Dinge, die nur ein Pumpenträger kennt

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Dinge, die nur ein Pumpenträger kennt

#1 Hängenbleiben

Bestimmt ist es jedem Insulinpumpenträger schon einmal passiert. Man kocht fleißig vor sich hin, verwandelt die Küche in ein buntes Durcheinander, zieht Schubladen auf und wirft sie schwungvoll mit der Hüfte wieder zu, macht einen Schritt nach vorne und „AUAAAA!“. Man spürt noch das tapfere Dehnen des Schlauchs, der versucht, das Schlimmste zu verhindern, doch es nützt nichts. Der Katheter wird schwungvoll herausgerissen. Definitiv eines der unangenehmsten Gefühle, die es gibt!

#2 Panik im Blick

Mittagszeit. Ich checke meinen Blutzucker, gebe ihn in die Pumpe ein und bole für mein Essen. Eine Stunde später meldet sich die Insulinpumpe mit leichter Vibration. Ich ignoriere es – wahrscheinlich ist es eh nur die Erinnerung, den Blutzucker zu überprüfen. Wenig später ein leicht panischer Blick von rechts. Ein Räuspern. „Ehm…du blinkst rot. Ist das gefährlich?“ Ein unsicheres Lachen.
Ich muss innerlich grinsen. Mir liegt der Spruch auf der Zunge: „Ja, sie explodiert gleich! Der Countdown läuft schon runter!“ Aber natürlich ist die aufmerksame Frage nur nett gemeint. Und so werfe ich einen Blick auf meinen kleinen Pankreasersatz. Siehe da: Der Selbstzerstörungsmodus wurde doch noch nicht eingeleitet. Sie erinnert mich daran, den Blutzucker zu messen.

#3 Irritation

Auch beliebt: Die leichte Irritation der Mitmenschen, wenn man sich beherzt in den Ausschnitt greift, um die Insulinpumpe hervorzuholen. Manchmal müsste man Mäuschen spielen können. Was andere wohl denken, was man dort zwischen seinen Brüsten sucht?

#4 Bettgeschichten

Als Pen-Nutzer hat man hier einen entscheidenden Vorteil: Die Frage stellt sich gar nicht erst. Viele machen sich Gedanken darüber und so kommt es auch hin und wieder zu Unsicherheiten im Umgang mit der Pumpe: Was mache ich mit meiner Insulinpumpe, wenn es um Zärtlichkeiten geht? Lege ich sie ab und riskiere damit einen erhöhten Blutzuckerwert? Lasse ich sie dran? Stört sie die Zweisamkeit, wenn ich sie als „Dritte im Bunde“ neben mir liegen lasse? Mein Tipp: Probiert es einfach aus. Ist der Schlauch lang genug, kann sie normalerweise einfach irgendwo im Bett liegen bleiben. Sollte sie doch stören, kann man sie schließlich mit einem einzigen Handgriff schnell vom Körper lösen.

#5 Knotenwirrwarr

Schon mal gesehen, wie sich ein Pankreas in sich selbst verknotet? Nein? Dann solltet ihr mal morgens einen Insulinpumpenträger besuchen. Bei uns geht der Schlauch des Katheters nachts gerne auf Wanderschaft. So wacht man gerne mal in inniger Zweisamkeit mit dem Schlauch des Katheters auf: Von oben bis unten in den Schlauch gewickelt muss man hin und wieder erst einmal sortieren, was wo hingehört. Doch auch kleine Knoten entstehen immer wieder wie von Zauberhand im Schlauch und sorgen so für die extra Portion Feinmotoriktraining am Morgen.

#6 Freiheit

Eines der besten Dinge, die nur jemand richtig verstehen kann, der eine Insulinpumpe trägt, ist das Gefühl der Freiheit, das mit der Nutzung einer Pumpe einhergeht. Viele Penner werden sich vermutlich fragen, was damit gemeint ist – schließlich bedeutet eine Insulinpumpe auch immer, dass ein Gerät am Körper hängt, was viele erst einmal als einschränkend empfinden dürften.
Doch der Nutzen einer Insulinpumpe gibt eine Freiheit an Diabetiker, die Pen-Nutzern schlicht verwehrt bleibt. Mit einer Insulinpumpe können Feinanpassungen der Insulindosen viel einfacher, schneller und effizienter erfolgen. Damit können Pumpennutzer ihre Blutzuckerverläufe deutlich einfacher steuern und sind somit ein Stück weit unabhängiger als Pen-Nutzer.

Was sind eure „typischen“ Insulinpumpenmomente

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  • insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche

    Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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