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Jetzt teilnehmen: Online-Umfrage zur Entsorgung von Diabetes-Hilfsmitteln gestartet
3 Minuten
Die DDG-AG „Diabetes, Umwelt & Klima“ startet eine bundesweite Online-Umfrage zur Entsorgung von Diabetes-Hilfsmitteln. Ziel ist es, Erfahrungen von Betroffenen zu erfassen und daraus Verbesserungen für Aufklärung, Versorgung und Forschung abzuleiten.
Die DDG-Arbeitsgemeinschaft „Diabetes, Umwelt & Klima“ führt aktuell eine bundesweite Online-Befragung durch. Im Mittelpunkt stehen der Umgang mit abgelaufenem oder übrig gebliebenem Insulin- und weiteren Injektions-Pens für GLP-1-/GIP-Rezeptor-Agonisten (z.B. Ozempic, Trulicity, Mounjaro) sowie weiteren Diabetes-Hilfsmitteln wie beispielsweise Injektionsnadeln, Stechhilfen und Teststreifen.
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Wichtiger Hinweis: Die Umfrage richtet sich ausschließlich an Menschen mit Insulin- und/oder Inkretin-Therapie. Wer keine dieser Therapie-Formen nutzt, wird gebeten, nicht teilzunehmen.
Ziel ist es, Erfahrungen und Bedürfnisse von Betroffenen zur Entsorgung zu erfassen und daraus Verbesserungen für Versorgung, Aufklärung und Forschung abzuleiten.
Interview mit dem Sprecher der DDG-AG „Diabetes, Umwelt & Klima“ zur Umfrage und den Zielen
PD Dr. med. Sebastian Petry ist Facharzt für Innere Medizin, Endokrinologe und Diabetologe (DDG). Er ist tätig als Oberarzt der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie, Stoffwechsel & Ernährungsmedizin am Universitätsklinikum Gießen und Leiter der klinischen Forschungseinheit (CRU). Er forscht u.a. zu Redox-Mechanismen bei Diabetes und Mengen an Diabetes-Technologie-Abfällen. Zudem ist er Sprecher der Arbeitsgemeinschaft „Diabetes, Umwelt & Klima“ der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG).

Diabetes-Anker (DA): Bis wann ist die Teilnahme an der Umfrage möglich?
PD Dr. med. Sebastian Petry: Aktuell ist noch kein fest definiertes Ende der Umfrage definiert. Ziel ist es, eine repräsentative Stichprobe mit genügend Teilnehmenden zu erreichen.
DA: Wie kam die Idee auf, eine solche Umfrage zu starten?
Dr. Petry: Es gibt zunehmend Daten über die Menge und Art der Abfälle, die im Rahmen des Diabetesmanagements entstehen. Über die Einstellung der Menschen mit Diabetes zu diesem Thema und ihr Entsorgungsverhalten ist bisher jedoch wenig bekannt.
DA: Auf der Seite der AG können verschiedene Dokumente heruntergeladen werden, in denen steht, wie man verschiedene Diabetes-Hilfsmittel richtig entsorgt. Was sind die wichtigsten Tipps?
Dr. Petry: Die verschiedenen Bestandteile der Hilfsmittel und ihrer Verpackungen, z.B. das Papier und das Plastik einer Nadelverpackung sollten entsprechend getrennt entsorgt werden; elektronische Teile, z.B. Glukosesensoren, als Elektronikschrott. Spitze Gegenstände gehören in bruch- und durchstichsicheren Behältern in den Restmüll. Zu beachten sind ggf. regionale Besonderheiten der Entsorgungsunternehmen.
DA: Welche drei Vorschläge hat die AG DUK, um den Diabetes-Müll effektiv zu reduzieren?
Dr. Petry: Menschen mit Diabetes und ihre Diabetes-Teams haben nur beschränkte Möglichkeiten zur Müllreduktion. Zum einen können nur die verfügbaren Hilfsmittel genutzt werden, zum anderen muss selbstverständlich hygienischen Anforderungen Rechnung getragen werden. Wo möglich, sollten mehrfach verwendbare Insulinpens anstatt Einwegpens zur Anwendung kommen. Falls dies nicht infrage kommt, können länger verwendbare Pens (z.B. U200-Formulierungen) oder auch solche mit längeren Dosisintervallen (U700) zur Anwendung kommen. Bei Hilfsmittel kann darauf geachtet werden, möglichst kleinere und länger anzuwendende Varianten zu verwenden. Wesentlich sind selbstverständlich die korrekte medizinische Indikation sowie die Möglichkeiten der betroffenen Menschen mit Diabetes sowie die beste Umsetzung der erforderlichen Therapie. Zusätzlich soll Schulungsmaterial für Diabetesfachkräfte und Menschen mit Diabetes bereitgestellt werden.
DA: Arbeitet die AG DUK schon mit Menschen mit Diabetes und/oder Selbsthilfeorganisationen zusammen?
Dr. Petry: Wir arbeiten bereits mit der Deutschen Diabetes Stiftung zusammen und bekommen Feedback von Menschen mit Diabetes. Engagierte Personen sind herzlich zur Mitarbeit eingeladen!
DA: Haben Sie den Eindruck, dass die Herstellerfirmen bei der Entwicklung neuer Produkte schon nachhaltig denken? Es gibt ja auch die Medical Device Directive der EU …
Dr. Petry: Es gibt bereits viele interessante Ansätze, aber auch noch viel Spielraum. Die Arbeitsgemeinschaft Diabetes, Umwelt & Klima der DDG hat das Format „Runder Tisch Nachhaltigkeit“ etabliert, welches eine Kommunikationsplattform zwischen Hilfsmittelherstellern, Interessenverbänden, Diabetes-Teams und Menschen mit Diabetes darstellt und Bemühungen zu mehr Nachhaltigkeit beim Diabetesmanagement koordinieren möchte.
DA: Welche Rolle spielt die Green Diabetes Initiative?
Dr. Petry: Die Ziele der GDI, also die Zusammenarbeit mit allen involvierten Personen, z.B. Menschen mit Diabetes, Diabetesfachkräfte, Industrie, Fachgesellschaften, im Hinblick auf Müllvermeidung, Recycling, Nachhaltigkeit, Weiterbildung und Forschung decken sich mit den Zielen der Arbeitsgemeinschaft Diabetes, Umwelt & Klima der DDG. Wir möchten entsprechende Tätigkeiten für Deutschland koordinieren.
DA: Wofür/wie sollen Umfrageergebnisse verwendet werden? Kann man die Ergebnisse irgendwo einsehen, wenn die Umfrage beendet ist?
Dr. Petry: Die Resultate der Umfrage werden der Öffentlichkeit über verschiedene Kanäle und Formate mitgeteilt werden, u.a. einem wissenschaftlichen Journal, den Kongressen der Deutschen Diabetes Gesellschaft, Pressemitteilungen und Formaten, die sich an Menschen mit Diabetes richten, z.B. soziale Medien, Diabetes-Websites oder entsprechende Zeitschriften.
Die anonyme Befragung dauert etwa fünf bis zehn Minuten. Abgefragt werden u.a. Alter, Geschlecht, Diabetes-Typ, Dauer von Diabetes und Therapie, eingesetzte Hilfsmittel, Entsorgungspraktiken sowie persönliche Erfahrungen und Gefühle im Umgang mit Abfall. Minderjährige unter 18 Jahren können teilnehmen, wenn sie den Fragebogen gemeinsam mit einer erziehungsberechtigten Person ausfüllen.
Die Datenerhebung erfolgt über das sichere, datenschutzkonforme System REDCap am Deutschen Diabetes-Zentrum in Düsseldorf.
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von Nicole Finkenauer und Redaktion Diabetes-Anker
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sveastine postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes und Psyche vor 3 Tagen, 8 Stunden
hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid
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mayhe antwortete vor 3 Tagen, 6 Stunden
Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike
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sveastine antwortete vor 2 Tagen, 12 Stunden
@mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid
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mayhe antwortete vor 2 Tagen, 7 Stunden
Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike
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stephanie-haack postete ein Update vor 4 Tagen, 5 Stunden
Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂
Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/
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lena-schmidt antwortete vor 4 Tagen, 4 Stunden
Ich bin dabei 🙂
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina-
darktear antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig
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