Diabetes dominiert

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Diabetes dominiert

Chronische Krankheiten wie Diabetes dominieren das Krankheitsgeschehen. Das ist eines der Ergebnisse des Berichts “Gesundheit in Deutschland”, den das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und das Robert Koch-Institut (RKI) im Dezember in Berlin vorgestellt haben.

Unser Ziel ist, dass sich alle Menschen in unserem Land unabhängig von Wohnort und Geldbeutel auch in Zukunft auf eine hochwertige medizinische Versorgung verlassen können”, sagte dazu Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe. Dabei ginge es “selbstverständlich auch immer zugleich um die nachhaltige Finanzierung unseres Gesundheitswesens”.

Nichtübertragbare, chronische Krankheiten wie Diabetes spielen in der Versorgung von heute eine entscheidende Rolle. So hat die Zahl der bekannten Diabeteserkrankungen weiter zugelegt, ein Drittel dieses Anstiegs geht auf die demografische Alterung zurück. Bei 7,2 Prozent der Erwachsenen im Alter von 18 bis 79 Jahren (rund 4,6 Mio.) wurde Diabetes diagnostiziert, bei 2 Prozent der Erwachsenen (1,3 Mio.) liegt ein unerkannter Diabetes vor. Nimmt man die über 80-Jährigen hinzu, ergibt dies eine Gesamtzahl von etwa 6,7 Mio. Menschen mit einem bekannten oder mit unerkanntem Diabetes in Deutschland.

Diabetes-Häufigkeit: im Nordosten höher, im Südwesten niedriger

Beobachtet wurden außerdem regionale Unterschiede in der Häufigkeit (Prävalenz) des bekannten Diabetes – im Nordosten liegt sie höher, im Südwesten dagegen niedriger. Die Ursache liegt womöglich in den regionalen Lebensbedingungen und der sozialen Lage. Ähnliche regionale Verteilungsmuster zeigen sich für viele Risikofaktoren wie Übergewicht und Fettleibigkeit, unausgewogene Ernährung, Alkoholkonsum und Rauchen und für Herz-Kreislauf- und Stoffwechselkrankheiten.

Einen wichtigen Beitrag, um große Volkskrankheiten wie den Typ-2-Diabetes und dessen “schwerwiegende Krankheitsfolgen” zu vermeiden, leiste die Prävention, unterstreichen RKI und BMG gemeinsam. So setzt das im Sommer 2015 in Kraft getretene Präventionsgesetz dort an, wo Menschen leben, lernen und arbeiten. Lebensbereiche wie Kita, Schulen, Betriebe, Wohnumfeld und Pflegeeinrichtungen müssten gesundheitsförderlich gestaltet werden, damit alle unabhängig von Einkommen und sozialer Herkunft erreicht werden, heißt es weiter.

Nationales Diabetes-Register – der Anfang ist gemacht!

Die “Bekämpfung von Diabetes” treibt das Bundesgesundheitsministerium nach eigenen Angaben mit weiteren Maßnahmen voran. Beim Robert Koch-Institut in Berlin wird momentan ein Nationales Diabetes-Überwachungssystem (“Diabetes-Surveillance”) aufgebaut. Es soll eine verlässliche, datengestützte Entscheidungsgrundlage und eine fortlaufende nationale Diabetesberichterstattung für weitere gesundheitspolitische Maßnahmen bilden. Zugleich plant das BMG, Aufklärung und Information der Bevölkerung über Diabetes und dessen Prävention weiter zu verstärken.

Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), die von Anfang an am Aufbau des Registers beteiligt war, begrüßt diese positive Entwicklung, weist aber auch darauf hin, dass die Einrichtung eines Nationalen Überwachungssystems nicht automatisch eine Verbesserung der Versorgungslage und der Präventionsmaßnahmen nach sich zieht. Es fehle die Formulierung konkreter Maßnahmen einer Nationalen Diabetes-Strategie, kritisiert die DDG.

Die Einrichtung des neuen Überwachungssystems könne nur ein erster Schritt auf dem Weg dorthin sein. “Es ist wichtig, alle verfügbaren Datenquellen zu nutzen, um Erkrankungsverläufe und deren Behandlung lückenlos zu erfassen und auszuwerten”, sagte Prof. Dr. Jochen Seufert, Sprecher der Kommission Versorgungsforschung und Register der DDG. “So können nicht nur Versorgungsstrukturen optimiert, sondern auch effektive Präventionsstrategien entwickelt werden.”

Starkes Signal durch den Minister: Diabetes in der Politik angekommen

Die Ankündigung des neuen Daten-Systems durch den Gesundheitsminister zeigt: Die Bedeutung der Diabetes-Epidemie ist in der Politik angekommen, so die Fachgesellschaft.

Der neue Bericht “Gesundheit in Deutschland” ist nach 1998 und 2006 die dritte umfassende Darstellung zu Gesundheitszustand, Gesundheitsverhalten und Gesundheitsversorgung der Bevölkerung in Deutschland (www.rki.de/gesundheitsbericht).


von Angela Monecke
Redaktion Diabetes-Journal
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2016; 65 (2) Seite 40-41

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  • loredana postete ein Update vor 22 Stunden, 7 Minuten

    Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

  • ambrosia postete ein Update vor 1 Tag, 19 Stunden

    Ich wünsche allen einen schönen Mittwoch.

  • Hallo, ich bin Stefanie, die Diagnose Typ 1, habe ich vor drei Monaten bekommen.
    Ich merke wie es mir aktuell mit der Diagnose eher schlechter, als besser geht und meine Depression wieder da ist und ich auch eine neue Therapie starten werde. Ich habe aber das Gefühl, dass mich niemand Freundeskreis verstehen kann, weil niemand weiß, wie sehr diese Diagnose das Leben durcheinander bringt und ich auf so vieles aufpassen muss. Vor zwei Wochen hatte ich meine Schulung, tatsächlich fällt mir der Umgang mit dem Diabetes eher sogar schwerer. Eine Leichtigkeit (ist auch zu viel verlangt) ist nicht eingetreten. Sicherheit nur etwas.
    Es gibt bei mir leider keine Selbsthilfegruppen vor Ort, darum habe ich mich nun entschieden, den Diabetes Anker beizutreten und hoffe auf Verständnis von “Gleichgesinnten”
    Viele Grüße

    • Hallo Stefanie, schön ,dass du da bist. Wir treffen uns zum virtuellen Austausch nächste Woche Donnerstag. Vielleicht hast du ja Zeit und kannst dich einwählen 🙂 Ich freue mich, wenn wir uns dort sehen. Liebe Grüße Lena

      Virtuelles Diabetes-Anker Community-MeetUp im Dezember

    • Hallo Stefanie! Ich weiß noch wie es nach meiner Diagnose war – es dauert bis da von Leichtigkeit die Rede sein kann. Und das Umfeld tut sich oft sehr schwer das alles zu verstehen. Es wird besser aber es braucht Zeit. Alles Gute

    • @lena-schmidt: Hallo Lena, ich habe angemeldet und steht auch fest im Kalender.

    • @moira: Danke dir, ja es ist nicht ganz leicht damit klarzukommen und du hast recht, das Umfeld stellt mir Unmengen an Fragen, aber die kann ich aktuell selbst nicht beantworten, weil ich selbst genügend habe und andere Prios. Am schlimmsten empfinde ich die gutgemeinten “Ratschläge”.

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