Zwei Schritte für ein angenehmeres Leben mit dem Diabetes-Monster!

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Zwei Schritte für ein angenehmeres Leben mit dem Diabetes-Monster!

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Ein besseres Leben mit Diabetes wünschen wir Diabetiker uns doch alle irgendwie. Besser geht’s immer! Ich kann leider mangels gewisser Fähigkeiten keine Pumpe oder Messgerät entwickeln, welches uns allen gleich gut gefällt und unser aller Leben verbessern kann. Jeder von uns ist anders. Der eine will schlauchlos, der andere will W-Lan, die andere braucht Touchscreen oder Licht und wieder eine andere nutzt gerne einen Bolusrechner. Vielleicht verbindet das ja irgendeiner mal in ein Non-Plus-Ultra-Gerät, welches es tatsächlich schafft, unser Leben mit Diabetes nachhaltig zu verbessern. Aber bis dahin versuche ich es, mit meinen noch recht neuen Erfahrungen als junge Frau mit Diabetes mellitus Typ 1 zu helfen, wo ich kann.

Vor gut eineinhalb Jahren wurde bei mir Diabetes mellitus Typ 1 diagnostiziert, ich war 22 Jahre alt und mitten in meinem Studium. Natürlich war das erst einmal ein Schock. Ich wusste absolut nichts über diese Autoimmunkrankheit und zu dem Zeitpunkt der Diagnose ging es mir körperlich extrem schlecht. So verbrachte ich mein viertes Semester damit, mehr über diesen Diabetes zu erfahren und als Teil von mir in meinem Leben zu akzeptieren, anstatt ordentlich für mein Studium zu arbeiten und mich voll darauf zu konzentrieren. Aber das brauchte ich auch! Dann nahm ich mir ein Jahr Uni-Auszeit. Lebte, lernte meinen Körper mit Diabetes kennen, verstand, ERlebte. Und vor allem erfuhr ich eins: Ich bin nicht alleine! Es gibt viele von meiner Sorte, allesamt Menschen mit Diabetes – und sie leben, sind glücklich, reisen, essen alles, was ihnen schmeckt, gehen auf Abenteuer, online und offline. Es half mir sehr, meinen neuen Begleiter in meinem Leben zu akzeptieren. Und das war sehr wichtig. Denn Akzeptanz ist der erste Schritt für ein besseres Leben mit Diabetes.

Immer wieder lerne ich Menschen da draußen kennen, die ihren Diabetes entfernen wollen, am liebsten wegoperieren lassen würden. Sie fühlen sich damit unwohl, schämen sich, verstecken sich damit, fühlen sich wie ein anderer Mensch, auch nach Jahren mit der Krankheit. Das führt meist dazu, dass sie wenig über den Diabetes wissen, sich vielleicht weniger um sich und ihren Begleiter kümmern. Vor einiger Zeit fragte mich jemand: „Kann ich mit Diabetes jemals wieder glücklich werden?“ Und ich antwortete: JA! – Dafür ist es wichtig, sich mit dem Diabetes zu verbünden und ihn mit in sein eigenes Boot zu holen. Er ist nun ein Teil von dir. Er ist nicht du und du bist nicht er, aber ihr seid ab jetzt unzertrennlich und es wäre besser, wenn ihr euch direkt versucht „anzufreunden“, statt euch nur zu streiten. Diabetes darf nicht dein Leben bestimmen, sondern du bestimmst über den Diabetes und er hat ausnahmsweise die Ehre, mit dir zusammenarbeiten zu dürfen – er hätte sich ja auch jemand anderen aussuchen können. Du hast die Leine in der Hand. Das habe ich auch bei den anderen Menschen mit Diabetes, die ich im Laufe der letzten eineinhalb Jahre kennen lernen durfte, gelernt. Und somit wären wir schon beim zweiten Schritt für ein besseres Leben mit Diabetes: Finde andere, denen es genauso geht, wie dir. Sei es on- oder offline. Sei es nur als Stiller Zeitungs- oder Blogleser, als Schreibwütiger in der Diabetes Online Community oder im echten Leben bei Stammtischen oder auf Diabetestagungen. Tausch dich aus, lass deine Sorgen raus, lerne das Neueste aus der Diabetestechnik kennen und finde heraus, dass andere Menschen da draußen die gleichen Probleme haben, wie du! Nichts hat mir so sehr geholfen, wie der Austausch mit anderen Menschen mit Diabetes. Wir alle stellen uns unseren Ängsten und Problemen mal besser, mal schlechter. Kein Tag ist gleich.

Es hat mir einfach schon gereicht, zu realisieren, dass uns alle etwas Besonderes verbindet. Manchmal kommt die Akzeptanz auch erst nach dem Austausch mit anderen Diabetikern. Die Reihenfolge dieser zwei Schritte ist nicht wichtig. Nur DASS sie passieren, kann euch nachhaltig in eurem Leben mit Diabetes beeinflussen und helfen. Und dass ihr diesen Text hier gelesen habt, ist schon ein Schritt in die richtige Richtung 🙂

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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