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Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt: #1 | Wie alles begann…
3 Minuten

Meine Reise startete mit einem kleinen roten Fleck. Ein Fleck, so unscheinbar, dass man ihn als einen alltäglichen Bluterguss wahrnahm. Doch das dieser rote Fleck einmal mein Leben retten und dieses um 360° Grad auf den Kopf stellen würde, dass wusste zu diesem Zeitpunkt niemand.
Doch beginnen wir von vorne…
Ich war nie der typische sommerliche Bein-Zeiger. Was dazu führte, dass meine Beine einfach nur käsig, wie die Ummantelung eines Camemberts, waren. Bemalt mit vielen kleinen Muttermalen und dem ein oder anderen blauen Fleck. Oh ja, ich hatte bisher schon einige blaue Flecke. Nicht zuletzt aufgrund eines schlechten sehr Bindegewebes.
Caro im Video-Porträt
➤ „Die Diagnose war für mich ein Signal zum Aufwachen“
Im November 2019 entdeckte ich einen neuen kleinen rötlichen Fleck. Er war zu dem Zeitpunkt der Einzige an meinen nackten, käsigen Schienbeinen. Wahrscheinlich ein Mitbringsel aus meinem letzten Urlaub, der vor wenigen Tagen endete. Doch das Komische dieses Mal war, dass er nach 4 Wochen immer noch nicht verschwunden ist und sogar ein neuer sowie ähnlich ausschauender Freund dazukam. War ich zu diesem Zeitpunkt beunruhigt? Auf keinen Fall. Hatte ich vor zum Arzt zu gehen? Erstmal abwarten. Vielleicht brauchte die Heilung dieses Mal einfach mehr Zeit als sonst…

Wochen vergingen und bis Ende April hatten sich mittlerweile viele kleine Flecken gebildet gehabt. Alle hielten sich hartnäckig und wurden dunkler mit der Zeit, was dazu führte, dass ich sie nicht mehr länger ignorieren konnte. Lange Rede, kurzer Sinn – es war höchste Eisenbahn zum Hautarzt zu gehen. Ein Anruf hier und da und schon bald saß ich im Wartezimmer.
Ich erinnere mich an das Gespräch, als wäre es erst gestern gewesen. Der Hautarzt vermutete, dass es wahrscheinlich eine sehr verspätete allergische Reaktion auf die Mückenstiche seien, die ich mir im Sommerurlaub 2018 durch Tigermücken am Gardasee eingefangen hatte (siehe Bild links). Doch mit einer täglichen Portion Kortisonsalbe für die nächsten 14 Tage, sollten die Flecken zeitnah wieder verschwinden. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie unfassbar erleichtert ich über diese Aussage war. Etwas Kortisonsalbe und schon verschwinden meine kleinen neuen Begleiter – wie durch Zauberhand. Pünktlich zum Sommeranfang!

Doch es sollte vorerst eine Illusion bleiben. Denn auch nach 12-wöchiger Behandlung mit der Kortisonsalbe waren die Flecken unverändert sichtbar. Der nächste Behandlungsansatz sah vor, dass wir eine Hautprobe entnahmen, um nun der Ursache auf den Grund zu gehen. Gesagt, getan!
Leider lieferte die erste Probenentnahme kein eindeutiges Ergebnis. Die Vermutung des Labors war, dass es sich um eine Art „Verkapslung der Mückenstiche“ handle. Doch war die Aussage in dem Ausmaß überhaupt realistisch? Da man Verkapslungen nicht behandeln, sondern lediglich operativ entfernen kann, wollte ich mir unbedingt eine zweite Meinung einholen. Auf Empfehlung meines Hautarztes hin, sollte ich einmal die Hautklinik der Uniklinik aufsuchen. Ich weiß noch, wie ich vorne an der Rezeption stand, wartend auf meine Überweisung, als mein Hautarzt nochmal zu mir kam und mich fragte, ob ich Diabetes hätte. Wie lächerlich, dachte ich. Sowas bekommen nur alte Leute…
Mittlerweile war Spät-Sommer und auch meine Freundinnen hatten meine Flecken an den Unterschenkeln entdeckt. Ich erinnere mich noch, wie ich einer Freundin erzählte, wie frustriert und verzweifelt ich doch war, da es bislang keine Lösung gab und alles mehr oder weniger ins Schwarze verlief. Da meine Freundin zu dem Zeitpunkt selber mit schweren hormonellen Haut-Unreinheiten zu kämpfen hatte, schlug sie mir vor, ein Blutbild bei meinem Hausarzt machen zu lassen. Vielleicht läge der Ursprung in einem Nährstoffmangel. Klang wahrscheinlich, oder?
Mitte September saß ich also bei meiner Hausärztin zur Blutabnahme. Für den 18. September war bereits der Termin zur Ergebnis-Besprechung angesetzt. Am Morgen der Ergebnis-Besprechung musste ich nochmals einen kleinen Bluttest machen. Wofür genau, wusste ich nicht. Doch die Ärztin würde es mir im Nachhinein erklären. Also, ließ ich mir nochmal ganz tapfer Blut abnehmen, ging zurück ins Wartezimmer und wartete darauf aufgerufen zu werden.
Angekommen im Sprechzimmer, setzte ich mich auf den Patientenstuhl gegenüber vom Schreibtisch der Hausärztin und wartete geduldig auf den Befund. Vorausgesetzt, es gäbe einen. Meine Vermutung lag bei einem Magnesium oder Eisenmangel. Doch behielt ich recht?
Meine Hausärztin schaute auf ihren Computer und sagte zu mir „Frau R., ich sage Ihnen jetzt einfach wie es ist: Sie haben Diabetes.“
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nina33 postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes Typ 3c vor 3 Tagen, 11 Stunden
Hallo guten Abend ☺️
Ich heiße Nina, bin 33j jung und Mama von drei zauberhaften Mädels.
Und vor kurzem bekam ich die Diagnose Diabetes Typ 3c. Nach 5 Jahren – 11 Bauchspeicheldrüsen Entzündungen und schwangerschaftsdiabetes 2024, hat meine Drüse nun fast aufgegeben.. Ich bin irgendwie froh diese Schmerzen nicht mehr zu haben, aber merke wie schwer der Alltag wird. denn hinzukommt noch dass ich alleinerziehend bin.
Aktuell komme ich überhaupt nicht klar mit der ganzen Situation, täglich habe ich hunderte Fragen die niemand beantworten kann. Dass ist mehr als verrückt.
Wie habt ihr euch gefühlt in dem Moment als es diagnostiziert wurde?Ich freue mich sehr auf einen netten Austausch und eure Erfahrung.
Liebe Grüße, schönen Abend
Nina 🙂-
wolfgang65 antwortete vor 2 Tagen, 21 Stunden
Willkommen Nina, …
da hast du ja sich schon einiges hinter Dir. Wie schaut es bei Dir mit Mutterkindkur aus, auch in hinblick einer Diabetesschulung. Hast du guten Diabetologen, Teilnahme DMP, Spritzt du selber oder Pumpe, auch hier gibt es viele Fragen. Wie sieht es mit Selbsthilfegruppen bei Euch aus. …
Oder Forum? Gerade am Anfang, wo noch alles neu ist, – ist es schon eine tägliche Herausforderung, – da kann es hilfreich sein kleine Ziele sich zu setzen. Dabei finde ich die Aktzeptanz am wichtigsten, oder auch sich selber spritzen zu müssen, oder das Weg
lassen bzw. bändigen des Naschen … etc. Kleine Schritte …Viele Fragen bekommst du auch in eine Diabetes-Schulung beantwortet,
falls noch nicht gemacht, spreche das bei Deinem Diabetologen an!Über weiteren Austausch bin ich auch erfreut, schildere ruhig deine Bausstellen, … doch letztendlich sollte Dein Arzt das beurteilen.
LG
Wolfgang
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swalt postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Dia-Newbies vor 4 Tagen, 16 Stunden
Hallo zusammen. Ich möchte mich erst einmal vorstellen. Ich bin “noch” 59 Jahre, und habe wahrscheinlich seit 2019 Diabetes. Ich würde mir wünschen, endlich angekommen zu sein. Wahrscheinlich seit 2019, weil ich in einem Arztbrief an meinen damaligen Hausarzt zufällig auf den Satz: “Diabetes bereits diagnostiziert” gestoßen bin. Ich habe meinen Hausarzt dann darauf angesprochen und wurde mit “ist nicht schlimm” beschwichtigt.
Lange Rede. Ich habe einen neuen Hausarzt und einen sehr netten Diabetologen, bei dem ich jetzt seit 4 Jahren in Behandlung bin. Ich vertrage die orale Therapie nicht und spritze ICT. Dennoch bin ich in diesem Thema immer noch absoluter Neuling. Natürlich habe ich viermal im Jahr ein Gespräch mit meinem Diabetologen. Das hilft aber im täglichen Umgang nicht wirklich. Auch die anfangs verordnete Schulung war doch sehr oberflächlich und das war es. Ich kenne nicht die Möglichkeiten, die mir zustehen. Ich habe mir alles, was ich zu wissen glaube aus Büchern angelesen. Irgendwie fühle ich mich allein gelassen, irgendwie durchgerutscht. Ich kenne niemanden in meinem Bekanntenkreis, der Diabetes hat und die nächste Selbsthilfegruppe ist über 50 km entfernt.
Und so bin ich jetzt hier gelandet. Ich möchte wissen, wie ihr das handhabt, damit ich verstehe, was ich richtig mache und was falsch. Damit ich weiß, dass ich nicht allein damit lebe.-
lena-schmidt antwortete vor 3 Tagen, 19 Stunden
Hallo Dia-Newbie 🙂 Schön, dass du den Weg zum Diabetes Anker gefunden hast. Ich bin Lena, die Community-Managerin hier und bis sich ein paar Community-Mitglieder bei dir melden, kannst du die Zeit vielleicht mit diesem Artikel überbrücken (https://diabetes-anker.de/behandlung/behandlung-des-diabetes-diese-buecher-und-materialien-helfen-weiter/). Vielleicht findest du noch wichtige Infos für dich, um deinen Alltag zu vereinfachen. 🙂 Ansonsten findest du beim Diabetes-Anker auch fundiertes Wissen zum Thema ICT von Expert:innen aber auch von Menschen mit Diabetes…Viele Grüße Lena
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