Hybrid-Closed-Loop-Systeme: aktueller Stand

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Hybrid-Closed-Loop-Systeme: aktueller Stand

Insulinpumpen und kontinuierliche Glukosemess-Systeme werden bei Kindern und Jugendlichen mit Diabetes mellitus Typ 1 in allen Altersgruppen deutlich häufiger angewandt als bei Erwachsenen mit Typ-1-Diabetes. Insulinpumpen und Glukose-Sensoren sind mittlerweile technologisch der Standard in der Behandlung von Kindern mit Typ-1-Diabetes.

Die Vorteile der Insulinpumpen-Therapie mit Unterstützung durch einen Glukose-Sensor konnten in vielen Studien gezeigt werden. Dazu gehören immer aktuell verfügbare Glukose-Messwerte, Alarm-Funktionen bei Über- oder Unterzuckerungen und Trend-Anzeigen. Hier arbeiten die Insulinpumpe und der Glukose-Sensor entweder getrennt voneinander oder Insulinpumpe und Glukose-Sensor arbeiten so zusammen, dass es zu einer vorausschauenden Abschaltung der Insulin-Zufuhr durch die Insulinpumpe bei einer drohenden oder bereits vorhandenen Unterzuckerung kommt. Dies wird Sensor-unterstützte Pumpentherapie (SUP) genannt und ist in Deutschland seit einigen Jahren verfügbar. Systeme sind z. B. die Pumpe MiniMed 640G plus Sensor Guardian 3 und die Pumpe t:slim X2 mit dem Algorithmus Basal-IQ plus Sensor Dexcom G6.

Wenn auch erhöhte Glukosewerte vom System Insulinpumpe plus CGM in einem bestimmten Rahmen ausgeglichen werden, nennt man das ein Hybrid-Closed-Loop-System oder AID-System. Je nach Grad der Automatisierung können damit weitere Verbesserungen der Glukose-Stoffwechsellage erzielt werden. Das HbA1c, die Zeit im Zielbereich (Time in Range, TIR) und die Zeit über dem Zielbereich (Time above Range, TAR) können sich verbessern und vor allem die Unterzuckerungen (Hypoglykämien), also die Zeit unterhalb des Zielbereichs (Time below Range, TBR) verringern sich, vor allem nachts. Viele Menschen mit Diabetes und Eltern von Kindern mit Diabetes berichten immer wieder eindrucksvoll von einer deutlich verbesserten Lebensqualität. In einer ersten Studie konnte bei Menschen mit Typ-1-Diabetes, die innerhalb des ersten Jahres nach Manifestation mit einem CGM-System begannen, nach sieben Jahren eine bessere Glukose-Stoffwechsellage erreicht werden im Vergleich zu einer alleinigen Kontrolle des Blutzuckers.

Hybrid-Closed-Loop-Systeme

Bereits seit 1979 wurde an dem Traum eines Hybrid-Closed-Loop-Systems gearbeitet. Vor fast drei Jahren wurde dann der Traum mit dem ersten in Deutschland verfügbaren System, der Insulinpumpe MiniMed 670G, wahr. Seit dieser Zeit wurden weitere Systeme weltweit zugelassen. In Deutschland stehen mittlerweile vier Systeme zur Verfügung, weitere werden folgen (siehe Tabelle rechts). Hybrid-Closed-Loop-Systeme werden vor allem Menschen mit Typ-1-Diabetes angeboten. Auf internationalen Kongressen wurden aber bereits Studien vorgestellt, die zeigten, dass auch Menschen mit Typ-2-Diabetes und einer intensivierten Insulintherapie von einem Hybrid-Closed-Loop-System profitieren können.

So arbeitet ein Hybrid-Closed-Loop-System

Bei allen Hybrid-Closed-Loop-Systemen sind Algorithmen hinterlegt. Diese rechnen aus, wie viel Insulin benötigt wird, um einen Ziel-Glukosewert zu erreichen. Die Glukose-Sensoren ermitteln den aktuellen Glukosewert im Gewebe und die Entwicklung der Glukosewerte. Die Insulinpumpe gibt dann anhand des Algorithmus (je nach System bezeichnet als PID, MPC oder Fuzzy Logic) Insulin ab. Alle zurzeit eingesetzten Algorithmen sind ähnlich erfolgreich, wenn es um die Güte der Stoffwechsellage geht. Es müssen nur, je nach System, unterschiedliche Parameter von Menschen mit Diabetes, wie tägliche Insulindosis, Gewicht etc. eingegeben werden.

Wichtig ist für jeden Menschen mit Typ-1-Diabetes, dass er für sich das richtige Hybrid-Closed-Loop-System findet. Gerade wenn es z. B. um das Erreichen der Glukoseziele in der Schwangerschaft oder beim Sport geht, sind manche Systeme besser geeignet als andere (siehe Tabelle). Es ist daher sehr wichtig, dass jeder Mensch mit Typ-1-Diabetes gut informiert wird, bevor er sich für ein System entscheidet, damit es später nicht zu Enttäuschungen kommt. Das ist genauso wie bei dem Kauf eines Computers, wo man sich ja auch vor dem Kauf informieren sollte, was einem wichtig ist, und vor allem, was man wirklich benötigt.

Entscheidende Vorteile

Die entscheidenden Vorteile von Hybrid-Closed-Loop-Systemen gegenüber herkömmlichen Insulin-Therapien mit CGM-Systemen oder ohne sind:

Zusammenfassung

Schwerpunkt „Wege und Nutzen von Technologien“

Dr. Jens Kröger
Zentrum für digitale Diabetologie Hamburg
Mönckebergstraße 5
20095 Hamburg

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  • ambrosia postete ein Update vor 2 Minuten

    Ich wünsche allen einen schönen Mittwoch.

  • Hallo, ich bin Stefanie, die Diagnose Typ 1, habe ich vor drei Monaten bekommen.
    Ich merke wie es mir aktuell mit der Diagnose eher schlechter, als besser geht und meine Depression wieder da ist und ich auch eine neue Therapie starten werde. Ich habe aber das Gefühl, dass mich niemand Freundeskreis verstehen kann, weil niemand weiß, wie sehr diese Diagnose das Leben durcheinander bringt und ich auf so vieles aufpassen muss. Vor zwei Wochen hatte ich meine Schulung, tatsächlich fällt mir der Umgang mit dem Diabetes eher sogar schwerer. Eine Leichtigkeit (ist auch zu viel verlangt) ist nicht eingetreten. Sicherheit nur etwas.
    Es gibt bei mir leider keine Selbsthilfegruppen vor Ort, darum habe ich mich nun entschieden, den Diabetes Anker beizutreten und hoffe auf Verständnis von “Gleichgesinnten”
    Viele Grüße

  • smc postete ein Update vor 3 Tagen

    Hallo zusammen, da ich Metformin nach vielen Jahren nicht mehr nehmen darf und Ozempic meine Bauchspeicheldrüsenwerte zu stark erhöht da, soll ich nun Forxiga bekommen. Habt ihr Erfahrung damit, besonders mit den Nebenwirkungen? Bin sehr verunsichert…

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