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Blickwinkel
3 Minuten
Manchmal wirkt alles grau und düster, selbst wenn die Sonne scheint, Vögel zwitschern und der Frühlingsduft in der Nase kitzelt. Gedanken schwirren verwirrt umher und nichts erscheint mehr einen Sinn zu ergeben.
Tage, Wochen und Monate flogen dahin, ohne dass sich etwas veränderte, während mich immer wieder dieselben brennenden Fragen quälten. Wozu das alles? Wie kann ich wieder einen Sinn in meinem Leben finden? Was ist der Beitrag, den ich in der Welt leiste?
Auf all diese Fragen hatte ich im vergangenen halben Jahr keine zufriedenstellende Antwort. Jeden Tag tat ich das, was ich tun musste, und versuchte, mich damit abzufinden, aber es machte mir weder Spaß, noch erfüllte es mich wirklich. Es war klar, dass ich etwas ändern musste, aber ich hatte keine Ahnung, wie.
Der Moment, der etwas änderte
Wie das manchmal so ist, wenn man nicht mehr weiterweiß, passiert etwas, was den Blick auf die Dinge komplett verändert. In meinem Fall war es eine Geschichte von Vera Birkenbihl. Sie erzählte von einem Fixstern am Horizont, der dem Leben eine Richtung gibt, der einen leitet und bei dem man weiß, dass er da ist, selbst wenn Wolken ihn bedecken.
Ich dachte immer, dass dieser Fixstern etwas ganz Persönliches sein musste, was genau auf mich zugeschnitten war. Nach Vera Birkenbihl funktionierte aber auch ein ganz allgemeiner Fixstern. Als Beispiel nannte sie, jeden Tag zu versuchen, sein Bestes zu geben.
Also stellte ich mir die Frage, was passieren würde, wenn es mein Ziel wäre, jeden Tag mein Bestes zu geben. Mein Leben hätte dann zumindest wieder einen Sinn, dachte ich. Zudem würde ich vermutlich jeden Tag besser werden in dem, was ich tat. Außerdem: Was hatte ich schon zu verlieren, schlimmer als jetzt konnte es ohnehin nicht werden.
Ich will jeden Tag mein Bestes geben!
Seit dem letzten Monat testete ich nun mein neues Lebensziel und muss sagen, dass es sich extrem befreiend anfühlt. Es ist, wie wenn eine Last von meinen Schultern fallen würde.
Egal ob ich mir die Frage nach dem Sinn des Lebens stellte oder die, warum ich Diabetes bekam, beides hatte dieselbe Folge. Es führte dazu, dass ich keine richtigen Entscheidungen traf und nicht ins Handeln kam. Mit meinem neuen Lebensziel konnte ich das nicht länger. Ganz ähnlich wie bei dem Diabetes musste ich akzeptieren, was ist und wie ich meine Lage täglich verbessern konnte.

Mit diesen Gedanken wurden die Tage allmählich heller und heller. Zwar gab es noch immer Rückschläge, aber diese Rückschläge hatten nun einen Sinn für mich. Nämlich an ihnen zu wachsen und dabei der Beste zu werden, der ich werden kann.
Nicht zu jeder Zeit gelingt es mir, der Beste zu sein, der ich sein kann. Aber wenn ich bereits in allem und zu jeder Zeit der Beste wäre, wozu wäre ich dann noch hier? Gerade dieses Streben macht das Leben doch erst aus, oder?
Mein neuer Blickwinkel verändert alles!
Diese Erkenntnis wurde mir besonders die letzten Monate schmerzlich bewusst.
Erst als ich meinen Blickwinkel veränderte, konnte ich die wundervollen Dinge um mich herum erkennen. Jeder Morgen, an dem die Sonne aufgeht und ich noch am Leben bin, ist doch bereits ein Wunder, oder nicht? Deshalb suche ich nicht mehr länger nach meinem Lebenssinn oder warum ich Diabetes bekam, sondern betrachte jeden Tag als Geschenk und versuche, mein Bestes zu geben.
Manchmal wirkt alles grau und düster, selbst wenn die Sonne scheint, Vögel zwitschern und der Frühlingsduft in der Nase kitzelt. Meine Aufgabe besteht jetzt darin, meinen Fokus und meine Perspektive auf die Sonne, die Vögel und den Frühlingsduft zu lenken.
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 6 Tagen, 23 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 6 Tagen, 18 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig