- Soziales und Recht
Versager unter sich
2 Minuten
Nun ist wieder Hochsaison für gute Vorsätze – und zum Wohle der Patienten sollten diese auch endlich mal Entscheider in Wirtschaft und Gesundheitspolitik haben, findet Alex Adabei in der Kolumne Zum guten Schluss.
Gute Vorsätze fassen – das ist mein traditioneller Start ins neue Jahr. Ebenso traditionell sind die guten Vorsätze drei Wochen später wieder aus meinem Leben verschwunden. Blöd – und frustrierend. Jetzt bin ich doch ein Versager, oder? Na, das Leben geht trotzdem weiter. Tief in mir sitzen die guten Vorsätze natürlich noch, nagen an mir, verhöhnen mich. Echt frustrierend – aber ich bin sehr gut darin, die Plagegeister mundtot zu machen.
Meine Freundin hat auch gute Vorsätze. Besser und mehr noch: Sie hat den festen Plan, sich gut um ihren Diabetes zu kümmern, und das tut sie auch. Ich bewundere ihre Disziplin. Klar, wenn sie sich nicht um gute Werte bemüht, geht es ihr mies, und es drohen Folgeerkrankungen. So gesehen hat sie keine Wahl.
“Richtiges” Insulin endlich gefunden – und gleich wieder verloren
Zurzeit sind ihre Werte wirklich schlecht – und es geht ihr wirklich mies. Das kann sie schlecht ignorieren, aber auch nur wenig dagegen tun: Die Probleme begannen, als die Preisverhandlungen für das Basalinsulin Tresiba, mit dem sie so gut zurechtkommt, scheiterten. Die Krankenversicherung wird die Kosten für das Insulin nicht mehr übernehmen.
Das bedeutet für meine Freundin: Sie muss wieder auf ein anderes Basalinsulin wechseln. Diese Prozedur hat sie schon einige Male mitgemacht, und deshalb war sie damals ja so glücklich, als sie endlich gemeinsam mit ihrer Ärztin das für sie richtige Insulin –eben Tresiba – gefunden hatte. Aber sie hat keine Wahl: Sie wird erneut neu eingestellt – mit den schon bekannten miesen Folgen.
Zeit für gute Vorsätze bei den Entscheidern in Wirtschaft und Politik!
Ihre letzte Hoffnung ist nun, dass sie eine Insulinpumpe bekommt; der Antrag wird so schnell wie möglich gestellt. Ob und wann die Pumpe bewilligt wird, weiß meine Freundin natürlich nicht. Bis dahin muss sie durchhalten, soll sich so wenig Stress wie möglich zumuten. “Aber”, sagt sie, “wenn ich noch weniger mache als jetzt, kann ich ja auch gleich gar nix mehr machen.”
Wer ist hier gescheitert, wer hat hier versagt? Bestimmt nicht meine Freundin – hier wurden gesundheitspolitische und unternehmerische Entscheidungen getroffen, die sie nicht beeinflussen konnte. Aber sie trägt die Last. Zeit für mindestens ein paar gute Vorsätze bei denjenigen, die dafür verantwortlich sind.
Im Kommentarbereich unterhalb der Kolumne können Sie das Gelesene kommentieren, eigene Erfahrungen schildern, mitreden … einfach auf die Sprechblase klicken und ins Kommentarfeld schreiben!
von Alex Adabei

Kontakt:
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (06131) 9 60 70 0, Fax: (06131) 9 60 70 90,
E-mail: redaktion@diabetes-journal.de
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2016; 65 (1) Seite 78
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loredana postete ein Update vor 1 Tag, 15 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
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tefanie3010 postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Dia-Newbies vor 3 Tagen, 8 Stunden
Hallo, ich bin Stefanie, die Diagnose Typ 1, habe ich vor drei Monaten bekommen.
Ich merke wie es mir aktuell mit der Diagnose eher schlechter, als besser geht und meine Depression wieder da ist und ich auch eine neue Therapie starten werde. Ich habe aber das Gefühl, dass mich niemand Freundeskreis verstehen kann, weil niemand weiß, wie sehr diese Diagnose das Leben durcheinander bringt und ich auf so vieles aufpassen muss. Vor zwei Wochen hatte ich meine Schulung, tatsächlich fällt mir der Umgang mit dem Diabetes eher sogar schwerer. Eine Leichtigkeit (ist auch zu viel verlangt) ist nicht eingetreten. Sicherheit nur etwas.
Es gibt bei mir leider keine Selbsthilfegruppen vor Ort, darum habe ich mich nun entschieden, den Diabetes Anker beizutreten und hoffe auf Verständnis von “Gleichgesinnten”
Viele Grüße-
lena-schmidt antwortete vor 1 Tag, 14 Stunden
Hallo Stefanie, schön ,dass du da bist. Wir treffen uns zum virtuellen Austausch nächste Woche Donnerstag. Vielleicht hast du ja Zeit und kannst dich einwählen 🙂 Ich freue mich, wenn wir uns dort sehen. Liebe Grüße Lena
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moira antwortete vor 1 Tag, 12 Stunden
Hallo Stefanie! Ich weiß noch wie es nach meiner Diagnose war – es dauert bis da von Leichtigkeit die Rede sein kann. Und das Umfeld tut sich oft sehr schwer das alles zu verstehen. Es wird besser aber es braucht Zeit. Alles Gute
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tefanie3010 antwortete vor 20 Stunden
@lena-schmidt: Hallo Lena, ich habe angemeldet und steht auch fest im Kalender.
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tefanie3010 antwortete vor 19 Stunden, 57 Minuten
@moira: Danke dir, ja es ist nicht ganz leicht damit klarzukommen und du hast recht, das Umfeld stellt mir Unmengen an Fragen, aber die kann ich aktuell selbst nicht beantworten, weil ich selbst genügend habe und andere Prios. Am schlimmsten empfinde ich die gutgemeinten “Ratschläge”.
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