- Soziales und Recht
Gesund leben in der Pandemie? Schwierig!
3 Minuten
Tagsüber im Homeoffice mit Keksen und Schokolade, abends auf der Couch mit Chips: Die Corona-Pandemie ist der Diabetes- und Adipositasprävention nicht gerade förderlich.
Dies wurde im Rahmen einer politischen Podiumsdiskussion zum Thema „Corona und Diabetes“ diskutiert, die diabetesDE im Juni in Berlin veranstaltet hat. Wegen seiner meist düsteren COVID-19-Prognosen gilt er inzwischen als „Pessimist der Nation“: Prof. Dr. Karl Lauterbach (MdB, SPD). Auch mit Blick auf die Diabetes-Pandemie sehen seine Zukunftsaussichten nicht gerade gut aus: „Da bekommen wir noch ein Problem, weil Bewegungsarmut, Gewichtszunahme und das Versäumen von Arztterminen zusammenkommen.“
Der SPD-Gesundheitsexperte rechnet dadurch mit vielen weiteren neuen Diabetesfällen. Auf dem Vormarsch befindet sich momentan auch die hochinfektiöse Delta-Variante des Coronavirus. Lauterbach, der selbst als Impfarzt in einem Impfzentrum in Leverkusen aushilft, fordert hier: „Wir müssen Menschen mit Diabetes und mit den Vorstufen des Diabetes bevorzugt impfen, das ist gar keine Frage.“
Prof. Dr. Karl Lauterbach (MdB, SPD).
Die Einführung eines strukturierten Behandlungsprogramms für Menschen mit starkem Übergewicht – das Disease Management Programm (DMP) Adipositas – über das der Bundestag derzeit berät, findet er „großartig“ (wir berichteten, siehe www.bit.ly/2UD4iTR). Ob eine individualisierte Ernährungsberatung dann auch in das neue DMP Adipositas aufgenommen werde, wurde vom Publikum im Chat gefragt. Lauterbach plädiert dafür, vor allem wegen der teils starken kulturellen Unterschiede der Patient:innen: „Ich kann keine deutsche Hausmannskost anbieten, wenn die Menschen aus dem arabischen Raum kommen.“
Diabetes-Strategie – ein „Papiertiger“?
Dietrich Monstadt (MDB, CDU) sei einer „der Treiber, schon seit Jahren“, damit die Nationale Diabetes-Strategie (NDS) endlich ins Rollen kommt, sagte Moderator Wolfgang van den Bergh, Herausgeber der Ärzte Zeitung. Seit Juli 2020 ist die Strategie beschlossene Sache. Doch wie lässt sich verhindern, dass sie zum „Papiertiger“ mutiert?
Dietrich Monstadt (MdB, CDU).
Es sei „ein starkes und klares Bekenntnis“, dass das Parlament den Diabetes als Volkskrankheit zur Kenntnis genommen habe, um die man sich nun „speziell kümmern“ müsse. Monstadt ist u. a. Berichterstatter für Diabetes und Adipositas der CDU/CSU-Fraktion und selbst an einem insulinbehandelten Typ-2-Diabetes erkrankt. Durch die Corona-Pandemie sei die NDS jedoch erneut ins Stocken geraten. Die Strategie hätte über das Bundesgesundheitsministerium, aber auch ressortübergreifend von anderen Ministerien auf den Weg gebracht werden können. Die Umsetzung hake demnach noch, hier müssten nun endlich konkrete Schritte folgen.
Ernähren Sie sich gesund, bewegen Sie sich doch mehr: Diese Appelle seien weitgehend wirkungslos, da sie im Alltag nicht funktionierten, erklärte Dr. Kirsten Kappert-Gonther (MdB, Bündnis 90/Die Grünen). Für gesunde Lebensbedingungen zu sorgen, sei vielmehr eine politische Aufgabe – damit es „wahrscheinlicher wird, dass sich die Menschen gut und gerne bewegen – von Kindesbeinen an“.
Dr. Kirsten Kappert-Gonther (MdB, Bündnis 90/Die Grünen).
Bevor Karl Lauterbach wegen eines Folgetermins die Podiumsdiskussion vorzeitig verlassen musste, gab er noch eine – diesmal eher positive – Prognose ab. Wie das Robert Koch-Institut bereits bekannt gab, gilt die Delta-Variante für Deutschland als dominant. Von einer „großen Welle“ und dass „wir nochmals in einen Lockdown müssen“, geht Lauterbach aber nicht aus. Inzwischen seien viele Menschen geimpft. Das Risiko für die Ungeimpften schätze er allerdings als „enorm hoch ein“.
Die komplette Veranstaltung im Video:
Autorin:
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Erschienen in: Diabetes-Journal, 2021; 70 (8) Seite 48-49
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen, 1 Tag
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig