganze Teil weggeworfen. Da kommen auf einen Menschen ganz schön viele solcher Wegwerf-Pens.
Eure Tine
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2018; 67 (8) Seite 38
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sveastine postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes und Psyche vor 3 Tagen, 10 Stunden
hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid
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stephanie-haack postete ein Update vor 4 Tagen, 7 Stunden
Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂
Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/
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lena-schmidt antwortete vor 4 Tagen, 6 Stunden
Ich bin dabei 🙂
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina-
darktear antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig
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Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike
@mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid
Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike