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Als ich 16 Jahre alt war, wollte man mich das erste Mal von einer Pumpe überzeugen. Meine Eltern, Ärzte und sogar Freunde, die Diabetes hatten, erzählten mir ständig, wie toll und einfach es doch mit einer Insulinpumpe sei.
In meinen Augen war es nur ein Kasten, den ich permanent mit mir herumtragen muss und den man ständig durch den Schlauch am Körper hervorgucken sieht. In der Pubertät eine Horrorvorstellung.
Was, wenn ich mal einen Freund habe? Was mache ich mit der Pumpe, wenn ich mit ihm intim werden möchte? Man kann die Pumpe zwar abklemmen, aber in meinen Augen zerstörte dies jegliche Romantik.
Als ich mich dann mit 18 Jahren zu einer Pumpe überreden ließ, tat ich das eher widerwillig. Zwar hatte ich keinen Freund, kam im Bett aber trotzdem nicht besonders gut mit der Pumpe zurecht. Nachts hielt sie mich wach, weil ich auf ihr drauf lag oder sie sich um meinen Körper wickelte und aus dem Bett fiel. So gab ich die Pumpe nach der Probephase freiwillig wieder ab.
Nun trage ich seit einem halben Jahr eine Schlauchpumpe, aus eigenen Stücken. Mit 26 entschied ich mich freiwillig für eine Schlauchpumpe (ein Jahr zuvor sollte es erst noch eine Patch-Pumpe sein). Ich war endlich so weit, und dieses Mal klappte es auch ganz gut.
Natürlich hatte ich auch jetzt Angst, dass es mit meiner Pumpe und mir im Bett nicht laufen würde. Außerdem hatte ich nun tatsächlich einen Freund. Deswegen redete ich vorher mit ihm und fragte, was er von meiner Entscheidung hielt. Auch er war etwas skeptisch, was die Pumpe und unsere intimen Momente anging, sagte aber klar: „Wenn die Pumpe dein Leben erleichtert, dann musst du das machen. Alles andere kriegen wir auch hin!“ Und so entschied ich mich für eine Pumpe.
Schon in der ersten Nacht hatte ich keine Probleme mit dem Schlauch oder dem Kasten an mir dran. Es war wohl wirklich eine Kopfsache. Als ich die Pumpe von vornherein ablehnte, funktionierte es nicht. Nun, da ich mir die Pumpe gewünscht hatte, lief alles wunderbar.
Beim Schlafen liegt die Pumpe nun immer einfach neben mir im Bett. Ich habe einen etwas längeren Schlauch gewählt, da ich mich in der Nacht viel herumwälze. Das war ein Grund, warum ich immer Angst vor einer Pumpe hatte. Aber es funktionierte. Egal, wie oft ich mich drehe, die Pumpe kommt einfach mit. Manchmal wache ich morgens auf und die Pumpe ist um meinen Bauch gewickelt, oder ich muss erst einmal am Schlauch ziehen, damit ich die Pumpe im Deckengetümmel finde.
Schmerzen habe ich beim „Hinterherziehen“ nicht, und es stört mich auch nicht. Schon nach der ersten Nacht fiel mir ein Stein vom Herzen. Vielleicht liegt es daran, dass ich dieses Mal um die Pumpe kämpfen musste und froh war, sie endlich zu haben. Da sieht man mal, was für eine Rolle der Kopf bei dieser Sache spielt.
Wenn ich mit meinem Freund intim werde, klemme ich die Pumpe meistens ab. Dass das Abklemmen den Moment zerstört, kann ich nicht bestätigen. Es geht wirklich so schnell, nur ein Bruchteil einer Sekunde, dass der Partner das manchmal gar nicht mitbekommt. Auch hier war meine Angst vollkommen unbegründet.
Hin und wieder bleibt die Pumpe in solchen Momenten aber auch dran. Das ist wahrscheinlich je nach Situation und Vorlieben anders. Aber wenn ich sie nicht abmache, liegt sie meistens einfach neben mir. Der Schlauch ist lang genug, sodass sie niemanden stört. Und wenn die Pumpe mal die Seite wechseln muss, nimmt sie einer von uns beiden kurz in die Hand. Der Romantik schadet das jedenfalls nicht.
Sex und Schlaf waren die zwei Hauptpunkte, warum ich mich lange gegen eine Pumpe entschied. Aber ich habe den Schritt gewagt und festgestellt, dass meine Angst vollkommen unbegründet war.
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